Geruchsartikel präsentieren, Ansetzen

Mantrailing, Rettungshunde, Jagd-, Polizei-, Therapie- und Begleithunde
Eddi

Geruchsartikel präsentieren, Ansetzen

Beitrag von Eddi » Mi 16. Mär 2011, 20:11

Hallo,

nachdem wir es ja im anderen Thema bereits gestreift hatten, möchte ich mal etwas besprechen, was mir zunehmendSorge macht. Die Frage nach dem Ansetzen des Hundes, "Präsentation des Opfergeruchs" und wann der Hund neu angesetzt werden soll oder muß.
In unserer Trailgruppe läuft das Training folgendermaßen ab: Opfer verteilt zu Beginn Tüten mit ihrem Duft, dackelt von dannen, Trainer legt vorher die Reihenfolge fest, in der die Hunde starten und marschiert mit dem ersten los. Bleibt an strategisch wichtigen Stellen stehen,um notfalls sich verlaufende Hunde zurück zu beordern und Hinweise zum Verhalten des Hundeführers zu geben. Wenn der erste das Opfer gefunden hat, klingelt beim letzten HF das Handy und er kann starten, trifft unterwegs auf TRainer, findet Opfer usw bis alle durch sind. Das ganz findet 3 bis 5 mal am Stück statt.
Beim Ansetzen ist der Trainer selten dabei, hat aber alle instruiert und so gehts: Team löst sich aus Gruppe, geht ein paar Meter in Abgangsrichtung, Hund in Abgangsrichtung hinsetzen, Tüte mit GA überstülpen, Kennwort nuscheln, ab die Post.
Ich beobachte, daß fast alle Hunde sich gegen das Überstülpen wehren. Auch wenn Hund bereits kurz an der Tüte gesnifft hat, wird dennoch auf die Nase gezogen und die meisten weichen zurück, versuchen den Kopf heraus zu winden. Zirbel wäre es eigentlich egal, aber ich stülpe schon lang nicht mehr, weil sie dann den GA rauszergelt. Ih habe mir angewöhnt, den GA mit de Tüte festzuhalten und diese ein wenig herunter zu stülpen, so daß Zirbel theoretisch am GA riechen könnte. Vermutlich macht ie das in den Sekundenruchteilen, bis sie den GA zwischen die Schneidezähne bekommt und dran rum zupft. Sie macht jedesmal so ein Bohei, will den GA unbedingt ein wenig zergeln, ehe es los gehen kann. Zur Not wird die Tüte gelocht und der Fetzen ausgespuckt. Wo Zirbel trailt, fliegen die Fetzen :dog_laugh
Einen Perimeter laufen wir nie, woanders ansetzen oder andersherum etc machen wir nie. Den GA anders präsentieren machen wir nie, das Tütengedöns in Frage stellen wir nie.Ich bin (meist) die einzige, die dem Hund das GEschirr ganz abnimmt, wenn Opfer gefunden, die anderen hängen nur ans Halsband um. Ich bin die einzige, die "heimlich" einen Perimeter läuft, ich setze als einzige mal hier, mal da und gern im rechten Winkel oder gegenläufig an, ich bin die einzige, die den GA anders präsentiert und auch da mal abwechselt. Beim dritten oder weiteren Durchgängen vergess ich den GA auch schon mal.
Und nun habe ich ja bereits beschrieben,daß Zirbel gestern "selbstherrlich" reichlich abgelenkt und ohne viel zu schnüffeln die Spur verloren hat.
Trainer hat mich ja zum umdrehen bewegen wollen und neu ansetzen, den GA erneut präsentieren. Ich jedoch habs anders gemacht und Zirbel beauftragt, gscheit zu schaffen, das abgelenkte Ding, das.
Hinterher haben wir noch über das neu ansetzen geredet, ich hab angeführt, meine Literatur und das Trailen mit anderen sagt: keine weitere Präsentation nötig, kein Neuansatz. Seine Literatur (ich kann mir die Autorin nicht merken) und er stehen aber auf dem Standpunkt, daß nach jedem Kacken, nach jedem Fremdhundkontakt, zT sogar nach jedem ausgiebigem Pinkeln neu angesetzt werden soll. Ja, mei, das halte ich für völlig blöd, der Hund vergißt nach dieser Meinung in der Tat, daß er 20 Sekunden zuvor noch einen Geruch in der Nase hatte. Andererseits läßt Trainer uns gern "kreiseln" damit der Hund verlustig gegangene Richtung wieder findet, statt als Backup mit zu gehen und uns den Hund besser lesen zu lehren. Abgesehen davon merke ich sogar bei meinem kontaktfreudigen Hund, daß sie Fremdhunde weitggehend ignoriert, diverse Gescgäft erledigen wir vor der Arbeit und unterwegs ist ständiges Schnüffeln auch verpönt. Was im Übrigen vom Trainer nicht verhindert wird, wir sollen unterwegs dem Hund nichts verbieten, nicht dreinreden. Tz, Zirbel nix verbieten, dann latscht sie schnurstracks zur nächsten Mülltonne.Ich sage sogar "pfui", wenn sie behauptet, das Gammelbrötchen aus dem Matsch klauben zu müssen und mittels Magen-Check die Zugehörigkeit zum Opfer zu prüfen. Da hat er mir auch schon gesagt, ich soll das nicht. Ich kann doch unterwegs den Hund nichts fressen lassen, ob trailen oder nicht... :dog_nowink

