Zeit für eine Wende in der Hundezucht?

Themen rund um das Zuchtwesen
Freddy

Zeit für eine Wende in der Hundezucht?

Beitrag von Freddy » Do 10. Feb 2011, 13:33

Hallo zusammen,

ausgehend vom Warum Röntgen, warum PRA untersuchen?! Thread möchte ich einmal hier den Dortmunder Appell zur Diskussion stellen.


"Dortmunder Appell"  für eine Wende in der Zucht zum Wohle der Hunde

Im Mutterland der Rassehundezucht Großbritannien hat das Jahr 2008 eine grundlegende Wende eingeleitet. Deren einziges Ziel ist, das Wohl und die Gesundheit der Hunde nunmehr konsequent und ohne Einschränkungen in den Mittelpunkt der Zucht zu stellen. Auch Österreich hat bereits Maßnahmen in diese Richtung ergriffen. Wir sehen auch für Deutschland die Notwendigkeit einer solchen Wende im Zuchtwesen.

Die Unterzeichner sehen es als vorrangiges Ziel jedes Hundefreundes, sich für die Gesundheit und das Wohl unserer Hunde einzusetzen. Bisher wird in der Zucht aber viel zu wenig auf die Gesundheit der Hunde geachtet. Inzucht, Übertypisierungen, Erbkrankheiten bis hin zu Qualzuchtmerkmalen sind leider keine Seltenheit. Ganze Rassen können sich ohne aktive Hilfe des Menschen nicht mehr vermehren.

Wir appellieren an die Verantwortlichen in den Zuchtvereinen und -verbänden, an die Züchter wie auch an die Hundehalter und Behörden, sich für eine nachhaltige Wende in der Zucht zugunsten des Wohles und der Gesundheit unserer Hunde einzusetzen!
Laufen, Atmen, Sehen
Mit diesen 3 Verben formuliert der größte Hundeverband der Welt, der britische "The Kennel Club", seine Wende hin zu einer auf die Gesundheit der Hunde bedachten Zucht. Eigentlich sollte es eine Selbstverständlichkeit sein, dass elementare Funktionen des Lebens respektiert und gehütet werden. Gerade von den Züchtern unserer Hunde sollte erwartet werden, dass ohne Kompromiss die Gesundheit der Hunde respektiert und an die erste Stelle züchterischer Bemühungen gesetzt wird.

Keine Zucht nach Moden
Mit der Rassehundezucht haben sich bereits Standards etabliert, die als Grundlage anzusehen sind. Dennoch ist eine nicht vertretbare Entwicklung vorangeschritten, die durch hier angeführte Maßnahmen zu gesunden Hunden geführt werden soll. Das Exterieur der Hunde darf in keiner Weise das Atmen, Sehen, Laufen oder irgendein anderes natürliches Bedürfnis der Hunde beeinträchtigen. Es dürfen keine Beeinträchtigungen oder besondere Risiken hinsichtlich Gesundheit, insbesondere auch nicht Erbkrankheiten, oder hinsichtlich des Wohles der Hunde durch die besondere Betonung bestimmter Merkmale begünstigt werden. In diesem Sinne sind sämtliche Rassestandards zu überprüfen. Das Wohl und die Gesundheit der Hunde muss uneingeschränkt an erster Stelle stehen.

Nein zu Inzucht
Das Problem der Inzucht, Engzucht oder Linienzucht wird sehenden Auges in weiten Teilen der Rassehundezucht ignoriert oder verniedlicht. Dabei ist die Gefährlichkeit von Inzucht für das Risiko von Erbkrankheiten, für die Widerstandskraft, Vitalität und Lebenserwartung aller Säugetiere wissenschaftlich eindeutig geklärt. Inzucht ist als Tierquälerei anzusehen, die auf Dauer ganze Populationen erfasst. Für alle Rassen müssen Regeln aufgestellt werden, die in Zukunft genetische Vielfalt fördern und sichern. Hierzu ist eine Gendatenbank einzurichten. Deckrüden muss eine Beschränkung auferlegt werden. Künstliche genetische Schranken etwa wegen der Vereinszugehörigkeit oder Fellfarben sind abzubauen.

