Critter

vom Halsband bis zur Decke, findet man alles in dieser Ecke....
Sabom

Re: Critter

Beitrag von Sabom » Fr 10. Dez 2010, 12:10

Hi Doris,
doris hat geschrieben:Allerdings hat es bei Kaya keinen großen Sinn, nix geht über eine echte Wildsau...... :dog_blink
Sie ist allerdings wirklich nur noch auf Wildschwein
OGottogott hat sie schon mal eine wütende Muttersau zu Dir zurück gebracht? :dog_blink So nach dem Motto, hilfe Mama die beisst ja zurück :dog_wacko
was mich im Wald am Meisten gruselt sind Wildschweine, wenn mein Hund grad die hetzen wollte ...wie unangenehm. Naja, wenn Du zwei so große und einen Airedale hast können sie die Wildschweine vielleicht ablenken und verscheuchen, während Du auf den Baum kletterst? Echt meine Horrorvorstellung, wie Freddy letztens beschrieb wie die Wildsau auf ihn zu und hinter bzw. neben ihm her gerannt ist... :dog_ohmy

Hi Uschi,
Uschi hat geschrieben: Wijnta weiß das einfach alles. Sie würde einfach mal losrennen und sie würde natürlich auch garantiert dabei innerhalb kürzester Zeit was aufstöbern. Das hat sie sehr, sehr schnell gelernt.
der Hund meiner Freundin weiß auch wo die Tiere sitzen könnten und wenn sie mal frei laufen darf checkt sie alle Ecken sofort ab, was dann dazu führt, dass sie eben dort auch nicht mehr frei laufen darf, denn jagen geht ihr auch über alles... :dog_sad

LG

Sabine

Uschi

Re: Critter

Beitrag von Uschi » Fr 10. Dez 2010, 12:35

Hallo Sabine,
Sabom hat geschrieben:was mich im Wald am Meisten gruselt sind Wildschweine,
davor gruselts auch mich am meisten. Wenn ich das Gefühl habe, außer mir und Wijnta ist weit und breit kein Mensch in diesem Wald, mache ich "Lärm". Ich erzähle Wijnta was, gehe in laut schlurfendem Gang, klatsche in die Hände oder rufe auch mal "Hallo, ihr Sauen, verschwindet" ;-)

Ich möchte nicht, dass wir mal welche "überraschen", weil der Wind grad ungünstig steht und wir dahergeschlichen kommen. :dog_wacko
Am liebsten ist mir, wenn noch Waldarbeiter irgendwo sägen. Dann bin ich mir sicher, dass sich keine Sauen herumtreiben.




Wijnta will die GsD nicht jagen. Mein Mann hatte zusammen mit Wijnta mal eine Begegnung mit einer ganzen Rotte. Wijnta war ganz ruhig, bekam nur einen langen Hals und schnüffelte sehr intensiv in der Höhe herum. Aber sie zeigte keinerlei Anzeichen, dass sie dahin und hinterher wollte. Kluges Mädchen.



Liebe Grüße
Uschi

Freddy

Re: Critter

Beitrag von Freddy » Fr 10. Dez 2010, 14:07

Hallo zusammen,

es ist manchmal schwierig, etwas mit knappen Worten zu beschreiben was im Alltag quasi automatisch und intuitiv abgespult wird. Ich versuche es nochmal etwas genauer:

Ich schrieb : Also immer nur als Belohnung, wenn er nicht seinem Jagdtrieb nachgegeben hat.

Uschi schrieb: Aber so "verbrennt" er doch am allerschnellsten?

Das Jagdersatz-Spiel mit dem Critter dient ja in diesem Fall (Antijagdtraining) als kreative Jackpott-Belohnung für das Befolgen eines „Superschlachtrufes“. Der Critter als MO (Motivationsobjekt) verbrennt eher durch zu häufige Verfügbarkeit. Natürlich muss der Superschlachtruf, immer mal wieder in verschiedenen Situationen „aufgeladen“ werden. Nur würde ich das nicht gerade im Wald tun, wenn Wijnta hierdurch in Jagdstimmung kommt...

das meinte ich auch mit: ...niemals um Felix im Wald "hochzufahren"...

