Bellen vor dem Trail

Mantrailing, Rettungshunde, Jagd-, Polizei-, Therapie- und Begleithunde
pivi

Bellen vor dem Trail

Beitrag von pivi » Di 13. Jul 2010, 21:09

Hallo Zusammen,

unser Problem ist das Bellen vor dem Trail.

Schildere kurz, was sich so abspielt: Zola ist sehr motiviert und kann ganz schlecht abwarten, bis sie dran ist. Das teilt sie allen lautstark mit.

Habe es natürlich erst einmal ignoriert, mit dem Ergebnis, dass alle 'Menschen' genervt waren (Zola kann lange bellen; Stundenlang, wenn sie es für nötig hält :dog_mad ), und Zola ohne Trail nach Hause fuhr. Fand ich übrigens auch ätzend, hätte fast gebellt :nein

Schnauzgriff hilft nur kurzfristig.

Wenn mir dann doch der Kragen platzt und ein scharfes 'SCHLUSS' auch nicht dauerhaft zum Erfolg führt, rempele ich sie, gefolgt von Unterordnungsübungen. Zola hat was zu tun und sie ist still. Höre ich damit auf, fängt sie wieder zu bellen an, wir drehen uns ab da im Kreis.
Ich denke, ihr ist in dieser Situation jede Beschäftigung, incl. Unterordnung lieber, als einfach nur so zu warten.
So, dann gibt es den Moment, wo sie ganz brav und still ist, das Geschirr wird angelegt - bellen - Unterordnung -
Ruhe - Geruchstoff - bellen....so kann ich das jetzt fortführen.
Wenn sie dann in einer ruhigen Minute los darf, bellt sie die ersten 5 m vom Trail auch noch. :problem: ..aber dann macht sie ihre Arbeit so super, dass ich denke, ...ist doch egal, die Macke hat sie halt...., bis zum nächsten Mal, wo ich es dann wieder ganz schön nervig finde.

Habt ihr eine Idee????

Gruß
Birgit

sijuto

Re: Bellen vor dem Trail

Beitrag von sijuto » Di 13. Jul 2010, 21:16

Hi Birgit,
lass sie was tragen - was im Maul halten und Bellen geht nicht so leicht (obwohl, Tom kann auch das) und bau das mit in Dein Startritual mit ein. Finde ich besser, als Stress beim Start zu haben, weil Dich das Bellen nervt, Du auf den Hund einwirkst und der Hund sich noch mehr aufgallert. Was im Maul zu haben, auf dem man (hund) auch ein bisschen rumkauen kann, baut Stress ab - denn auch die Vorfreude auf die Arbeit, aber noch nicht können, wie man will, ist ja eine Art Stress ...
Liebe Grüße
Silke

Teddy.

Re: Bellen vor dem Trail

Beitrag von Teddy. » Di 13. Jul 2010, 21:33

Bellen mit Ball im Maul geht super, trägt einem dann den Namen Schalldämpfer ein :-)

Wir haben im Hundeverein auch so zwei Spezialisten, die vor Aufregung bellen. Ein DSH immer (!) auf dem Weg zur Unterordnung und ein Irish-Terrier beim Hindernislauf. Ist noch witzig, der Hund düst mit vollem Tempo über die Hindernisse und hat noch Zeit/Energie/Luft zum Bellen!

Zur Frage mit dem Bellen beim Warten:
Ich würde mich danebenstellen und das Bellen mittels "böse gucken" und knurren abstellen. Dann würde jemand, den ich vorher eingewiesen habe, eine Ablenkung starten, damit der Hund den Blickkontakt löst. Fängt sie wieder an zu bellen, wieder anknurren, ggf. bedrohlich näherrücken. Wenn Sie mal längere Zeit (am Anfang ist das ziemlich kurz) ruhig ist, nebenbei loben.

Sinn ist, daß sie es nicht als Ablenkung wie bei der Unterordnungsübung empfindet, sondern erlebt, daß man ruhig warten kann. In der Gegend rumgucken ohne zu bellen. ggf mal woanders mit ihr warten. So als Zielvorgabe.

das Bellen am Anfang des Trails würde mich nicht weiter stören - wenn sie Luft dafür hat...

lg
Dina

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Barica
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Re: Bellen vor dem Trail

Beitrag von Barica » Di 13. Jul 2010, 22:50

Hallo Birgit,

wie lang sind denn diese Situationen?
Ein paar Minuten, bis Zola zum Einsatz kommt, oder länger?

