Objektive

Digitalfotografie im Detail - Tips und Anregungen
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Ira
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Objektive

Beitrag von Ira » Mi 28. Nov 2012, 18:56

Hallo liebes Fotoforum,
ich habe eine Frage zu Objektiven. Vor 2 Jahren habe ich mir zu Weihnachten die Canon 7D gegönnt (zugegeben: die Kamera ist total überdimensioniert für mich!) mit dem Kit-Objektiv EF-S 18-135 1:3,5-5,6 IS.
Ich finde meine Fotos allerdings etwas flau und nicht so ausdrucksstark wie beispielsweise die Bilder, die manche Kompaktkamera macht, habe aber schon verschiedene Eistellungen verändert und ausprobiert, soweit ich das kann :dog_biggrin
Natürlich nimmt man den Brocken auch nicht so gern mit auf Spaziergänge, das ist der Nachteil so einer großen Kamera, aber das nur nebenbei.
Mein Mann hat mir dann noch ein gebrauchtes Makro gekauft, das EF-S 60 1:2.8 USM und ich hatte den Eindruck, dass die Bilder besser, sozusagen schärfer sind.
Und nun kommt meine Frage: ich trage mich mit dem Gedanken, mir ein tolles Objektiv zu kaufen und dachte an das EF 24-105 1:4 L IS USM. Ich weiß, es ist sehr teuer, aber mein lieber Mann könnte es von der Steuer absetzen :dog_wink Außerdem sind die angeblich wertstabil und können wieder gut verkauft werden (so habe ich es gelesen), was man wohl von den EF-S nicht so sagen kann. Über diesen Crop-Faktor weiß ich etwas bescheid.
Würde ich den Unterschied sehen? Lohnt sich so etwas tatsächlich? Oder sind die Unterschiede für mich als Laie so marginal, dass ich mir diese Ausgaben sparen kann?
Bei Ferngläsern gibt es ja deutliche Unterschiede, das sehe ich auch selber, aber bei Kameraobjektiven weiß ich es nicht so genau.
Ich habe gedacht, ich frage mal hier nach. Bin momentan ein wenig am rumgucken hier im Fotoforum und dabei, mir noch einige Tips anzulesen.
Hauptsächlich fotografiere ich meinen Hund, den Garten und die Kinder.
Ja, und dann wollte ich noch wissen, wann eine Streulichtblende bei Außenaufnahmen Sinn macht.
:sheep
Mit der Antwort könnt Ihr Euch ruhig Zeit lassen, bin noch nicht so weit gediehen. Ich fotografiere auch nur phasenweise.
Liebe Grüße, Ira und Hummel

PS: diese Fotos oben von Conrad und Amanda :herat :herat die finde ich so wunderschön.

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Empisandrea
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Re: Objektive

Beitrag von Empisandrea » Mi 28. Nov 2012, 19:58

Hallo Ira,
was genau gefällt Dir an Deinen Fotos nicht? Eigentlich machen die teuren Kameras ja alles selbstständig mit Brennweite und Belichtungszeit.
LG Andrea
Freundschaft heißt, was Dich und mich in Freud und Leid verbindet,
und immer enger wird dies Band, je mehr die Zeit entschwindet.

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lutz
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Re: Objektive

Beitrag von lutz » Mi 28. Nov 2012, 20:00

Hallo Ira,

zu so einer tollen Kamera wie die Canon 7D gehört natürlich auch ein anständigeres Objektiv als das EF-S 18-135 für den 08/15 Bedarf um die Möglichkeiten der Kamera auch voll auszuspielen.
Das EF 24-105 1:4 L IS USM passt da schon besser zur Kamera.
Für Bewegungsaufnahmen z.B. aus der Ferne wenn der Hund auf Dich zuläuft, wie Du sie hier öfter im Forum findest ist das sehr gute und dabei noch einigermaßen preisgünstige EF 70-200 1:4 L IS USM oder eben das noch Lichtstärkere aber auch noch wesentlich teuere EF 70-200 1:2,8 L IS USM der neuestenen Generation, was vor gut einem Jahr herausgekommen ist, allerdings noch besser geeignet.
Von der Bildqualität sind sie laut Tests der Fachzeitschriften aber außer in der Lichtstärke gleichwertig. Dabei sollte man aber auch berücksichtigen dass das 2,8er auch ein ganz schöner Klotz ist.
Dafür ist das 24-105er aber eben universeller einsetzbar.
Da können Dich aber sicher Thomas und Bettina noch besser beraten, auch wenn Du an der Kamera gegenüber der Werkseinstellung zuviel verstellt haben solltest so dass Du mit Deinen bisherigen Aufnahmen nicht zufrieden bist, da ich zwar einige Profi-Kameras von Canon mit einer Anzahl L-Objektive habe aber leider nur in der alten analogen Form für die F1 und Co.

