ältere Zuchthündinnen

Themen rund um das Zuchtwesen
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Eddis
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Re: ältere Zuchthündinnen

Beitrag von Eddis » Fr 14. Mär 2014, 20:52

Hm, Zucht bedeutet auch Abgabe von Hunden. Wer das Alphabet durch züchtet, muß sich trennen können. Eine Zuchthündin sollte nicht öfter als 3 mal werfen, der Genpool sollte so groß wie möglich sein. Ein Züchter muß also seine Hündinnen wechseln können und seine Welpen weggeben/verkaufen. Nach dem 9. Wurf des Zwingers sind 3 Hündinnen genetisch "verbraucht". Jedoch sind sie noch nicht alt, sondern im besten Alter. Sie sind es gewohnt im Ring zu laufen, sich von Hinz und Kunz anfassen oder führen zu lassen, sie sind nicht scheu, sonst wären sie nicht zur Zucht zugelassen worden und sie leben i.d.R. nicht als Einzelhund, sondern in einem Hunderudel. Sie haben alle Voraussetzungen für das Leben in einer neuen Familie. Wahrscheinlich geht es ihnen dort noch besser. Der Züchter hat genügend Arbeit mit seinen nachwachsenden Zuchthündinnen und ihren Würfen.

Ich denke ein Züchter betrachtet seine Hunde ganz anders als ein Hundehalter seinen einzigen Liebling. Wir verzeihen das weiche Fell, das lustige Stehohr oder den verkürzten Unterkiefer. Ein Züchter wird damit nicht zufrieden sein, er strebt das V1 an, den BOB, CACIB ....Ich meine nicht den Züchter, der einen Zwinger gründet, damit seine Hündin 3 Würfe bringt und das war es. Auch nicht den Züchter, der eigentlich ein Vermehrer ist.

Ein erfolgreicher Züchter ist ständig auf der Suche. Er sieht viel mehr Hunde als wir normalen Hundehalter, er wird im Hinterkopf die passenden Rüden vergleichen, er wird die Konkurenz beobachten, vielleicht auch im Ausland und er muß seine Zuchthündinnen präsentieren. Er wird ihr Potential ausschöpfen und sie dann in den Ruhestand schicken. Ich sehe darin nichts verwerfliches. Züchter kennen so viele Hundeexperten und stehen mit so vielen Welpenbesitzern in Kontakt, sie schaffen es ganz sicher auch ihrer besten Zuchthündin ein liebevolles Zuhause zu vermitteln.

Und wer dann ein schlechtes Gewissen hat, der sollte nicht züchten oder damit aufhören wenn er genügend Hunde besitzt.
Lieber Gruß Simona mit Sir Eddi

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Empisandrea
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Re: ältere Zuchthündinnen

Beitrag von Empisandrea » Fr 14. Mär 2014, 21:48

Simona, das hast Du schön erklärt. Ich glaube auch, daß man es ein wenig pragmatisch sehen muss.
Nicht jede Bindung ist fürs Leben und oft ist Loslassen, auch wenn es schwer ist, für alle Beteiligten der Schlüssel zum Glück.
LG Andrea
Freundschaft heißt, was Dich und mich in Freud und Leid verbindet,
und immer enger wird dies Band, je mehr die Zeit entschwindet.

Uschi

Re: ältere Zuchthündinnen

Beitrag von Uschi » Fr 14. Mär 2014, 23:08

Hallo,

ich habe Lutzens gestrigen Beitrag von hier abgetrennt und daraus ein neues Thema gemacht: "Ausgediente" und "unnütze" Hunde


LG
Uschi

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Regine
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Re: ältere Zuchthündinnen

Beitrag von Regine » Fr 14. Mär 2014, 23:16

Hi Simona,
der Genpool wird eher eingeschränkt durch den Run auf ein oder zwei Deckrüden , als durch die Zuchthündinnen oder Wurfwiederholungen.
Gerade bei einer doch recht kleinen Population wirkt sich sowas stark aus.Eine Zuchthündin bringt , wenn es hoch kommt um die 30 Welpen zur Welt(bei 3Würfen) davon gehen vielleicht 8 in die Zucht. Ein häufig genützter Deckrüde hat schon ca 60 Nachkommen nach 6-7 Deckakten ....in einem Jahr..............
LG Regine
Den Reichtum eines Menschen kann man an den Dingen messen,
die er entbehren kann, ohne seine gute Laune zu verlieren.

Henry David Thoreau (1817 - 1862), US-amerikanischer Philosoph, Naturalist, Schriftsteller und Mystiker

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