Uschi:...sie schaut mich viel öfters an während des Spaziergangs, ist sehr eifrig dabei beim Spiel, aber.......... wiederum ein aber....., nach dem Spiel ist sie sehr, sehr aufgeregt, schaut sehr aufmerksam in der Gegend herum, schnüffelt viel intensiver.

Es scheint so zu sein das Wijnta durch den Critter in Jagdstimmung kommt. Du solltes in diesem Fall den Critter besser nur im Notfall als Jackpott (im Wald) einsetzen, sonst schießt Du Dir womöglich ein Eigentor...
Zur Konditionierung solcher Verhaltensweisen ist noch zu sagen, das man wie üblich mit ablenkungs- und reizarmen Situationen und Umgebungen beginnt, um sich dann langsam "hochzuarbeiten" und zu generalisieren. Dabei ist es schon wichtig, den Superschlachtruf (damit er nicht verbrennt) in verschiedenen Situationen (auch und gerade wenn keine Wild weit und breit zu bemerken ist) zu verwenden. Dabei ist auch darauf zu achten, das sich keine unbeabsichtigten Verhaltensketten bilden.

Wenn ich sehe das Felix ein Reh verfolgen möchte, verwende ich normalerweise ein Superabrufsignal um ihn auf mich aufmerksam zu machen. Ich bewege mich dann schnell vom Wild weg. Wenn er dann die Fährte hat sausen lassen und ich ihn mit einem Jagdersatzspiel belohnt habe nehme ich ihn vorsichtshalber zum „abkühlen“ an die Leine.
Ich möchte aber nochmal betonen das man zur Konditionierung ebenso gut auch andere MO (Ball, Frisbee oder was auch immer...) verwenden kann. Eben alles, womit man den Hund besonders gut motivieren kann, das kann bei „verfressenen“ Hunden auch ein ganz besonderes Leckerchen sein...Dabei sollte die Motivation das Wild zu verfolgen kleiner sein, als die Motivation zu Dir und dem MO zu kommen. Das ist wie schon gesagt die "große Kunst" und nicht immer 100% zu erreichen.


LG
Freddy

@ Doris: Bei den Duftstoffen für die Dummys habe ich auf die Schnelle nur Hase, Ente und Fasan... gefunden...."Wildschwein" gibt es vielleicht auch irgendwo.

Uschi

Re: Critter

Beitrag von Uschi » Fr 10. Dez 2010, 21:01

Hallo Freddy,

danke für die ausführliche Erklärung.

Ich habe jetzt aber noch ein Verständnisproblem.

Die Generalisierung sollte nicht auf den Wald, aufs Feld ausgedehnt werden, ich soll den Critter also dort nicht benutzen, weil Wijnta dann hochdreht. Dann weiß sie aber doch spätestens nach dem zweiten "Ernsteinsatz", wenn ich ihn im Wald/Feld als Jackpot-Belohnung, bzw. als Superschlachtruf einsetze, dass das unbedingt was mit dem Wild zu tun hat. Ihre Reaktion dürfte dann etwa folgende sein: "Ah, das Ding piepst hier im Wald, wo, wo, wo ist das Reh? "



