Die Sache mit den Doodles und kein Ende

Anekdoten und sonstige Erlebnisse mit unseren Lakritznasen
Lena
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Die Sache mit den Doodles und kein Ende

Beitrag von Lena » Di 23. Okt 2018, 19:58

Hallo AT Freunde,

ich weiß nicht, aber ist es euch auch schon aufgefallen, daß es immer mehr Doodles gibt? Es wird gekreuzt was das Zeug hält und mittlerweile wird vor keiner Rasse mehr Halt gemacht.
Labradoodle, Aussiedoodle, Rottidoodle, Doubledoodle, und ja, Airedoodles gibt es auch. :dog_sad Das geht mir langsam sooo auf die Nerven, vor allen Dingen, die Dummheit der Käufer solcher Hunde, scheint kein Ende zu nehmen.
Da werden für so einen Mischling (etwas Anderes sind Doodles ja nicht) mal locker bis zu 2000,- Euro hingeblättert.
:dog_ohmy

Diese sogenannten Züchter verdienen sich eine goldenen Nase. All die Ausgaben, die ein seriöser Rassehundzüchter hat, entstehen dort ja nicht. Ausser Impf- und Futterkosten fallen keine Kosten an.
Wie oft eine Hündin gedeckt wird, kontrolliert dort auch niemand, schlimmstenfalls wird solche eine Hündin bei jeder Hitze gedeckt.
Wenn man schnell reich werden will, schafft man sich also einen Pudelrüden und ein/ zwei Hündinnen einer X-beliebigen Rasse an und schon kanns losgehen.
Ich finds einfach furchtbar, aber es scheint im Moment der Trend zu sein; Mischlinge zu einem teuren Preis.

LG Lena

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Re: Die Sache mit den Doodles und kein Ende

Beitrag von lutz » Mi 14. Nov 2018, 14:17

Hallo Lena und AT-Freunde,

eigentlich wollte ich Dir schon am 23.10. geantwortet haben aber nachdem ich dort gut eine Stunde geschrieben hatte bin ich den Beitrag nicht mehr los geworden da das Forum ihn nicht mehr haben wollte und bis heute gestreikt hatte.
Demnächst kommt zum Thema denn mehr von mir dazu.

Viele Grüße von lutz mit Greta
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Re: Die Sache mit den Doodles und kein Ende

Beitrag von Lena » Mi 14. Nov 2018, 16:46

Hallo Lutz,
und ich hatte mich schon gewundert, warum überhaupt keine Reaktion auf die Doodles kam.
Hab aber dann doch ziemlich schnell gemerkt, daß das Forum abgestürzt war.

LG Lena

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Re: Die Sache mit den Doodles und kein Ende

