Beißschutz für Hunde

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meusebach

Re: Beißschutz für Hunde

Beitrag von meusebach » So 14. Feb 2010, 20:49

hallo,
vielleicht als Denkanstoß, bevor alle auf 180 sind:
in der Verhaltenstherapie ist es oft notwendig einen Hund, der seine Familie tyrannisiert - sprich: zum Herrn im Haus geworden ist... - in der Anfangsphase zu "entmilitarisieren", damit seine Leute mit dem erforderlichen Selbstbewußtsein und der Gewißheit, daß er sie nicht verletzen kann, sollte es zur Konfrontation kommen, mit dem Hund umgehen können. Dafür mußte der Hund bisher (ständig) einen Maulkorb tragen. Dieser "Beißschutz", der dramatische Verletzungen verhindert, aber dem Hund zu der Erkenntnis verhilft, daß Beißen für ihn kein erfolgversprechendes Verhalten mehr ist, ist da sicher eine gute Alternative. So etwas als "Dauerimplantat" jedem Hund zu verordnen, ist dagegen sicher von den Bürokraten übers Ziel hinausgeschossen.
LG
Mechthild

Christine

Re: Beißschutz für Hunde

Beitrag von Christine » So 14. Feb 2010, 21:58

Hallo zusammen,
da gebe ich Mechthild auf ganzer Linie Recht. Es gibt nun mal leider Hunde, bei denen schon so einiges schief gelaufen ist und es gibt Gottseidank auch Halter, die dann das "Vieh" nicht einfach ins Tierheim geben, sondern noch mal alles daran setzen, wieder mit ihrem Hund auf den richtigen Weg zu kommen. Ich kann mir vorstellen, daß so ein Beißschutz für den Hund sogar angenehmer als ein Maulkorb ist und den Haltern mehr Selbstvertrauen gibt. Eine Dauerlösung darf dies natürlich genau so wenig sein, wie daß so ein Ding als Ersatz für gute Erziehung und Sozialisierung missbraucht wird. Vielleicht ist es wie mit so vielen Erfindungen, die richtig eingesetzt ganz vernünftig sein können, aber eben genau so auch Schaden anrichten kann (man denke da nur an das Halti!). Klar, die Intention der Erfinder ist bescheuert! Kinder müssen eben auch erzogen werden, daß sie nicht am Hund rumziehen. Da Kinder das durchaus probieren, darf man Hund halt nicht allein mit Kind lassen. Außerdem stelle ich es mir trotzdem schmerzhaft vor, wenn Wauzi mit Beißschutz meinen Arm quetscht, ganz zu schweigen von kleinen Fingerchen von Kindern....

Grüße
Christine

Ole

Re: Beißschutz für Hunde

Beitrag von Ole » So 14. Feb 2010, 22:10

Hallo zusammen,
wenn ich noch einmal kurz etwas dazu sagen darf.

Die letzten zwei Einträge sind durchaus nachvollziehbar, aber es dürfte auch klar sein, worum es diesem in die Kamera lächelnden Menschen geht.

Kohle.

Wenn ein Fachmann ( nach einem Wesenstest) sein ok für die Anwendung dieses Dingens gibt, solls mir recht sein. Sonst nicht.
Wer ein Kleinkind mit einem Rottweiler zusammen sein lässt, ist ziemlich naiv, vielleicht dumm.
Der Rottweiler ist ein ganz anderer Hund, als viele andere. Diese Tierchen geraten regelrecht in einen Rausch. Da hilft einen solches Plastikteilchen im Maul nichts.

Grüße
Detlef

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Re: Beißschutz für Hunde

Beitrag von kenzo » So 14. Feb 2010, 22:20

Hallo zusammen,

nach meinen Erfahrungen mit mehreren AT nach FCI-Standard-Zucht brauchen wir solche Hilfen wie Maulkorb und Beißschutz bei unseren Hunden nicht.
Die Hunde sind klar im Kopf und machen solche Sachen nicht.
Wer da anderer Überzeugung ist, darf mich gerne belehren!

Einen schönen Abend wünschen
Uli mit K&K
Es wird nichts so heiß gegessen, wie es gekocht wird!

Ole

Re: Beißschutz für Hunde

Beitrag von Ole » Mo 15. Feb 2010, 08:46

Hallo Uli,
das unterschreibe ich mit, obwohl..................

vor ungefähr einem Jahr ist ein junger Aireale eingeschläfert worden. Genau deswegen. Kleinkind und Hund.
Ich hielt es für eine Überreaktion, aber der Halter hat die Sache schon glaubwürdig dargestellt. Wir müssen aufpassen, nicht zu eng zu züchten.


Grüße
Detlef

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Re: Beißschutz für Hunde

Beitrag von lutz » Mo 15. Feb 2010, 10:12

Hallo AT-Freunde,

durchgeknallte Typen gibt es überall, nicht nur unter Hunden. Auch ein Rottweiler ist ein Hund wie jeder andere und ihm wird zu unrecht etwas angedichtet weil er ein kräftiger Hund ist. Deswegen frage ich mich auch was so ein Beißschutz hier denn wirklich effektiv bringt weil so ein Kerl einem auch mit Beißschutz einfach die Knochen knacken könnte wenn er wollte.
Ich kenne ein halbes Dutzend Rottweiler die alle ruhige und ausgeglichen Typen sind. Joker und ich mögen sie alle, Joker besonders die Mädchen darunter.
Selbst unser beruflich tüchtiger, aber sonst nicht besonders geistig beschlagener Schlachter, hat es nicht geschafft seinen Rotti sein lammfrommes Verhalten mit täglich einem halben Liter Ochsenblut abzugewöhnen, obwohl es doch nach seiner Ansicht Hunde besonders scharf macht.