Abgesehen davon, daß ich das GEfühl habe, mittlerweile mehr zu können und v.a. zu wissen (ich weiß ich weiß, das glaubt dat Eddi eh immer), musste ich mir nun anhören, daß ich meinen Hund völlig durcheinander bringe, wenn ich mit anderen nach anderen Richtlinien traile. Ich glaub, er ist dahingehend nicht besonders kritikfähig und diskussionsfreudig.

Wie und wann macht ihr das mit dem Neuansatz? Liege ich da so falsch?

LG
Eddi

pivi

Re: Geruchsartikel präsentieren, Ansetzen

Beitrag von pivi » Mi 16. Mär 2011, 20:55

Ach Eddi,

....wenn ich das so lese, hast du doch gar keine andere Wahl, du musst umzieeheeen, dat taucht doch alles nix... :?

LG 
Birgit mit Zola, die ihre Schwester gerne öfter sehen möchte.... :dog_biggrin

Freddy

Re: Geruchsartikel präsentieren, Ansetzen

Beitrag von Freddy » Mi 16. Mär 2011, 21:05

Hallo Eddi,

oh je...

fangen wir mal vorne an:
Eddi hat geschrieben:geht ein paar Meter in Abgangsrichtung, Hund in Abgangsrichtung hinsetzen, Tüte mit GA überstülpen, Kennwort nuscheln, ab die Post.
Hund in Abgangsrichtung hinsetzen = beliebter Anfängerfehler. Beim Blindtrail weiß man nicht die Abgangsrichtung. Es ist Aufgabe des Hundes sich diese selber zu suchen.
Ich finde es wichtig, den Hund am Halsband (und ohne ihm den GA zu zeigen!) weiträumig und ganz in Ruhe am Ansatzort herumzuführen um ihm die Möglichkeit zu geben die Umgebungsgerüche aufzunehmen. Tüte mit Gewalt überzustülpen ist natürlich falsch und verleidet dem Hund die Arbeit. Er entscheidet selber wieviel Geruch er benötigt, wir halten nur die Tüte hin und der Hund geht aktiv mit der Nase in die Tüte holt sich sehr schnell ausreichende Mengen des Individualgeruchs und speichert sie ab. Man geht davon aus das Hunde problemlos einen fremden Geruch 24 Stunden und länger im "Kopf" behalten..
Eddi hat geschrieben:den GA mit de Tüte festzuhalten und diese ein wenig herunter zu stülpen, so daß Zirbel theoretisch am GA riechen könnte.
Das ist gut so und würde ich nicht verändern. Wichtig ist, das Zirbel gerne und freiwillig den Geruch aufnimmt.
Eddi hat geschrieben:Trainer hat mich ja zum umdrehen bewegen wollen und neu ansetzen, den GA erneut präsentieren.
Hinterher haben wir noch über das neu ansetzen geredet, ich hab angeführt, meine Literatur und das Trailen mit anderen sagt: keine weitere Präsentation nötig, kein Neuansatz.


