Aggression gegen andere Hunde

alle Fragen zur Hundeerziehung, Körpersprache, Kommunikation
Uschi

Re: Aggression gegen andere Hunde

Beitrag von Uschi » Fr 5. Feb 2010, 01:05

Hallo Eddi,

das ist ja gräßlich, was Rough passiert ist.


Ist so ein Kampf von vornherein ein "Tötungskampf" oder könnte eine Rauferei sich dazu entwickeln?

Ich könnte mir schon vorstellen, dass sich zwei Streithähne im Laufe des Streits gegenseitig hochschaukeln und dass das, was wie Gekeife aussah zu Anfang nachher eben doch blutiger Ernst wird.

Wijntas Ohr war innerhalb Sekunden abgebissen, die Kontrahentin hatte zwei Löcher im Hals, so schnell konnte man gar nicht schauen. Die beiden kannten sich von Kindesbeinen an. Hätte man sie nicht getrennt, was hätten sie sich noch angetan?



LG
Uschi

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Barica
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Re: Aggression gegen andere Hunde

Beitrag von Barica » Fr 5. Feb 2010, 01:15

Hallo ihr,

ich erkenne es aus Eddis Bericht.
Es ist echt unschön.
Da haben wir Glück, wenn wir sagen können: "Terrier halt"

Man muß es aber manchmal nicht drauf ankommen lassen... kann es im Vorfeld verhindern...

LG,
Barica

Waldmaus

Re: Aggression gegen andere Hunde

Beitrag von Waldmaus » Fr 5. Feb 2010, 04:58

Hallo Kirsten, sagte ich etwas von Welpen? nein es waren alle so im 1-2 Lebensjahr. Der Trainer hat es auch vorgeführt, mit einem Rottweiler der am liebsten alles zerpflückt hätte was ihm vor die Schnauze kam, ein Spritzer und er war irritiert und ließ die anderen Hunde in Ruhe, ein Versuch wäre es doch wert? Arco ist ja ein sehr friedlicher Hund, aber wenn Besuch kommt, da rastet er richtig aus, da habe ich angefangen ihn mit der Pistole zu bespritzen und es hat geholfen, nun sind es nur noch kurze Momente dann ist Ruhe.
Gruß Waltraud mit Arco

Eddi

Re: Aggression gegen andere Hunde

Beitrag von Eddi » Fr 5. Feb 2010, 11:28

Hallo,

@Uschi
also diese richtig mit Tötungsabsicht begonnenen Kämpfe haben ja meist eine Vorgeschichte. Selten, daß zwei Hunde sich treffen und umbringen wollen. Diese Hündin lebte auf dem Hof, wo meine Ponys zu der Zeit standen und konnte schlicht meine Terrier nicht leiden. DAnn musste sie immer in den Zwinger, weil es stets Streß mit Rough, der Zicke, gab. An Kim, die souveräne, hat sie sich nicht ran getraut.
Und irgendwann ist es halt passiert: ausgebüxt und zugeschlagen. Da war so viel Haß aufgestaut von Seiten der Hovawartin, das war unglaublich.

Grundsätzlich können solche "normalen" Streiterein natürlich eskalieren, aber i.A. wird dann bloß härter zugepackt. Tja und "Anhängsel" wie Ohren leiden als erstes. Ich denke, das ist auch antatomisch eine "Fehlkonstruktion", weil der Wolf beim Kampf die Ohren nie so weit ins Nackenfell legen kann, wie die groß- u schlappohrigen Hausshunde; da geraten die Ohren "zufällig" in den Kampfbereich. Es wird im Backen-, Schulter- und Nackenfell gerisselt und blöderweise sind Haushundeohren dann mit dabei.

Meine Devise ist: immer erstmal ein paar Sekunden gucken, was die Hunde genau machen, viel Lärm um nix oder Verletzungsabsicht. Tötungsabsicht kommt bestimmt nur sehr selten vor. Bei Lärm genügt meist schon weggehen oder aussitzen :dog_ph34r , bei Verletzungsabsicht kann man die Zeit nutzen, sich zu verständigen, wer welchen Hund wo packt und sich mit ihm wohin dreht. Nutzt ja nix, wenn jeder hemmungslos ins Gewühl greift, selber was abbekommt und die Fiffis immer noch ineinander hängen. Ein paar Sekunden und einmal tief Luft holen sind da effektiver.

Meine Püppi war ja auch so ein Stinkstiefel, die jede Gelegenheit genutz hat. Die hab ich dann einfach am Nacken/Backenfell von hinten mit beiden Händen hochgehoben und der andere Hund wurd dann auf "aus" fallengelassen :dog_cool

@Waltraud
ich bin verblüfft, daß sich Hunde damit ablenken lassen. Die Hündin, die Rough im Maul hatte, wurde von ihrem Herrchen in den nahen Teich geworfen und kam geifernd über die Oberfläche, bereit weiter zu machen. Aber da hatte ich das blutige Roughbündel bereits im Arm und er konnte sich wieder auf seinen nassen Monsterhund stürzen.
Vertrauen würde ich nicht auf diese Technik und v.a. nicht, wenn mein Hund dann zwar aufhört, aber der andere diese Gelegenheit nutz, um nochmal richtig zuzulangen.
Ich bin dafür, Hunde zu trennen, aber nur, wenn man beide sicher im Griff hat, sonst ist mir lieber, meiner verteidigt sich soweit, daß ihm nur "ungefährlichere" Löcher beigebracht werden, als er dreht sich zu mir und der andere bringt einen richtigen Biß an ungeschützen Körperteilen an.