Beitrag von lutz » Do 15. Nov 2018, 09:26

Hallo Lena,

ja das mit den ganzen Doodles ist zu einer wahren Seuche geworden. Die über 400 zertifizierten Hunderassen der Rasseverbände für alle Verwendungszwecke scheinen manchem noch immer nicht nicht zu genügen.
Klar dass es dann natürlich auch gleich genug Leute gibt die herausgefunden haben dass man damit denn auch einen schnellen Euro verdienen kann. Ein (Groß)Pudel am Besten ein Rüde und dann noch irgendwelche Hündinnen verschiedener Rassen und hat dazu noch nicht einmal die ganzen Kosten und Vorschriften der Rassehundvereinigungen zu befolgen. Da brummt doch das Geschäft.
Also ursprünglich war es ja die Idee Hunde zu erhalten die vom Charakter her in unsere moderne Zeit passen und dazu nicht mehr haaren. Allein dafür sollte doch ein Königspudel genügen. Der ist normalerweise recht friedlich und gelehrig, muß aber leider noch aufwendig geschoren werden. in Verbindung mit einer meist kurzhaarigen Rasse entfällt dann das Scheren oder Trimmen in der sogenannten F1 Generation der Verpaarungen. Diese ersten Verpaarungen zweier verschiedener Rassen kann man dann beliebig oft wiederholen und erhält so immer gleiche Ergebnisse und kann damit dann gut Geld verdienen.
Meist werden dafür dann friedliebende Rassen genommen die sehr anpassungsfähig sind und auch Hundeanfängern wenig Ärger machen. Echte Gebrauchshunde die mit speziellen Fähigkeiten für unterschiedliche Verwendungszwecke gezüchtet wurden sind heute leider nur noch selten gefragt und in unserer nicht gerade sehr hundefreundlichen Zeit hier in Deutschland, (andere Länder in der EG und USA haben sehr viel mehr Hunde pro Einwohnerzahl) auch nicht erwünscht. Ein Hund muss sich in erster Linie bequem für den Besitzer halten lassen und keinen Ärger machen, spezielle Anforderungen vieler Rassen für ein erfülltes Hundeleben können heutzutage oft gar nicht mehr erfüllt werden. Ein Doodle scheint immer zu passen, so wird es dem Käufer jedenfalls untergejubelt.
Das man nun aber auch versucht das mit dem Airedale zu machen ist mir neu. Ich kann das auch nicht richtig verstehen denn bisher ist mir eigentlich noch kein Airedalemischling begegnet dem ich das Prädikat "schöner Hund" geben würde, die sahen für mich meist eher so nach einem richtigen Straßenköter aus. Aber die Geschmäcker sind ja eben verschieden.
Die meisten Doodles die mir so unter die Augen gekommen sind sahen alle für mich eher so aus wie halbgeschorene Lämmer, ich will aber einen richtigen Hund mit seinem jeweiligen rassespezifischem Wesen und keine Wundertüte wobei sich unter Umständen noch alle jeweiligen "schlechten" Eigenschaften der jeweiligen Rassen vereinigt haben.
Kontrolliert wird hier ja gar nichts, wichtig ist für den Hundvermehrer der sich Züchter nennt nur die Kohle.

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Re: Die Sache mit den Doodles und kein Ende

Beitrag von kpkjk » Do 15. Nov 2018, 09:48

Hallo Lutz und Lena,

mir ging es genauso. Gefühlt habe ich die Antwort jetzt zum 5ten Mal getippt :-).

Ja das mit den Doodles kenne ich auch. Hier im Wohngebiet gibt es bereits drei von der Sorte (Aussiedoodle, Labradoodle...) und wir wurden in unserer Findungsphase auch mehrmals darauf angesprochen. "Was ein Terrier, nehmt doch lieber nen Doodle, die sind bekömmlicher und haaren auch nicht." Tolle Kommentare, oder? Aber das ist die Meinung vieler. Sie möchten einen Hund der nicht haart, aber doch kein Pudel ist. Ich kann es auch nicht verstehen und bin der Meinung entweder oder. Gibt genug Rassen die weniger haaren und unterschiedlichen Anforderungen an den Halter bringen. Von diesen neuen "Modehunden" halte ich weniger und finde auch, dass die Käufer selten informiert sind. Sie sind bereit, eine Menge Geld dafür zu bezahlen und die Züchter freuen sich natürlich. Der Vorteil, den ich darin sehe, ist der, dass dafür andere Hunde eben keine Modehunde werden. Sprich Airedale zum Beispiel, den gibt es hier bei uns kaum. Und ganz ehrlich, ändern können wir es eh nicht. Dazu gibt es einfach zu viele Leute, die gewisse Sachen nicht hören wollen und nur ihre Ansicht für richtig halten.

LG Kerstin

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Re: Die Sache mit den Doodles und kein Ende

Beitrag von Empisandrea » Do 15. Nov 2018, 17:36

Und die Schärfe ist, dass für diese Promenadenmischungen richtig Geld verlangt wird. Mit welcher Begründung?
Es gibt keine Rassestandards oder irgendeine Kontrolle in Sachen Vererbung. Aber wo ein Markt ist, wird dieser auch bedient, ähnlich wie bei Kofferraumwelpen.
Freundschaft heißt, was Dich und mich in Freud und Leid verbindet,
und immer enger wird dies Band, je mehr die Zeit entschwindet.

