Hundebegrabscher

alle Fragen zur Hundeerziehung, Körpersprache, Kommunikation
Sabom

Hundebegrabscher

Beitrag von Sabom » Di 1. Jun 2010, 21:47

Hi Leute,

wie geht Ihr mit aufdringlichen Menschen um?

Ich selber bin kein Typ, der ohne zu Fragen fremde Hunde anlangen würde. Da ich so lange keinen Hund hatte, hab ich mich mit diesem Thema nicht beschäftigt. Bei meinen Kindern hat mich betaschen von Fremden immer gestört und ich habe es verhindert, ich merke nun, dass es mich auch bei Susi stört. Es ist sogar so, dass die Menschen noch unbedarfter mit Hunden umgehen und mich irritieren.

Z.Bsp. ein alter Mann macht intensive Lockgeräusche quer über eine viel befahrene Straße :dog_angry (Susi wollte sich sofort auf die Straße stürzen, das ist schon eine Weile her) oder ein anderer alter Mann sieht Susi, macht ebenfalls Lockgeräusche und spuckt ihr einen angebissenen Apfel vor die Füße :dog_tongue mit den Worten "Äpfel sind gesund" gestern kommt uns ein junger Mann entgegen (meine kleinen Kinder waren dabei) und geht so plötzlich mitten beim Überqueren der Straße mittendrauf in die Hocke vor Susi, dass ich ihn fast ins Gesicht getreten hätte. :dog_wacko . Ich hatte mich gerade nach meinen Kindern umgesehen und bei dem Mann einfach nicht damit gerechnet, dass der so einen Sprung auf uns zu macht und zu meinen Füßen sitzt...wir haben uns so erschreckt (ich hab nur gesagt, nicht auf der Straße und bin weitergegangen, was soll man auch sagen).

Wenn mich Menschen auf Susi ansprechen bleibe ich jedes Mal stehen, lasse mich auf ein Gespräch ein (nehme mir zum Spazieren gehen eh immer Zeit mit), erzähle ein bischen mit ihnen, meistens über die Hunde der Leute ( :dog_biggrin ) und/oder dass sie früher mal Airedales hatten, gönne Susi ein paar Streicheleinheiten und freue mich, dass Susi so offen Fremden gegenüber ist. (na gut, ein bischen eifersüchtig bin ich schon :dog_dry?? )

Nur dieses plötzliche Anspringen meines Hundes finde ich doof. Es gab schon soundsoviele Leute, die Susi im Vorbeigehen Futter ins Maul schieben wollten, da hab ich irgendwie eine Abneigung gegen.

Wie seht Ihr das?

LG

Sabine

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Eddis
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Re: Hundebegrabscher

Beitrag von Eddis » Di 1. Jun 2010, 22:15

Moin Sabine, deine Susi ist zu süß :dog_biggrin Das verleitet die Leute.
Wäre sie eine gestreifte Dogge, hättest du solch ein Problem nicht.

Wir hatten grad vorhin so ein Erlebnis. Hund Eddi wälzte sich in einem frischen Haufen (heute schon zum 2. Mal) Wir hatten die Schleifspuren am Hals gerade entdeckt, da kam uns ein Ehepaar entgegen. Der Mann ging schnurstracks auf den Hund zu und kraulte seinen Hals. Mein Mann schrie noch: Nicht anfassen, da hatte auch schon die Frau einen braunen Klumpen in der Hand. Wir gingen dann gemeinsam uns und den Hund in der Ostsee waschen. :dog_biggrin

Der kleine Stinker liegt nun frisch gebadet neben mir auf seiner Decke, heute war das notwendig.

Ich kann es auch nicht leiden wenn Hund Eddi von Fremden gefüttert wird. Wer weiß was das immer für Zeug ist. Mein letzter Hund hat die Leute dann in den Finger gebissen. Man füttert ja selbst auch keinen fremden Hund, viele sind eh allergisch.
Lieber Gruß Simona mit Sir Eddi

Eddi

Re: Hundebegrabscher

Beitrag von Eddi » Di 1. Jun 2010, 22:34

"Ihhhh,

nich anfassen der wird sonst krank!"

Blöde Situation. Natürlich ist man stolz wie Bolle, wenn alle den Hund toll finden, aber so übertreiben müssen's die Leute ja nicht.
Und irgendwann verliert man vielleicht ein ganz kleines bisschen die Lust, dem 328. Opa diese Woche zu verklickern, daß man den Hund lieber selber füttert oder es blöd findet, wenn er vors Auto läuft, weil mal wieder keiner auf die Idee kam, daß eine Bundesstraße mit Verkehr nicht der optimale Platz ist, einen Hund zu locken.

