Ratis Reise in den Schnee
Verfasst: Di 17. Mär 2015, 00:10
Wau-Wau und Hallo!
Ich möchte Euch jetzt mal von meiner größten Reise meines noch nicht so langen Lebens berichten, ich fuhr zusammen mit meinem Frauli und Staffelkollegen (2+4beinig) nach Südtirol auf den Jaufenpaß (2000m hoch) zum Lawinenhundekurs. Wir wurden am Samstag, den 28.Februar so um 8 Uhr abgeholt. Frauli hatte schon ihr und mein Gepäck neben die Haustür gebracht und ruckzuck wurde alles in den VW-Bus von Bernd verstaut. Meine Hundekollegen Labrador Eddi und Hovawart Emma reisten hinten im Bus in Hundeboxen und ich lag auf meinen Decken auf dem Boden hinter dem Beifahrer und Frauli saß hinter dem Fahrer. Bis auf die Pausen verschlief ich die lange Fahrt. An dem Samstag kamen wir aber nicht bis zum Jaufenpaß, sondern übernachteten bei Freunden. Dort konnte ich auch zum ersten Mal intensiv eine schwarze Katze abschnüffeln, die im Flur saß. Ich steckte meine Nase tief ins Katzenfell - roch sehr interessant, doch plötzlich rannte die Katze weg. Ich wollte schnell hinterher, aber auf dem glatten Boden rutschten meine Pfoten weg und Frauli meinte ich solle die Katze in Ruhe lassen. Naja, die war ja auch schon weg und so blieb ich bei Frauli. Am Sonntag Vormittag ging es dann weiter zum Jaufenpaß. Wir kamen gut und ohne Probleme ans Ziel. Schnee sahen wir erst nur oben auf den Bergen und als wir dann den Jaufenpaß hoch fuhren, wurde der Schnee nach jeder Kehre etwas mehr. Am Ziel war ich erstaunt, als ich sooo viel weißen Schnee sah, aber die Menschen sagten, es gäbe diese Jahr nicht viel Schnee - nur 1,5m. Bisher sah ich max. 10cm Schnee. Bei Lydia und ihrem Mann wurden die Zimmer verteilt. Frauli und ich sollten ins Zimmer 27 im 3.Stock unterm Dach. Es war ein großes 3-Bettzimmer für mein Frauli und mich alleine. Es gab ein Dachfenster in gut 2m Höhe, welches sich nicht ganz schließen ließ - also hatten wir immer frische Bergluft und geschwitzt haben wir nicht, denn die Heizung in unserm Zimmer funktionierte nicht. Naja, Frauli hatte mich ja vor der Reise nicht getrimmt und so hatte ich ein dickes Plüschfell. Bis alles ins Zimmer geschleppt war, dauerte es etwas. Dann liefen wir mit anderen Menschen und Hunden spazieren und wir Hunde tobten durch den hochen Schnee - durch den Tiefschnee kann man nicht so schnell rennen und das macht ganz schön müde.
Am Montag sagte unsere Ausbilderin Elisabeth: oh ich habe die beste Gruppe, denn wir haben einen Maserati - die andern haben nicht einmal einen kleinen Fiat... Montag früh blieben die Hunde unserer Gruppe auf den Zimmern und die Hundeführer schaufelten Höhlen mit möglichst kleinen Eingängen in den Schnee (damit die Höhlen später mit Schneeblöcken leichter verschlossen werden). Am Nachmittag begann dann das Suchtraining. Ich war ja ein Neuling in der Schneesuche. Außer mir war Sheila auch ein Neuling, alle andern waren schon mehrfach bei Lawinenlehrgänge und erinnerten sich daran, was sie machen sollten. Am Montag suchten wir aber alle die versteckten Menschen in offenen Schneelöchern. Das machte richtig Spaß, denn die gefundenen Menschen machten zur Belohnung mit mir Zerrspiele. Aber leider mußte ich die meiste Zeit warten. Damit ich nicht meinen Platz verlasse, war ich festgebunden. Von dort konnte ich gut den andern bei der Suche zusehen. Wenn ich sah, daß mein Frauli weg ging, um sich zu verstecken oder beim Schaufeln zu helfen, habe ich öfter laut gejammert. Ich konnte nicht so ruhig und entspannt auf meinem Platz liegen wie Punky, Filou, Eddi oder Emma - aber das sind alles "alte Hasen" und vielleicht lerne ich das auch noch.