Bei uns war Warten des Hundes im Auto üblich, bis Hund an die Reihe kommt. Angel zerlederte dabei früher regelmäßig das Auto. Austricksen (Auto ein paar Straßen weiter abstellen) half nicht. Sie ist ja nicht blöd .... :dog_tongue2
Ich hatte zuhause schon immer "heimlich" die Ausrüstung eingepackt... keine Chance...
Die Heizdrähte in der Heckscheibe wurden mit Krallen fein säuberlich durchtrennt, das Reserverad "ausgegraben"... der Kofferraum lag in Fetzen. Sie war regelmäßig wütend, mächtig wütend, weil andere schon "arbeiten" durften und sie nicht.
Nun war mir das bei meinem ollen Auto eh schon egal... Ich habe sie toben lassen, und nur dann rausgenommen, wenn sie gerade absolut "mucksmäuschen- ruhig" war.
...und dann- ja, wie Du es schreibst, etwas Beschäftigung und Unterordnung (etwas entfernt vom Geschehen), bis sie an der Reihe war.

Etwas im Maul hätte bei uns leider garnicht geholfen. Das interessiert Angel dann nicht.

Richtig hilfreich ist das leider nicht?... :dog_wacko

Wenn Zola gut sucht, ist das doch toll!

LG,
Barbara mit Angel

Uschi

Re: Bellen vor dem Trail

Beitrag von Uschi » Di 13. Jul 2010, 23:13

Hallo Birgit,

wir trailen zwar nicht, aber wir fährten.

Wijnta macht auch immer mal wieder lautes Theater, weil es nicht schnell genug los geht. Ich lege sie dann vor dem Abgang ab und warte so lange, bis sie den Schnabel hält.

Erst dann gehts los.

So lange darf sie die Fährte halt bloß angucken. Hilft immer. Manchmal brauchts halt etwas Nerven beim Zuhören wie der Hund bellt, jammert, winselt vor Ungeduld.

Sie kennt das schon und deswegen kommt es auch nicht mehr häufig vor. Aber manchmal brauchts halt doch wieder Nachhilfeunterricht.



Liebe Grüße
Uschi

Freddy

Re: Bellen vor dem Trail

Beitrag von Freddy » Di 13. Jul 2010, 23:16

Hallo Birgit,

wir hatten auch einen DSH-Mischling bei uns in der Gruppe, der sobald er aus dem Auto war, gekläfft hat das uns die Ohren klingelten...ich fand es total nervig und hätte das bei Felix nicht geduldet. Der HF konnte das Kläffen nicht abstellen, wobei mir die Motivation für diese Verhalten nicht ganz klar war. Vielleicht eine Mischung von Stress und ein Antreiben seines Chefs...was auch immer.

Schwierig, wenn sich so en Verhalten erst etabliert hat, man will ja auch die "Trailfreude" nicht bremsen.... :dogs_run

Vielleicht lässt sich das Problem entschärfen, indem Du den Teufel mit Belzebub austreibt. Ich würde Zola das Bellen beibringen...und das Ruhigsein.

In Kurzform: Jedes Bellen mit "Gib Laut" kommentieren und mager belohnen. Wenn sie gelernt hat auf Kommando zu bellen z.B. das Kommando "Still" einführen. Immer wenn sie nach dem Bellen (gleichzeitig "Still" sagen) ruhig ist, mit Superbelohnung bestätigen. Das Bellen später nur mit Lob anerkennen, das Ruhigsein aber mit Putenstückchen belohnen...Ich denke Zola wird auf Dauer mehr Interesse am "Ruhigsein" haben :dog_biggrin

Ich würde vielleicht auch versuchen etwas mehr Ruhe in den Start zu bringen. Ich weiß...leichter gesagt als getan.
Aber an Straßenkreuzungen z.B. muss der Hund ja auch anhalten und warten können...vielleicht mal kurz nach dem Start anhalten und erst nach einem Sitz und etwas mehr Ruhe weitersuchen lassen. Wir haben schon Suchen um ca. 30 Minuten und länger unterbrochen und mit "weiter" ohne den GA erneut zu geben, fortgesetzt.
Ansonsten würde mir noch "Impulskontrolle" einfallen. Das kann man gut mit bestimmten Spielen üben. Der Hund bekommt etwas nur dann, wenn er Kommandos befolgt und ruhig wartet...auch das geht, ist aber viel Grundlagenarbeit...

LG
Freddy mit Felix

Anneliese

Re: Bellen vor dem Trail

Beitrag von Anneliese » Di 13. Jul 2010, 23:17

Moin!

Eine Ausbilderin erzählte mir einmal, dass ihr Rüde auch immer Zoff macht, wenn Hunde vor ihm arbeiten dürfen.
Sie lässt ihren deshalb bis kurz vor dem Start in seiner Transportbox, die allerdings auch zum Ruhen zu Hause mit benutzt wird.

