Wesensüberprüfung....

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Regine
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Wesensüberprüfung....

Beitrag von Regine » Sa 23. Jan 2016, 23:44

Hi ihr,
der SV hat einen Lehrfilm zur Wesensüberprüfung für DSHs im SV gemacht. Ein sehr interessanter Film mit gutem Ansatz.
Ich selbst bin ein Befürworter solcher Wesensüberprüfungen .
Nachdem ihr den Film angeschaut habt.... was ist eure Meinung?Offen nach allen Seiten..
Link: https://www.youtube.com/watch?v=7Z8mEQ_qqjs
Neugierige Grüße
Regine
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Bavaria
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Re: Wesensüberprüfung....

Beitrag von Bavaria » So 24. Jan 2016, 13:43

Grundsätzlich richtig. Wäre halt zuchttechnisch, als Nachzuchtbeurteilung sehr wichtig, aber das wird man wohl "flächendeckend" in keiner Rasse schaffen. Ich find solche Veranlagungstests eigentlich nicht schlecht. Da geht der SV vielen Rassen voraus. ( die Hovawarte haben glaube ich auch einen Junghundetest). Alle anderen nicht.
Meine 3 hätten keine Schwierigkeiten, es sei denn, Topi hätte einen faulen Tag, dann wäre jetzt Spielen nicht so ihr Ding. Lady und Vari hätten Null Probleme und könnten ohne Üben da antreten.
LG Bine

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Regine
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Re: Wesensüberprüfung....

Beitrag von Regine » So 24. Jan 2016, 22:11

Hmmm Leute,
wie seht ihr das denn nu?-Es gibt ja wohl einen Bedarf beim SV , wenn der SV eine Wesensüberprüfung anbietet für Hunde zwische 9 Monaten und 13 Monaten.Doch wie ist es beim AT? Würden eure AT´s diesen Test mit Bravour bestehen ?
Gibt es Wesensmängel , die beim AT behoben werden sollten oder ist alles in Butter?
Die Zucht und Züchter entscheiden wohin der Weg geht und die Endkonsumenten ,also ihr ob ihr das Produkt wollt.
Es geht hier nicht um schlecht reden der Rasse sonder darum Fehler zu erkennen und darauf zu reagieren. Ein Zurück bei der Zucht ist oft schwierig, Gene die verloren sind ,sind weg und wir haben keine Samenzellen oder Eier auf die wir in 20 Jahren zurückgreifen können.
Unsere AT-Population ist - gegenüber der DSH-Zucht -klein und Zuchtfehler wirken sich bei uns viel stärker aus als beim DSH , der auf einen sehr großen Genpool zurückgreifen kann.
Die Wesensüberprüfung wäre eine Möglichkeit , den Charakter der Rasse zu erhalten . Nötig bei uns oder Blödsinn?

LG Regine
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Anja1402
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Re: Wesensüberprüfung....

Beitrag von Anja1402 » Mo 25. Jan 2016, 07:09

Hallo Regine,

ich hatte leider keine Zeit, mir den gesamten Film anzuschauen - habe aber auszugsweise reingeklickt, und das, was ich gesehen habe, erinnerte mich sehr an Struppis Nachzuchtbeurteilung. Struppis Züchterin macht jedes Jahr eine solche Nachzuchtbeurteilung (war früher, in der DDR, wohl sogar Pflicht), da werden die Hunde von einem Zuchtrichter nach dem Rassestandard beurteilt (auch inkl. Messen auf einer Platte) und auf Unbefangenheit, Verspieltheit usw getestet. Ist auch immer eine Art "Familientreffen", weil auch die Besitzer der älteren Würfe kommen. Struppi hatte seinen Test natürlich mit Bravour bestanden ;-) würde er auch heute noch. Ich hatte irgendwann mal ein Video eingestellt davon.