Nach dem 5-Gänge Abendessen gab es abends noch Theorieunterricht für die Hundeführer: Lawinenkunde, 1.Hilfe am Hund, I.Hilfe bei unterkühlten Menschen, Schneekunde. Ich konnte dann nach meinem Abendessen gut im Zimmer schlafen.
Frauli stand immer so um 6.45 Uhr auf. Dann lief Frauli mit mir spazieren. Natürlich trafen wir im Hundeauslaufgebiet andere Hunde, mit denen ich herum toben konnte. Danach bekam ich mein Frühstück und dann ging Frauli ohne mich zum Menschenfrühstück. Von 9 bis 12.30Uhr etwa haben wir trainiert, dann gab es ca. 1 Stunde Pause und dann trainierten wir weiter bis 15 oder 16.30Uhr - das hing auch vom Wetter ab. Einmal brachen wir wegen dichtem Nebel (Sichtweite nur 5m!) die Suche ab.
Am Montag suchten wir ja die versteckten Menschen in offenen Löchern und ab Dienstag wurden die Löcher mehr und mehr verschlossen. Dann brauchten wir Hunde wirklich unsere Nase, um die Menschen unter der riesigen weißen Schneefläche zu finden. Am Donnerstag suchten wir im Suchgebiet einer anderen Gruppe. Bei dem Test sollte ich in 15 Minuten eine 25000qm große Schneefläche nach 2 versteckten Menschen abzusuchen. Bei dieser Suche war es sehr stürmisch und Eiskristalle wurden aufgewirbelt und das war nicht angenehm. Aber so wurde auch der Geruch der Menschen mir zugeweht und ich rannte den kürzesten Weg durch den Tiefschnee zur versteckten Person. An dem Schneeloch schnüffelte ich, wedelte dann kräftig mit der Rute und fing gleichzeitig an zu bellen und zu graben. Frauli trug dort im Schnee große Schneeschuhe und konnte damit gut durch den Schnee laufen. Sie half mir dann das Schneeloch zu öffnen und ich holte mir das Lob von der versteckten Person ab. Als ich auch die 2.Person gefunden und angezeigt hatte, hatte ich den Test LawineA bestanden und Frauli war stolz auf mich und lobte mich kräftig.
Mittwoch Nachmittag war trainingsfrei. 2 andere BRH-Hundeführer fragten mein Frauli, ob sie erst mit mir und deren Hunden spazieren gehen wollte und dann schwimmen zu gehen. Frauli hatte aber kein Badeanzug mit - oh, ob sie dann in die Sauna wollte - Handtücher gäbe es im Sporthotel, welches mit zum Jaufenhaus gehört. Also liefen wir fast 2 Stunden spazieren und ich tobte mit Goldi Kimba und Schäferhund Dona umher. Als die 2-Beiner in der Sauna waren, blieben wir Hunde brav im Auto.
Am Freitag übten wir im Wald weiter talwärts Flächensuche im Schnee - soetwas ist auch in Norddeutschland möglich. Das machte uns Hunden und unseren Menschen viel Spaß.
Unsere Menschen redeten in den Pausen, bei den Mahlzeiten oder abends über die Rettungshundeausbildung oder auch ganz andere Themen.
Am Samstag,den 7.März wurde alles wieder in Taschen und dann ins Auto gepackt und die lange Heimreise begann. Dieses Mal wurde nicht übernachtet. Frauli und ich waren kurz nach 21 Uhr wieder in Hamburg daheim.
Sonntag war schönes Wetter und dann ging Frauli mir an den Kragen - Pelzkragen usw. und hat mich getrimmt. Auf dem Jaufenpaß war es bis zu minus 15°C kalt und da konnte ich das wärmende Fell gut gebrauchen. Sonntag war es in Hamburg +18°C und nun laufe ich gut getrimmt mit weniger Fell durch die Gegend.
Da Fotos manchmal mehr sagen als Worte, zeige ich Euch Fotos von mir, die Frauli oder andere mit Fraulis Kamera augenommen haben.
