Also ich kann durchaus nachvollziehen, wie man auf einen Airedale als Wander-Begleiter kommt
sie sind eben echte Allrounder, robust, für jeden Mist zu haben und einfach nur happy, wenn sie den ganzen Tag mit ihrem Menschen verbringen können. Ich glaube, ein Airedale, der bei so einem abenteuerlustigen Herrchen wie Daniel landet, kann sich echt glücklich schätzen
und Unterschiede gibt es auch bei den Airedales durchaus. Struppi ist, was den Jagdtrieb angeht, genau so wie Andrea ihren Benton beschrieben hat: totaler Balljunkie, lässt sich von schnell weghuschenden oder -rennenden Tieren vielleicht zum Hinterhersprinten animieren - genau sagen kann ich es nicht, weil wir noch nie in so einer Situation waren, bzw. wenn ihm ein Tier vor die Füße sprang und davonlief, war er zum Glück jedesmal an der Leine
- aber begeistert sich am meisten für sein Spielzeug. Was andere Airedale-Halter manchmal beschreiben - dass ihr Hund nur eine Wildspur in die Nase kriegen muss, und weg ist er - kann ich bei meinem Hund absolut nicht bestätigen. Ich glaube, der weiß nicht mal, was ne Wildspur ist
aber das ist mit Sicherheit auch Erziehungs- und Trainingssache. So eine Jagdhund-Ausbildung, wie Conny sie beschrieben hat, ist bestimmt auch eine tolle Sache. Ich muss da immer an den Tierfilmer Andreas Kieling denken, der hat ja eine Hannoversche Schweißhündin, Cleo, die er auch fast überall mit hinnimmt - zu vielen seiner Drehorte, zB auch nach Alaska. Er ist gelernter Jäger und sie eine ausgebildete Jagdhündin, bei seinen Touren kann er ja auch keinen Hund gebrauchen, der jedesmal stiften geht, wenn es irgendwo raschelt. Aber er nutzt die Veranlagung seiner Hündin unter anderem dazu, sich zu geeigneten Fotomotiven führen zu lassen
was den Körperbau bzw. die Kondition angeht: Struppi ist auch bei Weitem nicht so kräftig wie zB Simonas Eddi, sondern eher vom Typ Gazelle - 64 cm Schulterhohe, konstant 27 kg, bei 850 g Fleisch am Tag (Leckerchen und Kekse nicht mitgezählt). Er rennt für sein Leben gerne, am glücklichsten ist er, wenn er hinter seiner geliebten Frisbee-Scheibe hersausen kann, dann hat er eine Beschleunigung drauf, dass er es bestimmt mit einem Windhund aufnehmen könnte
auch am Fahrad hält er locker mit, ich fahre immer abwechselndes Tempo, damit er alle Gangarten durchgehen kann, und abseits der Straße läuft er ja eh ohne Leine am Rad. Und wenn ich dann nach knapp 10 km zuhause schnaufend vom Rad steige, springt dieser Flummi noch um mich herum und will noch ein Runde Ball spielen
Seine Bergtauglichkeit habe wir auch schon getestet (wenn auch nicht bei solchen Profi-Touren, wir sind eher gemütlich, ca. 10 km und max. 500 Höhenmeter am Tag), er ist im Harz mit uns über einen extrem felsigen Berggrat gegagngen, den ich niemals gewählt hätte, wenn ich gewusst hätte, was uns erwartet
aber als wir zu dieser Erkenntnis kamen, hätte sich ein Umkehren nicht mehr gelohnt. Jedenfalls ist er wie eine Bergziege zwischen den Felsen hindurch und teilweise sogar senkrechte Kletterabschnitte hoch gekraxelt, als wäre es gar nix, voller Vertrauen zu uns: Wenn du da langgehst, geh ich da auch lang. Ich habe schon immer geahnt, dass da ein Ziegenbock mit drinsteckt... Nicht umsonst werden Airedales gerne als Rettungshunde genommen, sie sind unerschrocken, aber trotzdem bedacht, trittsicher und eignen sich vom Körperbau her hervorragend für solche Aktivitäten. Ein kleinerer Hund kann nicht so gut mithalten, ein größerer mit mehr Masse, oder einer mit einem eher rechteckigen Format, könnte ebenfalls schnell überfordert sein.
Beim Inliner-Fahren auf Asphaltwegen besteht ja ggf. die Möglichkeit, dass Hund auf einem angrenzenden Grünstreifen mitlaufen kann. Bei uns gibt es einige solche Wege, die asphaltiert sind, ideal für Radfahrer oder Inlineskater, links und rechts davon Gras oder Erde, was natürlich gelenk- und pfotenschonender ist. Frauchen fährt auf einem schönen Asphaltweg am Kanal entlang, Hund rennt mit 2-3 m Seitenabstand nebenher auf dem Gras. Alles prima
Zugsport ist mit einem Airedale auch bestimmt gut möglich, wenn man ein Gefährt wählt, wo man selbst mitmacht. Ich persönlich finde diese Dogscooter-Roller klasse
Wenn man sich einen Welpen holt, muss man natürlich erst mal zurückstecken, was die eigenen Ambitionen angeht, oder halt Hundi im Rucksack mittragen. Und den Hund ganz langsam an körperliche Belastungen gewöhnen, frühestens mit einem Jahr mit Radfahren etc. beginnen.