So eine Überprüfung ist an sich sicher eine gute Idee, um bestimmte Eigenschaften zu fördern; ob sie beim AT nötig ist, bezweifle ich aber. Denn
Regine hat geschrieben: Gibt es Wesensmängel , die beim AT behoben werden sollten oder ist alles in Butter?
dazu müsste man erst mal definieren, was genau ein "Wesensmangel" ist. ist ein AT gleich zuchtuntauglich, weil er mal keinen Bock auf Spielen hat? Und das ist mM auch der nächste Haken, denn wie Bine schon sagte, kann der Hund auch mal nen schlechten (oder faulen) Tag haben (Struppi nicht, der hat auch IMMER Lust auf Spielen :dogs_run happy_02 ), und dann soll daran die Beurteilung der Zuchttauglichkeit hängen? Solche Überprüfungen sollten, um wirklich aussagekräftig zu sein, an mehreren Tagen stattfinden bzw. innerhalb einer gewissen Zeit widerholt werden.

Ich als Laie kann nicht wirklich beurteilen, welche Eigenschaften vererbt werden und welche von der Erziehung/Prägung/Sozialisierung etc. abhängen. Und das Wesen ändert sich ja auch im Laufe der Zeit. Bei unserer NZB haben wir die Wurfgeschwister und andere Hunde damals nachher alle zusammen spielen lassen. Damals gab es schon teilweise erste, aber noch harmlose Motzereien zwischen einigen Hunden. Heute würde ich Struppi nicht mehr mit anderen, gleichgroßen Rüden spielen lassen, erst recht nicht, wenn Hündinnen dabei sind, da würden die Fetzen fliegen. Und wenn bei einem solchen Test die Schussfestigkeit überprüft werden würde, hätte Struppi die damals - mit knapp über einem Jahr - auch mit Bravour bestanden, denn sein "Trauma" hat er erst bei seinem 2. Silvester gekriegt. Mittlerweile haben wir es zumindest auf dem Platz gut im Griff, aber unser Helfer sagt immer, ICH sei das Problem, weil ich mir zu viele Gedanken machen würde :dog_wacko Und viele Hunde werden ja auch erst mit 3 oder 4 Jahren "erwachsen", sie werden ernsthafter, vielleicht auch misstrauischer gegenüber Fremden, verlieren ihre Verspieltheit... würden die den Test dann auch noch bestehen? Kann man in dem jungen Alter das Wesen überhaupt schon richtig beurteilen? Ich möchte mal behaupten, würde man den Test nach 2, 3, 4... Jahren wiederholen, käme evtl. etwas anderes dabei heraus, und dann wurde der Hund vielleicht schon zur Zucht eingesetzt.

Ob der Test beim SV notwendig ist, kann ich nicht beurteilen, hat der SV Probleme mit dem Wesen der Zuchthunde und/oder Nachzucht? Gibt es dort nicht ohnehin bei der ZZP eine umfangreiche Wesensüberprüfung, wo Verspieltheit, Unbefangenheit usw. getestet werden? Und wird das bei der ZZP des KfT nicht auch getestet?
Nach manchen Gesprächen mit Menschen hat man den Wunsch, einen Hund zu streicheln, einem Affen zuzulächeln und vor einem Elefanten den Hut zu ziehen!
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Re: Wesensüberprüfung....

Beitrag von Bettina » Mo 25. Jan 2016, 09:20

Hallo Regine,

hast Du denn den Eindruck, daß "neue Züchter auf dem Markt" das ursprüngliche Wesen des Airedale-Terriers in irgendeiner Weise "verwässern" könnten, er also mehr und mehr zum Couchpotatoe "mutieren" könnte? Denn Deine Frage nach einem W-test für ATs scheint mir so dringlich.....

Ich erinnere mich noch zu gut an den Wesenstest 2007, der nach langem Ringen dann endlich stattgefunden hatte. Mal abgesehen von meiner eigenen Naivität, zu glauben, der Hund würde sich ohne mein Zutun schon "zeigen" und der Erkenntnis, daß es IMMER auf das andere Ende der Leine ankommt, war doch der Test eine wunderbare Sache, die man von Züchterkreisen sehr gut hätte weiterverfolgen können.....................