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Re: Die Sache mit den Doodles und kein Ende

Beitrag von kpkjk » Do 15. Nov 2018, 18:38

Hallo,
aber es nur auf die Schiene der nicht Reglementierung durch Zuchtvereine zu schieben, finde ich auch nicht richtig. Natürlich gibt es durch die Vereine gewisse Sachen die kontrolliert werden, aber auch dort ist nicht alles Gold was glänzt. Siehe Hunde, die auf lange Sicht einfach nur krankgezüchtet wurden, trotz Vereine.
Ich finde, es liegt einfach viel an den unwissenden Käufern oder einfach ihre "Es ist mir egal Einstellung". Würde es die nicht geben, gäbe es keine Kofferraumwelpen oder diese Mischungen.

Gruß Kerstin

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Re: Die Sache mit den Doodles und kein Ende

Beitrag von Lena » Do 15. Nov 2018, 18:38

Empisandrea hat geschrieben:
Do 15. Nov 2018, 17:36
dass für diese Promenadenmischungen richtig Geld verlangt wird.
So ist das! Zweitausend Euro für solch einen Mischling sind eigentlich der Standard. :dog_laugh
Mich hat tatsächlich mal eine Spaziergängerin gefragt, ob Käthe ein Labradoodle wär. :dog_wacko Ich bin höflich geblieben.
Komischerweise kennen also selbst Nichthundehalter diese Modemischlinge. Da wunderts ja nicht, daß Hinz und Kunz losrennt sich solch einen Doodle anzuschaffen.

LG Lena

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Re: Die Sache mit den Doodles und kein Ende

Beitrag von kpkjk » Do 15. Nov 2018, 18:58

Stimmt, die kennen ALLE... ist hier ähnlich. Nichthundebesitzer ebenso wie Hundebesitzer.

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Re: Die Sache mit den Doodles und kein Ende

Beitrag von lutz » Do 15. Nov 2018, 20:08

Hallo AT-Freunde,

ja sicher ist auch bei den Rasseverbänden nicht alles Gold was glänzt und es gibt genügend Beispiele von Zuchtvereinigungen die ganz offensichtlich erbkranke Hunde oder Hunde die auf dem besten Weg zu Qualzüchtungen waren einfach weiter gezüchtet haben obwohl es gerade unter Züchtern insgeheim bekannt war dass man die Rasse damit über kurz oder lang zu Grunde richten würde wenn man dort nicht gegensteuern würde. Da könnte ich aus dem Stegreif ein gutes Dutzend Hunderassen nennen denen es so ergangen weil die falschen Leute in den Vorständen gesessen haben denen die Hundegesundheit aufgrund eigenen Interessen egal war. Da spielte natürlich auch der eigene Zwinger und damit Geld eine im Nachhinein nicht unwesentliche Rolle.
Hier muss ich aber mal eine Lanze für den KfT (Klub für Terrier) brechen der gerade im FCI dafür bekannt ist offensichtliche Zuchtmängel und Erbkrankheiten recht gut zu eliminieren versteht. Das ist nicht zuletzt darauf zurückzuführen dass dort nicht nur die Züchter den Ton angeben sondern auch engagierte Hundehalter ein wesentliches Mitspracherecht haben und dort die Hundegesundheit ziemlich hoch gehalten wird.
Daran haben auch die Hundeforen ihren maßgebliche Anteil Erbkrankheiten und Wesensmängel mit aufgedeckt zu haben wobei gerade auch hier im Airedaleforum die Rassebeauftragte sowie die Klubtierärztin schon mal ins Gebet genommen wurden.
Denn nur was offen zur Sprache kommt kann auch abgestellt werden. Siehe PRA.
Nicht zuletzt deswegen haben wir im Airedale nach wie vor noch einen relativ gesunden und robusten Hund ( im englischen „unplugged“ genannt).
Das ist meiner Ansicht nach auch die wesentliche Existenzberechtigung eines auch sachbezogenem Hundeforums wie unseres hier. Da kann nun mal auch Facebook nicht mithalten.

Viele Grüße von lutz mit Greta
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