Natürlich hast Du recht. In meinem Trailerleben habe ich in zwei,drei ganz besonderen Situationen Felix erneut angesetzt. Und zwar am Ansatzort selber, nachdem mir klar geworden war, das er scheinbar nicht den richtigen Geruch abgespeichert hatte.
Wir haben Trails gemacht bei denen Teilstücke mit dem Auto überbrückt wurden. Felix wurde im Geschirr und damit in der Suche belassen und an den Haltepunkten (Bahnhof, Bushaltestelle) ohne GA und ohne Suchbefehl weiterarbeiten lassen. Ging mit dem Hörzeichen "Weiter" ohne Probleme und hat mich davon überzeugt das erneutes Ansetzen nach einem geglücken Start fast nie erforderlich ist.
Eddi hat geschrieben:Was im Übrigen vom Trainer nicht verhindert wird, wir sollen unterwegs dem Hund nichts verbieten, nicht dreinreden.
Oh,je..
Natürlich sollen wir dem Hund nicht verbieten, irgendwo zu schnüffeln, wo wir glauben da kann kein Geruch sein...aber das heißt nicht, das die Hunde auf dem Trail tun und lassen können was sie gerade wollen. Wenn ich bei Felix feststelle das er offensichtlich an einer Hundemarkierung schnüffelt, wende ich die 3 Sekunden Regel an. 21, 22, 23 und "weiter". Bei Missetaten wie Futter aufnehmen würde ich sofort aktiv. Ich lasse ihn auch nicht zu anderen Hunden, Katzen oder Wild. Das gehört nicht zur Arbeit und Punkt. Wenns gar nicht geht, Hund nehmen -Pech gehabt- und wortlos ab ins Auto - Pause-.
Eddi hat geschrieben:... Liege ich da so falsch?...
Nee, ich denke eher das Du goldrichtig liegst...Man soll natürlich nicht dauernd und ständig etwas verändern, weil man gerade wieder neue Erkenntnisse gewonnen hat. Jeder Trailer arbeitet etwas anders. Wenn man merkt das man Details am Start verbessern kann, sollte man das ruhig auch nach reiflicher Überlegung tun. Das Grundgerüst des Startrituals selber sollte man besser nicht zu oft verändern. Das Suchgeschirr spielt bei uns eine zentrale Rolle: Geschirr an -Suche- ...Opfer gefunden/ Belohnung Spiel ec. und anschließend Geschirr ausziehen - Suche beendet.
Aus Faulheit das Geschirr am Hund zu belassen und nur am Halsband umzuschnallen, bringt dem Hund weniger Klarheit, Grenzen verschwimmen, das können wir beim Trailen nicht gebrauchen.

Das wars fürs erste...

LG
Freddy

Sabom

Re: Geruchsartikel präsentieren, Ansetzen

Beitrag von Sabom » Do 17. Mär 2011, 09:31

Hi Eddi,
Eddi hat geschrieben: musste ich mir nun anhören, daß ich meinen Hund völlig durcheinander bringe, wenn ich mit anderen nach anderen Richtlinien traile. Ich glaub, er ist dahingehend nicht besonders kritikfähig und diskussionsfreudig.
boa, dass kann ich ja leiden :dog_ph34r :dogrun er sieht doch , dass Zirbel findet! Viele Wege führen nach Rom. Es gibt vermutlich Hunde, die brauchen klare Richtlinien und Hunde, die kommen mit der Flexibilität zurecht und schätzen die auch. Es gibt ja auch unterschiedlich intelligente Kinder!

Ich würd ihr auch nicht die Tüte überstülpen, wenn sie es nicht braucht und will.
Mein folgendes Beispiel ist natürlich kein Trailen, wenn ich Susi im Garten Käsestücke suchen lassen will, lasse ich sie beim ersten Mal am Käse schnüffeln und sie schnüffelt dann auch. Beim 2.Durchgang dreht sie, wenn ich ihr den Käse vor die Nase halte, den Kopf weg und so belässt sie es auch bei weiterem Suchen. Am Anfang hat mich das irritiert und ich war äußerst fasziniert, dass sie den Geruch in der Nase behält und nicht nochmal dran richen wollte (hab natürlich sofort vermenschelt und gemeint, der Hund dreht indigniert den Kopf weg, weil ich meine er kann sich den Käsegeruch nicht merken :dog_laugh :dog_laugh )

Ansonsten meine ich, hauptsache Zirbel hat am Ende das "Opfer" gefunden! Freu Dich, dass die Dir ein paar schöne Trails legen und zieh nur das an Erfahrungen draus, was zu Dir passt.

LG
Sabine

Benutzeravatar
doris
Benutzer
Beiträge: 1004
Registriert: Di 12. Okt 2010, 13:45
Wohnort: 79793 Wutöschingen

Re: Geruchsartikel präsentieren, Ansetzen

Beitrag von doris » Do 17. Mär 2011, 10:24

Hallo Eddi,

tja, das alles bestätigt meine Erfahrung mit Trainern. Leider.
Bei den meisten Trainern habe ich festgestellt, daß es nicht besonders erwünscht ist, eine eigene Meinung zu haben.

