MT Problem mit Senke

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grizzly

MT Problem mit Senke

Beitrag von grizzly » Fr 30. Apr 2010, 15:52

Hallo Mantrailer!
Habe bitte eine Frage an euch:
Grizzly hat Probleme mit Senken. Er findet irgendwie nicht mehr hinaus. Geht Kreise - immer größere Kreise aber hab das Gefühl, dass er von selbst nicht mehr raus kommt. Wie verhalte ich mich richtig?
lg regina

Freddy

Re: MT Problem mit Senke

Beitrag von Freddy » Fr 30. Apr 2010, 19:15

Hallo Regina,

ich habe heute erst Deinen Beitrag gelesen. Um antworten zu können müsste ich noch ein paar Details wissen. Besser noch wäre natürlich ein Film....oder noch besser selber dabei sein.. ;)

Manche Hunde kreisen wenn sie den Trail selber oder aber die Richtung des Trails verloren haben. Ein negativer Indikator.
Wie lange kreist er? Was passiert wenn Du ihn unbehindert arbeiten lässt?

Wie zeigt Dir Dein Hund normalerweise "ein Negativ", den Abriss einer Spur?

Wie muss ich mir diese Senken vorstellen? Nach keiner Seite offen? Wie tief? Welche Oberfläche? In welcher Umgebung (Stadt/Wiese/...), Wind- und Wetterverhältnisse?

Kann sich dort ein "Geruchspool", z.B. durch ein Verweilen der Versteckperson in dieser Senke, gebildet haben?

LG
Freddy mit Felix

grizzly

Re: MT Problem mit Senke

Beitrag von grizzly » Fr 30. Apr 2010, 19:33

OK Freddy - nächstes Mal nehmen wir dich mit :dog_biggrin

Mal ernst. Normal ist es so, dass er langsamer wird, die Rute ganz ruhig ist - er auf die Bäume schaut - und dann umkehrt (wenn ich brav bin und von hinten keinen Druck mache) dann gehen wir soweit zurück bis er wieder schneller wird und mit der Rute hinundherwedeld - so in etwa.

Bei den Senken war es jedes Mal so, dass er immer schneller wurde und große Kreise machte also ob er irgendetw. sehr wohl riecht. Beim 1. Mal war der Trail gut 1 Tag alt. Ein Weg zwischen 2 Felder leicht bergauf. Am Anfang ein kleines Rinnsaal und dann kaum merklich eine Mulde. Er war total auf der Spur und plötzlich wollte er ins Feld - hab ihm aber nicht weit hineinlassen können, da das Feld ganz frisch umgeackert war und es geregnet hatte - ich wäre total versunken. Er ist dann mir zuliebe einfach auf den Weg weiter und plötzlich hatte er die Spur wieder. Ich war ratlos. Dann haben wir uns umgedreht und da erst haben wir bemerkt, dass kaum merklich diese Mulde im Feld ist - einige Meter nur. Das Opfer war ganz normal ohne Halt durchgegangen.

Gestern hatten sich Kinder als Opfer gemeldet - das 1. Mal, ganz ehrlich ich war etwas nervös. Hat aber super funktioniert.
Gestern war das Kind kurz vorher durch eine Siedlung gegangen in den Wald abgebogen auf Waldweg weiter wieder eine Mulde diesmal etwas tiefer aber Durchmesser auch gerade ein paar Meter - aber keine richtige Rinne - Grizzly ist brav gestartet, 2 x total sicher und richtig abgebogen und in dieser Mulde (diesmal hab ich es bemerkt) in den Wald abgebogen - hab ihm lassen - er ist von selbst aber nicht zurück - großen Bogen unterhalb der Mulde aber sehr schnell nicht so dass ich sagen würder er hatte keinen Geruch. Rundherum war es aber so unwegsam, dass ich nicht mehr nach konnte - zurück zu der letzten Abzweigung - wieder das selbe. Dann war es wieder so, dass er wegen mir gerade aus gegangen ist (sollte man ja nicht tun!!!) und sofort hatte er wieder den Geruch ...

Etw. vielleicht noch angemerkt: Grizzly weicht oft ganz weit von jeder Spur ab sobald er das Opfer in die Nase bekommt, aber da stimmt die Richtung (Luftlinie exakt).

Freddy

Re: MT Problem mit Senke

Beitrag von Freddy » Sa 1. Mai 2010, 12:15

Hallo Regina,

jetzt ist es etwas klarer geworden und ich versuche mal eine Antwort.

Wie ich schon sagte, kreisen manche Hunde um die verlorene Fährte wiederzufinden. Das Kreisen an sich, ist in bestimmten Situationen normal und ich sehe es nicht als Problem an. Normalerweise bekommen wir durch dieses Verhalten wichtige Informationen. Zum einen wissen wir, dass die Hunde noch arbeiten. Zweitens werden alle falschen Richtungen ausgeschlossen (Negative Indikation) bis sich der Hund (normalerweise) für eine Richtung außerhalb des Kreises entscheidet (Positive Indikation).

