Wenn ich groß werde, werde ich Therapiehund...

Mantrailing, Rettungshunde, Jagd-, Polizei-, Therapie- und Begleithunde
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Mc Monty

Wenn ich groß werde, werde ich Therapiehund...

Beitrag von Mc Monty » Sa 8. Sep 2012, 20:39

Hallo,
mein Monty (Border Colliemix) soll, wenn er denn geeignet ist und auch möchte später mal Therapiehund (ich meine nicht therapeutischer Besuchshund!) werden. Ich bin im 3. Ausbildungsjahr zur Altenpflegerin und arbeite sehr gerne mit dementiell veränderten Bewohnern, die ich oft wesentlich besser durch den Kontakt mit einem Hund erreiche oder der Hund weckt Erinnerungen in ihnen...
Wie auch immer, Monty wird morgen 14 Wochen - ist also noch sehr jung, man sollte also jetzt auch nichts überstürzen, ich will aber auch nichts falsch machen. Vom Wesen ist er sehr neugierig, aufgeschlossen und aufgeweckt. Angst kennt er nur für wenige Sekunden, dann ist siegt seine Neugierde. Er hatte jetzt auch schon Kontakt mit unseren Heimbewohnern, kennt also jetzt schon Rollstühle, elektrische Rollstühle, Rollatoren, Gehstöcke und Gehböcke, Bewohner mit Halbseitenlähmung oder mit Morbus Parkinson, die ja nunmal ein sehr auffälliges Gangbild haben. Das alles stört oder verängstigt ihn nicht, er ist so neugierig und aufgeschlossen, dass er bei den Rollstuhlfahrern am liebsten auf dem Schoß mitfahren würde...
Was sollte man vermeiden im Kontakt mit den Bewohnern, wie kann ich seine Neugierde fördern? Ich war bis dato auch immer nach Feierabend mit ihm für ca. 1/2 Std da. Ich will ihn aber auch nicht überfordern.
Gibt es hier Leute die schonmal einen Therapiehund ausgebildet haben? Hätte noch so viele Fragen?

Lg, Kathrin mit Monty

Leonie

Re: Wenn ich groß werde, werde ich Therapiehund...

Beitrag von Leonie » Mi 12. Sep 2012, 00:08

Hallo Kathrin,

ich habe keinen ausgebildeten Hund als Therapie-bzw.Besuchshund, aber schon mein verstorbener AT - Rüde Bobby begleitete mich zu meinem Ehrenamt bei Senioren beim DRK. Es handelt sich um eine Begegnungsstätte in Berlin- Schöneberg und dort habe ich einmal im Monat ca. 3 Stunden sehr alte Leute und verschöner ihnen den Nachmittag mit unterschiedlichen Themen. Mein Bobby war immer Mittelpunkt der Seniorinnen und alle verwöhnten ihn mit Lob und Steicheleinheiten und auch mal mit Katzen- Leckerli ( da hatte er die ganze Nacht Durchfall danach---da wurde ich aber böse beim nächsten Mal beim Treffen--es gab Leckerli- Verbot). Wäre Bobby mal nicht dabeigewesen--na da wäre aber was losgewesen :dog_ohmy
Nun ging der Rüde mit 14 Jahren und 7 Monaten über die Regenbogenbrücke und meine AT- Stine sollte in die Fußstapfen meines Rüden treten. Na ---kannst Du hier heute noch nachlesen---ich hatte die Rechnung ohne den Wirt gemacht! Der erste Besuch dort war eine Katastrophe mit der Junghündin. War mein Fehler--ich hatte sie überfordert von der Zeit des Aufenthaltes, vom Umfeld ( langweilig für eine Junghündin) und von meinen Voraussetzungen( Vergleich mit meinem alten Hund) her.
Inzwischen "lieben" alle Senioren auch die Stine und die Jugend- Rotkreuzgruppe findet die Junghündin spannend, aber wir brauchten auch Zeit ca. 6 Monate für diese " Arbeit"

ich wünsche Dir ganz viel Erfolg für Dein Vorhaben mit Monty--und" zu dem, der warten kann, kommt alles mit der Zeit "
liebe Grüße Leonie mit Stine

kirikola
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Re: Wenn ich groß werde, werde ich Therapiehund...

Beitrag von kirikola » Mi 12. Sep 2012, 16:10

Hallo Kathrin,

meine Mutter hat mit unserem Tommy die Therapiehundeausbildung absolviert. Die Einrichtung in der sie die Ausbildung gemacht hat, hat einen Welpenkurs angeboten, so dass man schon die ersten Sachen lernen konnte, aber auch beobachtet wurde, ob sich der Hund für die Ausbildung überhaupt eignet. Weißt du schon wo du die Ausbildung machen wirst? Vielleicht wird dort auch einen Welpenkurs angeboten.