LG
Eddi
kommt gut ohne Hundekämpfe im Leben zurecht

Uschi

Re: Aggression gegen andere Hunde

Beitrag von Uschi » Fr 5. Feb 2010, 13:13

Hallo Eddi,

wie Du weiter oben schon geschrieben hast, sind ja oft die anderen Hundehalter ein Problem.

Es ist also meistens nicht möglich, die Hunde einfach mal machen zu lassen.

Ganz besonders nicht, wenn es kleinere Hunde sind. Die sind ja von vornherein immer unschuldig :dog_wacko

Ich konnte, durfte einfach nicht warten, als Wijnta diese Puschel-Hündin unter sich begrub um sie zu disziplinieren. Da wäre bestimmt nichts passiert. Aber die Frau bekam fast einen Herzanfall. Also musste ich Wijnta pflücken.


LG
Uschi

dogkiki

Re: Aggression gegen andere Hunde

Beitrag von dogkiki » Fr 5. Feb 2010, 13:52

Hallo Zusammen!

Also, ich bin nun noch mal in mich gegangen.
Und habe folgende Schlüsse für mich gezogen:

1.) Werde ich die nächsten Wochen sehr vorsichtig aussortieren mit wem ich mein Lottentier in näheren Kontakt lasse.
- Unkastrierte Rüden sind kein Problem. Die werden friedlich weggeknurrt wenn sie zu aufdringlich werden, was ich auch total in Ordnung finde.
- Mit der ein oder anderen Hündin die wir schon länger kennen werde ich sie auch zusammen lassen.
- Wo ich sehr aufpassen muss und was ich in nächster Zeit umgehen werde, sind mehrere Hunde auf einmal. Auch das Dazukommen eines Dritten zu den friedlich Spielenden werde ich vermeiden, bzw. Lotte dann lieber anleinen und mich verabschieden....

2.) Wenn es dennoch zu solch einer Kampfsituation kommt, werde ich etwas abwarten aber dann ggf. doch beherzt dazwischen gehen.
Ruhig, ohne "BRÜLL" aber beherzt und vorher versuchen den anderen Hundebsitzer mit ins "Boot" zu bekommen (worauf man aber besonders bei Frauen glaube ich oft nicht bauen kann).
Denn so wie Uschi die Situation zwischen Lotte und Wijnta einschätzt , schätze ich die Lage auch ein. Für mich sieht es immer so aus, dass sich der Kampf mit der Zeit eher hochschaukelt und dass es im weiteren Verlauf eher zu "Lochungen" kommt, als dass einer von beiden aufgibt.

(Bei dem kastrierten Rüden war es sogar so, dass der Rüde quiekend weglaufen wollte, Lotte aber immer wieder auf ihn rauf ist. Ich war so wütend auf sie. Warum hört sie dann nicht auf?)
Eddi schrieb:
Doch nimm Dir beim nächstenmal ein paar Sekunden zum sammeln, schau den Hunden zu, wie heftig was gemacht wird, ob beim Beißen überhaupt mit geschlossenen Zähnen gerisselt wird oder bloß gekniffen oder mit offener SChnauze gestoßen.
Könntest bitte dazu noch ein paar Worte schreiben? Welches Beissen hat was zu bedeuten?

Meine Beobachtungen sind:
Mit offener Schnauze werden z.B. aufdringliche Rüden weggestoßen, begleitet von einem tiefen "Raaaaraaaa".
Bei den Kämpfen mit Hündinnen sind die Lefzen nach oben hinten gezogen, die Zähne blitzen und es wird mit relativ engem Maulspalt in schneller Frequenz nacheinander gebissen. Die Geräusche sind in der Tonlage eher etwas höher und es ist eher ein schnelles "Raaraaraa".
(Beobachtungen einer- in der Situationen- nervösen Hundehalterin :silent: )

Kämpfe mit Tötungsabsicht sind dann wohl aber noch mal eine andere Nummer. Eure Schilderungen sind ja gruselig. Sowas habe ich GsD bisher noch nicht erlebt... :dog_ph34r

Danke noch mal in die Runde! Ich kann auch in dieser Angelegenheit noch viel lernen !!!

