Belastung 7 Monate alter Hund ...

Unterordnung, Fährte, Schutzdienst
Olaf

Belastung 7 Monate alter Hund ...

Beitrag von Olaf » Fr 29. Apr 2011, 00:17

Hallo,

ich habe mal eine Frage an die VPG Experten. Unserer Manni (7 Monate) verbeisst sich im Spiel an allen Gegenständen für sein Leben gerne. Beim Welpenspiel ist ihm beim zergeln schon einer der Milch(fang)zähne abgebrochen. Jetzt ist er schon seit ca. 3 Monaten mit dem Zahnwechsel durch und mit den neuen Zähnen ist alles so wie es sein sollte. Darf ich ihn mit seinem Alter von 7 Monaten an einem Stock oder sonstigen Gegenstand in den er sich verbeisst hochheben?

Er lässt da seit ein zwei Wochen von selbst nicht mehr locker, auch wenn ich ihn ganz hochhebe (ausser ich gebe ihm das Kommando).

Ich weiss das ausgewachsene Airedales beim VPG ja enorme Fliehkräfte aushalten. Ab welchem Alter, darf man wie stark belasten? Gibt es da irgendwelche Richtlinien / Anhaltspunkte?
Ich habe da keine Eile, will ihn aber auch nicht in seiner spielerischen Entwicklung bremsen ... so bin ich mir unsicher.

Was meint ihr?

LG,

Olaf

Eddi

Re: Belastung 7 Monate alter Hund ...

Beitrag von Eddi » Fr 29. Apr 2011, 00:41

Hallo Olaf,

solange er bloß am Stock hängt, würde ich die Bandscheiben (also Deine, nicht Mannis) als Grenze ansehen. Ich gehe mal davon aus, daß Du ihn nich 50 mal und nicht ne halbe Stunde am Stück so rumschleppst.
Wenn so ein Milchzahn bei "normalem" Gezergel abbricht, verdächtige ich den immer ganz stark bereits zuvor mit was hartem angeknackst worden zu sein, Steine, anstoßen etc. Die Bleibenden Zähne halten ja doch mehr aus.
Es gibt Stimmen, die behaupten, die Zähne wären in dem Alter noch nicht fest genug. Ich halte das für ein Gerücht, zumindest halten sie das aus, was sie theoretisch müssten, wöllte der Jungwolf sich an Beute gütlich tun. Der bekommt auch keine Rehe, extrazart, für Jungwölfchen geeignet.
Bei meiner Kim ist mit 6 Jahren ein Schneidezahn ausgefallen; er war weg, ehe ich ihn nach dem Grund fragen konnte, der Rest des Gebisses hat die volle Lebenszeit von fast 15 Jahren durchgehalten und wenn ein Hund als Welpe und Junghund gezergelt, gebeutelt und am Stöckchen (und an allem, wo man durfte) gehangen hat, dann war es Kim. Von den Fliehkräften die ich ihr mit "Flieeeeger"spielen angtan habe rede ich gar nicht, sonst krieg ich noch Schimpfe.
Spielerisch hab ich meine Hunde bei solchen ganz hundetypischen Spielen eigentlich nie eingeschränkt und bislang keine Nachteile erlebt.

Die Brems- und Scherkräfte v.a. auf die HWS, die ich wirklich für schädlich halte, die entstehen, wenn Hund aus voller Fahrt in den Figuranten rennt, die halte ich in jedem Alter für beachtenswert, wenn nicht häufig für bedenklich.

Ach, mist, die Frage war ja für VPGler, war das jetzt schlimm, daß ich gleich wieder los gesenft hab?
GRundsätzlich finde ich, daß man nicht erst in einem bestimmten Alter mit was bestimmten anfangen kann. Wenn Hundi bereits langsam auftrainiert wird, kann Hund auf einen gut trainierten Bewegungsapparat zugreifen.
wei bei allem sollte man monotone Bewegungen und Dauerbelastungen vermeiden, aber solange Hund mit Enthusiasmus dabei ist (normale Erziehung, die nicht zum überkandidelten Junkie macht, vorausgesetzt) finde ich , kann er ruhig.

LG
Eddi
war als Kind auch ganz wild, das relativiert sich schon noch..... :dog_laugh

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Re: Belastung 7 Monate alter Hund ...

