Angst vor kleinen Kindern

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franca

Angst vor kleinen Kindern

Beitrag von franca » Mo 31. Mai 2010, 09:30

Guten Morgen,
unsere AT hündin,15 Monate,zeigt seit einem Monat ca auffallende Angst vor Kindern.Erstmals,als wir durch eine Gruppe schwarzgekleideter Twens mit einem unangeleinten Am.Staffordshire gingen,der ins Auto gesperrt wurde.Im Moment unseres Durchgehens schwang ein Erwachsener ein weißgekleidetes Kind an den Armen,Bonni erschrak,rutschte aus dem Halsband+lief weg.Kam glücklicherweise,ließ sich anleinen und wir passierten die Gruppe.Ein anderes Mal biegen wir um die Ecke,2 Mütter mit Kinderwagen,wieder presst sich der Hund ängstlich auf den Boden.Gestern Abend wird ein ca 6jähriger ständig von einem Fotografen an der Holztür zu einem großen Gelände mit Wildwuchs fotografiert,Bonni kraucht ängstlich vorbei.Wir kehren noch einmal um,wieder versucht sie auf die Straße auszuweichen+kraucht geduckt am Boden.Anschließend verhält sie sich stets völlig normal+guckt interessiert.Ein begründendes Ereignis mit Kindern ist nicht erinnerlich.Leider wohnen bei uns kaum Kinder,wir kennen auch keine kleineren Kinder.
Ansonsten ist sie fröhlich,normal und hat guten Kontakt mit vielen Hunden.
Ich bin komplett ratlos. :dogstare
Danke für eine helfende Antwort
F+B

GabyP
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Re: Angst vor kleinen Kindern

Beitrag von GabyP » Mo 31. Mai 2010, 09:46

Hallo, Franca,

ich täte das völlig ignorieren - ganz normal dran vorbeigehen bzw. weitergehen. Evtl. beim Anblick von Kindern Bonni auf Dich aufmerksam machen - und vorbeigehen.

Das gibt sich aller Wahrscheinlichkeit nach wieder.

Wenn Du Dich innerlich anspannst, weil eine Begegnung "droht", dann merkt Bonni das und reagiert da auch drauf.

Viele Grüße

Freddy

Re: Angst vor kleinen Kindern

Beitrag von Freddy » Mo 31. Mai 2010, 11:07

Hallo Franca,

über Angst und Angstverhalten kann man ganze Bücher füllen. Ein extrem umfangreiches Theam mit vielen möglichen Ursachen....
Um nicht alles nochmal zu wiederholen zitiere ich mich z.T. mal selber:

Hier hatte ich schon mal ein paar grundsätzliche Gedanken zur Angst formuliert: http://www.razyboard.com/system/morethr ... 900-0.html

Jeder gesunde Hund (oder auch Mensch) hat Angst vor bestimmten Dingen, Lebewesen oder Situationen. Das ist in gewissem Rahmen normal und sogar überlebenswichtig.
Auf Angst kann ein z.B. Hund mit Flucht, Erstarren oder Aggression reagieren. Oder um es mit Silkes 4 F's zu sagen: Fight, flight,
freeze und evt. noch flirt.

Was könnte man gegen unangemessenes Angstverhalten tun?

Strafen (wie man es leider noch vielfach noch sieht) sind bei angebohrenen Reaktionen auf Distanzunterschreitung nicht addressierbar und somit kein probates Mittel um Angstverhalten zu unterbinden. Angstbedingtes Verhalten kann so höchstens umgelenkt aber nicht ausgelöscht werden.

Aber was kann man sonst tun?
Ein Patentrezept gibt es natürlich nicht. Ich würde versuchen meinen Hund auf mich zu fixieren und als "starker Führer" der vor nichts Angst hat, an der "Bedrohung" ohne Stress vorbeizuführen um ihn dann zeitnah außerordentlich gut zu bestätigen. Nachzudenken wäre auch darüber, ob die "Rudelstruktur bzw. -hierachie" wirklich noch stimmt.

In Deinen Fall halte ich es für wichtig, dass Du herausfindest wovor Deine Bonni genau Angst hat. Sind es wirklich (nur) die Kinder? Dann würde ich versuchen meinen Hund ganz langsam, ohne jede Gewalt Schrittchen für Schrittchen zu kooperativen Kindern hinzulocken (Desensibilisierung)...und ihm zu zeigen das Kinder nichts sind wovor man sich fürchten müsste. Dafür brauchst Du aber sehr viel Geduld und Leckerchen (Gegenkonditionierung) ;) ...und Du muss Deiner Hündin Selbstvertrauen geben. Ganz wichtig!

LG
Freddy mit Felix

PS: Bei Angst vor bestimmten Dingen, Gegenständen, Menschen, Tieren usw. können auch zusätzlich Bachblüten helfen. In diesem Fall würde ich "Mimulus" (Nr.20) und evt. noch "Aspen" (Nr.2) sowie "Rock Rose" (Nr.26) geben und --- ja im Ernst--- auch selber nehmen.

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