Manchmal kommt es mir in diesen (Züchter)-Kreisen wie in der Politik vor.......................es wird geredet und geredet und geredet....und sonst?

Macht doch mal!

Liebe Grüße
Bettina
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Re: Wesensüberprüfung....

Beitrag von Regine » Mo 25. Jan 2016, 23:45

Hi Anja ,
deine Fragen sind gut und sie zeigen mir, dass ich viel zuviel vorausgesetzt habe .Klar ich beschäftige mich schon ne ganze Weile mit solchen Dingen und hab es damals ,wie Bettina anmerkt, auch schon 2007.
Es gibt gewisse Zeitfenster in denen du Wesenstest durchführst , sie sind also nicht willkürlich gewählt ,weil da keine Prüfung stattfindet sondern bewußt in dem Zeitrahmen.
Die meisten Wesenstest sind angelehnt am schwedische Mentaltest .
Entgegengesetzt vieler Meinungen nützt es nicht viel, den zu üben.denn ein Hund lernt ortsbezogen , wechsel ich den....ändert sich auch das Verhalten.
Ich will ja rausfinden , wo die Stärken bzw Schwächen meines Hundes sind , nicht , wieviel ich üben muss um die zu kaschieren....
Deshalb sind dort auch Elemente drin , die ich durch Üben nicht beeinflussen kann ,sei das der Spieltrieb oder die Geräuschempfindlichkeit..
Ich sehe die Wesensüberprüfung nicht als erneute Chance durch Mittelchen seien das Training ,Medis oder sonst was durchzukommen sondern als Hilfsmittel um zu entscheiden ist meine Hündin /Rüde ein Gebrauchshund der es Wert ist in die Zucht zugehen oder nicht.
Unsere Gebrauchshunde egal welcher coleur haben Probleme und das ist schlecht !
Ich züchte Gebrauchshunde .. aber ich brauch auch Material sprich Rüden die das erfüllen.. und das wird verdammt eng..
Schade für mich sicher...aber............ die Normalhundehalter triff es auch ,denn sie wollen auch einen umweltsicheren AT......und was mal weg ist, ist unwiederbringbar weg
LG Regine
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Re: Wesensüberprüfung....

Beitrag von Bettina » Di 26. Jan 2016, 09:12

Guten Morgen,
Regine hat geschrieben:Ich züchte Gebrauchshunde .. aber ich brauch auch Material sprich Rüden die das erfüllen.. und das wird verdammt eng..
Schade für mich sicher...aber............ die Normalhundehalter triff es auch ,denn sie wollen auch einen umweltsicheren AT......und was mal weg ist, ist unwiederbringbar weg
und warum ist es dann so schwer einen Wesenstest im Kft zu etablieren? Andere Rasseverbände haben es doch geschafft...............

Ich habe bewusst von 2007 geschrieben und finde es, ehrlich gesagt, mehr als befremdlich, wenn in dieser Zeit von Züchterseite nichts auf die Beine gestellt werden konnte.

Liebe Grüße
Bettina
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Anja1402
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Re: Wesensüberprüfung....