Tschüß Rati + Frauli Kirsten
Ich möchte Euch jetzt mal von meiner größten Reise meines noch nicht so langen Lebens berichten, ich fuhr zusammen mit meinem Frauli und Staffelkollegen (2+4beinig) nach Südtirol auf den Jaufenpaß (2000m hoch) zum Lawinenhundekurs. Wir wurden am Samstag, den 28.Februar so um 8 Uhr abgeholt. Frauli hatte schon ihr und mein Gepäck neben die Haustür gebracht und ruckzuck wurde alles in den VW-Bus von Bernd verstaut. Meine Hundekollegen Labrador Eddi und Hovawart Emma reisten hinten im Bus in Hundeboxen und ich lag auf meinen Decken auf dem Boden hinter dem Beifahrer und Frauli saß hinter dem Fahrer. Bis auf die Pausen verschlief ich die lange Fahrt. An dem Samstag kamen wir aber nicht bis zum Jaufenpaß, sondern übernachteten bei Freunden. Dort konnte ich auch zum ersten Mal intensiv eine schwarze Katze abschnüffeln, die im Flur saß. Ich steckte meine Nase tief ins Katzenfell - roch sehr interessant, doch plötzlich rannte die Katze weg. Ich wollte schnell hinterher, aber auf dem glatten Boden rutschten meine Pfoten weg und Frauli meinte ich solle die Katze in Ruhe lassen. Naja, die war ja auch schon weg und so blieb ich bei Frauli. Am Sonntag Vormittag ging es dann weiter zum Jaufenpaß. Wir kamen gut und ohne Probleme ans Ziel. Schnee sahen wir erst nur oben auf den Bergen und als wir dann den Jaufenpaß hoch fuhren, wurde der Schnee nach jeder Kehre etwas mehr. Am Ziel war ich erstaunt, als ich sooo viel weißen Schnee sah, aber die Menschen sagten, es gäbe diese Jahr nicht viel Schnee - nur 1,5m. Bisher sah ich max. 10cm Schnee. Bei Lydia und ihrem Mann wurden die Zimmer verteilt. Frauli und ich sollten ins Zimmer 27 im 3.Stock unterm Dach. Es war ein großes 3-Bettzimmer für mein Frauli und mich alleine. Es gab ein Dachfenster in gut 2m Höhe, welches sich nicht ganz schließen ließ - also hatten wir immer frische Bergluft und geschwitzt haben wir nicht, denn die Heizung in unserm Zimmer funktionierte nicht. Naja, Frauli hatte mich ja vor der Reise nicht getrimmt und so hatte ich ein dickes Plüschfell. Bis alles ins Zimmer geschleppt war, dauerte es etwas. Dann liefen wir mit anderen Menschen und Hunden spazieren und wir Hunde tobten durch den hochen Schnee - durch den Tiefschnee kann man nicht so schnell rennen und das macht ganz schön müde.
Am Montag sagte unsere Ausbilderin Elisabeth: oh ich habe die beste Gruppe, denn wir haben einen Maserati - die andern haben nicht einmal einen kleinen Fiat... Montag früh blieben die Hunde unserer Gruppe auf den Zimmern und die Hundeführer schaufelten Höhlen mit möglichst kleinen Eingängen in den Schnee (damit die Höhlen später mit Schneeblöcken leichter verschlossen werden). Am Nachmittag begann dann das Suchtraining. Ich war ja ein Neuling in der Schneesuche. Außer mir war Sheila auch ein Neuling, alle andern waren schon mehrfach bei Lawinenlehrgänge und erinnerten sich daran, was sie machen sollten. Am Montag suchten wir aber alle die versteckten Menschen in offenen Schneelöchern. Das machte richtig Spaß, denn die gefundenen Menschen machten zur Belohnung mit mir Zerrspiele. Aber leider mußte ich die meiste Zeit warten. Damit ich nicht meinen Platz verlasse, war ich festgebunden. Von dort konnte ich gut den andern bei der Suche zusehen. Wenn ich sah, daß mein Frauli weg ging, um sich zu verstecken oder beim Schaufeln zu helfen, habe ich öfter laut gejammert. Ich konnte nicht so ruhig und entspannt auf meinem Platz liegen wie Punky, Filou, Eddi oder Emma - aber das sind alles "alte Hasen" und vielleicht lerne ich das auch noch.
