Critter

vom Halsband bis zur Decke, findet man alles in dieser Ecke....
Freddy

Re: Critter

Beitrag von Freddy » Mi 8. Dez 2010, 11:43

Hallo,
doris hat geschrieben:Die Trainerin hat mir dann empört und strikt verboten es weiter zu benutzen. Sie sagte damit fördert man den Jagdtrieb extrem.
das mag im Einzelfall schon zutreffen...aber die Frage ist doch, auf "welches Wild" der Jagdtrieb gefördert wird. Solange er sich auf das MO bezieht, habe ich damit kein Problem. Der Hintergrund bei diesem Antijagdttraining ist es ja, den Jagdtrieb des Hundes zu kontrollieren und auf "ungefährliche" Objekte umzulenken. Dabei ist die größe Kunst, die Jagd auf den Critter interessanter zu machen als die auf den Hasen.

Mantrailing wird übrigens auch teilweise auf den Jagdtrieb aufgebaut. Die meisten Mantrailer sind der Meinung, das der unkontrollierte Jagdtrieb bei ihren Hunden hierdurch eher abgenommen hat.

LG
Freddy mit Felix, immer schon mit einem ordentlichen Jagdtrieb :bunny gesegnet...

Eddi

Re: Critter

Beitrag von Eddi » Mi 8. Dez 2010, 13:27

Hallo,

ich denke nicht, daß man den Jagdtrieb, wenn er denn richtig ausgeprägt ist, weg bekommt.
Daß mir das erst bei Zirbel aufgefallen ist und die Vorgänger samt und sonders nicht jagen gingen, lag mit Sicherheit auch daran, daß diesen das Jagen nicht so enorm wichtig war. Kim hat Mäuse gejagt und da sie hier viel Erfolg hatte, waren Mäuse halt so was wie ein Critter für sie. Sah sie ein Reh, "suchsmäuschen!!" und Reh war uninteressant, da Mäuschen praktisch stets zur Verfügung und mit zunehmenem Mäuselerfolg auch einfach umzulenken.
Zirbel war das erste Mal mit 4 Monaten hinter Rehen her, ehe ich auch nur die Chance hatte, sie auf Mäuse (oder andere Critter) umzulenken. Und da jagen selbstbelohnend ist, brauchte sie auch nie den Erfolg. Inzwischen fängt sie Mäuse, aber auch hier ist das Jagen, sprich Ausgraben der eigentliche Kick für sie. Und ein Hase oder REh ist einfach spanneder.

Und ich habe ebenfalls den Eindruck, daß das Trailen einfach den Triebstau abbaut. Die Reizschwelle wird höher, wenn sie Wild entdeckt.
Trailen wir regelmäßig, ist sie im Wald wesentlich unaufmerksamer Wild ggenüber, läßt sich aus Situationen abrufen, die wenn sie "unausgelastet" in sie hinein gerät, sehr viel schwieriger beherrschbar sind.

Daß der Critter den Trieb verstärkt, glaube ich gar nicht. Zumindest nicht so, daß man Hundi damit quasi für das "richtige" Wild "vorglüht". Wenn ein Hund den Critter liegen läßt, weil grad ein Bambi daher kommt, dann ist der Critter eben nicht interessant genug. Bambi spricht den entsprechenden Trieb besser an, ist ein optimaler Auslöser, während der Critter ein Ersatz ist.
Und ganz bestimmt ist es von Geschick des Herrchens abhähngig, wie wichtig man dem Hund den Critter machen kann oder wie schnell er sich "abnutzt". Da könnte halt auch die Gefahr herkommen, daß man den Critter unbewusst so einsetzt, daß er für den Hund zum Startsignal für die kommende Jagd wird. Zum Beispiel, wenn man ihn immer nur angesichts von Wild erst hervorholt, oder er zu leicht erbeutet werden kann. Das gleiche Problem stellt sich ja auch, wenn man den "Superabruf" "verbrennt" und Hund gelernt hat, daß er immer dann gerufen wird, wenn es vorne interessant wird. Daß er dann auf "Fiffikomm" ein "gleich-springts-Reh-übern-Weg" hört, ist ja logisch. Das gilt es zu vermeiden, nicht den Critter oder andere "Ersatzhandlungen".