Soweit ich mich noch erinnern kann, war es vor allem wichtig, dass der Hund alles nur über positive Bestätigung lernt. Dann solltest du die Zeit auch nutzen, um eine enge Bindung und Vertrauen zu deinem Hund aufzubauen. Das kannst du zB übers Spielen, Futter, Kuscheln und Arbeiten erreichen, aber auch dadurch, dass du ihm zeigst dass du die Kontrolle über (fast) jede Situation hast. Lerne deinen Hund zu lesen: wie verhält er sich wenn er gestrest ist? Wie wenn er sich wohlfühlt? Wann wird ihm etwas zuviel?


Ich wünsche euch viel Erfolg, aber so wie du erzählst, klingt es als ob Monty schon jetzt viel Spaß im Altenheim hat :dog_biggrin

LG Kathie

grey

Re: Wenn ich groß werde, werde ich Therapiehund...

Beitrag von grey » Fr 14. Sep 2012, 20:00

Hallo, Katrin,

eigentlich bist Du schuld, daß ich mich aktiviert habe im AT - Forum. :dog_rolleyes Ich arbeite seit 10 Jahren ehrenamtlich tiergestützt und bin inzwischen Ausbilder und Richter. Neben der positiven Ausbildung ist auf jeden Fall wichtig, den Hund an alle möglichen und unmöglichen Situationen zu gewöhnen. Natürlich langsam, dem Lernvermögen des Hundes angpaßt, und gaaanz viel Spaß dabei!!! Neben der Breitbandgewöhnung an glatte Untergründe, laute und stressige Umgebungen ( z.B. Flughafen), offene Treppen auch mal enge Räume. Und an alle Erscheinungsbilder von Menschen. Rolli-Fahrer, Menschen mit Rollator oder Krücken könnte man im Umkreis von Seniorenheimen treffen, Anwesenheit bei einem lokalen kleinen Fußballspiel wäre evtl. nützlich. Und, ich als 3-fache Mutter sage immer: einen AT, der ein paar Kindergeburtstage mitgemacht hat erschüttert nichts mehr. happy_02 Natürlich muß man dabei den AT behüten.
Der Grundgehorsam ist wichtig, aber möglichst nicht im alten Stil mit lauten Kommandos ( weil der Richter schwerhörig ist), sondern leise und kombiniert mit Handzeichen, sodaß im Endeffekt auch eins von beiden reicht.
Weitblick ist nötig: will ich dieses Verhalten -oder jenes- auch in Zukunft haben? Und noch was - ich kenne und liebe den AT als Allrounder - aber jeder hat auch seine eigene Persönlichkeit, so kann es sein, daß er sich in Zukunft für eine Sparte innerhalb der tiergestützten Aktivitäten besonders eignet, für andere weniger. Ein Tipp: Schau mal unter Stiftung Bündnis Mensch und Tier.
Ich wünsche Dir bzw. Euch viel Freude auf dem Weg zum Therapiehund !
Ingrid

Mc Monty

Re: Wenn ich groß werde, werde ich Therapiehund...