Beitrag von Anja1402 » Di 26. Jan 2016, 10:13

Hallo Regine, damit wir uns nicht falsch verstehen - es ging mir nicht darum, einen Wesenstest zu wiederholen, um ihn durch Üben zu bestehen (wobei es da ja eigentlich kein Bestehen in dem Sinne gibt, sondern nur eine Beurteilung und ggf. Empfehlungen, zu was der Hund taugt oder auch nicht), sondern ich frage mich eher, ob ein Test, der an einem Tag durchgeführt wird, als Momentaufnahme ausreicht, um das Wesen eines Hundes umfassend zu beurteilen. Davon abgesehen glaube ich durchaus, dass man dafür "üben" kann, nämlich indem man einen Hund schon im jungen Alter mit allen möglichen Situationen konfrontiert (natürlich ohne ihn zu überfordern), damit er lernt, souverän und offen zu sein. Wir haben Struppi schon von Klein auf überall mit hingeschleppt, darum ist er jetzt ein echter Vorzeigehund und wird sogar mit zu Hochzeiten eingeladen. Auf unserem Platz war mal ein Rotti-Züchter, der seine Junghunde quasi nur auf dem Hof hielt, die Hunde kannten nichts außer Zwinger, den eigenen Hof und vielleicht noch die Autobox. Als dann einer der 6 Monate alten Rottis (mit Superabstammung von preisgekrönten Leistungshunden) auf den Platz kam, war er sowas von verängstigt und verunsichert, es war eigentlich zum Heulen. Struppi wäre in dem Alter auf jeden zugegangen, hätte alle Leute angesprungen und erst mal alle angebotenen Spielzeuge einkassiert (macht er immer noch, wobei ich versuche, ihm das Anspringen abzugewöhnen :dog_wacko )
Regine hat geschrieben:Ich züchte Gebrauchshunde .. aber ich brauch auch Material sprich Rüden die das erfüllen.. und das wird verdammt eng...
Wie genau meinst du das? Welche Wesensmängel haben zugelassene Deckrüden? Ich nehme mal an, du möchtest auschließlich Deckrüden mit einer IPO-Prüfung, kann man da nicht davon ausgehen, dass die über alle wichtigen Gebrauchshundeigenschaften verfügen?

Davon abgesehen:
Regine hat geschrieben: Unsere AT-Population ist - gegenüber der DSH-Zucht -klein und Zuchtfehler wirken sich bei uns viel stärker aus als beim DSH , der auf einen sehr großen Genpool zurückgreifen kann.
Wenn ich mir die Deckrüdenliste auf der KfT-Seite anschaue, sind das nicht grade wenig. Wirklich eingesetzt werden aber nur sehr wenige, das ist zumindest mein Eindruck. Bei den Verpaarungen tauchen bestimmte Deckrüden immer wieder auf, zur Zeit ist ja Ayk von Eriksson sehr gefragt, andere hingegen kamen noch nie zum Zug. Dürfen sich Züchter (nicht du persönlich, sondern allgemein gesprochen) wirklich über einen kleinen Genpool beschweren, wenn sie gleichzeitig das angebotene "Material" nicht nutzen? Ich frage mich immer, woran das liegt. Klar, man will auf der sicheren Seite sein und einen Rüden wählen, bei dem man weiß, dass gute Welpen dabei herauskommen. Andererseits gibt es zig Deckrüden, bei denen sich kein Züchter "traut", was ich sehr schade finde, weil sich die Züchter so Chancen verbauen.

Und wenn die Wesensmängel wirklich ein so gravierendes Problem für die Zucht sind (was für mich als Laie nicht so wirklich ersichtlich ist), kann ich mich nur Bettina anschließen:
Bettina hat geschrieben: Macht doch mal!
Schubst den KfT an. Oder stellt selbst was auf die Beine. Ist ja auch ein Alleinstellungsmerkmal (um es mal Marketing-technisch auszudrücken ;-) ) für dich als Züchterin, wenn du deine Welpen mit 1 Jahr einem Wesenstest unterziehst und/oder damit werben kannst, dass du nur Hunde zur Zucht einsetzt, die einen Wesenstest absolviert haben.
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Re: Wesensüberprüfung....

Beitrag von Regine » Di 26. Jan 2016, 10:25

Hi Bettina,
ich denke ,weil viele AT-Züchter den Schwerpunkt nicht mehr auf den AT als Gebrauchshund legen. Schau mal bei den Ausstellungen....wieviele AT´s sind da in der Gebrauchshundeklasse ausgestellt?Wieviel davon Hündinnen ?
Dazu kommt sicher noch, dass Ängste da sind , dass die vorgestellten Hunde im "Wesenstest " durchrauschen . So ist das aber nicht, durchfallen kannst du nicht, aber ja ,die Schwächen eines Hundes und auch die Stärken eines Hundes werden aufgezeigt.
Ich denke auch, dass Züchter nicht den Bedarf eines Wesenstests sehen , weil sie mit ihren Hunden zufrieden sind,oder sie "schön" reden, das ist überall so.Ist wohl ,wie mit den Fehlern der eigenen Kinder, die sieht man oft auch net.... :dog_biggrin
Die DSHler haben einen Schritt in die richtige Richtung gemacht, aber bestimmt nicht ganz freiwillig.... sondern weil sie was tun müssen.
Bei uns scheint noch heile Welt zu sein.
LG Regine
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Re: Wesensüberprüfung....