LG
Uschi

Christine

Re: Critter

Beitrag von Christine » Sa 11. Dez 2010, 10:45

Hallo Uschi,
wenn ich Freddy richtig verstanden habe, verwendet er den Critter als Belohnung, wenn Felix nicht seiner Jagdleidenschaft nachgegangen ist, Du willst den Critter als Ablenkung einsetzen. Wenn Du das nur bei Wildkontakt machst, hat Wijnta natürlich blitzschnell gelernt, wenn es quietscht gibts Wild!!!
Das alles ist ein echt schwieriges Thema und einen jagdinteressierten Hund vom Jagen abzuhalten, gehört definitiv zur Königsklasse in der Hundeerziehung.
Was ich aber unterstützen kann, ist die Aussage das Mantrailen und auch andere "Ersatzbefriedigungen" die Jagdleidenschaft schwächt. Wir machen "Spaß-Mantrailing". Letzten Sonntag hat Roland mit Campino ein Reh aufgeschreckt, natürlich ist Campino in die Leine gesprungen, hat dann aber die Fährte seines "Opfers" wieder aufgenommen!!!! Das finde ich absolut bemerkenswert. Wenn wir sonst Wildkontakt haben, ist Campino für den Rest des Spaziergangs durch den Wind.
Ich glaube auch nicht, dass man mit dem Critter die Jagdleidenschaft fördert (außer man bringt dem Hunden bei, kommt der Critter aus der Tasche, steht da garantiert auch ein Reh!) Ich habe im Fernseh mal einen Trainer gesehen, der sogar Bällchen werfen, verboten hat mit dem Argument, dass man dem Hund so nur lehrt, etwas hinterher zu rennen =zu jagen. Für mich ist das absoluter Blödsinn! Wir brauchen unseren Hunden nicht beizubringen etwas zu jagen, das können sie ganz von alleine! (Leider :dog_sad) Viel wichtiger ist es, den Hunden beizubringen, dass gemeinsames Jagen (Bällchen, Stöcke, Beißwürste, Menschen (beim (spaß-)mantrailen eine Fährte zu verfolgen, ist ja auch nichts anderes als Jagen) ) und sogar das Erlegen (wildes Zerrspiel) mit den Rudelchefs zusammen erlaubt und sogar erwünscht, alleiniges Jagen aber streng verboten ist. Das erstere ist ziemlich einfach, das zweitere super schwer. Aber ich denke man kann es schon als Erfolg werten, wenn Hund nicht mehr auf gut Glück (ich stöbere mal quer durch den Wald, irgendwo wird sich schon ein Reh auftreiben lassen) jagen geht, sondern der Versuchung nur noch erliegt, wenn das Wild mehr oder weniger vor der Schnauze vorbei springt.
Viele Grüße
Christine

Freddy

Re: Critter

Beitrag von Freddy » Sa 11. Dez 2010, 10:53

Hallo Uschi,
Uschi hat geschrieben:Die Generalisierung sollte nicht auf den Wald, aufs Feld ausgedehnt werden, ich soll den Critter also dort nicht benutzen, weil Wijnta dann hochdreht. Dann weiß sie aber doch spätestens nach dem zweiten "Ernsteinsatz", wenn ich ihn im Wald/Feld als Jackpot-Belohnung, bzw. als Superschlachtruf einsetze, dass das unbedingt was mit dem Wild zu tun hat.
Wijnta ist ja nicht dumm...so etwas könnte schon passieren, da hast Du recht.
Genau das meinte ich mit „Dabei ist auch darauf zu achten, das sich keine unbeabsichtigten Verhaltensketten bilden.“

Natürlich kannst (und solltest) Du den Superschlachtruf auch in Wald und Feld üben, aber nur dann wenn Du die Sicherheit (z.B. Wildschutzzaun oder auch evt die Schleppleine)hast, das Wijnta keine Gelegenheit zum Jagen bekommt und Deinem Ruf folgen wird. Stell Dir vor Wijnta läuft frei im Wald, du rufst sie, sie hört nicht und zieht eine wunderschöne Jagd vor... Dann kannst Du den Superschlachtruf vergessen...

Der Superschlachtruf unterscheidet sich vom normalen Herbeiruf. Er soll den Hund wie ein Schlachtruf „mitreißen“ und wird nicht im alltäglichen Leben sondern nur im Notfall bzw. zur Konditionierung gebraucht. Er stellt eine klassisch konditionierte Ankündigung für ein Superspiel oder Superleckerchen dar und zwar mit bestmöglicher Jackpott-Belohnung. Man sollte sich einen besonderen Ruf oder Pfiff den man nur als Superschlachtruf(SSR) verwendet ausdenken. Stellt sich heraus, das der Jackpott doch nicht optimal gewählt wurde, kann man auf ein anders MO einen anderen SSR konditionieren. Der SSR kann (und sollte) in den verschiedensten Situationen konditioniert werden und ist nicht gebunden an ein bestimmtes Verhalten was der Hund gerade zeigt. Er bedeutet einfach nur: Lass das, was Du gerade tust und komm zu mir, denn bei mir gibt es eine erstklassige Belohnung.

Das man den SSR nur im Notfall und nicht zu oft benützen sollte, bedeutet auch, das man Antijagdtraining bei triebstarken Hunden nicht nur mit dem SSR leisten kann. Andere Maßnahmen wie Meideverhalten, normaler Gehorsam, usw. müssen zur Jagdverhinderung hinzukommen.
In wildreichen oder unübersichtlichen Gebieten muss Felix :dogstare dann auch auch mal an die Leine.