Beitrag von Mc Monty » Sa 15. Sep 2012, 13:38

grey hat geschrieben:Hallo, Katrin,

eigentlich bist Du schuld, daß ich mich aktiviert habe im AT - Forum. :dog_rolleyes Ich arbeite seit 10 Jahren ehrenamtlich tiergestützt und bin inzwischen Ausbilder und Richter. Neben der positiven Ausbildung ist auf jeden Fall wichtig, den Hund an alle möglichen und unmöglichen Situationen zu gewöhnen. Natürlich langsam, dem Lernvermögen des Hundes angpaßt, und gaaanz viel Spaß dabei!!! Neben der Breitbandgewöhnung an glatte Untergründe, laute und stressige Umgebungen ( z.B. Flughafen), offene Treppen auch mal enge Räume. Und an alle Erscheinungsbilder von Menschen. Rolli-Fahrer, Menschen mit Rollator oder Krücken könnte man im Umkreis von Seniorenheimen treffen, Anwesenheit bei einem lokalen kleinen Fußballspiel wäre evtl. nützlich. Und, ich als 3-fache Mutter sage immer: einen AT, der ein paar Kindergeburtstage mitgemacht hat erschüttert nichts mehr. happy_02 Natürlich muß man dabei den AT behüten.
Der Grundgehorsam ist wichtig, aber möglichst nicht im alten Stil mit lauten Kommandos ( weil der Richter schwerhörig ist), sondern leise und kombiniert mit Handzeichen, sodaß im Endeffekt auch eins von beiden reicht.
Weitblick ist nötig: will ich dieses Verhalten -oder jenes- auch in Zukunft haben? Und noch was - ich kenne und liebe den AT als Allrounder - aber jeder hat auch seine eigene Persönlichkeit, so kann es sein, daß er sich in Zukunft für eine Sparte innerhalb der tiergestützten Aktivitäten besonders eignet, für andere weniger. Ein Tipp: Schau mal unter Stiftung Bündnis Mensch und Tier.
Ich wünsche Dir bzw. Euch viel Freude auf dem Weg zum Therapiehund !
Ingrid
Hallo Ingrid,
ja siehste es hat auch sein Gutes ;)
Ich habe das Glück, das direkt hinter unserem Seniorenzentrum ein Fußballplatz ist und da ist fast jede Woche ein Spiel.
Ich dachte auch erst daran Monty (der im übrigen kein AT sondern ein Boder Colliemix ist!) immer wieder mal mit ins Heim zu nehmen für ca 1/2 Std und ihn an die Atmosphäre und die Bewohner zu gewöhnen. Einen guten Grundgehorsam zu erlangen (er geht auch regelmäßig in die Hundeschule) und wenn er dann so ca 1 1/2 Jahre ist gibt es bei diversen Hundeschulen Angebote, wo man den Hund ausbilden kann.
Monty ist zum Glück sehr neugierig, er hat keine Probleme auf verschiedenen Untergründen zu laufen, eine offene Treppe haben wir zu Hause, da übt er momentan von sich aus treppauf (klappt gut) und treppab (klappt noch gar nicht), Autofahren macht ihm auch nichts, ich denke mal sogar das er recht gerne Auto fährt; ich wohne auch in der Nähe eines anderen Seniorenheims so das wir auch fast täglich mit Rollstuhlfahrern konfrontiert sind, das ist für ihn alles interessant. Das nächste mal wenn wir ins Heim fahren, gehe ich mit ihm auf eine Dementenstation, das wird für ihn dann die nächste Herausforderung. Vllt. habe ich ja auch mal eine Möglichkeit, dass ich zusammen mit Monty und ein paar Bewohnern rund ums Seniorenzentrum spazieren kann - auch seine Reaktionen auf die zum Teils doch sehr heftigen Stimmungsschwankungen bei Dementen bin ich auch mal gespannt.
Alles in allem ist Monty ein sehr neugieriger, aufgeweckter, aufmerksamer und schnell lernender Hund, sein einziger Nachteil ist bis jetzt, dass er jähzornig wird, wenn er seinen Willen nicht bekommt.
Danke für deine Tipps, Ingrid, ich schaue gleich mal auf der HP vorbei und Herzlich Willkommen in Forum!

Kathrin mit Monty

grey

Re: Wenn ich groß werde, werde ich Therapiehund...

Beitrag von grey » So 16. Sep 2012, 12:00

Hallo, Kathrin,
um Deinen Hund später als Therapiehund zu führen, solltest Du schon mit ihm eine Ausbildung machen. Oder willst Du das Rad neu erfinden?
Es gibt viele Ausbildungen, mit verschiedensten Intentionen( Berufsausübung eines Therapeuten, Schulhund etc.) zu den verschiedensten Preisen.
Nicht mehr taufrisch, aber sehr fundiert ist das Buch: das Therapiehunde-Team von Inge Röger-Lakenbrink.
Und in aller Bescheidenheit weise ich auf die Seite unseres ehrenamtlichen Vereins hin( wenn ich das darf? sonst bitte rausnehmen): www.verein-mensch-und-tier.de.Da findest Du die Theorie-Themen und vieles andere, auch Hygiene etc.
viele Grüße
Ingrid
und Nando, der kein Therapiehund mehr wird, weil er zu alt ist.

Mc Monty

Re: Wenn ich groß werde, werde ich Therapiehund...

Beitrag von Mc Monty » Di 18. Sep 2012, 17:41

Hallo Ingrid,
es gibt aber verschiedene Konzepte! In Aachen ist ein Verein der erst mit Hunden ab 6 Monaten besser noch 1 Jahr (Grundgehorsam usw. sollte gefestigt sein, ist mit 6 Monaten wohl was viel verlangt!) arbeitet... Daher war mein Ansatz gar nicht so verkehrt; habe dort auch mal gefragt, ob ich mal beim Training zu gucken darf

Mc Monty

Re: Wenn ich groß werde, werde ich Therapiehund...

Beitrag von Mc Monty » Mi 19. Sep 2012, 10:24

Hi,
und bis ein Blinden-/oder Behindertenhund ausgebildet wird, lebt er ja auch erstmal 1 Jahr ganz normal in einer Familie und geht zur Hundeschule, das hat mit der Neuerfindung des Rads nicht zu tun, es ist halt für mich jetzt wichtig, welches Konzept am besten zu Monty und mir passt!

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