Für eine Neuausrichtung des Ausstellungswesens
Prämierungen dürfen nicht mehr nur oder vorrangig nach dem äußeren Erscheinungsbild vorgenommen werden. Kosmetische Manipulationen an den Hunden sind abzulehnen. Im Mittelpunkt der Prämierungen müssen das Wesen, die Gesundheit und die genetischen Vorzüge für die Population stehen, die es nachzuweisen gilt. Entsprechend sind Charakter und Ablauf von Ausstellungen zu ändern, sind die Richter auszubilden, anzuweisen und auszuwählen.

Der Tierschutz als aktives Recht auch in der Zucht
Das deutsche Tierschutzgesetz besagt zwar, dass keinem Tier Schmerz oder Leid zugefügt werden darf, aber die Realität der Hundezucht scheint dieses Gesetz zuweilen außer Kraft zu setzen. Es gibt Rassen, die sich fast nur noch per Kaiserschnitt oder andere Hilfen des Menschen reproduzieren können. Die gezielte Zucht mit Erbkrankheiten, Übertreibungen einzelner Merkmale wie Fell, Farben, Falten, Ohren, abfallende Rücken, Winkelungen der Hinterhand, extremer Zwergen- wie Riesenwuchs etc. führen zu enormem Leid bei den Hunden, ohne dass das Tierschutzrecht praktisch greift. Auch massive Schädigungen in der Sozialisation der Welpen etwa durch Hundehandel werden vom heutigen Recht nicht erfasst. Wir brauchen ein Tierschutzrecht, dass auch in der Praxis wirkt.

Hunde befähigen, ihre Aufgaben zu meistern
Die Ansprüche des Menschen an unsere Hunde sind in der heutigen Zeit sehr hoch gesteckt. Es bedarf eines neutralen Wesens des Hundes. Der Hund darf keine Eigeninitiative in Richtung Aggressionen gegen Menschen und/oder Artgenossen zeigen. Der Welpe soll bereits beim Züchter mit möglichst vielen Umweltreizen konfrontiert werden, um einen neutralen und wesensfesten Hund zu erhalten. Übermäßige Unsicherheit/Ängstlichkeit, vor allem auch bei Hündinnen durch Prägung auf die Welpen soll nicht toleriert werden. Der Mensch muss umfassend dafür Sorge tragen, dass die Welpen eine möglichst gute Sozialisation zur Befähigung ihrer anspruchsvollen Aufgaben erhalten.

Für eine neue Ethik der Zucht
Wir brauchen eine neue Ethik der Zucht, die konsequent an dem Wohl und der Gesundheit der Hunde orientiert ist und sie für ihr Leben in unserer Gesellschaft rüstet. Für die Zucht von Rassehunden bedarf es des Nachweises der Fachkunde, der Einhaltung verbindlicher und transparenter Regeln sowie der Zulassung unabhängiger Kontrollen hierüber. Auf dieser Basis bedarf es einer staatlichen Zulassung zur Zucht und Veräußerung von Hunden. Züchterische Maßnahmen zulasten der Gesundheit der Hunde sind zu sanktionieren. Wir brauchen ein unabhängiges Qualitätsmanagement der Zucht. Die Zucht unseres "besten Freundes" sollte uns mehr Fürsorge wert sein.

Dortmund im Juni 2009

Christoph Jung, Heike Beuse - Sprecher des Dortmunder Appells


Zitat aus dieser Seite



Als Hundefreund liegt mir vor allem die geistige und körperliche Gesundheit sowie die Langlebigkeit unserer Hunde am Herzen.
Ich denke schon das wir darüber nachdenken sollten, ob wir eine neue Ethik in der Zucht brauchen. So oder ähnlich wie es der Dortmunder Appell fordert.

Mich würde natürlich besonders interessieren wie die Züchter darüber denken...

LG
Freddy

Eddi

Re: Zeit für eine Wende in der Hundezucht?