Beitrag von GabyP » Fr 29. Apr 2011, 08:03

Hallo, Olaf,

ich habe ein einziges Mal von einem Malheur bei einem jungen Hund und festem Griff gehört: der Hund renkte sich dabei den Kiefer aus, hatte dann ziemlich lange Schonzeit.

Wegen der Zähne würde ich mir weniger Gedanken machen.

Ich kann mir vorstellen, daß Du Manni, wenn sein Griff gerade fest und sicher sitzt in dem Moment, schon am Stöckchen hochheben kannst; eher wohl als am Sack oder Junghundärmel. Ich denke, wenn er "nachfassen" müßte, um sicheren Griff zu haben, das wäre dann so eine Situation, wo der Kiefer gefährdet wäre.

Insgesamt glaube ich, daß das Hocheben (ohne Herumschwenken ...) weniger riskant ist als das Zergeln an sich. Beim Zergeln guck ich anfangs immer, daß ich sofort den "Zug" rausnehme, wenn Hundchen nachfassen will.

Viele Grüße

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Re: Belastung 7 Monate alter Hund ...

Beitrag von kenzo » Fr 29. Apr 2011, 08:31

Hallo Olaf,

wir haben Kiwi als Kind am Lederlappen ziehen lassen, aber ohne zu kontern. Sie durfte immer bestimmen, wie weit sie gehen kann.

Das mit dem Hochheben und hängen lassen würde ich gegen den vorigen TÄ Rat nicht unter dem Alter von einem Jahr machen.

Ich würde einfach so lange warten bis Hundi ausgewachsen ist und der Knochen- bz. Kieferbau gefestigt ist. Also so ab gut einem Jahr kannst Du damit schon beginnen, falls es Manni, bzw. Dir gefällt. Das gleiche sehe ich mit dem Radfahren. Auch hier galt bei uns, unter einem Jahr kommt kein Hund an's Rad!

Ein schönes WE wünschen
Uli mit K&K
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Re: Belastung 7 Monate alter Hund ...

Beitrag von Michael » Fr 29. Apr 2011, 11:32

Hallo Olaf,

wir fangen bei unseren kleinen Hunden schon im Welpenalter ab 6 Wochen mit reiß- und beißspielen an - sie hängen schon vor und während des Zahnwechsels an den Lederlappen
(was nicht tötet härtet ab :dog_biggrin) - auch an den Beißkissen sind sie fest drinn wenn der Zahnwechsel vorüber ist.
Eddi hat geschrieben:Es gibt Stimmen, die behaupten, die Zähne wären in dem Alter noch nicht fest genug. Ich halte das für ein Gerücht, zumindest halten sie das aus, was sie theoretisch müssten, wöllte der Jungwolf sich an Beute gütlich tun. Der bekommt auch keine Rehe, extrazart, für Jungwölfchen geeignet.
Ich kann nur das was Eddi sagt, bestätigen.

Ferrari ist auf dem unteren Bild gerade mal 9 Monate uns so was würde er nicht machen wenn wir erst mit 9 Monaten angefangen hätten - und Schaden hat er davon nicht davon getragen.... happy_02
(Mann kann es wohl auf seine breiten Bäckchen schieben.... :dog_rolleyes )
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...was sonst!

Eddi

Re: Belastung 7 Monate alter Hund ...