Digital habe ich nur die Anfängerspiegelreflex Canon 450D, und neben dem normalen Set-Objektiv 18 bis schießmichtot noch die lichtstarke Festbrennweite EF 1:1,4 50mm für schlechte Lichtverhältnisse gekauft und mir aber weise vorausschauend für ambitioniertere Zeiten doch schon mal das EF 70-200 1:4 L IS USM gegönnt und mache mit dem IF-S 15-85 1:3.5-5,6 IS USM die Fotos für Otto-Normalverbraucher, im Haus aber auch draußen, vom Weitwinkel bis in den kleineren Telebereich. Und natürlich immer mit Streulichtblenden.
(Hier im Forum wirst Du aber keine Bilder von mir finden weil es hier bessere Fotografen gibt als mich und ich ein schlechter Verlierer bin wenn ich nicht jeden Monat den ersten Preis für den Fotokalender bekomme.)

viele Grüße von lutz mit Joker
Die Beziehung zwischen einem Mann und seinem Hund ist heilig,
was die Natur vereint hat, soll keine Frau trennen.

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Ira
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Re: Objektive

Beitrag von Ira » Mi 28. Nov 2012, 22:48

Hallo,
@Lutz: Danke für Deine ausführliche Antwort. Jetzt bist Du gar nicht mehr zu Deinem 2stündigen Beitrag in der "Ernährung" gekommen, weil Du hier so viel schreiben musstest :dog_biggrin
Ich wusste nicht, dass Du hier zu den Fotoenthusiasten gehörst. Schade, dass ich keine Fotos von Deinem Joker zu sehen bekomme. Aber Du hast Recht: es kränkt das arme Seelchen, wenn niemand schreibt, wie supertoll die Aufnahme des eigenen Schätzchens ist. :dog_wink
Ich werde mir die Objektive, die Du beschrieben hast mal angucken. Du schreibst "natürlich immer mit Streulichtblenden", schreibst aber leider nicht warum. Wenn Du also mal wieder Lust und Zeit hast, freu ich mich sehr über eine Begründung. Bin zwar auch Besitzer mehrerer Foto-Bücher, habe aber noch nicht die richtige Begründung gefunden.
Was die Einstellungen betrifft, habe ich nichts oder fast nichts an den Kameraeinstellungen verändert, sondern nur in den jeweiligen Programmen. Was man eben so in der Schnelleinstelltaste (die Q-Taste ist für solche wie mich ein Segen!!! Echt klasse) verändern kann. Einmal habe ich was im Menü verändert, wollte dann was anderes verändern, das ging aber nicht wegen Punkt 1 und erst im dritten Buch fand ich die Lösung :nein Deswegen bin ich vorsichtig geworden.

@Andrea: Ich finde die Fotos irgendwie farblos und flach, kann nicht genau beschreiben, ob es die Schärfe oder die Farbe ist :sheep Es ist auch nicht immer.
Klar machen die teuren Kameras alles von selber mit der Vollautomatik. Da kann man einfach draufdrücken. Man muss nur aufpassen, dass der Autofokus auch das richtige erwischt. Aber die billigen Kameras darf man bei Vollautomatik nicht unterschätzen. Die Fotos werden scharf und haben intensive Farben.
Ich habe das Gefühl, dass ich die Möglichkeiten meiner Kamera nicht ausschöpfe (ach was happy_02 )
Liebe Grüße, Ira

