Lektüre und Praxiserfahrungen zum Thema "Jagdtrieb"

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daniel
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Lektüre und Praxiserfahrungen zum Thema "Jagdtrieb"

Beitrag von daniel » Mi 31. Dez 2014, 01:33

Hallo zusammen,

da mich mein zukünftiger Vierbeiner auch auf meine jährlich stattfindenden Touren abseits der Zivilisation begleiten soll ist der Jagdtrieb meine größte Herausforderung, ich kann den Hund tagsüber nicht ständig anleinen sondern muss mich weitestgehend auf ihn verlassen können. Die Nachtsituation lasse ich mal bewusst außen vor, da warte ich auf Feedback von Freunden die öfter abseits der Zivilisation wandern, wie das am besten zu handhaben ist. Bis jetzt bin ich komplett um Bären rumgekommen, Wölfe hatte ich auch erst einmal in der Nähe, aber Hunde sollen lockend wirken...

Ich habe einmal angefangen mit dem Buch "Antijagdtraining" von Gröning und Ulrich. Welche Empfehlungen für Lektüre, Methodik und vor allem praktische Erfahrungen habt ihr gemacht?

Schönen Abend,
Daniel

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Empisandrea
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Re: Lektüre und Praxiserfahrungen zum Thema "Jagdtrieb"

Beitrag von Empisandrea » Mi 31. Dez 2014, 09:13

Hallo Daniel,
:herat lich Willkommen im Airedale Forum.
Das mit dem Jagdtrieb ist wirklich eine Herausforderung. Jeder Hund hat den ja mehr oder weniger. Auch bei den Airedales gibt es den unterschiedlich ausgeprägt. Ein gutes Antijagdtraining ist glaube ich, den Welpen und Junghund keine Chance zu geben ein Jagderlebnis zu haben und vor allem keinen Erfolg.
Mein Hund z.B. ist ein Balljunkie und lässt dafür alles andere stehen. Er ist ein "Sichtjäger", also er braucht den optischen Reiz und anzuspringen. Wenn wir im Wald sind und 5-10 Meter neben uns im Dickicht Rehe stehen, interessiert es ihn nicht die Bohne, er nimmt keine Witterung auf. Aber wenn sie sich bewegen würden, würde er losgehen. Unsere Stallkatzen und Eichhörnchen sind seine liebste Beute. Klein und huschig muss es sein für ihn. Da kann ich ihn kaum halten und er MUSS an der Leine bleiben.
Vielleicht nützt es wenn beide Elterntiere Deines zukünftigen Airedales keinen ausgeprägten Jagdtrieb haben.
Viel Glück mit Deinem (bald) besten Freund
Andrea mit Benton
Freundschaft heißt, was Dich und mich in Freud und Leid verbindet,
und immer enger wird dies Band, je mehr die Zeit entschwindet.

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Dhani
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Re: Lektüre und Praxiserfahrungen zum Thema "Jagdtrieb"

Beitrag von Dhani » Mi 31. Dez 2014, 15:45

Ich bin zum Jäger gegangen, der auch einen Hundeplatz hat und habe dort die Ausbildung angefangen. Umso eher umso besser.

Bei meinem nächsten AT, ob er nun Jagdtrieb entwickeln wird oder nicht, ist mir wurscht. Guter Rückruf ist Gold wert, also werde ich dort diesmal von Anfang an Trainieren. Es ging über Schleppleine und Trillerpfeife, Impulskontrolle und ins Down schicken. Ohne Gebrüll, ohne Gewalt.

Übriegens, wenn das sitzt, funtkioniert es auch im Dunkeln. Hier auf unserem Hof und anschließenden Weiden, standen die Rehe im Garten und die Hasen purzelten herum. Da ich um 22 Uhr noch mal füttere, liefen wir dann auch die Runde. Kein Problem.

LGr. Conny

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Re: Lektüre und Praxiserfahrungen zum Thema "Jagdtrieb"

Beitrag von Hundemutti » Mi 31. Dez 2014, 16:05

Hallo Daniel,

wie kann ich Dir auf Deine Frage antworten? Dieses Training ist so umfangreich, setzt Geduld, Konsequenz und Ausdauer des Hundehalters voraus und sollte ein wenig individuell auf den Hund abgestimmt werden, je nach Jagdtrieb des Hundes.

Bist Du Dir sicher, dass Du dir einen Hund, einen Gefährten bzw. einen Kumpel anschaffen willst? Ich finde es sehr lobenswert, sich im Vorfeld viele Gedanken zu machen und sich zu informieren. Man kann aber nicht alles voraus planen und durch theoretisches Wissen meistern wollen... Ein Hund ist ein Individuum, welches im Laufe seiner Entwicklung zu einer Persönlichkeit heranreifen wird, mit eigenem Wesen, Charakterzügen und Anlagen, egal, aus welcher Zucht er einmal stammen wird. Dein Zutun wird entscheidend zur Persönlichkeitsentwicklung des Hundes beitragen, nicht nur ein theoretisches Wissen. Man kann nicht alle Eventualitäten im Vorfeld einbeziehen und muss es ein Stück weit auf sich zukommen lassen. Hundenachwuchs ist ähnlich, wie eigener Nachwuchs, da gehört sehr viel Herzblut dazu, sich dieser neuen Verantwortung zu stellen und sein Leben entsprechend für einen sehr langen Zeitraum ausrichten zu wollen. Bei allem, was ich bisher von Dir gelesen habe, liegt Dein Fokus auf Dir und Deinen extremen Sportinteressen. Wie wird da eine kleine, aber starke Persönlichkeit Platz finden, mit ihren ganz eigenen Bedürfnissen...Theoretisch vielleicht, aber praktisch? ...

Du kannst nicht wissen, wie sich Dein zukünftiger Hund an Deiner Seite entwickeln wird und welche "Eigenarten" und Fähigkeiten sich viell. auch später einmal bei ihm herausstellen werden. Ich vermisse Deine Begeisterung für einen Kumpel, einen Hund...
Liebe Grüße
R & R ...Romana & Lia

...mit Sandy & Janka im Herzen...

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Gerlinde & Gundi
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Re: Lektüre und Praxiserfahrungen zum Thema "Jagdtrieb"

Beitrag von Gerlinde & Gundi » Mi 31. Dez 2014, 16:15

Hallo Daniel,

für einen Hund ist es mit Sicherheit eine tolle Sache, dich auf deinen Touren zu begleiten. Um für eine entspannte Atmosphäre zu sorgen, würde ich an deiner Stelle gemeinsam mit kompetenten Menschen an den Zielen arbeiten. Vor allem beim Antijagdtraining, aber auch beim allgemeinen Training, ist es von größter Bedeutung, ein zweites Augenpaar neben sich zu haben. Denn nur eine zweite Person kann dir das Feedback geben, dass du für eine zielgerichtete Ausbildung benötigst. Denn alleine ist es beinahe unmöglich, die eigene Körperhaltung und eine daraus resultierende und oft unbewusste Kommunikation zu kontrollieren.

Literatur dient für das allgemeine Verständnis - das Training selbst mit Ausbilder führt zum Ziel. :-)

Für das Antijagdtraining würde ich eine jagdliche Ausbildung absolvieren. Hier gibt es einstweilen viele Ausbilder, die gewaltfrei und mit modernen Methoden arbeiten. :-)

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