So ein alberner Beißschutz kann keine artgerechte Hundeerziehung und Aufsichtspflicht bei Hunden mit Kleinkindern ersetzen, und auch keinen aggressiven Hund abhalten das zu tun was er immer getan hat, wenn man ihn nicht beizeiten auf die richtige Schiene gesetzt hat. Auf Joker ist vor 2 Jahren mal ein an der Leine befindlicher Dalmatinerrüde mit Maulkorb losgegangen und wollte ihn trotz diesem Dimg beißen. Darauf hat Joker denn aber keine Rücksicht genommen und ihm einen notwendigen Tierarzttermin für Nadel und Faden beschafft.



Viele Grüße von lutz mit Joker
Die Beziehung zwischen einem Mann und seinem Hund ist heilig,
was die Natur vereint hat, soll keine Frau trennen.

Ole

Re: Beißschutz für Hunde

Beitrag von Ole » Mo 15. Feb 2010, 11:08

Hallo Lutz, was Du da sagst stimmt.
Der Beißschutz bringt nichts, wenn der Hund, sagen wir, durchdreht. Festhalten und schütteln geht dann auch.
Außerdem wird mit den Molaren und Prämolaren ein Druck ausgeübt, der enorm ist.

Schäferhunde zum Beispiel entwickeln eine Beißkraft von 6 bar. Das bedeutet, ein Besenstil aus Holz ist mit einem Biss durch.

Lass das "andere" mal lieber nicht Deinen Metzger hören. Nicht dass wir Dich kaufen können.


Grüße
Detlef

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Re: Beißschutz für Hunde

Beitrag von kenzo » Mo 15. Feb 2010, 18:53

Ole hat geschrieben:Hallo Uli,
das unterschreibe ich mit, obwohl..................

vor ungefähr einem Jahr ist ein junger Aireale eingeschläfert worden. Genau deswegen. Kleinkind und Hund.
Ich hielt es für eine Überreaktion, aber der Halter hat die Sache schon glaubwürdig dargestellt. Wir müssen aufpassen, nicht zu eng zu züchten.


Grüße
Detlef

Hallo Detlef,

wenn Du den gleichen Hund meinst wie ich, dann ist es so, dass ich persönlich den Besitzer des Bruders des eingeschläfterten Hundes kenne, ein erfahrener Hundeführer. Laut diesem ist der Hund äusserst schwer händelbar, an Zucht ist nicht zu denken.
In diesem besagten Wurf muss es einfach nicht gepasst haben, die Ahnentafel ist typisch für gewisse Linien, im Grunde nicht viel anderes als dass was Du machst, mit der Ausnahme, dass Du bei Deiner Hündin eine Schönheitslnie dabeihast, du hattest den Namen in einem anderen Thread schon mal genannt, die mit den anderen Linien überhaupt nichts zu tun hat.

Ausserdem kenne ich wiederum eine Hündin, die die gleiche Mutter aber einen anderen Vater der beiden schwer händelbaren Rüden hat, die die liebste Hündin ist, die ich bis jetzt kennenlernen durfte.

Gruß
Uli
Es wird nichts so heiß gegessen, wie es gekocht wird!

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Re: Beißschutz für Hunde

Beitrag von Stefan K. » Mo 15. Feb 2010, 19:55

Hallo!

Ich glaub, das Benny eine sehr starke Beißkraft hat, denn auch stärkere Knochen, die nach dem Grillen im Sommer übrig geblieben sind, knackt er weg wie Streichölzer. Dieses "komische Teil" würde bei benny nicht lange halten, abgesehen davon, dass er so stark den Gegner "würgen" würde, wenn er wollte.

Aber das ist mal wieder ein typisches Beispiel von der Geschichte mit dem Hund, der Leine und dem "falschen Ende" an der Leine. Die Kreatur, die sich am wenigsten gegen Unfähigkeit wehren kann, ist in den Ar*** gekniffen...

Gruß, Stefan & Benny
"Der Horizont vieler Menschen ist ein Kreis mit dem Radius Null - und das nennen sie dann ihren Standpunkt." (Albert Einstein)

Uschi

Re: Beißschutz für Hunde

Beitrag von Uschi » Mo 15. Feb 2010, 19:59

Stefan K. hat geschrieben:Ich glaub, das Benny eine sehr starke Beißkraft hat, denn auch stärkere Knochen, die nach dem Grillen im Sommer übrig geblieben sind, knackt er weg wie Streichölzer.
Hallo Stefan,

ist jetzt OT, bin auch gleich wieder weg. Aber erhitzte Knochen sollte Benny nicht bekommen. Sie sind zu hart, splittern sehr, können auch die Zähne schädigen.
Hunde sollen nur rohe Knochen fressen, aber bitte auch nicht vom Schwein.


Viele Grüße
Uschi

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