Beitrag von Eddi » Do 10. Feb 2011, 13:54

Moin Freddy,

prinzipiell rennst Du damit offene Türen ein, jedenfalls bei mir.
Gesunder Geist im tollen Körper ist mir auch das wichtigste und Langlebigkeit ist auch nicht zu vernachlässigen. Leider ist dieser Apell in der Tat nichts weiter als ein Apell und so allgemein gehalten, daß schon wieder die subjektive Auslegung verwässernd wirken würde.
Wären die Züchter so verantwortungsbewusst, wie ich es für selbstverständlich hielte, wenn ich Züchter wäre, bräuchten wir so einen Apell nicht. Insofern wird das Problem bestenfalls verlagert werden, würde ein solcher Apell tatsächlich zu entsprechenden behördlichen Ergebnissen fürhren (Gesetzt, Befähigungsnachweise etc).
Meine ERfahrung zeigt, daß viele "Verbraucher" billige Ware suchen, sich nicht fachkundig machen wollen. Und daß immer "Hersteller" bereit sind, einen niedrigen Preis zu bieten, auch auf Kosten der Qualität. Im Bereich mit lebenden Tieren ist das eben auch moralisch und ethisch ein Problem. Aber solange sich im Kopf der "Verbraucher" nichts ändert, werden wir verdampfen, wie der berühmte Tropfen auf dem heißen Stein.
Man kann nur für sich selbst und im eigenen Wirkungskreis versuchen, etwas zu ändern.
Und wenn sich in D ein klitzekleines bißchen verbessert, kommen aus "Sonstwoimosten" gleich wieder Massenware-Produkte, wo kein Hahn nach irgendwas kräht. Schon allein die Frage, ob manche Rassen immer noch kupiert sind, weil die Besitzer es so wollen und dafür ins Ausland fahren.....
Mir laufen für jedes positive Beispiel 10 desinteressierte und 5 miserable über die Füße, resp auf den Tisch. Der Mensch als ganzes ist unbelehrbar, ignorant und egoistisch.

Ich bin in der Hinsicht illusionslos und fast schon unendlich pessimistisch.

LG
Eddi

smartopen

Re: Zeit für eine Wende in der Hundezucht?

Beitrag von smartopen » Do 10. Feb 2011, 15:31

da stimme ich euch zu auch wenn ich zum kupieren eine andere meinung habe ,aber auch in der spitze vom kft gibt es leute die zwinger in den gus staaten haben deshalb kann man es wohl nur von unten und im kleinen kreis zu einer veränderung bringen :dog_unsure

vanja
Benutzer
Beiträge: 755
Registriert: Mo 25. Jan 2010, 21:11
Wohnort: NRW, Kreis Unna

Re: Zeit für eine Wende in der Hundezucht?

Beitrag von vanja » Do 10. Feb 2011, 16:03

Wir sprechen doch hier von dem Drittel Hunde, das im VDH gezogen wird oder von der Zucht im Allgemeinen (man meint dann auch die Dissidenz und sonstige Vereinigungen einschließlich der sogenannten Privatzuchten)?
Was sind Privatzuchten? Das sind jene Menschen, die einen Rüden und eine Hündin ihr Eigen nennen und mal einen Wurf (99% mit Absicht) in die Welt setzen. Den Wurf dann ohne Papiere verkaufen, aber mit den Papieren der Elterntiere groß Werbung machen.

So lange jeder Welpen in die Welt setzen kann, der meint dafür befähigt zu sein, ohne mit Konsequenzen rechnen zu müssen, so lange wird es Käufer geben, die dort auch Welpen kaufen. Denn Geiz ist geil - mittlerweilen muß man sich "Geil ist geil" anhören :-(

Unter Konsequenzen zähle ich die Rücknahme eines Welpen, eines Junghundes oder eines erwachsenen Tieres, um es dann weiter zu vermitteln. Bisher war dafür das Tierheim zuständig, das Tiere als Jedermannverpaarungen weiter vermittelt und in Umlauf bringt, falls mal ein ganzer Wurf dem Möchtegernzüchter über den Kopf wächst.

Also, über welchen Hunde"züchter" sprechen wir?

Bei einem im VDH organisierten Züchter gehe ich von einer ordnungsgemäßen Hundezucht aus. Bei den anderen kaufe ich keinen Hund.

