Fressen von allem, was fressbar ist - oder auch nicht

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Rover

Fressen von allem, was fressbar ist - oder auch nicht

Beitrag von Rover » Do 8. Apr 2010, 14:50

:dog_wacko

Hallo Ihr, besonders Lutz!

Im "Susi - bießt - Sohn"-Thread hast Du erwähnt, dass Joker alles fallenlässt, wenn Du "Pfui" sagst. Sogar FRESSBARES!

Das klingt für mich unglaublich; Rover handelt nach dem Motto: sicher ist nur, was ich im Magen habe.
Ich habe es trotz vieler, vieler Versuche nicht fertigbekommen, ihm beizubringen, etwas (von ihm als solches definiertes) Fressbares fallenzulassen oder herzugeben.

Hast Du vielleicht ein paar Tips, wie Du das gemacht hast? Ihr anderen habt vielleicht auch ein paar Ideen?
Bin jetzt echt gespannt, wie man das hinkriegen könnte.

Viele Grüße, Kerstin
und Rover, der Allesfresser

Uschi

Re: Fressen von allem, was fressbar ist - oder auch nicht

Beitrag von Uschi » Do 8. Apr 2010, 14:59

Hallo Kerstin,

bei uns klappt das ziemlich zuverlässig (aber zu Deinem Trost auch nicht 150 %-ig), seit Wijnta das Apportieren gelernt hat. Sie hat das so sehr verinnerlicht, dass "aus" heißt: "Zähne auseinander, loslassen", dass wir kaum Probleme damit haben, dass sie was runterschluckt. Ausnahme: im Herbst vom Baum gefallene, vergärende Birnen. :dog_biggrin

Das "aus" half auch, als sie kürzlich einen Dalmatiner zwischen den Zähnen hatte :crazy:


Liebe Grüße
Uschi

Rover

Re: Fressen von allem, was fressbar ist - oder auch nicht

Beitrag von Rover » Do 8. Apr 2010, 15:09

na, den hätte sie auch schwerlich am Stück schlucken können :dog_biggrin !

Kerstin

Teddy.

Re: Fressen von allem, was fressbar ist - oder auch nicht

Beitrag von Teddy. » Do 8. Apr 2010, 16:06

Hallo Kerstin,

ich kann von Teddy berichten, wie ich ihm beigebracht habe, nur auf Kommando zu fressen. Abgeleitet ist das ja das gleiche...

Ich saß mit Leckerchen vor ihm auf dem Boden, er vor mir zwischen den ausgestreckten Beinen. Ich platzierte ein Leckerchen vor ihm auf einem umgedrehten Eimer und wartete, daß er nach dem Leckerchen griff. Dann habe ich ihn von hinten mit dem Fuß geschubst, ohne dazu etwas zu sagen. Er zuckte vom Leckerchen zurück. Wichtig dabei war, daß er das Schubsen nicht mit mir in Verbindung brachte. (kleines Hundehirn)

Da haben wir solange gemacht bis er zuverlässig nicht mehr an die Leckerchen ging. Dann kam das Codewort, bei dem er zugreifen durfte. In seinem Fall "Philosophe". Da hat es eine Weile gedauert, bis er sich traute, nach dem Leckerchen zu greifen.
Dann die Differenzierung, kein Codewort heißt Leckerchen tabu, Codewort heißt Leckerchen ok.

Da seine Münze ziemlich klemmte, habe ich es ihm damit erleichtert, das Leckerchen mit "Hmmmm" (im Sinne von: "ist das gut") schmackhaft zu machen und immer, wenn er zugreifen wollte, gab es den Schubser von hinten.

Ja, damit hatte ich dann einen Hund, der sich mit "Hmmm" davon abhalten ließ, Futter an- bzw aufzunehmen - bei jeder Mahlzeit trainiert. So ganz ohne "Hmmm" ging es nicht, da fing er dann nach einer Weile von alleine an zu fressen. War nicht ganz Sinn und Zweck der Übung, war aber immer ziemlich witzig, wenn er im Hundeverein erst die Leute dezent um Leckerchen anbettelte ("Nein, es ist reiner Zufall, daß ich hier sitze und Dich aufmerksam ansehe!!!") und dann den Kopf wegdrehte, wenn sie ihm etwas reichen wollten.

Nach einem "Hmmm" ließ er sich auch nur mit dem im genau richtigen Tonfall ausgesprochenen Codewort wieder bewegen, es anzunehmen. Heute hört er nichts mehr und ich frage mich manchmal, ob sein SEHR langsames Freßverhalten noch eine Spätwirkung dieser Übung ist.

Als wir damit angefangen haben, war er allerdings noch nicht ausgewachsen. Die "Futter oder was auch immer "-aufnahme draussen hatten wir schon vorher ganz am Anfang durch die Nachahmung eines Würgegeräuschs (im Comic würde da "Beurgh" stehen) unterbunden: wenn er an etwas unappettitlichem oder sonst interessentem und tunlichst nicht zu fressendem schnupperte, dieses Geräusch und gut war. Sehr selten mußte ich dann noch mit der Leine nachhelfen.