Vielleicht ist die Box auch eine Idee für Euch? :brav

Liebe Grüße - und hoffentlich ist bei den Antworten irgendwas passendes für Euch dabei - ich kriege schon ´ne Krise beim Lesen.
Anneliese mit Bente

Eddi

Re: Bellen vor dem Trail

Beitrag von Eddi » Di 13. Jul 2010, 23:54

Hi,

ich befürchte, so gut, wie zB Dinas Tips sind, es wird nicht helfen.
Meiner (nicht trailerfahrenen) Meinung nach ist das ein Bellen, das aus den gleichen Wurzeln stammt, wie der Spurlaut beim Jagen. Die Erregung ist so stark, sie muß sich Luft verschaffen. Das ist ein ES tief im Hund, ES hat Macht über den Hund.
Silkes Tip mit dem tragen finde ich insofern gut, als das erstmal eine wichtige Aufgabe ist, die Zola erledigen kann. Und es lenkt ab. Es ist auf jeden Fall -wenn nicht für Dich, so für Eure Umwelt - einfacher einen durch den Tennisball erstickt klingenden Hund zu ertragen, als so ein Kläffen. Und man kann immer wieder dafür sorgen, daß Zola erstmal an den Ball (oder was auch immer) erinnert wird. Vermutlich in Kombination mit Freddys Vorschlägen über einen entsprechenden Zeitraum das was am meisten Erfolg versprechen könnte. Zola wegsperren etc steigert mE die Erregung nur. Auch wenn Zirbel keine Trailerin ist, ich habe ihr Verhalten bei Erregung und Jagd hier doch fast eins zu eins wieder gefunden. Wie süß, die Schwestern! :brav
Zirbel kann ich mit Befehl ruhig stellen, aber es klappt nur kurz, genauso gut könnte ich ihr ne Schippe ins Kreuz hauen, solange ES so stark ist, hilft's halt nur vorübergehend. Ablenkung, Zwischenaufgaben schaffen bringt ghier am meisten.
In solchen Fällen ist die positive Bestärkung das beste, aber schaff es mal einer, den Moment, wo Hund grad 0,3 Sekunden innehält, zu erwischen. :dog_wacko Doch so wie Freddy es erklärt, wird es klappen.

Sieh es halt als positive Macke, der Hund ist so hoch motiviert, daß man ES nicht dauerhaft im Griff hat. Zirbel kann das beim Rehe verfolgen einfacher abbauen, toll gell?.... :dog_wacko

LG
Eddi
wollte ich nicht grad auch in dieses Thema mit Zirbel einsteigen?... Du machst mir ja Mut :dog_ohmy

Freddy

Re: Bellen vor dem Trail

Beitrag von Freddy » Mi 14. Jul 2010, 00:11

Hallo zusammen, Hallo Eddi,

Airedales als "Wildererhunde" :dog_wink mussten eher "spurleise" sein :dog_ph34r Felix ist es jedenfals von "Hause aus"...

Ein- oder zweimal bellen zum Aufbruch finde ich aber durchaus ok. Das macht Felix kurz nach dem Start auch schon mal. Das hört sich eher lustig für mich an..er dreht er sich zu mir um um, manchmal macht er auch eine kleine Runde in meine Richtung, als wenn er mich abholen wollte :dog_biggrin . Ich nehme an das soll mich wohl motivieren etwas schneller in die Spur zu kommen :dog_happy.

LG
Freddy mit Felix

Eddi

Re: Bellen vor dem Trail

Beitrag von Eddi » Mi 14. Jul 2010, 00:40

Hallo Freddy,

Zirbel als Wildererhund wäre die totale Niete. Sie würde eher von einer Foxhoundmeute angestellt. Der Spurlaut ist enorm. :dog_wacko
So weiß wenigstens jeder Jäger im Umkreis, daß da ein Hund unerlaubt jagt. :dog_sad

Bei Rough (extrem) und Kim(gelegntlich) brach sich das "ES" zB beim Wasserapport Bahn. Rough galoppiert rgelrecht auf dem Weg zum Baumstamm oä (Du kennst ja die Prioritäten da :dog_wink ) im Wasser und jiffelt wie weggetreten. SCheint ein ähnliches ES zu sein, wie der Spurlaut bei Zirbel. Sie bringt diesen Laut auch, wenn sie ein Rudel Rehe an der Leine (der Hund, die Rehe ohne Leine!) sieht, die vor dem Pony übern Weg laufen. An durchhängender Leine kommt dieses Geräusch aus dem Hund. Es macht wirklich den Eindrukc ES kommt aus dem Hund nicht der Hund macht es.

Wie auch immer, mich würd Birgits Problem auch nerven. Aber der eine oder andere Weg wird schon Abhilfe schaffen....

LG
Eddi
wollte morgen doch mal mit Mantrailern in der Nähe sprechen.....

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