der Wachhund erwacht

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Horst
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der Wachhund erwacht

Beitrag von Horst » Di 16. Feb 2010, 18:05

Hallo,

Bislang war Aufpassen bei Strolch noch nicht wirklich ein Thema, aber seit ein paar Tagen bellt er am Abend im Flur vor der Eingangstür.
Da er ja am Tag mit mir im Geschäft ist, ist er an viel Publikum schon gewöhnt. Und bisher war es auch kein Problem wenn jemand einfach bei mir in die Wohnung kommt.

Die Eingangstür ist bis unten Glas, aber nur so durchscheinend, nicht wirklich Klarglas. Da scheint sich sein Schatten zu bewegen, oder was auch immer. Denn wenn ich den Vorhang zuziehe, beruhigt er sich langsam. Draußen kann keiner gewesen sein, da der Bewegungsmelder kein Licht gemacht hat.

Aber unbekannte Geräusche und vielleicht Hundegebell im Fernsehen bringen ihn zum Bellen.

Wie sollte man da reagieren?

Er soll ja schon aufpassen, wenn jemand in den Garten oder gar zur Tür reinkommt, aber nicht bei allen Geräuschen Bellen, wenn dann nix los is.

Ich habe ihn jetzt erstmal beruhigend zugeredet und wieder mit ins Wohnzimmer genommen.
Schimpfen will ich ihn nicht, er ist ja nunmal ein Hund.

Gruß Horst
Es ist leichter einen Hund zu erziehen, als die Leute, die mit am Tisch sitzen und ihm nichts geben sollen.

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Horst
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Re: der Wachhund erwacht

Beitrag von Horst » Di 16. Feb 2010, 18:16

Hab noch vergessen zu schreiben, der Strolch ist jetzt knapp über 7 Monate.

Gruß Horst
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vanja
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Re: der Wachhund erwacht

Beitrag von vanja » Di 16. Feb 2010, 18:35

Horst hat geschrieben:Hallo,

Bislang war Aufpassen bei Strolch noch nicht wirklich ein Thema, aber seit ein paar Tagen bellt er am Abend im Flur vor der Eingangstür.
Da er ja am Tag mit mir im Geschäft ist, ist er an viel Publikum schon gewöhnt. Und bisher war es auch kein Problem wenn jemand einfach bei mir in die Wohnung kommt.

Die Eingangstür ist bis unten Glas, aber nur so durchscheinend, nicht wirklich Klarglas. Da scheint sich sein Schatten zu bewegen, oder was auch immer. Denn wenn ich den Vorhang zuziehe, beruhigt er sich langsam. Draußen kann keiner gewesen sein, da der Bewegungsmelder kein Licht gemacht hat.

Aber unbekannte Geräusche und vielleicht Hundegebell im Fernsehen bringen ihn zum Bellen.

Wie sollte man da reagieren?

Er soll ja schon aufpassen, wenn jemand in den Garten oder gar zur Tür reinkommt, aber nicht bei allen Geräuschen Bellen, wenn dann nix los is.

Ich habe ihn jetzt erstmal beruhigend zugeredet und wieder mit ins Wohnzimmer genommen.
Schimpfen will ich ihn nicht, er ist ja nunmal ein Hund.

Gruß Horst
Hallo Horst,

ich habe meinen Hunden immer verboten zu bellen. Das Gekläffe geht einem mit der Zeit auf die Nerven. Wenn wegen allem, was irgendwie vor der Glastür vorbeiläuft oder sich bewegt der Hund anschlägt.
Es ist bei einem 7 Monate alten Hund noch nicht der Wachtrieb, eher der Trieb der die Sorgen gerne abschütteln möchte :-)
Er ruft eigentlich "Herrchen hilf, es ist jemand hier" und erhofft sich deine Hilfe bei dem Problem. Er ist sich also noch nicht wirklich sicher, ob es Feind, Freund oder zu vernachlässigen ist, was sich da vor der Scheibe auf der anderen Seite des Lebens bewegt.
Gib deinem Hund Rückhalt und zeige ihm, daß du alles unter Kontrolle hast. Irgendwann hast du dann so ein Exemplar wie ich immer bei den Airedales hatte, die nur angeschlagen haben, wenn wirklich was war, was ich unbedingt mitbekommen mußte.
Es klingelte und Frauchen befand sich mal wieder außer Hörweite, oder es stand tatsächlich jemand direkt vor der Tür und begehrte Einlaß und ich bekam es nicht mit.
Ansonsten sind die Terrier hier immer leise und ruhig gewesen. Zur Zeit ist Gini (Whippet) in der "Angst"phase, es könne etwas Gefährliches sein, was sich vor der Tür bewegt.
Für ihr Gekläffe bekommt sie Tadel oder wenn es jemand ist, der sich durch den Hausflur bewegt, zeige ich ihr auch mal, wer das war, der da vorbei lief und gut ist es. Bisher können wir damit in einem Mehrfamilienhaus gut leben :-)
Liebe Grüße Ilona und die Whippets
mit Alco, Kasi, Krabbe, Grille und Una im Herzen
________
Im Alter haben Erinnerungen denselben Stellenwert, wie in der Jugend die Träume.
Erna Behrens-Giegl
http://whippetweb.blogspot.com

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ChristaS
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Re: der Wachhund erwacht