Liebe Grüße,
Kirsten mit Lotte (die übrigens auch eine ganz süße, liebenswerte und freundliche Seite hat !!! :brav )

Uschi

Re: Aggression gegen andere Hunde

Beitrag von Uschi » Fr 5. Feb 2010, 14:14

dogkiki hat geschrieben:Bei dem kastrierten Rüden war es sogar so, dass der Rüde quiekend weglaufen wollte, Lotte aber immer wieder auf ihn rauf ist. Ich war so wütend auf sie. Warum hört sie dann nicht auf?
Hallo Kirsten,

es macht Wijnta furchtbar wütend, wenn einer wegrennt, auch noch schreiend. Deswegen hat sie mal eine Hündin bis ins Dorf zurückgejagt. Das war sehr peinlich :dogstare
Eine Züchterin hat mir früher einmal gesagt, dass solche Hunde (die schreiend wegrennen) prädestiniert dafür sind, einmal totgebissen zu werden. Sie erklärte leider nicht näher, warum.

Eine gefährliche Situationen ist bei uns auch, wenn einer in hohem Tempo frontal auf Wijnta zugerannt kommt. Das kann auch eine gute Freundin sein, aber dann gibts Hiebe. Daraus entstand damals der Kampf, bei dem Wijnta das Ohrstück verlor.
Nähert sich der gleiche Hund langsam, wird sich beschnüffelt und begrüßt und alles ist gut. Deshalb bitte ich die Leute, ihre Hunde erst mal festzunehmen und langsam näherzukommen. Manche schütteln ob meiner Bitte den Kopf, können es nicht verstehen.

Es gibt nur eine einzige, die mit Karacho zu Wijnta herrennen darf. Aber die darf sowieso alles, auch Wijntas Ohren benagen, dass man Angst haben muss, dass nichts mehr übrig bleibt. :dog_biggrin


Wir haben hier eine junge Bernerin. Die meint seit einiger Zeit, das soziale Leben unter ihren Kumpeln regeln zu müssen. Spielen zwei miteinander, geht sie dazwischen, vehement. Das kann sie nicht haben. Mit IHR muss gespielt werden.
Gibts leichte Unstimmigkeiten zwischen zweien, ist sie sofort da und splittet.

Sowas macht Wijnta z.B. gar nicht.


Liebe Grüße
Uschi

Rover

Re: Aggression gegen andere Hunde

Beitrag von Rover » Fr 5. Feb 2010, 16:24

Hallo Kirsten,

bei Deiner Schilderung von hochgezogenen Lefzen usw. dachte ich an das Buch, was ich Weihnachten bekam: "Liebst Du mich auch?" von Patricia B. McConnel. Darin sind einige körpersprachliche Signale der Hunde sehr gut erklärt und auch im Bild dargestellt. Ich denke, es ist aber sehr schwierig, als Laie zu unterscheiden. Man muss da wirklich jahrelang beobachten, um die Feinheiten mitzubekommen.
Dafür habe ich die Nerven in brenzligen Situationen nicht.
Rover wurde mit etwa 6 Monaten von einem Schäferhund angegriffen und dieser verbiss sich sofort in seinen Rücken - für mich ohne jede Vorwarnung. Er kam angerannt, und haps.
Von dieser Begegnung habe ich vermutlich mehr Schaden davongetragen als Rover.. :dog_sad . Er ist trotzdem freundlich zur überwiegenden Anzahl von Hunden, während ich besonders bei Schäferhunden schon mal das Flattern kriege...

Viele Grüße
Kerstin

Eddi

Re: Aggression gegen andere Hunde

Beitrag von Eddi » Fr 5. Feb 2010, 17:18

Hallo Kirsten,

es gibt wohl nicht unbedingt echte Regeln, nach denen bei diesem Befinden so geschnappt und bei jenem so gekniffen wird.
Generell hast Du ja Deine Beobachtungen schon treffend eingeordnet.
Mit offener SChnauze knurrend stoßen ist weniger böse als "haphaphapp" zu keifen und evtl kneifen. Richtig mit voller SChnauze zubeißen ist wieder etwas anderes. Das ist situationsabhänging und individuell ganz schön unterschiedlich.
Die Körperhaltung geht von langsam umkreisend über einzelne Ausfallschritte bis zum Gesamteinsatz.
Ich denke, Du solltest Dir einfach weniger Sorgen machen und die paar ersten Luftholsekunden zu so genauen Beobachtungen weiter nutzen.
Ich kann dir zwar während der Aktion relativ genau sagen, was da jeweils abgeht, aber das zu beschreiben ohne Bilder(ich bin für bunte Pfeile und Kringel berüchtigt) oder Videos kann ich kaum.

Ich selbst kann das allerdings auch nicht gut gelesen nachvollziehen, ich brauche das optische Erlebnis.

LG
Eddi
möchte dennoch nicht deswegen einen Hundekampf .....

vanja
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Re: Aggression gegen andere Hunde

Beitrag von vanja » Fr 5. Feb 2010, 23:36

Hallo Kirsten,

ist das der gleiche Hund, der mit Gini in den Westfalenhallen im Oktober so freundlich gespielt hat?

Oder ist ein anderes Tier gemeint und ich habe mich mit Frauchen und Hund vertan?
Liebe Grüße Ilona und die Whippets
mit Alco, Kasi, Krabbe, Grille und Una im Herzen
________
Im Alter haben Erinnerungen denselben Stellenwert, wie in der Jugend die Träume.
Erna Behrens-Giegl
http://whippetweb.blogspot.com

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