Beitrag von Regine » Di 26. Jan 2016, 11:10

Hi Anja,
sicher besteht ein Hund nicht nur aus Genen , sondern auch aus Umwelteinflüssen.Die Veranlagungen steuern uns aber und lassen uns so handeln wie wir handel, uns mit unbekannten Situationen umgehen, wie wir das tun, jeder dabei nach seiner Art . Wir sind dabei vernunftgesteuerter als Hunde , bei ihnen ist das aber sehr ähnlich.
Umwelteinflüsse oder Sozialisation sind wichtig sicher, die Veranlagung ist aber da . Du kannst einen ängstlichen Hund noch soviel sozialisieren und mit fremden Situationen umgehen lernen , er wird immer wieder dieses Verhalten an den Tag legen . Ein Hund der ungern spielt, wird immer ungern spielen oder nur kurz. Ein Hund der ungern über glatte Böden läuft wird das ,auch wenn er daheim z.B. damit umgehen kann , Verhalten wo anders z.B. auf einer Ausstellung zeigen.
Die Liste ließe sich fortführen...
Du kannst nun sagen:" Ja und, dann spielt er halt net gern , dafür hat er keine Probleme mit anderen Hunden ..." Aber der Spieltrieb ist eine sehr wichtige Eigenschaft eines Gebrauchshundes ...
Es geht auch net darum, durch einen Wesenstest Hunde schlecht zu machen, sondern ihre Stärken rauszufinden und zuschauen , ja die Zucht geht in die richtige Richtung oder nein wie haben da und da ein Problem.
Zu deiner Frage ob ich der Ansicht bin , dass es Deckrüden mit Wesensmängeln gibt......
Sagen wir es so . Es gibt sehr viele Deckrüden ,davon kommt aber nur ein kleiner Teil für meine Zuchthündin als Deckrüde in Betracht.Warum?Teils weil zu nah verwandt teils weil er vom Formwert nicht paßt ,von der Haarqualität, der Größe, dem Spieltrieb oder Beutetrieb.Teil möchte ich in manche Linien nicht rein etc .So hat jeder Züchter seine Vorstellungen .
Run auf einen Rüden...
Das wird es immer geben und ja das macht es bei einer kleinen Population natürlich noch schwieriger.Aber ich werde nicht einen Deckrüden zum Einsatz bringen , von dem ich net überzeugt bin, nur um den Genpool zu erweitern.Ich will meine Zucht verbessern. Das heißt im Gegenzug aber ,mir ist es wurscht ,ob alle zu ihm hinrennen ,oder ob er schon mal gedeckt hat , überzeugt er mich nehm ich ihn.....
Wesensmängel....
Ich will hier nicht von Wesensmängel sprechen sondern von Eigenschaften , die ein Gebrauchshund braucht.
Für einen Familienhund ist es nicht wichtig, ob er gerne spielt , ob er Beutetrieb hat, ob er dunkle Treppen oder offene Treppen runter geht ,ob er forsch ist, für einen Gebrauchshund schon.
Es liegt einfach an dem Schwerpunkt, den man in der Zucht legt.
Wir hatten in diesem Forum schon einmal die Diskussion über einen Wesenstest und Heike Ritthammer hat daraufhin bei sich in Nürnberg einen organisiert....
Ich hab damals mit meiner Hündin daran teilgenommen und fand ihn gut.
Etabliert hat er sich nicht.
LG Regine
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