Hallo Sybille und Lutz,
meine Jutta ist jetzt 14 Monate alt. Vor ungefähr einem Monat habe ich mit der Gewöhnung ans Fahrrad angefangen.
Es ging dabei nicht um das Herunterspulen langer Strecken, sondern um die Gewöhnung an das neue Gefährt, das vernünftige Laufen neben Jaron ohne ihn in die Füße oder ins Halsband zu beißen, das Anhalten, mich in Ruhe auf- und absteigen lassen, das Geschirr aus- und anziehen, Kommandos wie rechts, links, stop, go einüben usw.
Fixiert am Rad läuft Jutta aktuell ca. 500-800 m. Danach läuft sie dann noch ca. 1,5 km ohne Leine neben dem Rad, so dass sie selbst das Tempo bestimmen kann und ich mich nach ihr richte.
Sie rennt aber mit dermaßen viel Freude und schnell mit Jaron frei vor dem Rad her, dass ich froh bin, mit dem E-Bike nicht den Anschluss an meine beiden Rennsemmeln zu verlieren.
Am Dogscooter habe ich Jutta vorgestern das erste Mal mit Jaron eine kurze Strecke ziehen lassen.
Beide Hunde hatten viel Spaß dabei und die Geschwindigkeit die sie leicht abwärts mit dem Scooter erreichten war enorm - ich denke das waren durchaus kurzzeitig schon rund 25 km/h.
Auf jeden Fall war es so schnell, dass ich sie schon beim ersten Mal oft gegen die Bremse laufen lassen habe - ich wollte einfach nicht gleich zuviel Speed erlauben.
Nach entsprechend sorgfältigem Aufbau im Training ist es für 2 Airedales gar kein Problem einen Scooter in flottem Trab oder im Galopp über ca. 10 km zu ziehen und es macht den Hunden auch viel Spaß.
Längere Strecken habe ich noch nicht ausprobiert und hab das auch perspektivisch nicht vor.
Es soll für meine Hunde ein Spaß bleiben, die Fitness und das Zusammengehörigkeitsgefühl der Hunde steigern und eine Abwechselung zu den täglichen Spaziergängen sein.
Die Hunde bestimmen dabei immer selbst ihre Geschwindigkeit und entscheiden, wann sie traben und wann sie lieber galoppieren.
Es gibt auch Hunde, die kaum galoppieren und lieber die ganze Zeit einen gemächlichen Trab vor dem Scooter bevorzugen. Mein Benno war so - und das war auch ok.
Das Tempo bestimmt immer der langsamere Hund.
Am Roller lasse ich meine Hunde nur bei Temperaturen unter 15 Grad laufen. Sonst ist es zu warm.
Wir scootern höchstens 2x pro Woche und auch nur, wenn das Wetter passt.
Bei nur einem Airedale als Zughund kommt es auf die Größe und Bemuskelung des Hundes, das Gewicht des Scooters (ideal < 15 kg), das Gewicht des "Mushers", die Größe der Scooter-Räder (je größer, desto leichter für den Hund) und die Beschaffenheit des Geländes an (bergauf oder bergab/ hügelig, Scooter sinkt ein oder nicht usw.) an, wie lange der Hund ohne Unterstützung ziehen kann.
In schwierigem Gelände kann und muss der Hundeführer seinen Hund immer aktiv durch Pedalen unterstützen.
Als Faustregel kann man sagen, dass der Hund auf gerader Strecke ohne großen Rollwiderstand für den Scooter ungefähr das 4-fache seines eigenen Körpergewichts ziehen kann.
Wichtig ist auf jeden Fall, von Beginn an ein exakt für den Hund passendes Zuggeschirr beim Scootern zu nutzen.
Es darf nichts scheuern oder reiben und auch die Atmung darf auf keinen Fall behindert werden.
Zwei gute Bücher zum Thema kann ich auch noch emfehlen:
Zughundesport: Canicross, Bikejöring, Dogscooter von Uwe Radant und
Die Zughunde-Schule: Tipps und Tricks für den Zughundesport von Gabi Dietze
Viele Grüße von Anke mit Jaron, Jutta und Katze Blue