Ratis Trümmereinsatz in Hamburg
Verfasst: Di 1. Jun 2021, 19:22
Am 31.Mai um 10.43 Uhr klingelte mein Handy mit Alarmton: Trümmereinsatz in Hamburg, Sonderrechte sind zugelassen
Ich war fast fertig mit meiner Fußbehandlung und danach klärte ich mir meinem Chef, ob ich zum Einsatz kann. Ich bekam das ok, lief im Dauerlauf 2Km nach Hause, zog die Einsatzkleidung an und gab im Einsatzfahrzeug im Navi die Adresse ein. Mit Blaulicht und Martinshorn fuhr ich durch 2 lange Staus ( leider bilden einige erst die Rettungsgasse, wenn sie das Martinshorn hören). Ich war nicht die erste und nicht die letzte von unser Staffel dort. Ich fand zum Glück einen schattigen Parkplatz.
Dann hieß es erstmal abwarten.Es wurde noch nach einer Person gesucht, die da öfter, aber such nicht immer da nächtigen. Die schwere Explosion war früh um 4.30Uhr -eigentlich noch Schlafenszeit. Das Hause hatte keinen Gasanschluß Als erstes suchte Labrador Fred und er machte eine Anzeige. Da die Trümmer sooo instabil waren, sollte ein 2.Hund die Anzeige bestätigen: Rati. Also ging ich mit Rati zur Unglücksstelle. Wir sollten im 2.Stock suchen. Das Treppenhaus war heil und galt als sicher. Im 2.Stock waren die Wände s-förmig mit Rissen, Deckenteile lagen auf dem Boden oder hingen in der Luft. Rati suchte gut, aber er machte keine Anzeige. In dem Bereich , wo Fred gebellt hatte, zeigte er kein großes Interesse. Er war meist außerhalb meines Blickfeld, ich hörte ihn nur, es rumpelte teilweise kräftig. Dann sagte Marco ( Warnposten außerhalb der Trümmer von unser Staffel) über Funk: "sehe großen Terrier, er schaut jetzt über die Abbruchkannte, geht jetzt rückwärts, jetzt sehe ich ihn nicht mehr " - da bubberte mein Herz. Rati suchte weite und kam dann mir dem Blick: ich finde hier nix, was nun? Zurück.
Unten außerhalb der Trümmer erfuhr ich , daß Leute im Keller Lüftungsrohre geöffnet haben, so bekam vielleicht Fred Witterung.
Nach 4 Stunden war für uns der Einsatz beendet. Die Experten von der Polizei wollten noch herausfinden, wie es zu der Explosion kam.
Ich bin froh, daß Rati in den Trümmern eher langsam und vorsichtig läuft und kein Kamikazehund ist.