Beitrag von ChristaS » Di 16. Feb 2010, 18:35

Hallo Horst,

das ist völlig normal - laut meiner Züchterin bellen Junghunde zwischen 6 und 9 Monaten häufig im Dunkeln ihr eigenes Spiegelbild an. Leider kann das zu einer Verselbstständigung führen und sie gewöhnen sich das Anbellen vor Glas (Türen, bodentiefe Fenster etc.) dauerhaft an. Ich hatte Glück, meine Lütte hat das nicht gemacht, obwohl das Wohnzimmer von zwei Seiten verglast ist.
Wenn du also nicht schimpfen/meckern willst, solltest du vorbeugen und den Vorhang gleich zuziehen. Beruhigend zureden würde ich nicht - das bestärkt deinen Strolch noch in seinem Verhalten. Lieber so was wie "is nix!" oder "nein" und dann weiter im Alltag. Das hat meine Kleine von der Amseljagd abgehalten: "Die kann fliegen - du nicht!" :dog_tongue2

Nicht unterkriegen lassen - da muss man durch.
Liebe Grüße,
Christa
... mit Butzi, Olympia und Laima im Herzen.

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Re: der Wachhund erwacht

Beitrag von lutz » Di 16. Feb 2010, 23:08

Hallo Horst,

Joker habe ich deswegen nie getadelt, sondern gelobt wenn er etwas anzumelden hatte und deswegen bellte.
"Joker, guter Wachhund, hast gut aufgepasst. Alles O.K. jetzt weiß ich Bescheid"!
Damit habe ich ihn dann beruhigt, auch wenn er nur einen Schatten in der Glastür gesehen hat oder etwas gehört hat, denn etwas gewesen ist in jedem Fall und es gehört bei uns zu seinem Job aufzupassen.
Seinen Schatten der sich im Glas gespiegelt hat habe ich ihm gezeigt, wenn etwas im Fernsehen war habe ich es ihm auch als Junghund gesagt. Wenn ich heute sage: "O.K. Joker das sind die Nachbarn die nach Hause kommen", ist die Situation für ihn geklärt und es klappt viel besser als einfach "Ruhe"! zu brüllen. Das habe ich auch meiner Frau plausibel machen können.
Da Joker kein Kläffer ist hält sich das alles im Rahmen und er ist nach meinem "O.K. Joker" dann auch zufrieden.
Wenn nicht gibt es auch meist einen echten Grund mit Joker zusammen draußen nach dem Rechten zu sehen.
Seitdem wir Joker haben kann ich ganz beruhigt meine vorher nach 3 Einbruchsversuchen, mit entsprechenden Beschädigungen an Türen und Fenstern" teuer angeschaffte Alarmanlage, für die ich mehrere Airedales hätte kaufen können, nachts abstellen, da Joker bei geöffneten Türen im ganzen Haus seinen Wachdienst sehr gewissenhaft versieht, und ein potentieller Einbrecher hier auf einen Spezialisten der terretorialen Verteidigung treffen wird der keine Spaß versteht wenn jemand ohne ausdrückliche Erlaubnis von uns in sein Terretorium einzudringen versucht.

Viele Grüße von lutz mit Joker
einzudringen versucht.
Die Beziehung zwischen einem Mann und seinem Hund ist heilig,
was die Natur vereint hat, soll keine Frau trennen.

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Stefan K.
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Re: der Wachhund erwacht

Beitrag von Stefan K. » Mi 17. Feb 2010, 07:54

Hallo Horst!

Wenn Du Deinen Hund beruhigst und nicht über den Klee lobst, wird sich das legen. Benny ist auch sehr wachsam, und wenn von einem ruhigen Hund auf einmal eine Bellattacke losbricht, fährt das einem durch Mark und Bein.
Benny mag keine Igel und keine fremden Katzen, da wir aber einen Garten haben stromern hier Igel und Katzen herum. Da war im Herbst richtig die Hölle los und ich fühlte mich wie "Mama Hesselbach: Ohhh, mei Drobbe!"
Nach einiger Ignoration und div. Beschwichtigungen hat sich es zum grösten Teil gelegt. Auch wenn das Gartentörchen geht, bleibt er nun gelassen und ruhig. Ist auch besser so, damit ich meine Lieferungen für die Firma bekomme, und ab und wann eine Pizzalieferung.
Andererseits bin ich ganz froh, das ich auch noch einen "Randale-Terrier" habe. Ein Kunde von mir, ein Kriminaloberkomissar, hat mir erzählt, dass die Einbrecherbanden Häuser und Wohnungen meiden, die einen Hund haben. Diese Banden testen es sogar aus, in dem sie irgendwas nehmen um einen möglichen Hund zu reizen. Bei uns ist auch schon eingebrochen worden, da hatten wir aber noch keinen Hund...

Gruß, Stefan & Benny
"Der Horizont vieler Menschen ist ein Kreis mit dem Radius Null - und das nennen sie dann ihren Standpunkt." (Albert Einstein)

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Re: der Wachhund erwacht

Beitrag von Horst » Mi 17. Feb 2010, 17:58

Vielen Dank für Eure Tips.
Ich werde dann also mit Strolch in Ruhe drüber reden und ihn beruhigen.
Ein Hund der gut aufpasst is mir ja schon wichtig, aber mit einem Geschäft im Haus ist das für den Hund ja auch nicht leicht zu unterscheiden, was nun ein Kunde ist oder ein Einbrecher.
Zur Wohnung kommen ja ausschließlich Freunde, da braucht nicht mal der Briefträger hin. Nur der arme Pizzajunge muß sich ins Reich des Airadales wagen.

Bis jetzt freut er sich noch über jeden der zu mir kommt.

Gruß Horst
Es ist leichter einen Hund zu erziehen, als die Leute, die mit am Tisch sitzen und ihm nichts geben sollen.

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