Im Grunde meinen es diese Menschen gut, sind freundlich und könnten es nicht verstehen, wenn man sie aufklärt, daß man nur mal ungestört mit dem süßesten Hundekind der Welt spazieren möchte und zuhause Futter hat.
Ich finde, da darf man ruhig mal zur Notlüge greifen (sorry, muß das Körbchen noch schnell zur Großmutter tragen, ehe der Wolf in den Wald kommt) oder eine unglaublich bedrohliche Krankheit des Hundes vorschieben, weswegen er vor Sonnenuntergang nichts außer Haus essen darf.
Wenn man mit unnahbarem Minenspiel vorbeirauscht, ist man ne olle Zicke und wenn man alle den Hund mit Keksen befüllen läßt, ist man mit einem freßgeilen, alle anhupfenden Köter bestraft. In jedem Fall macht man es verkehrt.

Ich sage anderen Hundebestizern, daß ich aus erzieherischen Gründen meinen Hund nicht gefüttert möchte, meist landet bis zum Satzende bereits der dritte Keks ("ach nur einer, der mag mich doch so") in Zirbel; Nichthundler tragen GsD seltener was bei sich, zumindest ist iA etwas mehr Zeit, während sie nach dem alten Snickers kramen, um die Magenempfindlichkeit zu betonen.
Je nach persönlicher Verfassung (zum Ende der Woche habe ich schon so viel Müll gesehen und beschwafelt, da dünnt das dicke Fell spürbar aus) kommt man halt halbwegs vernünftig ins Gespräch oder man hinterläßt ein etwas indigniertes Wesen, das es doch (s.o.!) nur gut gemeint hat.

Zum Glück geht es mir aber auch so wie Dir, daß die meisten Begegnungen ganz nett sind und man nur mit der Eifersucht kämpfen muß.
Für solche Fälle wie dem Straßenlocker muß der kleine Hund einfach eine stramme Erziehung bekommen, daß sowas ähnlich pfffuiiii ist, wie Katzen auf der anderen Seite. Ebenso mit dem Futter. Susi muß lernen, daß man nichts auf der Straße isst, auch nicht, wen nes ein netter Mensch reicht. (*psst, sag's niemandem: alle meine Hunde konnten das, bloß beim Zirbeltier bin ich unfähig).

Was auch ganz gut hilft (ich bin ja eh meistens etwas weiter weg, weil Zirbel beim reiten frei läuft) ist gleich aus der Entfernung aufgeregt, "neiiinnicht" rufen, wenn man sieht, daß die Leute gleich grabschen wollen. Erstmal hüpfen sie erschreckt -wie gefährlich mag der goldige Hund wohl sein, sollte man sich da soo getäuscht haben?- weg und dann sag ich immer, "neenee, nich erschrecken, aber der is bestimmt ganz dreckig und wenn er sie dann anspringt...?" hihi, dann hab ich demonstriert, daß ich um das Wohlergehen und die Reinlichkeit meiner zu Fuß gehenden Mitbürger besorgt bin und inzwischen ist Zirbel berits mit was anderem beschäftigt :dog_tongue2
Meistens ist es aber eher so, daß die Leute <Hund alleine - Reiter im anmarsch> sehen und zurückhaltender sind, sowohl dem Raubtier als auch dem Schlachtroß glauben ausweichen müssen. Und wenn man dann mal ins Gespräch kommt, ist die Situation entspannt. Dann muß Pony gesteichelt werden, denn das ist noch mehr besonders als ein Hund und dann bin ich eben eifersüchtig weil sich der blöde Gaul von jedem angrabschen läßt.... :dog_wacko

LG
Eddi
geht dieses neue Problem jetz im Ponyforum besprechen :dog_biggrin

Rover

Re: Hundebegrabscher

Beitrag von Rover » Mi 2. Jun 2010, 14:41

Hallo Sabine und Eddi und alle,
Im Grunde meinen es diese Menschen gut
Stimmt.
Aber:
Es genügt nicht, es nur gut zu meinen - man muss auch bedenken, was daraus wird. (Hans Bemman: Stein und Flöte)

Ich kann Sabine nur zustimmen. Ich hasse es, wenn Leute füttern - und nein zu sagen, bringt offensichtlich bei den meisten gar nichts. Notlügen haben ich auch schon praktiziert "nicht füttern! der hat grad Magen-Darm-Grippe" - und selbst dann kommt oft "ach, ist doch nur eins" oder was ähnlich dämliches.
Leider fällt es mir sehr schwer, unhöflich zu werden - und das ist vermutlich das einzige, was hilft. Nur, dann hat man es sich mit dem Betreffenden für ewig versaut, und das ist ja auch nicht Ziel der Sache.