Beitrag von Eddi » Fr 29. Apr 2011, 11:55

Hallo Uli,

da möchte ich mal a bißle provokant fragen (nicht persönl provozierend, sondern allgemein darüber nachdenkend)
kenzo hat geschrieben:so lange warten bis Hundi ausgewachsen ist und der Knochen- bz. Kieferbau gefestigt ist. Also so ab gut einem Jahr
hälst Du den Hund mit einem Jahr für ausgewachsen? Und was verstehst Du unter gefestigtem Knochenbau, was genau bringt denn den Knochen dazu, seine Struktur woran anzupassen?
kenzo hat geschrieben:Sie durfte immer bestimmen, wie weit sie gehen kann.
Ob kleine Hunde das jeweils so einschätzen können?
Ich glaube, da gehört sehr viel mehr Fingerspitzengefühl von seiten des Menschen dazu, als manch ein kleiner oder auch großer Hund im Eifer des Gefechts aufbringt. Darum schrieb ich auch, daß man den Hund nicht zum Junkie machen darf, was bei hoch motivierten Hunden (ich benutze den Begriff Trieb da nur sehr ungern) schnell gehen kann. Grundsätzlich denke ich auch, der Hund bestimmt die Grenzen aber man muß von anfang an sehr darauf achten, daß man bereits ganz subtile Zeichen wahrnimmt und den Hund dann auch runterfährt, wenn er über seine Leistungsgrenze zu gehen droht.
Aber andererseits halte ich nichts davon, starre Alterggrenzen einzuführen. Kein Sportler, der große Leisungen vollbringen will, wartet das endgültige Ende des Knochenwachstums ab. Und Jugendliche machen/fangen an mit Leistungssport, was bei nicht allzu einseitgen u gleichförmigen Belastungen (Stichwort: ausgleichssport!) dem Knochen genau die Anreize liefert, sich so auszubilden, daß er diesen Belastungen auch standhält. Knochen halten auch beim Junghund viel aus. Hier sind Band- u Sehnenansätze oft das Problem, weil Muskeln in recht kurzer Zeit (wenige Wochen) trainiert werden können, Bänder etc brauchen etwa ein viertel bis halbes Jahr, der Knochen doppelt so lang. Daraus ziehe ich die Folgerung, daß bereits der wachsende Hund (angepaßt!) belastet werden darf, denn während des Wachstums ist der Knochen viel einfacher auf Belastung einzustellen als später, wen ner sein Wachstum ohne Belastung abgeschlossen hat und nun umgebaut werden muß, um eine nun erst und damit unerwartet und meist viel zu plötzlich (endlich isser alt genug, jetzt aber los!) einsetztende sportliche Belastung auszuhalten.
Ich bin darum nicht der Meinung, ein Hund darf erst mit einem Jahr ans Fahrrad oder am Stock hängen oder was er halt gern macht. Ich finde er kann das gar nicht früh genug lernen. Man muß ja nicht eine Stunde im gleichförmigen Trab monotoisieren, was ich übrigens auch für erwachsene Hunde nicht für gut finde, sondern kann schnell und langsam und mal Wettrennen, mal gemütlich zuckeln, das kann man von ein paar wenigen Minuten steigern. Ich hab das immer mit reiten gemacht, meine Junghunde sind alle früh mitgelaufen, mit ein paat Monaten bereits ohne müde gemacht zu werden. Und es gab noch nie Probleme, daß sie zuviel getan hätten. Aber auf meinem Tisch standen schonviele Junghunde, die"Wachstumsbeschwerden" hatten, wenig körperlich belastet wurden und auch erwachsen nie wirklich echte Sportler geworden sind.
Wenn ich höre, dies und das darf Hundi nicht, nicht radeln, nicht Treppen, nicht dies, nicht jenes. Aber toben, wie er mag. Beim toben belastet er doch viel mehr mit kurzen harten Stops und Wendungen seinen Bewegungsapparat, als mit manierlicherem Laufen.
Früh übt sich, da ist was dran. Immer nur die Frage nach der Verhältnismäßigkeit.

LG
Eddi
erst mit zunehmendem Alter unsportlich.....

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Re: Belastung 7 Monate alter Hund ...

Beitrag von kenzo » Fr 29. Apr 2011, 12:12

Hallo Michael,

schon klar....

Du meintest sicher so:
Bild

Da war Kiwi gerade mal 4 Monate alt!

Beisswurst gab's dann etwas später und Arm und hohe Sprünge erst nach 12 Monaten.

Nicht desto trotz hing Kenzo mit 10 Monaten auch schon im Arm!
Bild

Und so sieht es im Alter von 81/2 Jahren aus:
Bild

Was mich persönlich bei einigen VPG-Sprtlern nervt,ist wenn sie z.B. ihren 5 Monate alten Hund am Platz anbinden um Grifftraining zu machen, am besten noch mit einer Gummileine und Hundi überschlägt sich, verheddert sich etc. Warum haben Hundesportler oftmals die schlechtesten Ergebnisse der Hunde aus dem gleichen Wurf?

Wir spielen nur mit unseren jungen Hunden!

Gruß
Uli
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Re: Belastung 7 Monate alter Hund ...

Beitrag von kenzo » Fr 29. Apr 2011, 12:24

Hallo Eddi,

1. bin ich kein Mediziner und man findet in jedem Fall immer ein pro oder contra.
2. kenn ich genügend Leistungssportler, Du sicher auch (Menschen), die mit Mitte 20 platt waren.
3. VPG Sport ist Leistungssport, gut man kann diesen Sport, wenn man es so wie wir machen, etwas lockerer gestalten!