Aber grundsätzlich ist doch alles, was wir mit dem Hund tun, irgendwo auf sein Jagdverhalten, auf sein daraus entspringendes Bedürfnis zu schnuffeln, verfolgen, suchen, rennen, hetzen, fangen, beuteln ausgelegt. Daß die einzelnen Elemente losgelöst vom Kontext und durcheinander genutzt werden, ist Wesen des Spiels.
Die Kunst ist, das Spiel wichtiger zu gestalten als das eigentliche Jagen. Und das wiederum, glaube ich inzwischen, ist sehr vom Hund und der Intensität seiner "Triebe" abhängig. Mag bei einem wie Kim recht simpel gewesen sein, bei Zirbel ist es ganz schrecklich schwierig.

Jedenfalls verstehe ich nicht ,weshalb die TRainerin so eine undiffenzierte Aussage macht.

LG
Eddi
hat immer noch keinen Critter....

Benutzeravatar
doris
Benutzer
Beiträge: 1004
Registriert: Di 12. Okt 2010, 13:45
Wohnort: 79793 Wutöschingen

Re: Critter

Beitrag von doris » Mi 8. Dez 2010, 14:14

Hallo Freddy, hallo Eddi,

vielen Dank für eure Beiträge.
Die Trainierin meinte damals, es geht wohl insbesondere um das Quitschen, also alle Quitsche-Spielis sind verboten.
LG Doris
Stillstand ist Rückstand

Uschi

Re: Critter

Beitrag von Uschi » Do 9. Dez 2010, 16:15

Hallo,
doris hat geschrieben:Sie sagte damit fördert man den Jagdtrieb extrem.
wir haben das jetzt 2 Tage geübt, das "Flinksein" und den Critter wirklich erjagen müssen mit Anstrengung. Wir hatten auch keine Ablenkung in Form von nahem Wildduft oder -Sicht.

Wijnta spricht unheimlich auf den Critter an, sie schaut mich viel öfters an während des Spaziergangs, ist sehr eifrig dabei beim Spiel, aber.......... wiederum ein aber....., nach dem Spiel ist sie sehr, sehr aufgeregt, schaut sehr aufmerksam in der Gegend herum, schnüffelt viel intensiver.

Ich finde, es ist ein zweischneidiges Schwert, und würde o.a. Aussage der Trainerin nicht unbedingt abtun. U.U. könnte da was dran sein.

Mal sehen, wie sich das weiter entwickelt mit Wijnta und dem Critter. Womöglich muss er wieder verschwinden, was ich sehr schade fände, denn sie liebt ihn wirklich sehr, bzw. das Spiel damit.

Vielleicht wäre was nicht quietschendes für sie besser? Aber ob das dann auch so interessant für sie wäre?



Liebe Grüße
Uschi

Freddy

Re: Critter

Beitrag von Freddy » Do 9. Dez 2010, 18:01

Hallo zusammen,

Felix kommt durch das Spielen mit dem Critter, ich gebrauche ihn manchmal als Superbelohnung nach einem Trail, nicht in Jagdstimmung. Er braucht dafür eine heiße Spur oder Sichtkontakt zum Wild... :dogrun :

Ich benutze den Critter insgesamt eher selten und niemals um Felix im Wald "hochzufahren". Also immer nur als Belohnung, wenn er nicht seinem Jagdtrieb nachgegeben hat. Die eigentliche Konditionierung sowie das gelegendliche "Aufladen" geschieht in einem anderen Kontext z.B. in der Wohnung oder im Garten....

Bei Spielzeugen, die quietschen, haben einige Fachleute Bedenken. Junge Hunde sollten nicht mir quietschenden Spielzeugen spielen. Tierärzte weisen darauf hin, dass quietschende Spielzeuge die Beißhemmung dieser Tiere nicht richtig entwickeln, so dass junge Hunde auch im Spiel zubeißen, weil kräftiges Beißen durch lustiges Quietschen belohnt werde. Die Beißhemmung beim Hund wird im Welpenalter angelegt und beim jungen Hund manifestiert.