Bine

Re: Objektive

Beitrag von Bine » Do 29. Nov 2012, 05:47

lutz hat geschrieben:
(Hier im Forum wirst Du aber keine Bilder von mir finden weil es hier bessere Fotografen gibt als mich und ich ein schlechter Verlierer bin wenn ich nicht jeden Monat den ersten Preis für den Fotokalender bekomme.)

viele Grüße von lutz mit Joker
Ich würde mich aber mal sehr freuen, wenn Du uns mal Fotos von Joker zeigst! :wave:

@ Ira
ich fotografier mit EF 55-200 1: 4.5-5.6 USM, EF 75-300 1:4-5.6 USM.
LG Bine

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Re: Objektive

Beitrag von lutz » Do 29. Nov 2012, 10:51

Hallo Ira,

mit Streulichtblende, die man früher ja auch Sonnenblende und vereinzelt auch Gegenlichtblende nannte, fotografiere ich immer deswegen weil ich damit seitlich in das Objektiv einfallendes Licht verhindere was nicht nur sichtbare Reflexionen erzeugen kann sondern auch nicht direkt sichtbare aber doch auf die einzelnen Glasflächen der Linsen im Objektiv wirkende hin und her geworfene Lichtstrahlen so gut es eben damit geht eliminiere, was nämlich auch bei sonst ausgezeichneten Objektiven z.B. flaue Bilder erzeugen kann oder sich auf die Plastizität in der Bildwirkung der Fotos nachteilig auswirken kann. Streulichtblenden machen gute Objektive eben noch besser und schützen zusätzlich noch das Objektiv so dass auch bei kleineren Rempeleien und Stößen das Filtergewinde des Objektivs nicht eingedrückt wird.

( Gute Kompaktkameras machen zwar heutzutage meist gute von vorn bis hinten scharfe Aufnahmen, was nicht immer von Vorteil ist wenn man störende Hintergründe unscharf halten will oder sonst nur selektiv scharf stellen will, und haben oft auch überbetonte kräftige Farben die der Normalverbraucher so begrüßt und toll findet, aber sind selten richtig natürlich. So etwas kann ich besser mit einer anschließenden Bildbearbeitung am Computer machen und ist nix für "echte" Fotografen.)

Zu einer so hervorragenden Kamera wie der 7D die ich für eine der besten Digitalkameras halte die nicht im Vollformat arbeiten wie z.B. die 5D Mark III gehören auch gute Objektive die sonst für die professionellen Vollformatkameras entwickelt wurden. Diese haben nämlich auch für die Zusammenarbeit mit guten Kameras mit den kleineren C-Chips, mit dem Crop-Faktor 1,6 bei Canon, noch den Vorteil dass sie aus den EF-Vollformatobjektiven im Gegensatz zu den EF-S Objektiven bei der Canon die am besten optisch korrigierte Mitte der Objektive nutzen, so dass die häufigsten Fehler in den Randbereichen, bei Objektiven generell dort, erst gar nicht auftreten können. Das heißt jetzt nicht dass die EF-S Objektive schlecht sind nur weil diese preiswerter in der Herstellung sein können weil sie nicht so große Linsen gebrauchen aber die Vollformat EF-Objektive vor allem wenn mit dem L und dem roten Ring versehen wurden sind eben noch einen Tick besser und lassen sich in einigen Kameras, bzw. sonst im Werk, auch noch für geringste Toleranzschwankungen zwischen Kamera und Objektiv kalibrieren. Wenn man die Möglichkeiten der modernen Digitalkameras im semiprofessionellen- oder Profibereich einigermaßen ausnutzen wil,l muss man sich da schon etwas hineinknien, ist aber immer noch lange nicht die Arbeit die man sich früher in den Fotolaboren mit richtig guten Aufnahmen machen musste um das zu erreichen was man heute bereis in der Kamera machen kann. Ich denke allein nur daran wie oft ich in meinem Fotolabor zu Hause mit Abwedeln und Nachbelichten herumgekaspert habe, was man heute mit HDR-Aufnahmen der Kamera machen kann in der eine unterbelichtete, eine normal belichtete und eine überbelichtete Aufnahme in der Kamera automatisch aus diese 3 Aufnahmen zu einer in den Lichtern und in den Tiefen weit reichende korrekt belichteten Aufnahme zusammengefügt werden.