Es hat also auch mit dem Wissen und Nichtwissen des Hundekäufers zu tun. Also hat es auch mit dem Umgang miteinander zu tun, da das Nichtwissen ja nur durch Aufklärung und Wissensvermittlung stattfinden kann. So lange ich aber bei einem drittklassigen Welpenverkäufer ohne Belehrung einen Hund erstehen kann, entfällt auch das.

Wobei für mich das Ganze darauf hinausläuft, daß das wilde Vermehren von Hunden garnicht erst stattfinden darf und evtl. mit hohen Geldstrafen geahndet werden muß.

Wenn man das dann im Griff hat, kann man über das andere sprechen, was in den Verbänden, Vereinen oder Organisationen passiert. Aber man sollte das Schritt für Schritt abarbeiten und nicht wieder den übernächsten vor dem ersten Schritt machen.

Das ist meine Meinung dazu. Ich lasse mich da aber auch gerne eines Besseren bekehren.
Liebe Grüße Ilona und die Whippets
mit Alco, Kasi, Krabbe, Grille und Una im Herzen
________
Im Alter haben Erinnerungen denselben Stellenwert, wie in der Jugend die Träume.
Erna Behrens-Giegl
http://whippetweb.blogspot.com

GabyP
Benutzer
Beiträge: 1200
Registriert: Mo 25. Jan 2010, 20:11
Wohnort: im Unterallgäu
Kontaktdaten:

Re: Zeit für eine Wende in der Hundezucht?

Beitrag von GabyP » Do 10. Feb 2011, 17:10

Hallo,

und völlig unabhängig davon, was man sich für ein Bild von Zucht und Züchtern gemacht hat: die Initiatoren vom Dortmunder Appell (H. Beuse und C. Jung) sind weder seriös noch uneigennützig noch transparent noch fundiert noch problembezogen noch lösungsorientiert noch fachkundig. Und sie verfolgen "staatliche" Kontrolle von Zucht und Züchter, haben genaue Vorstellungen davon, wer dann "Kontrolleur" spielen darf (natürlich jemand von petwatch oder jemand, der bei Heike Beuse ausgebildet wurde) und mit all ihren Maßnahmen erreichen sie, wenn es durchginge, wie Ilona sagt, ausschließlich die VDH- und Verbandszüchter, niemals die Hinterhofzüchter und Vermehrer und Kofferraumlieferanten. Und sie schwingen sich zum alleinigen Maßstabgeber auf, was "Qualzucht" ist.

Wer sich ursprünglich mal VDHw nennen mußte, um sich den Anschein von Seriosität zu geben, und dann gegen den VDH schießt und dann erneut den Namen wechselt, wer ganze Texte von anderen abschreibt und damit "Bücher" füllt und vertreibt -

ich denke nicht, daß das alles seriös genug ist, um seine Unterschrift und seinen evtl. guten Namen dafür herzugeben!!!

Bedenkt, diese Sache geht von dem alten BBC-Film über Cruft's aus und es geht um Qualzucht von Mops, Chevaliers und DSH - da gehört der Airedale GsD nun wirklich nicht mit hin!

Viele Grüße

Freddy

Re: Zeit für eine Wende in der Hundezucht?

Beitrag von Freddy » Do 10. Feb 2011, 17:58

Hallo zusammen,
GabyP hat geschrieben:die Initiatoren vom Dortmunder Appell (H. Beuse und C. Jung) sind weder seriös noch uneigennützig noch transparent noch fundiert noch problembezogen noch lösungsorientiert noch fachkundig
Es ging mir nicht um Personen und deren Qualifikation, die ich eh nicht bewerten kann, sondern allein um die obengenannten Thesen. Über die wollte ich sprechen...
Eddi hat geschrieben:Ich bin in der Hinsicht illusionslos und fast schon unendlich pessimistisch.
Ich befürchte Du hast da nicht ganz unrecht...wie das obige Zitat es zeigt. Schade ist nur wenn sich nichts ändert, weil sich die Hundefreunde mal wieder uneinig sind.
GabyP hat geschrieben:Bedenkt, diese Sache geht von dem alten BBC-Film über Cruft's aus und es geht um Qualzucht von Mops, Chevaliers und DSH - da gehört der Airedale GsD nun wirklich nicht mit hin!
Prima, dann besteht in der heilen Airedalewelt ja keinerlei Handlungsbedarf...