Zitat:Aus dieser Seite

Auch diese Meinung über quitschendes Spielzeug für Hunde ist mir schon lange bekannt. Felix verfügt trotz häufigem Spielen mit Quitschspielzeugen aller Art, über eine ausgezeichnete Beißhemmung. Er ist definitiv in der Lage zu unterscheiden, ob er den Ball oder mich zum quitschen bringt ;)

Vielleicht gibt es Unterschiede wie man mit diesen Spielzeugen umgeht und die Hunde werden sicherlich auch unterschiedlich geprägt...

LG
Freddy mit Felix

Benutzeravatar
doris
Benutzer
Beiträge: 1004
Registriert: Di 12. Okt 2010, 13:45
Wohnort: 79793 Wutöschingen

Re: Critter

Beitrag von doris » Do 9. Dez 2010, 18:10

Hallo Uschi,

ja was nicht quitschendes ist genauso interessant. Ich habe eins ohne Quitsch, hatte es am Anfang an der Reizangel, und jetzt in der Tasche. Yoda schnüffelt immer, bevor wir losgehen ob ich es auch dabei habe. Wenn er es riecht, bleibt er in aller Regel näher bei mir.
Hat aber wirklich eine Weile gedauert.
Allerdings hat es bei Kaya keinen großen Sinn, nix geht über eine echte Wildsau...... :dog_blink
Sie ist allerdings wirklich nur noch auf Wildschwein aus, Rehe, Hasen, Füchse, Marder läßt sie sich abrufen.
Aber, bei einem Wildschwein-Ferkel hatte sie halt auch mal Erfolg :dog_angry
Und gegen diesen Erfolg komme ich nur noch wenn ich sie wirklich rechtzeitig abrufe an.
Malamuten sind aber noch größere und bessere Jäger als Airedales, sie sind noch nicht so lange weg von ihrer Natur gezüchtet worden, in Alaska MÜSSEN sie sich ihr Futter selber besorgen.
Von daher glaub ich schon, daß du auch ohne Quitsche-Ton Erfolg haben kannst.
Ich hab mich halt damals nicht mehr getraut das mit dem Quitsche weiterhin zu benutzen, und hab von nem Freund so ein Nichtquitscher-Fell bekommen (er ist Jäger, die arbeiten da immer damit). Und für Bub Yoda hat gut geklappt.

Na ja wenigsten Einer :dog_biggrin
LG Doris
Stillstand ist Rückstand

Eddi

Re: Critter

Beitrag von Eddi » Do 9. Dez 2010, 18:24

Hallo,

ich glaube nicht daran, daß Hunde die Beißehemmung ausgerechnet am Spielzeug nicht erlernen könnten.

Beißhemmung wird im (zu heftigen) Spiel mit den Wurfgeschwistern oder auch mal anderen Hunden gelernt. Wenn Grobiwelpi zu brutal wird, weint Zartiwelpi und wehrt sich dann. Das ist der Lerneffekt für Grobi: "hau ich meine Zähne in sein Ohr, tut's mir weh!"
Mit Spielzeug hat das mE nix zu tun. Wenn, würde ich sogar eher behaupten, daß Grobi beim "weinen" des Spielzeugs verunsichert wird und vorsichtiger macht.
In der Tat kenne ich viele Hunde, die Quietschies zarter "behandeln" als Nonquietschies. Aber vielleicht stützen die gar nicht meine These, sondern haben als Welpen keine Quietschies gehabt und sind deshalb verunsichert?

Man kann also ganz schön rum interpretieren, um seine eigene Meinung zu bestätigen.

Auf jeden Fall glaube ich, daß unsere Hunde im Normalfall ganz gut differenzieren (lernen) was brutal gezergelt werden darf und was nicht. Sicher können sie auch wunderbar differenzieren, ob ein Mäuschen, ein Geschwisterchen oder ein Plastikding quietscht.