Ich glaube für dat Eddi wird das besonders schwierig. :dog_biggrin

Mir ist es auch immer wieder so gegangen, daß ich angeeckt bin, wenn ich mir selbst eine Lösung überlegt habe. Außerdem ist es einfach so, daß es sehr unterschiedliche Hunde gibt. Und ein Trainer mit vorgefasster Meinung hat es da sehr schwer, auf den einzelnen einzugehen. Ich bilde mir auch ein, daß ICH meinen Hund am besten kenne, und am ehesten einschätzen kann wie mit ihm zu arbeiten ist.
Nun habe ich leider überhaupt keine Ahnung vom Trailen, aber diese Art von Trainer finden wir in jeder Hundesportart. Mir ist auch schon gesagt worden, ich müsse beim Fährten Yoda mit Gewalt die Nase an den Boden drücken. :dog_blink
Funktioniert bei ihm überhaupt nicht, außer daß er gar keine Lust mehr hat.

Am meisten genervt hat den Trainer immer, meine Fragen, z.B. warum soll ich das so machen, was ist das Ziel, von dieser Art usw.

Alles, was du geschrieben hast, und wie du es beschreibst, hört sich für mich richtig an, wie DU es machst. Weil das Zirbel-Tier findet ja das Opfer. Meiner Meinung nach schadet es den Hunden eher, wenn man sie für blöd hält.
Und warum sollte man ihn beim trailen vergammelte Semmeln essen lassen???
Meine dürfen beim Ziehen nicht mal Pipi machen, Arbeit ist Arbeit.
Selbstverständlich sorgt man vorher dafür, daß der Hund alles erledigen konnte.
Ich finde es wird sehr schwierig einem Trainer zu vertrauen, wenn einem immer wieder der "gesunde Menschenverstand" dazwischen kommt.

LG Doris, die inzwischen das meiste alleine übt....
Stillstand ist Rückstand

Freddy

Re: Geruchsartikel präsentieren, Ansetzen

Beitrag von Freddy » Do 17. Mär 2011, 10:49

Hallo,
doris hat geschrieben:Mir ist auch schon gesagt worden, ich müsse beim Fährten Yoda mit Gewalt die Nase an den Boden drücken. :dog_blink
Viel besser kann man Hunde nicht "verderben".... :x
doris hat geschrieben:Am meisten genervt hat den Trainer immer, meine Fragen, z.B. warum soll ich das so machen, was ist das Ziel, von dieser Art usw.
Und genau das ist doch extrem wichtig! Man muss versuchen die Zusammenhänge zu verstehen, dann kann man jede Trainingmethode besser umsetzen.
Sabom hat geschrieben:Mein folgendes Beispiel ist natürlich kein Trailen, wenn ich Susi im Garten Käsestücke suchen lassen will, lasse ich sie beim ersten Mal am Käse schnüffeln und sie schnüffelt dann auch. Beim 2.Durchgang dreht sie, wenn ich ihr den Käse vor die Nase halte, den Kopf weg und so belässt sie es auch bei weiterem Suchen.
Man sollte besser Hunde nicht nach Futter suchen lassen. Zu groß die Gefahr dass man das unerlaubte Aufnehmen von Futter unterwesgs fördert. Besser wäre es, neutrale Gegenstände suchen zu lassen und anschließend mit Käsestückchen das Apportieren zu belohnen.
Mit Käsegeruch haben Hunde natürlich überhaupt kein Problem. Das riechen sie schon aus weiter Entfernung...vermutlich sogar die genaue Sorte, aus welcher Milch der Käse hergestellt wurde...Südhang oder Nordhang...Kräuter die gegessen wurden, ob der Käser unter Haarausfall oder Diabetes leidet.... ;) :D ...
Vermutlich könnte man sogar den Käser mit dem Käse als GA trailen lassen... müssten wir mal testen... ;)

LG
Freddy

Eddi

Re: Geruchsartikel präsentieren, Ansetzen

Beitrag von Eddi » Do 17. Mär 2011, 11:40

Boah Freddy!!
Freddy hat geschrieben:Vermutlich könnte man sogar den Käser mit dem Käse als GA trailen lassen... müssten wir mal testen...
das mag ich mir nun gar nicht vorstellen. :sick:
Naja, zum Glück kann Käse nur was werden, wenn die Kulturen sauber sind, ein besonders unappetitlicher Käser bekommt gar keinen Käse hin, sondern nur vergammelte Molke. Aber trotzdem, menno, das sind so Bilder, die mir, wenn ich gleich genüßlich ein feines Stückchen Manchego oder so als Zwischenhäppchen genießen möchte, mit dem Schmelzen auf der Zunge wieder im Kopf sind.... :dog_huh