Nach dem 5-Gänge Abendessen gab es abends noch Theorieunterricht für die Hundeführer: Lawinenkunde, 1.Hilfe am Hund, I.Hilfe bei unterkühlten Menschen, Schneekunde. Ich konnte dann nach meinem Abendessen gut im Zimmer schlafen.
Frauli stand immer so um 6.45 Uhr auf. Dann lief Frauli mit mir spazieren. Natürlich trafen wir im Hundeauslaufgebiet andere Hunde, mit denen ich herum toben konnte. Danach bekam ich mein Frühstück und dann ging Frauli ohne mich zum Menschenfrühstück. Von 9 bis 12.30Uhr etwa haben wir trainiert, dann gab es ca. 1 Stunde Pause und dann trainierten wir weiter bis 15 oder 16.30Uhr - das hing auch vom Wetter ab. Einmal brachen wir wegen dichtem Nebel (Sichtweite nur 5m!) die Suche ab.
Am Montag suchten wir ja die versteckten Menschen in offenen Löchern und ab Dienstag wurden die Löcher mehr und mehr verschlossen. Dann brauchten wir Hunde wirklich unsere Nase, um die Menschen unter der riesigen weißen Schneefläche zu finden. Am Donnerstag suchten wir im Suchgebiet einer anderen Gruppe. Bei dem Test sollte ich in 15 Minuten eine 25000qm große Schneefläche nach 2 versteckten Menschen abzusuchen. Bei dieser Suche war es sehr stürmisch und Eiskristalle wurden aufgewirbelt und das war nicht angenehm. Aber so wurde auch der Geruch der Menschen mir zugeweht und ich rannte den kürzesten Weg durch den Tiefschnee zur versteckten Person. An dem Schneeloch schnüffelte ich, wedelte dann kräftig mit der Rute und fing gleichzeitig an zu bellen und zu graben. Frauli trug dort im Schnee große Schneeschuhe und konnte damit gut durch den Schnee laufen. Sie half mir dann das Schneeloch zu öffnen und ich holte mir das Lob von der versteckten Person ab. Als ich auch die 2.Person gefunden und angezeigt hatte, hatte ich den Test LawineA bestanden und Frauli war stolz auf mich und lobte mich kräftig.
Mittwoch Nachmittag war trainingsfrei. 2 andere BRH-Hundeführer fragten mein Frauli, ob sie erst mit mir und deren Hunden spazieren gehen wollte und dann schwimmen zu gehen. Frauli hatte aber kein Badeanzug mit - oh, ob sie dann in die Sauna wollte - Handtücher gäbe es im Sporthotel, welches mit zum Jaufenhaus gehört. Also liefen wir fast 2 Stunden spazieren und ich tobte mit Goldi Kimba und Schäferhund Dona umher. Als die 2-Beiner in der Sauna waren, blieben wir Hunde brav im Auto.
Am Freitag übten wir im Wald weiter talwärts Flächensuche im Schnee - soetwas ist auch in Norddeutschland möglich. Das machte uns Hunden und unseren Menschen viel Spaß.
Unsere Menschen redeten in den Pausen, bei den Mahlzeiten oder abends über die Rettungshundeausbildung oder auch ganz andere Themen.
Am Samstag,den 7.März wurde alles wieder in Taschen und dann ins Auto gepackt und die lange Heimreise begann. Dieses Mal wurde nicht übernachtet. Frauli und ich waren kurz nach 21 Uhr wieder in Hamburg daheim.
Sonntag war schönes Wetter und dann ging Frauli mir an den Kragen - Pelzkragen usw. und hat mich getrimmt. Auf dem Jaufenpaß war es bis zu minus 15°C kalt und da konnte ich das wärmende Fell gut gebrauchen. Sonntag war es in Hamburg +18°C und nun laufe ich gut getrimmt mit weniger Fell durch die Gegend.
Da Fotos manchmal mehr sagen als Worte, zeige ich Euch Fotos von mir, die Frauli oder andere mit Fraulis Kamera augenommen haben.
Tschüß Rati + Frauli Kirsten