LG
Freddy mit Felix

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Re: Critter

Beitrag von doris » Sa 11. Dez 2010, 11:26

Hallo Freddy,

das mit den Duftstoffen war nur Quatsch, ich habe mir vorgestellt ich geh´ dann zu Frau Sau und hole mir ein paar Duftstoffe um den Critter damit einzuseifen :dog_blink

Aber Spaß beiseite, deine genauen Informationen finde ich echt super :thumbup:
Vielen Dank dafür. Ich denke auch, wichtig ist die Konditionierung ohne Wald und Wild, und den Superschlachtruf habe ich auch, je seltener er eingesetzt wird, desto wirksamer.
LG Doris, die manchmal einfach albern ist.
Stillstand ist Rückstand

Uschi

Re: Critter

Beitrag von Uschi » Sa 11. Dez 2010, 23:14

Hallo Freddy,
Freddy hat geschrieben:Natürlich kannst (und solltest) Du den Superschlachtruf auch in Wald und Feld üben, aber nur dann wenn Du die Sicherheit (z.B. Wildschutzzaun oder auch evt die Schleppleine)hast, das Wijnta keine Gelegenheit zum Jagen bekommt und Deinem Ruf folgen wird.
Ich habe die Sicherheit. Ohne SL gehen wir niemals in den Wald, völlig undenkbar.

Also, ich werde das weitermachen in Wald und Feld, so wie ich den Schlachtruf geübt habe (der für Wijnta aber leider keiner wurde, Rehe und Hasen sind immer noch interessanter als ihr Lieblingskatzenfutter gewesen ist, ich habe es aufgegeben. Dabei liebte sie dieses Katzenfutter und ließ sonst alles dafür stehen. :dog_blush )

Die bittere Pille dabei ist dann halt ihre Aufgeregtheit. Ich könnte doch nach dem Spiel etwas UO machen mit ihr? Das könnte sie evtl. wieder runterbringen.



Liebe Grüße
Uschi

Freddy

Re: Critter

Beitrag von Freddy » Sa 11. Dez 2010, 23:39

Hallo Uschi,
Uschi hat geschrieben:Ich habe die Sicherheit. Ohne SL gehen wir niemals in den Wald, völlig undenkbar.
Ok, dann hatte ich Dich falsch verstanden...
Uschi hat geschrieben:Die bittere Pille dabei ist dann halt ihre Aufgeregtheit. Ich könnte doch nach dem Spiel etwas UO machen mit ihr? Das könnte sie evtl. wieder runterbringen.
Du weißt sicher am besten wie Du sie wieder "runterbringst". Wenn UO für Wijnta nichts Negatives bedeutet, ist das sicher ok.

Ich mache mit Felix wenig UO. Wenn ich ihn vom Hasen abgerufen habe, spiele (Ball Frisbee, Tannenzapfen o.ä.) ich mit ihm in entgegengesetzter Richtung weiter. Oder ich nehme ihn vorrübergehend an die an die Leine. Das Wild interessiert ihn dann nicht mehr...

LG
Freddy mit Felix

Uschi

Re: Critter

Beitrag von Uschi » Sa 11. Dez 2010, 23:44

Hallo Freddy,

nein UO ist nichts Negatives für Wijnta. Sie macht das gern. Sie freut sich über gar alles, was man mit ihr tut. Hauptsache, sie ist die Hauptperson und man freut sich über sie. Das freut sie auch unbändig. :dog_biggrin
Freddy hat geschrieben:Wenn ich ihn vom Hasen abgerufen habe............................
Wenn ich das mal sagen könnte "wenn ich sie vom Hasen abgerufen habe......" happy_02

Christine hat geschrieben:Aber ich denke man kann es schon als Erfolg werten, wenn Hund nicht mehr auf gut Glück (ich stöbere mal quer durch den Wald, irgendwo wird sich schon ein Reh auftreiben lassen) jagen geht, sondern der Versuchung nur noch erliegt, wenn das Wild mehr oder weniger vor der Schnauze vorbei springt.
Das wäre mein absoluter Traum.


Liebe Grüße
Uschi

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