Ich mag es auch nicht und finde es (hundeerzieherisch) total unklug, wenn der Hund angesprochen wird, und ich werde gar nicht beachtet. Das passiert noch viel öfter als Füttern. (Vielleicht sollte ich mal an meiner eigenen Außenwirkung arbeiten :dog_laugh ). Das suggeriert dem Hund doch: ich bin der Chef, ich werde begrüßt, und mein Personal steht nur dabei.
Nun, mittlerweile ist Rover neun und die Boss-Rudel-Verhältnisse sind halbwegs stabil geklärt; hat man aber einen jungen Hund wie Susi, besteht da durchaus die Gefahr, dass sich falsche Vorstellungen beim Hund etablieren.
Machen wir uns also unbeliebt! Es gibt auch verständnisvolle Leute, die das akzeptieren.

Viele Grüße, Kerstin

vanja
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Re: Hundebegrabscher

Beitrag von vanja » Mi 2. Jun 2010, 16:25

Bisher hatte ich noch keine großen Probleme mit Hundefütterern und Hundeangrabschern.
Viele Leute mögen die Whippets nicht. Die kurzfelligen Hunde sind nicht jedermanns Sache, auch wenn so ein schöner wuscheliger weicher anschmiegsam aussehender Airedaleterrier daneben steht.

Und die Leute, die ich nur mit Una treffe, die dürfen sie angreifen und auch füttern. Wo ist das Problem?

Zwei Rollifahrer gehören zu den Fütterern und einen dritten Rollifahrer konnte ich von der Harmlosigkeit von Una überzeugen. Una sprang immer wie wild rum, wenn sie einen Rolli sah und wollte hin, Leckerchen abholen. Die 3. Rollifahrerin mißverstand das und meinte, der Hund wollte ihr was. Das Mißverständnis habe ich ausgeräumt und heute wird Una von ihr freudig begrüßt.

Allzu aufdringliche Kinder wehre ich allerdings ab. Da muß Una sitz machen und meist sind die Eltern dann vor Ort und können ihr Kind einsammeln und weitergehen oder mit ihrem Kind zusammen den Hund anfassen und das Wesen des Hundes begreifen. Es gibt dann von mir immer einen Vortrag zum Thema " Hund und Kind und einfach draufloslaufen und antatschen." Bisher sind wir immer auf offene Ohren gestoßen und auf Kinder, die das schneller begreifen als ihre Altvorderen.

Alle meine Hunde durften jederzeit von Jedem angefaßt werden. Da sehe ich garkein Problem drin. Aufdringliche Menschen lassen wir links liegen und die anderen werden von Una kurzzeitig in ihr Herz geschlossen. Meist so lange, wie der Futtervorrat was hergibt :-)
Liebe Grüße Ilona und die Whippets
mit Alco, Kasi, Krabbe, Grille und Una im Herzen
________
Im Alter haben Erinnerungen denselben Stellenwert, wie in der Jugend die Träume.
Erna Behrens-Giegl
http://whippetweb.blogspot.com

Anneliese

Re: Hundebegrabscher

Beitrag von Anneliese » Mi 2. Jun 2010, 21:38

Moin!
Hier gibt es sehr viele Hunde und die meisten Leute haben Leckerlies in der Tasche.

Oh! So einen hab ich ja lange nicht gesehen, früher gab es die öfter – schwups, Leckerlie in Schnute.
Oh! Ist der lieb - schwups, Leckerlie in Schnute – und so ruhig - schwups, Leckerlie in Schnute.
Neiiin! Nicht füttern! :dog_mad

Och, son bisschen schadet doch nix - schwups, Leckerlie in Schnute – haben selber auch immer einen Hund gehabt - schwups, Leckerlie in Schnute.

Neiiin! :dog_mad

Och, mach ich aber so gerne - schwups, Leckerlie in Schnute.

Neulich waren wir in einem feinen Restaurant.
Die Kellnerin kommt an den Tisch – hält was in der Hand.
Bente steht auf – Schnute gleich an die Hand – ist ja immer was für sie drin – da waren es nur die Streichhölzer für die Kerze. Haben wir uns gefreut!
Bente hat blöd geguckt. :dog_blink

Kommt die Kellnerin mit den Getränken wieder, bückt sich - Bente wird unruhig. Bente „Platz“! Ach lassen Sie doch – ich hab ihr Leckerlies hingelegt. :dog_biggrin

Und dann dem Hund immer schön auf den Kopf tätscheln, denn das haben die Leute sich ja erkauft - grrr.

