Hallo Anneliese,
hm, ist schwierig da Tips zu geben.
Wieviele km hätte die Tagesstrecke denn so? Einerseits sollte man die Ausdauerleistung fördern, aber auch Kraftpassagen im Gebirge nicht vergessen. Der püchische Aspekt sollte nicht vernachlässigt werden. Manche Hunde sind überall zuhaus, laufen in der Fremde zu Hochform auf, andere sind mehr der Schrebergartentyp, der alles Fremde für prinzipiell schrecklich hält. Hier sehe ich größere Gefahren für einen harmonischen Urlaub, als in einer körperlichen Unzulänglichkeit.
Ich denke, wenn Bente vor dem Urlaub ein paar Mal eine ähnlich lange Strecke marschiert, kann man ja abschätzen, ob und wie sie das durchzieht. Normalerweise würde ich dem Standardhund 15-25 km zutrauen.
Ich würde sie jedes WE ein paar km mehr laufen lassen und zusätzlich ca 2 x wöchentlich auch schnelle Strecken am Bike oder joggen mit 12-14 km. Von einer halben Stunde auf eine oder 1,5 steigern. Sonst einfach die Tages-km-Leistung zuhause hochfahren. Manche Hunde lieben es, sich mal eine viertel oder halbe Stunde extrem auszupowern. Speed am Bike, Pferd oder Auto; höchstens 1 x die Woche und am nächsten Tag nur gemütliche Jogging-Runde. Rough braucht(e) jeden Tag eine solche Power-Einheit.
Jeden Tag ein wenig anders trainieren und dennoch immer eine gewisse Routine.
Also Tage, wo viel Spazieren stattfindet, Tage wo schnelle Strecken gemacht werden. Tage mit viel Abwechslung in Tempo u Gangart, Tage mit langen Passagen Trab oder Galopp. Tage mit viel kraxeln und klettern, Tage mit schlendern und spielen. So wirds erstens nicht langweilig, zweitens kommen immer andere Muskelgruppen zum Arbeiten und der Hund hat nie Muskelkater, der weiter belastet wird, weil am nächsten Tag was anderes kommt. Ruhetage sind wichtig: die Muckis brauchen Regenerationsphasen, um die Wachstumsreize auch mal umsetzen zu können.
Im Urlaub wird ja dann eher gleichförmig marschiert, das solte also auch ein, zwei Mal die Woche gemacht werden, gern auch zwei Tage hintereinander.
Wenn Hund gern schwimmt, sorgt das ebenfalls für gutes Training. Wassersprünge mit langen schwimmapport-Strecken sind sehr kräftezehrend und bei entsprechendem Aufbau auch hervorragend zum Konditionieren.
Wichtig ist immer die Belastungen langsam anzupassen. Muskeln sind in ein paar Wochen trainiert, der Kreislauf ebenfalls. Knochen, Bänder und Sehnen brauchen ein halbes bis ganzes Jahr, daran sollte man immer denken. Beim relativ leichten Hund ist das alles keine Wissenschaft, sondern bloß gesunder Menschenverstand. Im Prinzip trainiert man Hundi durch die eigenen Spaziergänge, die man für so eine Urlaubsbelastung ja ebenfalls steigert, genau richtig mit. Der Flachlandtiroler muß dann eben ein wenig öfter am WE im "Gebirge" üben, denn steile lange Passagen kosten viel Kraft. Dabei lernt der Hund auch, sich auf langen Strecken seine Kraft einzuteilen. Meine Hunde wussten immer, wenn Satteltschen mit kamen, konnte das mal wieder ein langer Tag werden und sind dann nicht gleich wie die Doofen losgetobt und haben sich mehr am Pferd gehalten. Normale Ritte waren denen ja keine Anstrengung, da kann man auch hin- u herrennen und viel schnuffeln.
Die Wanderungen selbst würde ich ebenfalls in der Länge steigern und evtl mal einen Ruhetag einlegen. Vormittags den größeren Teil der Strecke absolvieren. Lange Mittagspause in der größten Hitze, Hund nackt, lieber ein Leibchen mitnehmen für im Gebirge kalte Abende, genügend Trinkwasser, evtl auch zum Beine und Nacken benetzen. Unbedingt vorher üben, daß Hundi aus Hand, Becher, Flasche etc trinken lernt und auf "trink" auch mal ein paar Schlucke schlabbert ohne akuten Durst.
Wenn Hundi in der Pause weiter aktiv sein will, war die Strecke auf jeden Fall nicht zu anstrengend. Hundegerechte Pausenbeschäftigung hält die Laune oben. Vor der Tour nur ein kleines schnell verdauliches Frühstück (kein TF, besser Käse-, Leberwurstknäcke, wer's verträgt auch dick Butter, Hükä), in der Pause was zu knabbern und ne Banane, abends, wenn der Kreislauf normalisiert ist, erst die Hauptmahlzeit.
Das ist so mein Vorgehen bei Wanderritten. Meine ATs haben alle Tagesetappen zwischen 30 u 60 km auch im Mittelgebirge lässig absolviert. Ausfälle wg Wundlaufen, schlapp werden etc hatten wir nie. Und weniger anstrengende Touren gabs auch im Hochsommer, vorzugsweise im schattigen Wald.
Genau: Streckenplanung so, daß die heiße Zeit möglichst im Waldschatten und nicht grad in Südhanglage auf freiem Feld liegt. Auf Hundefreundliche Gewässer achten, Leerflaschen für alle Fälle zum Füllen dabei haben. Nach fähigem TA vor Ort erkundigen, TelNrs ins Handy!
Oder zum Training zu Zirbel ins Saarland schicken
So, hoffe das bringt Euch ein bißchen weiter.
LG
Eddi
richtet sich selbst nie nach Trainingsplänen, sitzt ja aber auch immer bequem oben drauf auf dem Trainingsabsolventen