Dann hatte die Airedale-Züchterin ( nein, nicht der Züchter von Felix) wohl recht, die mir sagte, das aus ihrer Zucht keine kranken Hunde kommen könnten. Die TA Rechnungen sprachen leider eine ganz andere Sprache....
vanja hat geschrieben:Bei einem im VDH organisierten Züchter gehe ich von einer ordnungsgemäßen Hundezucht aus.
Dein Wort in Gottes Gehörgang...allein mir fehlt der Glaube...es gibt doch überall "schwarze Schafe". Mir ist natürlich ein VHD-Züchter lieber als dubiose Hinterhofvermehrer, keine Frage!


LG
Freddy

Benutzeravatar
kenzo
Benutzer
Beiträge: 1593
Registriert: Mo 25. Jan 2010, 20:31
Wohnort: Kirchzarten/Schwarzwald
Kontaktdaten:

Re: Zeit für eine Wende in der Hundezucht?

Beitrag von kenzo » Fr 11. Feb 2011, 22:25

Hallo zusammen,

der Dortmunder Appel beruft sich auf den Kennel Club!

Hier die Original-Petition des Kennel-Clubs von Januar 2009:
http://www.gopetition.co.uk/petition/24731.html

Was die Initiatoren des Dortmunder Appels daraus gemacht haben, lässt mich kalt erschauern. Vielleicht schaffen wir es mit unserer Unterschrift noch, dass solch "seriöse" Menschen künftig als Beamte die Staatliche Hundezucht kontrollieren. Aber das schafft sicher tausende von Arbeitsplätzen, über die wir Steuerzahler uns monatlich "freuen" können.

Freddy: Prima, dann besteht in der heilen Airedalewelt ja keinerlei Handlungsbedarf...

Dann hatte die Airedale-Züchterin ( nein, nicht der Züchter von Felix) wohl recht, die mir sagte, das aus ihrer Zucht keine kranken Hunde kommen könnten. Die TA Rechnungen sprachen leider eine ganz andere Sprache....
Ich muss jetzt mal eine Lanze für die verantwortungsvollen Züchter im VDH brechen. Ich glaube, jeder macht sich seine Gedanken im Vorfeld, wenn er einen Wurf plant. Was hinterher rauskommt, weiss niemand hundertprozentig. Und das war sicher auch bei Freddy's Erst-Airedale-Züchter der Fall.
Andy: da stimme ich euch zu auch wenn ich zum kupieren eine andere meinung habe ,aber auch in der spitze vom kft gibt es leute die zwinger in den gus staaten haben deshalb kann man es wohl nur von unten und im kleinen kreis zu einer veränderung bringen
Ich persönlich finde es gut, dass das Genmaterial für Rassehunde heute nicht mehr an der Deutschen Grenze enden muss. Es ist doch ein Vorteil für die Rasse, wenn man neues Genmaterial aus anderen Ländern in die Rasse einbringen kann. Solange dies sich alles im Rahmen der FCI abspielt, ist das sicher eine gute Sache!

Wir befinden uns derzeit noch in einem luftleeren Raum bezüglich der ED. Ich hoffe, dass diese Zeit baldmöglichst zu Ende geht und wir auch in diesem Fall eine Planungssicherheit für die Zukunft haben. Aber schon jetzt, kann man sich erkundigen, welche Risiken und Faktoren in welchen Linien bestehen. Nirgendwo auf der Welt wird so sorgfältig geprüft, untersucht und selektiert, wie hierzulande beim VDH und das ist gut so!

Ein schönes Wochenende allerseits wünschen
Uli mit Kenzo und Kiwi
Es wird nichts so heiß gegessen, wie es gekocht wird!

Freddy

Re: Zeit für eine Wende in der Hundezucht?

Beitrag von Freddy » Sa 12. Feb 2011, 11:18

Hallo zusammen,

dafür das unsere Rasse ja kaum von dem Dortmunder Appell betroffen ist und es nur verantwortungsvolle Züchter im VDH gibt, gehen die Wellen hier ja ganz schön hoch.....

