In Hände und Kleidung schnappen...
Verfasst: Mo 23. Apr 2018, 21:34
Hallo miteinander,
Kalle ist jetzt 7,5 Monate alt und neigt in einigen Situationen dazu, zu schnappen oder wenigstens Hände/Kleidung/Körperteile zwischen seine Zähne zu nehmen. Er ist erst seit 10 Wochen bei uns, daher konnte ich im Welpenalter nicht mit ihm arbeiten. Ich habe noch nicht ganz heraus, was es ist, es scheint einfach mit einem höheren Erregungslevel zusammenzuhängen.
In Begrüssungssituationen hat es sich inzwischen spürbar gelegt, seit ich keine Begrüßung mehr erwidere. Das kommt mir immer herzlos vor, wirkt aber. Mit war aufgefallen, dass er nur zu Hause happsend begrüßt, niemals aber im Büro, wo er eigentlich sogar länger mal allein ist, wenn ich in eine Besprechung muss. Dort rausche ich aber bei Rückkehr im Arbeitsmodus immer an ihm vorbei, habe ja keine Zeit. Also stupst er mich bei Wiederkehr nur freundlich schwanzwedelnd an und legt sich wieder hin.
Wesentlich lästiger ist es, dass er in anderen Situationen manchmal die Contenance verliert: wenn man niest, beim Spaziergang mal stolperte - das versetzte ihn total in Aufregung und schon hatte man den (vorsichtig) schnappenden Kalle an der Kleidung oder den Händen hängen. Auch das ist besser, seit er Niesen und stolpern ein paarmal erlebt hat.
Sehr hartnäckig hält sich das Phänomen, wenn ich mit ihm arbeiten will. Entweder setzt es ein, wenn ich ihn korrigiere. Am Wochenende aber auch, als wir auf den Hundeplatz auf die nächste Übung warteten. Das eine Mal denke ich an Überforderung, das ander Mal an fehlende Geduld? Aber eigentlich bin ich etwas ratlos. Auf dem Hundeplatz ist er mir dann doch mal so heftig an den Arm gesprungen, dass ich einen blauen Fleck habe...
Manchmal möchte er auf einem Spaziergang auch bespielt werden, auch dann fängt er an, an unseren Händen, Waden und der Kleidung zu knabbern . Am Wochenende habe ich ihn dann erstmal an einem Pfahl angeleint und habe mich ein Stück entfernt, bis er sich beruhigt. Das hat sehr gut gewirkt.
Heute wollte ich mit ihm noch ein wenig mit dem Futterdummy im Garten arbeiten. Das liebt er eigentlich! Kaum ging ich mit ihm, Dummy und Schleppleine raus, fing er an, mich überall zu zwicken.
Es war schonmal fast aus seinem Repertoire verschwunden, aber nun hat er immer mal so Hormonschübe und hat tagelang Vieles vergessen, was mal ging - um sich dann nach und nach wieder zu erinnern...
Ich habe schon fast alles probiert: ignorieren ignoriert er . Wegschubsen und schimpfen fasst er als Spiel auf!
Und nimmt begeistert vor mir hüpfend den Oberkörper runter, knurrte mich dabei aber heute dabei aber auch gebissklappernd an. Groß machen, knurren und fixieren wirkte dann heute gut, dann legt er sich meist einfach vor mir hin und schaut in die Gegend, bis ich mich wieder bewege. Absitzen und beruhigen lassen wirkt ganz gut, wenn er nicht zu hampelst ist. Mit einem Leckerchen vor der Nase, das er bekommt, wenn er ganz ruhig ist. Und dann ggfs. noch eines.
Aber nichts scheint nachhaltig zu wirken. Inzwischen setzt er sich dann nach einem kurzen nein oft schon von allein hin, bis er sich beruhigt hat.
Mache ich etwas falsch, gibt es noch mehr Ideen? Ich muss schon sagen: bis auf das eine Mal auf den Hundeplatz ist er sehr vorsichtig beim Happsen und achtet sehr darauf, dass er nur leicht touchiert. Es ist mehr ein zwischen-die-Zähne nehmen als ein zuschnappen. Geht aber trotzdem einfach nicht. Ich toleriere das nicht.
Nun haben wir ihn als Schnappschildkröte erst mit 22 Wochen bekommen, vorher lebte er im Rudel beim Züchter und hatte vermutlich, bei zwei Personen und 11 Hunden, eher weniger menschliche Ansprache und erst recht keine Erziehung.