Zusammenfassend: Im Moment des Zugriffs, bzw einen Tick vorher/Start des Zugriffs den Hund aus ihm unbekannter Richtung unsichtbar erschrecken. UND dafür sorgen, daß er in dieser Situation das Etwas nicht kriegen kann. Sonst trainiert man nur seine Schrecktoleranz.

mfg
Dina

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Re: Fressen von allem, was fressbar ist - oder auch nicht

Beitrag von lutz » Do 8. Apr 2010, 19:59

Hallo Kerstin,

habe den neuen Thread leider nicht rechtzeitig zur Kenntnis genommen und daher unter "Susi schnappt nach Sohn" zum Thema etwas geschrieben.
Z.B. dass Joker bei "Pfui, aus" nicht alles, aber alles "Fressbare", auf der Straße aufgelesenes, wieder fallen lässt.

Viele Grüße von lutz mit Joker
Zuletzt geändert von lutz am Do 8. Apr 2010, 21:26, insgesamt 1-mal geändert.
Die Beziehung zwischen einem Mann und seinem Hund ist heilig,
was die Natur vereint hat, soll keine Frau trennen.

vanja
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Re: Fressen von allem, was fressbar ist - oder auch nicht

Beitrag von vanja » Do 8. Apr 2010, 20:52

Geübt haben wir das Auslassen von im Maul steckenden Gegenständen nie.

Irgendwie konnten das die Hunde immer über die laschen Anrufe zu gegebener Zeit. Sie lernen halt im Vorübergehen.

Una läßt auch alles aus, was sie im Maul hat, sofort und unwidersprüchlich, wenn wir kein Interesse daran haben.
Zeigen wir aber, wie es letztens war, daß wir selber Interesse an dem im Maul befindlichen haben, dann versucht sie es auf Deubel komm raus zu schlucken und da hilft dann nur Hals zu, Zähne aufmachen und rausholen.

Beim letzten Mal war es eine gut abgehangene Maus :-) Ein ziemlich blödes Unterfangen, wenn schon zwei andere Hunde als potentielle Futterverwerter danebenstehen und das Ganze mit hängendem Magen beobachten. Gewonnen habe allerdings ich - nee, die Maus landete wieder in der Wiese, die hätte ich nie und nimmer haben wollen :brav
Liebe Grüße Ilona und die Whippets
mit Alco, Kasi, Krabbe, Grille und Una im Herzen
________
Im Alter haben Erinnerungen denselben Stellenwert, wie in der Jugend die Träume.
Erna Behrens-Giegl
http://whippetweb.blogspot.com

Christine

Re: Fressen von allem, was fressbar ist - oder auch nicht

Beitrag von Christine » Fr 9. Apr 2010, 07:33

Hallo,
Campino frisst nichts vom Boden und nichts aus der Hand. Gefressen wird nur aus dem Napf. Geübt haben wir es mit Leckereien auf dem Boden und später auch aus der Hand. Hat er es genommen, gab es ein Pfui und er wurde im Nackenfell geschüttelt (nicht doll, nur ein bisschen, da geht’s beim gemeinsamen Toben oft ruppiger zu) Naja, dafür dass er nichts nimmt, wenn wir nicht dabei sind, würde ich jetzt mal nicht die Hand ins Feuer legen, das hängt auch vom Erregungszustand ab :dog_blush . Aber wenn er etwas aufnimmt, dann lässt er es auf Pfui fallen, auch wenn er sich mal vergisst und tatsächlich von anderen HH’s ein Leckerle nimmt. Er bekommt auch von uns nichts aus der Hand. Ist uns anfangs schwer gefallen, aber es war tatsächlich viel leichter, ihm bei zu bringen, dass alles tabu ist, was nicht im Napf liegt, als wir auch darauf verzichtet haben, ihm etwas aus der Hand zu geben. Das ganze hat den großen Vorteil, dass wir uns beim Gassi gehen nicht darum kümmern müssen, dass er irgendetwas (ungesundes) frisst, wir können mit ihm auf dem Schoß (wie die meisten Airedales hat auch Campino nicht begriffen, dass er ein bisschen größer als ein Yorkshire Terrier ist) Eis essen, ohne dass er es uns streitig macht, die Katzen können ihre „Katzenspende“ (Leckeres vom Essenstisch) weiterhin bekommen, bei Freunden leert er nicht die Katzennäpfe etc. Allerdings hat es auch einen Nachteil. Er frisst nichts aus anderen Schüsseln. Gestern habe ich ihm seinen Rinderbrustknochen in der Schüssel, in der der Knochen aufgetaut ist, in den Garten gestellt und mir nichts dabei gedacht (war auch aus Edelstahl), Campino legt sich davor und bellt, bis ich wieder raus bin und den Knochen in seinen Napf gelegt habe… :brav
Viele Güße
Christine

Uschi

Re: Fressen von allem, was fressbar ist - oder auch nicht

Beitrag von Uschi » Fr 9. Apr 2010, 10:36

Hallo Christine,

Wijnta macht uns unser Eis auch nicht streitig, sie wartet geduldig bis sie den Rest bekommt.