Es ist zum Haare raufen. :dog_mad
Wir wollen keine Leckerlies mit ZUCKER verfüttern, aber wenn der Hund erst einmal auf den Geschmack gekommen ist, ist die Wirkung wahrscheinlich genau wie bei uns Menschen - aber das ist ein anderes sehr wichtiges Thema.

Liebe Grüße
Anneliese – mit Bente, die nicht weiß warum wir hier so ein Geschrei machen…aber die Kopftätschelei findet sie auch echt lästig. :dogstare

Uschi

Re: Hundebegrabscher

Beitrag von Uschi » Mi 2. Jun 2010, 22:01

Anneliese hat geschrieben:aber die Kopftätschelei findet sie auch echt lästig.
Hallo,

das kann Wijnta auch nicht leiden, aber sie "wehrt" sich selbst. Geht eine Hand in Richtung ihrer Stirn, hebt sich ihre Nase, das Maul öffnet sich sachte............

Ich weiß, dass sie die Hand abschlecken würde, aber die Leute wissen das nicht, glauben, sie werden jetzt gebissen, und dann ist die Hand sofort wieder weg. :dog_biggrin


Mit fütternden Menschen hatte ich bis jetzt kein Problem. Meine Bitten, es nicht zu tun, wurden eigentlich immer respektiert.



Viele Grüße
Uschi

Anneliese

Re: Hundebegrabscher

Beitrag von Anneliese » Mi 2. Jun 2010, 23:46

Moin!

zu Uschi:
Unsere Nachbarn akzeptieren unsere Bitte - fremde Menschen nicht, denn sie wollen es nicht ernst nehmen und "flirten" mit Bente - sie ist dann natürlich um die Spender bemüht und macht fein SITZ und guckt sooo süß und stubst die Leute noch mal an, oder schnuppert an der Jackentasche.
Vor ein paar Tagen hat ein Mann der Bente eine ganze Kaustange gegeben - das Tier dachte nun muß wohl Weihnachten sein.

Das Kopftätscheln quittiert Bente mit wegducken, aber die Leute tuen so, als würden sie die Reaktion nicht verstehen - und tätscheln gleich noch einmal.

Für den Hund ist das Kopftätscheln eine ungeliebte Dominanzgeste - aber ich gestehe - ich tätschel auch gerne... :dog_blush

Liebe Grüße
Anneliese mit Bente :dog_sleep2

BiancaD

Re: Hundebegrabscher

Beitrag von BiancaD » Sa 3. Jul 2010, 02:04

Hallo Ihr be-Tatsch-Dale Führenden :-)
Wenja kannte es zunächst wohl nicht anders, dass es dort, wo Menschen ihr begegnen auch gleich eine kleine
Wegzehrung auf sie wartet. Als wir sie mit 8 Monaten bekamen, rannte sie erwartungsfroh zu allen hin. Menschen tatschten,
gingen zu Boden und freuten sich über den aufgeschlossenen Hund - sie begrüßte auch jeden so, als hätten sich enge Verwandte
nach 40 Jahren Trennung bei Rudi Carell getroffen. Das Leckerchen geben habe ich dann unterbunden , wenn ich mit Wenja unterwegs war,
befand ich mich im Einsatz :dog_ph34r und setzte dem Fremdfüttern ein klares Nein :nein . So konnten sich die Tatscher im Wald zumindest
damit trösten, dass die nettesten Hunde die schlimmsten Frauchen haben :dog_tongue
Nachdem Whoopie unser ängstlichstes Familienmitglied wurde, gestaltete sich alles anders; denn sie hat Angst vor Menschen, so dass ich über jede Gabe an Whoopie erfreut war. Sicherlich erstaunte dies einige Mitmenschen, aber was interessiert uns unser Geschwätz von gestern :sheep

Liebe Grüße von Bianca mit Wenja & Whoopie

Lene

Re: Hundebegrabscher

Beitrag von Lene » Sa 3. Jul 2010, 14:05

Hallo zusammen,

ich muss sagen, dass sich hierzulande doch mehr Leute vorm Airedale fürchten. Man hört sogar manchmal, dass die nicht ganz ungefährlich wären - hehe.

Dann gibts noch die Interessierten, die sich aber nicht rantrauen und nur wenige dreiste Grapscher. Wobei Ilka sich nicht von jedem anfassen lässt und auch schon mal knurrt wenns ihr nicht in den Kram passt.
Leute die sie kennt werden freudig begrüßt aber von anfassen kann da auch keie Rede sein, sie springt wild wie ein Flumi auf und ab und leckt an den Händen und kontrolliert die Taschen.

Von daher haben wir kein Grapsch Problem. Liegt aber auch sicher am recht temperamentvollen Hund. Der wird den Meisten einfach zu wild und unberechenbar sein.

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