Insgesamt hat er Nerven wie Drahtseile, ein sehr gesundes Selbstbewusstsein, er lernt sehr schnell und hört meist gut, außer im aktuten Hormonschub (meine Interpretation). Er hat seine sehr gute Bindung zu mir, ist auch ohne Leine meist sehr aufmerksam, wir haben keinerlei Probleme mit Joggern, Radfahrern und anderen Spaziergängern. Im Büro bleibt er entspannt liegen, wenn Leute reinkommen und rausgehen. Ich habe ihn bisher zweimal bellen hören, er ist immer ruhig. Für die 10 Wochen bei uns hat er schon super viel gelernt. Auf dem Hundeplatz gilt er als Streber. Obwohl ihm die Welpenschile fehlt, kann er vieles schon besser als die anderen Hunde. Allerdings ist er bei den Junghunden der Obermacker. Egal wie groß und wie alt, Kalle zeigt allen: wo ich bin ist oben! Erwachsenen Hunden gegenüber ordnet er sich dann allerdings auch unter, die treffen wir oft bei Spaziergängen. Nicht allerdings ohne wenigstens mal probiert zu haben, ihnen auf den Rücken zu springen. Was ich unterbinde, wenn ich schnell genug bin. Mit Welpen spielt er auch zurückhaltend und rücksichtsvoll. Spielen möchte er mit allen Hunden. Ruhig an der Leine vorbeigehen klappt aber auch schon recht gut. Nur im Freilauf stürzt er zu jedem hin, da muss ich schnell sein, wenn ich das nicht will. Er lässt sich aber aus dem Speil recht gut abrufen, vor allem allerdings, wenn der andere ihm signalisiert, dass er keinen Bock auf ihn hat. Im wilden Spiel sind die Eingangskanäle nur in kleinen Zeitfenstern offen, die es gut abzupassen gilt, wenn ich etwas von ihm möchte. Das kommt mir alles altersgemäß vor. Er ist, Airedale-untypisch, Menschen gegenüber allerdings reserviert. Er lässt sich nicht von jedem anfassen und er ist an Fremden nicht interessiert. Höchstens mal kurz schnuppern, er ist ruhig und freundlich, aber keine Vertraulichkeiten bitte. Daher dürfen auch alle anderen Passanten passieren, die wir unterwegs so treffen.
Heute hat es mich echt genervt, dass mit dem Dummy im Garten so gar nichts ging und es auch nicht gelang, dass er sich beruhigt. Daher schreibe ich mir das jetzt mal runter - bitte entschuldigt den Roman.
Ich freue mich sehr über Rückmeldung, Interpretationen und Ideen. Vielleicht mache ich einfach etwas falsch und sehe es selbst nicht.
Liebe Grüße von Birgit mit Kalle
Kalle ist jetzt 7,5 Monate alt und neigt in einigen Situationen dazu, zu schnappen oder wenigstens Hände/Kleidung/Körperteile zwischen seine Zähne zu nehmen. Er ist erst seit 10 Wochen bei uns, daher konnte ich im Welpenalter nicht mit ihm arbeiten. Ich habe noch nicht ganz heraus, was es ist, es scheint einfach mit einem höheren Erregungslevel zusammenzuhängen.
In Begrüssungssituationen hat es sich inzwischen spürbar gelegt, seit ich keine Begrüßung mehr erwidere. Das kommt mir immer herzlos vor, wirkt aber. Mit war aufgefallen, dass er nur zu Hause happsend begrüßt, niemals aber im Büro, wo er eigentlich sogar länger mal allein ist, wenn ich in eine Besprechung muss. Dort rausche ich aber bei Rückkehr im Arbeitsmodus immer an ihm vorbei, habe ja keine Zeit. Also stupst er mich bei Wiederkehr nur freundlich schwanzwedelnd an und legt sich wieder hin.
Wesentlich lästiger ist es, dass er in anderen Situationen manchmal die Contenance verliert: wenn man niest, beim Spaziergang mal stolperte - das versetzte ihn total in Aufregung und schon hatte man den (vorsichtig) schnappenden Kalle an der Kleidung oder den Händen hängen. Auch das ist besser, seit er Niesen und stolpern ein paarmal erlebt hat.
Sehr hartnäckig hält sich das Phänomen, wenn ich mit ihm arbeiten will. Entweder setzt es ein, wenn ich ihn korrigiere. Am Wochenende aber auch, als wir auf den Hundeplatz auf die nächste Übung warteten. Das eine Mal denke ich an Überforderung, das ander Mal an fehlende Geduld? Aber eigentlich bin ich etwas ratlos. Auf dem Hundeplatz ist er mir dann doch mal so heftig an den Arm gesprungen, dass ich einen blauen Fleck habe...
Manchmal möchte er auf einem Spaziergang auch bespielt werden, auch dann fängt er an, an unseren Händen, Waden und der Kleidung zu knabbern . Am Wochenende habe ich ihn dann erstmal an einem Pfahl angeleint und habe mich ein Stück entfernt, bis er sich beruhigt. Das hat sehr gut gewirkt.