So weit so gut. Was tue ich aber wenn der Hund keinen Ausgang findet und einfach stehenbleibt?
Ich sehe in erster Linie zwei mögliche Ursachen für ein solches Verhalten: Der Hund hat die richtige Trail ( evt. schon länger) verloren oder die Trail ist hier wirklich, aus welchem Grund auch immer, zu Ende.

Man sollte den Hund in einer solchen Situation natürlich nicht demotivieren oder gar tadeln, aber auch nicht in eine Richtung "drücken", sondern ihm Hilfen anbieten:

- Ich würde meinen Hund aus der Suche nehmen(Geschirr ab) und zu einem Ort zurückführen (mal in der "Mind Map" nachschauen ;) ) wo er noch sicher gearbeitet hat und ihn dort, ohne den GA zu präsentieren, erneut ansetzen.
- Wenn das Kreisen z.B. an einer Kreuzung (ich meine eine "Geruchskreuzung" - das muss nicht die Straßenkreuzung sein)erfolgt könnte man auch die "Four-Corners-Technik" anwenden. Ganz kurz gesagt wird dazu der Hund auch aus der Suche genommen und man geht großflächig die Kreuzung ab und setzt danach im "Eingangsbereich" der Kreuzung neu (mit Kommando "weiter"-ohne den GA erneut zu präsentieren) an.
Der Hund kann beim "Four Corners" aufgrund der größeren Geruchsunterschiede eher die richtige Richtung aus dem Kreis erkennen, ähnlich wie beim Perimeter zu Beginn der Fährte.


Zudem würde ich zukünftig meine Fährten so planen bzw. planen lassen, das ich immer den Hund ungehindert arbeiten lassen kann. Du hast ja schon erkannt das sich unbegründete Korrekturen (um z.B. nicht über einen Acker laufen zu müssen) des Hundeführers kontraproduktiv auswirken können. Ebenso würde ich in Zukunft bei Senken, Kreuzungen oder ähnlichem das Tempo reduzieren, um ein Überlaufen des richtigen Abgangs zu vermeiden.

Es könnte natürlich auch noch andere Ursachen für ein solches Verhalten geben. Z.B. mangelnde Fokussierung auf den Trail.
Für viele Fehlleistungen beim Trailen, so auch für diese, gibt es ein recht einfaches Rezept: Steigerung der Suchmotivation! Immer wieder kleine leichte Trails mit zeitnaher toller Belohnung einfügen. Felix hat soviel "Drang" zu suchen, er lässt sich normalerweise gar nicht von mir einer Wildspur oder was auch immer von der richtigen Fährte abbringen...

Wie bei Felix ein "Anfangskreis" aussieht, kannst Du hier in dem Video sehen. Kurz nach dem Start dreht Felix eine schnelle Runde um alle Richtungen bis auf die richtige auszuschließen. Diese Verhalten zeigt er aber nur selten und nur dann, wenn er etwas unsicher ist und sich viele Leute im Anfangsbereich der Fährte befinden.

Am besten ist es immer, mit erfahrenen Leuten zusammen zu trainieren, falls ich etwas nicht richtig verstanden habe oder noch Detailfragen dazu sind bitte, nach einem "Orientierungskreis" ;) weiter "nachhaken"...

LG und immer "gut sniff"
Freddy mit Felix

grizzly

Re: MT Problem mit Senke

Beitrag von grizzly » Sa 1. Mai 2010, 16:59

Danke für die Antwort.
Denke, dass das Problem ist, dass ich G nicht lange genug weitergehen lasse. Beide Male die Umgebung unpassend war und ich zu schnell aufgegeben hab.

Das einziege was ich mit ziemlicher Sicherheit ausschließen kann ist die mangelde Motivation. G hatte von Anfang an solchen Trieb zu suchen ...Im normalen Hundeleben sind andere Hunde und Wild die größten Ablenkungen. Am Trail ist uns schon einige Meter vorher ein Reh über den Weg, sind uns andere Hunde begegenet ... er schaut 1 - 2 x der Verlockung nach und weiter gehts. Das heisst wirklich was bei ihm!!! Beim Zurückgehen wird geschaut ob man nicht wem zum Stänkern findet, wird um Spuren geschnüffelt. Aber nicht am Trail. Hab ihm schon öfters Unrecht getan und geglaubt, dass er was anderes sucht, war aber nie so. 1 x hatte ich ihm schwer im Verdacht, dass er zu einer Wiese läuft die frisch mit Mist gedüngt war - aber auch da hat er vorher abgebogen, er hat das Opfer einfach direkt in der Nase gehabt und hat deswegen die Spur verlassen. Hab mir damals geschworen ihm mehr zu vertrauen. Aber als ersters denke ich in solchen Situationen auch immer ob er jetzt nicht doch was anderes sucht.

lg regina

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