Also so rein theoretisch finde ich die Fragestellung aber in der Tat total interessant, ob nach dem Käsungsprozess zumindest noch die Kuh oder Ziege zum Käselaib gesucht werden könnte (natürlich gehen wir davon aus, daß der Käse nur aus dieser einen Milch besteht :dog_smile ).
Ich kann durchaus an der frischen (lauwarmen und nicht! durch die Kühlung gelaufenen) Milch schmecken, welche Kuh das war. Also wenn ich die Kühe kenne und regelmäßig Einzelmilchgemelke davon trinke. Hab vor Urzeiten damit den damaligen Milchbauern völlig überrascht. Er hatte 5 Kühe und ich hab die Milch zugeordnet. Aber ob der Fermentationsprozeß tatsächlich spezifische Geruchskomponenten erhält? Denkbar wärs. Wie könnte man das ausprobieren?
:sheep
Freddy hat geschrieben:Und genau das ist doch extrem wichtig! Man muss versuchen die Zusammenhänge zu verstehen, dann kann man jede Trainingmethode besser umsetzen.
jaja, da kommen sie wieder, diese Leute, die alles verstehen wollen.....
Ich brauch das auch, ich kann nicht damit zufrieden sein, daß etwas funktioniert, ich will immer wissen, wie, warum, was dahinter steckt. Ich mach ja sogar die Heinis in der Autowerkstatt verrückt, wenn ich mir die Eingeweide und ihre Erkrankungen von meinem Auto genau erklären laß. Aber da müssen die halt durch, egal, ob die Arbeitswerte damit überstrapziert werden... :dog_laugh

Und beim Trailen oder überhaupt beim Umgang mit Viechzeugs kann man doch viel besser mit Hintergrundwissen agieren, als wenn der Hund was anderes macht, als in meinem Schema vorgesehen und dann steh ich blöd da. Nicht immer liest der Hund die gleichen Bücher.

@Doris
ja, seit eniger Zeit sehe ich das auch so: Besser Zirbel hat ihr Hobby und kann ein paar nette Trails pro Woche machen. Was ich draus mache, ist ja meine Sache. Ich kann drumrum meine Vorstellungen verwirklichen und wenn TRainer jault, weil ich nicht neu ansetze oä, dann soll er halt.
Er hat jetzt nen Welpen und schleift den immer mit. Auch der Umgang mit diesem ist nicht das, was ich unter neusetem Stand der Hundeflüsterei verstehe. Da denkt man natürlich auch nach, ob andere Tips immer das gelbe vom Ei sind. Aber ich kann mich ja mit genügend Trailern austauschen und so meine Technik auch unabhängig verbessern.

@Sabine
vielleicht machen wir ein neues Thema auf, wie bringe ich den Hund zum Gegenstände suchen?
Darüber hab ich noch gar nicht hintergründig nachgedacht, aber ich glaube, da können wir viele Ideen zusammen tragen.
Und wir probieren's beim Gängtreffen mal aus.

LG
Eddi

Freddy

Re: Geruchsartikel präsentieren, Ansetzen

Beitrag von Freddy » Do 17. Mär 2011, 12:02

Hallo zusammen,

ich habe die Beiträge zur Objektsuche nach hier verschoben.

LG
Freddy

Kolibri

Re: Geruchsartikel präsentieren, Ansetzen

Beitrag von Kolibri » Do 17. Mär 2011, 17:39

Hallo Eddi:

Als ich Deinen ersten Bericht gelesen habe, war ich nur mehr verwirrt. Wir machen fast alles ganz anders als Eure Trailgruppe - ich sehe mehr Ähnlichkeiten zu den Beschreibungen von Freddy, deshalb brauche ich mich dazu nicht mehr äußern....

Was aber noch nicht besprochen wurde und mir besonders aufgefallen ist, ist der grundsätzliche Trailablauf im Hinblick auf die Auswahl der Person, die sich versteckt und die Personen, die suchen.
Wir suchen immer nur eine Person nach der anderen und die Trainerin ist bei jedem Suchenden als Begleitperson dabei. Die anderen warten in der Zwischenzeit und können sich in Ruhe die Trails aus der Entfernung ansehen (oder manchmal gehen die anderen mit einem gewissen Abstand mit) und danach berichtet die Trainerin was bei der Suche gut oder schlecht war und gibt hilfreiche Tipps für alle.
Wenn der nächste Hund an der Reihe ist, versteckt sich eine andere Person und auch wieder ganz woanders.