Ich bin doch mit Euch einer Meinung, das unsere Rasse noch GsD zu den gesünderen zählt. Und das die allermeisten Züchter verantwortungsvolle Leute. Aber es gibt doch Gegenbeispiele genug aus der Hundewelt, von den Qualzuchten bis zum gewissenlosen Hinterhofvermehrer, das wird doch niemand bestreiten wollen? Die Vergangenheit hat gezeigt, das durchgreifende Verbesserungen nur mit gesetzlichen Regelungen zu erreichen sind.
kenzo hat geschrieben: Was die Initiatoren des Dortmunder Appels daraus gemacht haben, lässt mich kalt erschauern.
Was genau lässt Dich denn nun an den oben genannten Thesen erschauern?

LG
Freddy

PS: Wenn ich mir so die neuesten Unterstützer(Bundestierärztekammer, Direktor des Instituts für Tierzucht und Vererbungsforschung usw.) und über 1.000 Züchter, ganze Zuchtvereine, Tierärzte, Hundetrainer und -Psychologen und mehrere tausend Hundehalter und Hundefreunde, des Dortmunder Appells ansehe, habe ich so das Gefühl das die auch nicht alle so ganz blöde sind und Leuten ihre Zustimmung geben, die den oben von Gabi genannten Attributen entsprechen oder mit "Gänsefüßchen" bedacht werden müssen.

Benutzeravatar
kenzo
Benutzer
Beiträge: 1593
Registriert: Mo 25. Jan 2010, 20:31
Wohnort: Kirchzarten/Schwarzwald
Kontaktdaten:

Re: Zeit für eine Wende in der Hundezucht?

Beitrag von kenzo » Sa 12. Feb 2011, 11:56

Hallo Freddy, liebe Airedalefreunde,

ganz kurz und knapp dazu. Immer wenn etwas nicht klappt, kommt der Ruf nach mehr Staat. Dies kann ich mit meiner freiheitlichen Denkweise nicht vereinbaren.

Wir brauchen keine staatliche Hundezuchtbehörde. Die derzeitigen Regelungen für Rassehunde im VDH langen m.E. nach völlig aus. Rassehundezuchten ausserhalb des VDH gehören m.E. nach innerhalb Deutschlands verboten. Das hat der Kennel Club für seinen Verband in GB versucht zu erreichen. Es war auch höchste Zeit. Die Zuchtbestimmungen dort sind immer noch wesentlich lockerer, wie die des VDH. Schauen wir mal rüber über den großen Teich. Bei den Amis unterschreibt jeder Welpenkäufer, dass er, wenn der Hund geschlechtsreif wird, ihn sterilisieren lässt. Auf diese Art und Weise, wird die Anzahl der Schwarzzuchten verringert. Dass dies mit Deutschen Recht nicht vereinbar ist, ist auch mir klar.
Freddy:
Ich bin doch mit Euch einer Meinung, das unsere Rasse noch GsD zu den gesünderen zählt. Und das die allermeisten Züchter verantwortungsvolle Leute.
Ich gehe mal davon aus, dass unsere AT-Züchter verantwortungsvoll sind und eine Trennung in seriöse und unseriöse Züchter nicht nötig ist!


Was mich in diesem Dortmunder Appel kalt erschauern lässt, ist der Ruf nach staatlicher Regulierung. Dies ist dem Staat noch nichtmal im Bankenwesen geglückt!

Gruß
Uli
Es wird nichts so heiß gegessen, wie es gekocht wird!

Uschi

Re: Zeit für eine Wende in der Hundezucht?

Beitrag von Uschi » Sa 12. Feb 2011, 12:03

Hallo Uli,
kenzo hat geschrieben: Bei den Amis unterschreibt jeder Welpenkäufer, dass er, wenn der Hund geschlechtsreif wird, ihn sterilisieren lässt.
findest Du das gut?

Ich möchte mich nicht derart reglementieren lassen. Ich will auch nicht beim Erwerb eines Welpen gleich als pontentieller Schwarzvermehrer angesehen werden.


LG
Uschi

Antworten

Zurück zu „Zucht“