Heute wollte ich mit ihm noch ein wenig mit dem Futterdummy im Garten arbeiten. Das liebt er eigentlich! Kaum ging ich mit ihm, Dummy und Schleppleine raus, fing er an, mich überall zu zwicken.
Es war schonmal fast aus seinem Repertoire verschwunden, aber nun hat er immer mal so Hormonschübe und hat tagelang Vieles vergessen, was mal ging - um sich dann nach und nach wieder zu erinnern...
Ich habe schon fast alles probiert: ignorieren ignoriert er . Wegschubsen und schimpfen fasst er als Spiel auf!
Und nimmt begeistert vor mir hüpfend den Oberkörper runter, knurrte mich dabei aber heute dabei aber auch gebissklappernd an. Groß machen, knurren und fixieren wirkte dann heute gut, dann legt er sich meist einfach vor mir hin und schaut in die Gegend, bis ich mich wieder bewege. Absitzen und beruhigen lassen wirkt ganz gut, wenn er nicht zu hampelst ist. Mit einem Leckerchen vor der Nase, das er bekommt, wenn er ganz ruhig ist. Und dann ggfs. noch eines.
Aber nichts scheint nachhaltig zu wirken. Inzwischen setzt er sich dann nach einem kurzen nein oft schon von allein hin, bis er sich beruhigt hat.
Mache ich etwas falsch, gibt es noch mehr Ideen? Ich muss schon sagen: bis auf das eine Mal auf den Hundeplatz ist er sehr vorsichtig beim Happsen und achtet sehr darauf, dass er nur leicht touchiert. Es ist mehr ein zwischen-die-Zähne nehmen als ein zuschnappen. Geht aber trotzdem einfach nicht. Ich toleriere das nicht.
Nun haben wir ihn als Schnappschildkröte erst mit 22 Wochen bekommen, vorher lebte er im Rudel beim Züchter und hatte vermutlich, bei zwei Personen und 11 Hunden, eher weniger menschliche Ansprache und erst recht keine Erziehung.
Insgesamt hat er Nerven wie Drahtseile, ein sehr gesundes Selbstbewusstsein, er lernt sehr schnell und hört meist gut, außer im aktuten Hormonschub (meine Interpretation). Er hat seine sehr gute Bindung zu mir, ist auch ohne Leine meist sehr aufmerksam, wir haben keinerlei Probleme mit Joggern, Radfahrern und anderen Spaziergängern. Im Büro bleibt er entspannt liegen, wenn Leute reinkommen und rausgehen. Ich habe ihn bisher zweimal bellen hören, er ist immer ruhig. Für die 10 Wochen bei uns hat er schon super viel gelernt. Auf dem Hundeplatz gilt er als Streber. Obwohl ihm die Welpenschile fehlt, kann er vieles schon besser als die anderen Hunde. Allerdings ist er bei den Junghunden der Obermacker. Egal wie groß und wie alt, Kalle zeigt allen: wo ich bin ist oben! Erwachsenen Hunden gegenüber ordnet er sich dann allerdings auch unter, die treffen wir oft bei Spaziergängen. Nicht allerdings ohne wenigstens mal probiert zu haben, ihnen auf den Rücken zu springen. Was ich unterbinde, wenn ich schnell genug bin. Mit Welpen spielt er auch zurückhaltend und rücksichtsvoll. Spielen möchte er mit allen Hunden. Ruhig an der Leine vorbeigehen klappt aber auch schon recht gut. Nur im Freilauf stürzt er zu jedem hin, da muss ich schnell sein, wenn ich das nicht will. Er lässt sich aber aus dem Speil recht gut abrufen, vor allem allerdings, wenn der andere ihm signalisiert, dass er keinen Bock auf ihn hat. Im wilden Spiel sind die Eingangskanäle nur in kleinen Zeitfenstern offen, die es gut abzupassen gilt, wenn ich etwas von ihm möchte. Das kommt mir alles altersgemäß vor. Er ist, Airedale-untypisch, Menschen gegenüber allerdings reserviert. Er lässt sich nicht von jedem anfassen und er ist an Fremden nicht interessiert. Höchstens mal kurz schnuppern, er ist ruhig und freundlich, aber keine Vertraulichkeiten bitte. Daher dürfen auch alle anderen Passanten passieren, die wir unterwegs so treffen.
Heute hat es mich echt genervt, dass mit dem Dummy im Garten so gar nichts ging und es auch nicht gelang, dass er sich beruhigt. Daher schreibe ich mir das jetzt mal runter - bitte entschuldigt den Roman.
Ich freue mich sehr über Rückmeldung, Interpretationen und Ideen. Vielleicht mache ich einfach etwas falsch und sehe es selbst nicht.
Liebe Grüße von Birgit mit Kalle