Ich habe verstanden, dass ihr alle hintereinander dieselbe Person sucht?
Bei uns wird nur gelegentlich ein anderer Hund auf den gleichen Trail losgeschickt, nämlich dann, wenn der erste Hund überhaupt nicht zum Ziel kam und ein Abbruch erfolgen musste... was aber eher sehr selten vorkommt.

Ansetzen zum Geruchsartikel:
Die Hunde dürfen erst zum Geruchsartikel, wenn die Suche wirklich losgeht. Die Hunde werden nie abgesetzt, das passiert im Stehen oder vorbeigehen. Manchmal gibt es Probleme, wenn das Opfer sein Sackerl (Tüte) nicht wirklich sauber hingelegt hat. Dann öffnen wir das Sackerl noch ein bisschen und präsentieren es dem Hund, aber übergestülpt wird nie...
Anfangs dürfen die Hunde noch zusehen, wohin die Person geht... einfach um zu lernen, was sie tun sollen. Wenn die Hunde wissen, worum es geht, wird die Schwierigkeitsstufe langsam erhöht und es gibt keine "Verabschiedung" mehr.

Neuansetzen des Geruchsartikels:
Wird bei uns eigentlich vermieden. Wir lassen die Hunde kreiseln und warten so lange, bis der Hund die Spur wieder hat. Das kann halt auch einmal etwas dauern. wenn gar nichts mehr gehen sollte, macht der Hunde eine Pause und wir dann noch einmal auf eine neue Person angesetzt. Dann ein kürzerer Trail, damit er auch ein Erfolgserlebnis hat.

Zum Startritual an sich: Wir binden unseren Hunden noch zusätzlich ein Halstuch um, das nach der Suche wieder abgenommen wird. Ist etwas einfacher als ständig das Geschirr an und wieder auszuziehen - signalisiert aber das Gleiche.

Freddy

Re: Geruchsartikel präsentieren, Ansetzen

Beitrag von Freddy » Do 17. Mär 2011, 18:14

Hallo Eddi,
Eddi hat geschrieben:Er hatte 5 Kühe und ich hab die Milch zugeordnet. Aber ob der Fermentationsprozeß tatsächlich spezifische Geruchskomponenten erhält? Denkbar wärs. Wie könnte man das ausprobieren?
Ich weiß nicht ob sowas klappen könnte. Habe auch noch nie gehört das sowas ausprobiert wurde....

Der Fermentationsprozess des Käses geht mit der Hilfe von Bakterien und Lab vonstatten, richtig?
Hunde riechen in der Haupsache die dampfförmigen Geruchsstoffe, welche durch bakterielle Zersetzung (Verwesung) von menschlichen Zellen entstehen. Zunächst sind es (ich glaube es waren 5 Hauptakteure) "körpereigene" Bakterien die schon die Zellen und Zellverbände am Körper besiedelt haben und sich am wohlsten bei 37 Grad fühlen. Sie stellen ihre Arbeit bei niedrigen Temeraturen sehr schnell ein. Wenn die Schuppen sich auf den Boden gesetzt haben, kommen die allgegenwärtigen Bodenbakterien hinzu. Auch sie sind in ihrer Aktivität stark von Umweltbedingeungen wie Temperatur, Feuchtigkeit usw. abhängig. Sie können ihre Tätigkeit bei ungünstigen Bedingungen verlangsamen oder sogar ganz einstellen um dann bei guten Bedingungen wieder richtig loszulegen...
Jedes Bakterium arbeitet auf eigene Art und liefert für den Hund olfaktorisch unterscheidbare Zersetzungsprodukte.

Ich würde also davon ausgehen das es für Hunde kein ernsthaftes Problem gibt, Milch oder Milchprodukte einzelnen Individuen zuzuortnen. Mir erschließt sich allerdings bis jetzt noch kein Anwendungsfall. Interessant fände ich ein Experiment in der Richtung schon. Man müsste vielleicht Käse von einzelnen Tieren haben und dann mit dem Käse als GA genauso wie beim Trailen ansetzen und suchen lassen... :sheep wäre sicher spannend...

LG
Freddy

Antworten

Zurück zu „Der Airedale im Dienst des Menschen“