Ich genieße es sehr, auf gemeinsamen Wanderungen, mit Wijnta zusammen unser Vesper zu essen, wenn wir Pause machen.

Das würde ich nicht missen mögen. Das wäre nicht möglich, würde sie nichts aus der Hand bekommen.



Wie belohnst Du Campino, wenn er etwas gut gemacht hat?


Viele Grüße
Uschi

Eddi

Re: Fressen von allem, was fressbar ist - oder auch nicht

Beitrag von Eddi » Fr 9. Apr 2010, 11:51

Moin,

bei mir wohnen zwei Seelen ach in meiner Brust.....

Einerseits finde ich die Konsequenz von Christines Familie mit Campo richtig gut, weil man doch unglaublich sicher sein kann, wenn Hundi nichts giftiges, falsches fressen kann.
Andererseits läßt sich einmal über den Fresstrieb natürlich besonders einfach trainieren und andererseits gehts mir wie Uschi, ich teile gern die Brotkruste :dog_wink mit meinen Hunden, laß sie auch am Leckeis teilhaben etc.
Früher war ich soviel rigider: nur von mir aus der Hand, nichts draußen, nichts abgeben, nichts vom Tisch, nur mit Erlaubnis.
Leider finde ich die Synthese momentan nicht so ganz, daher fißt Zirbel alles von jedem und weil sie "achgottisdersüß"-Auslöser par excellence ist, bekommt sie auch immer was. Mich macht es richtig ärgerlich, wenn der dreiste Möp bei anderen Leuten die Pattentaschen öffnet "da sind meine Kekse". Ich bitte, flehe, schimpfe, daß man ihr nichts geben möge, aber sie ist ja auch "zu goldig" und nur ein "winzigkleines". Inzwischen kennt sie sämliche Taschenverschlußsysteme und steigt auch Kekslosen Leuten in selbige. Ich könnt
smilie_kotz.gif
Nichts von anderen nehmen wäre mir auch also auch nicht unwichtig. Ich befürchte aber, ich bekomme das nicht in den Griff, denn selbst wenn nur einer von 100 ihr was gibt, lohnt es sich für sie. Und das VErhältnis ist ja eher einer von 100 gibt nichts. Bei denen ist die Situaton umso peinlicher :oops:

Meine fressen alles, was sie finden, Zirbel habe ich recht gut im Griff, sie läßt auf brüllen aus, oft sogar, wenn sie das Zeug dazu nochmal schnell im Abschlucken hochbringen muß. Je weiter ich weg bin und je leckerer das Objekt, umso unsicherer meine Siegchance. Da kommt auch gern mal "uuups-schonwech-schmatz".
Bei Jago kann ich das vergessen, er gibt nichts her, da hilft nur "rohe Gewalt", ich muß ihm die Kiefer dann richtig mit zwei Händen aufstemmen, loslassen kann er in so einer Situation einfach nicht. Scheint er nie gelernt zu haben, anfangs stellte er doch tatsächlich in Frage, ob ich ihm Fressen (oder was er dafür hält) aus dem Hals pulen darf. :thumbdown:

Ich glaube, ich sollte diesen Thread mal zum Anlaß nehmen, meinen Schweinehund zu besiegen und Zirbel konsequenter auf nichts auf- und annehmen zu trainieren. Bloß wie.....

LG
Eddi
nimmt auch von "Fremden" :dog_wacko
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Sabom

Re: Fressen von allem, was fressbar ist - oder auch nicht

Beitrag von Sabom » Fr 9. Apr 2010, 19:34

Hi,

Susi weiß, dass sie draussen nichts fressen soll, nur wenn ihrer Meinung nach etwas schmackhaftes da liegt, schaut sie aus den Augenwinkeln, ob ich gucke, nimmt es mit den Lippen und Zunge rein und versucht es mit der von mir abgewandten Seite der Zähne zu kauen und möglichst schnell zu schlucken. :dog_wink

Da ich sie ständig beobachte, kenne ja ihren merkwürdigen Geschmack, erwische ich sie meist vor Kontaktaufnahme mit dem begehrten Objekt meine Freunde und Nachbarn finden mich wahrscheinlich inzwischen merkwürdig, ich grüße nicht mehr und stiere nur noch auf dem Boden herum... wenn wir mit der Leine unterwegs sind und draußen, dann spuckt sie es auch aus wenn ich: NNNaaa!!! "sage".

Nur, zu Hause im Garten ist sie ein Trüffelschwein und ich müsste auf Schritt und Tritt hinter hier her rennen, weil sie jedes Stöckchen, Rinde, Moos, Gras, usw. durchkauen und eventuell auch schlucken will. Gilt das dann auch als "Fressen von allem, was fressbar ist - oder auch nicht" oder kann ich das durchgehen lassen?

LG

Sabine

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