Hm, OT?
von Freddy
Ich benutze den Critter insgesamt eher selten und niemals um Felix im Wald "hochzufahren". Also immer nur als Belohnung, wenn er nicht seinem Jagdtrieb nachgegeben hat. Die eigentliche Konditionierung sowie das gelegendliche "Aufladen" geschieht in einem anderen Kontext z.B. in der Wohnung oder im Garten....
Ich glaube, das kann man ruhig nochmal zitieren, damit es mehrfach gelesen wird.
Das meinte ich mit
Und ganz bestimmt ist es von Geschick des Herrchens abhähngig, wie wichtig man dem Hund den Critter machen kann oder wie schnell er sich "abnutzt". Da könnte halt auch die Gefahr herkommen, daß man den Critter unbewusst so einsetzt, daß er für den Hund zum Startsignal für die kommende Jagd wird. Zum Beispiel, wenn man ihn immer nur angesichts von Wild erst hervorholt, oder er zu leicht erbeutet werden kann.
LG
Eddi

Freddy

Re: Critter

Beitrag von Freddy » Do 9. Dez 2010, 19:13

Hallo Doris
doris hat geschrieben:Allerdings hat es bei Kaya keinen großen Sinn, nix geht über eine echte Wildsau...... :dog_blink

happy_02 ... da empfehle ich ein Echfelldummy Wildschwein XXL mit oder ohne Quitschi, egal...evt. noch mit Wildschweinduft versehen.... :herat

Felix hat Reh und Hase... :dog_laugh der Critter ist mehr ein Eichhörnchenersatz. :dog_wink ...

LG
Freddy

Benutzeravatar
doris
Benutzer
Beiträge: 1004
Registriert: Di 12. Okt 2010, 13:45
Wohnort: 79793 Wutöschingen

Re: Critter

Beitrag von doris » Do 9. Dez 2010, 19:37

Hallo Freddy,


Und wo bekomme ich dann den Wildschweinduft her???? :dog_ohmy
LG Doris
Stillstand ist Rückstand

Uschi

Re: Critter

Beitrag von Uschi » Do 9. Dez 2010, 23:43

Hallo Freddy,
Freddy hat geschrieben:Felix kommt........... nicht in Jagdstimmung. Er braucht dafür eine heiße Spur oder Sichtkontakt zum Wild...
Darin unterscheiden sich unsere Hunde dann. Wijnta braucht solche direkten Auslöser zur Jagd NICHT. Sie WEISS, dort ist überall was. Hinter jedem Grasbuschel kann ein Hase hocken. Nicht mal einen Grasbuschel brauchts. Sie weiß, die sitzen in Wiesen und die sitzen in Raps- und Senffeldern. Im Sommer, wenn das Getreide anfängt zu reifen, sind Rehe in den Feldern. Sowieso sind sie oft nicht weit ab vom Weg. Wijnta weiß das einfach alles. Sie würde einfach mal losrennen und sie würde natürlich auch garantiert dabei innerhalb kürzester Zeit was aufstöbern. Das hat sie sehr, sehr schnell gelernt.

Freddy hat geschrieben:niemals um Felix im Wald "hochzufahren"
Wie meinst Du? Ich soll lieber nicht im Wald oder auf dem Feld mit ihr spielen damit?

Freddy hat geschrieben:Also immer nur als Belohnung, wenn er nicht seinem Jagdtrieb nachgegeben hat.
Aber so "verbrennt" er doch am allerschnellsten?

Auch das Supersignal sollte doch auch in unverfänglichen Situationen benutzt werden, anfangs sehr oft, dann nach und nach seltener. So dass es dann einfach "Zufall" war, dass da einmal halt grad ein Reh über den Weg gehüpft ist. ;-)
Wenn dies dann mal vorkam, wird es wieder öfters benutzt, einfach so, um diesen Eindruck zu "löschen".





doris hat geschrieben: ja was nicht quitschendes ist genauso interessant.
Ich hab noch einen Felldummy, eine Beißwurst und einen Futterbeutel. Mit dem Critter habe ich bis jetzt allerdings ihre allergrößte Aufmerksamkeit. Nach dem Spiel mit der Beißwurst ist sie aber ruhiger und auch wenn sie den Felldummy dann trägt nach dem Erbeuten, ist sie ruhig. Der Futterbeutel ist nicht so arg interessant für sie.

Beißwurst- und Dummyspiel können aber leider nicht gegen Wild ankommen. Keine Chance.



LG
Uschi

Antworten

Zurück zu „Hundezubehör“