Ich war vor kurzem bei einem bekannten Sportorthopäden, da eine meiner Töchter was hatte. An seiner Pinwand hingen von den verschiedensten Leistungssportlern die Autogrammkarten, wo sie sich für die gute OP, Pflege, etc. bedankten.

Ein Hund, nicht nur im VPG-Sport sollte absolut behutsam aufgebaut werden und dazu gehört auch, dass ich ihn im Alter von 7 Monaten nicht am Stock oder an der Beisswurst in der Luft hängen lasse.

Der Hund wird es einem im Alter danken!

Gruß
UIi
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Eddi

Re: Belastung 7 Monate alter Hund ...

Beitrag von Eddi » Fr 29. Apr 2011, 12:42

Hallo uli,

ach ich glaub, soo weit sind wir gar nicht voneinander entfernt.
kenzo hat geschrieben:absolut behutsam aufgebaut werden.....etwas lockerer gestalten!
dann bleibt nur noch die Definition für behutsam als Diskussionspunkt übrig.

Die Sportler, die platt sind lassen sich in Verletzungebedingt und übertrieben einteilen. Wobei Verletzungen bei schlechtem Training sicher ebenfalls häufiger sind. Und ungenügende Vorbereitung, nicht genügend Behutsamkeit hinterlassen eben ihre Spuren.
Ich trainiere seit Jahrzehnten meine Pferde für echte körperliche Leistung und habe auch hier festgestelt, daß die, die als Fohlen und Jungpferd genügend Bewegung erhalten (nicht reiten!) dies bis ins hohe Alter danken mit Leisungsfähigkeit und wenig Wehwehchen, die ein trainiertes Tier aber auch besser kompensieren kann. Bei Hunden stelle ich nichts anderes fest.
Die Couchpotatoes sind die, die immer kränkeln.

LG
Eddi
will trotzdem nicht joggen.....

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Re: Belastung 7 Monate alter Hund ...

Beitrag von Michael » Fr 29. Apr 2011, 13:02

kenzo hat geschrieben:Hallo Michael,

schon klar....

Du meintest sicher so:
Nein Uli, so meinte ich es nicht.. wenn nötig machen wir die LEDER-Lappen auch nass - das im Vergleich zu den grossen Hunden eigentlich nicht viel anders... sie springen genaus schon ab wie die grossen - hängen entsprechen frei am Leder oder Beißwurst, nur eben Schritt für Schritt im sehr jungen Alter.

Auch hier verstehe ich Eddi... mit dem Vergleich der Leistungssportler....ich mache auch seit ich ein Steppke war :dog_biggrin , Sport.


Eddi schrieb:
Kein Sportler, der große Leisungen vollbringen will, wartet das endgültige Ende des Knochenwachstums ab. Und Jugendliche machen/fangen an mit Leistungssport, was bei nicht allzu einseitgen u gleichförmigen Belastungen (Stichwort: ausgleichssport!) dem Knochen genau die Anreize liefert, sich so auszubilden, daß er diesen Belastungen auch standhält. Knochen halten auch beim Junghund viel aus. Hier sind Band- u Sehnenansätze oft das Problem, weil Muskeln in recht kurzer Zeit (wenige Wochen) trainiert werden können, Bänder etc brauchen etwa ein viertel bis halbes Jahr, der Knochen doppelt so lang. Daraus ziehe ich die Folgerung, daß bereits der wachsende Hund (angepaßt!) belastet werden darf, denn während des Wachstums ist der Knochen viel einfacher auf Belastung einzustellen als später, wen ner sein Wachstum ohne Belastung abgeschlossen hat und nun umgebaut werden muß, um eine nun erst und damit unerwartet und meist viel zu plötzlich (endlich isser alt genug, jetzt aber los!) einsetztende sportliche Belastung auszuhalten.

oben Quatro mit 8 Jahren... der nächste Woche 13 Jahre alt wird und mit THS und VPG über 100 Prüfungen nachweisen kann!
unten: Isetta bei einer Welpenschutzdienst-Vorführung...
Du hast keine ausreichende Berechtigung, um die Dateianhänge dieses Beitrags anzusehen.
Zuletzt geändert von Michael am Fr 29. Apr 2011, 13:31, insgesamt 2-mal geändert.
Grund: hab nochmal was vergessen :-)
Airedale-Terrier...
...was sonst!

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