Ich habe mich damals richtig geärgert als dass Digitale Fotogragieren richtig gut gelang und praktisch jeder mit einem mal jeder gute Aufnahmen machen konnte. Da habe ich dann erstmal gemault meine Kameras und das Labor eingemottet und nur noch mal ab und zu im urlaub mit kleine Kompaktkamera (Canon Ixus) fotografiert) Anfangs der digitalen Zeit hieß es ja noch: "das wird nie was um ein gute Aufnahme im digitalen Bereich zu machen die mit einer guten Aufnahme mit Filmmaterial zu vergleichen ist brauche ich ja 30 Mio.Pixel".
Alles heute gar kein Problem mehr.während die ersten Objektive für die Digitalfotografie tatsächlich keine höherwertigen Objektive brauchten und sich praktisch mit gepressten statt geschliffenen Linsen in den Objektiven zufrieden gaben, ist es heute schon so dass früher als hervorragend bezeichnete Objektive der analogen Zeit heute an professionellen Kameras gar nicht mehr mithalten können was die Abbildungsleistung der Digitaltechnik in der Kamera könnte wenn die Objektive das auch noch bringen würden.

Erst als meine Frau sich beschwerte dass wir ja gar keine Fotos von Joker hätten und sie mir praktisch eine digitale Spiegelreflex aufgedrängt hatte bin ich damit wieder angefangen zu fotografieren. Fotos von Joker in allen Lebenslagen haben wir jetzt wenigstens genug aber die richtige Begeisterung, so wie ich früher mit Herzblut dabei war, ist noch nicht wieder da, obwohl ich mich bemühe immer auf dem Laufenden in Sachen Fotografie zu bleiben und auch schon mal mit einer besseren Kamera spekuliert habe. In Frage käme für mich eigentlich auch nur wieder eine Canon allein schon deshalb weil Canon den schnellsten Autofocus für Bewegungsfotos hat (sieht man auch an den Sportfotografen die alle die großrn weißen Rohre an ihren Kameras haben), was ja m.E. auch einige Würze in die Hundfotografie bringt.

( Der Thread über Hundekrankheiten und künstlichen Zusatzmitteln im Futter in der Ernährung läuft mir schon nicht weg und kann noch warten im Gegensatz zu Dir wenn schon der Weihnachtsmann ein neues Objektiv bringen soll).

Viell Spaß beim Fotografieren wünscht lutz mit Joker
Die Beziehung zwischen einem Mann und seinem Hund ist heilig,
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Ira
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Re: Objektive

Beitrag von Ira » Do 29. Nov 2012, 17:21

Hallo Lutz,
nochmals Danke für die Antwort. So ungefähr hatte ich mir das mit der Streulichtblende vorgestellt. Wäre halt noch ein Artikel, den ich mir kaufen müsste, ich habe schon länger darüber nachgedacht.
Die 7D ist wirklich toll, sie ist sauschnell bei Actionaufnahmen und filmt auch in Superqualität, allein das Vollformat fehlt ihr, aber die 5D war mir dann doch zu teuer. Bin ja eher die Lusche und weit weg vom Profi. :dog_biggrin
Leider nehme ich sie nicht so oft mit, weil sie ganz schön schwer ist und ich meine Hummel im Freilauf immer gut beobachten muss.

Hoffentlich findest Du wieder mehr Spaß am Fotografieren, so wie Du schreibst, hast du ja richtig Ahnung davon und ich würde mich echt über Joker-Bilder freuen. Ich wähle ihn dann auch :dog_biggrin, kann ja jetzt nach 5 Jahren nur mitlesen im Forum endlich auch abstimmen.
Aber mit den Hobbys gibt es solche Phasen, das geht bei mir auch so, mal geh ich ans Klavier, dann wieder Monate nicht, mal fotografier ich, dann fast nicht usw.
Mit der Bildbearbeitung am Computer habe ich mich übrigens noch nicht beschäftigt, ich will eigentlich lieber ein einigermaßen gutes Bild haben und dann meine Ruhe und nicht noch Stunden am Computer verbringen müssen. Außerdem habe ich kein Programm dafür und kann es auch nicht (duckundweg).

@Bine: Ich werde mir Deine Objektive auch mal ansehen und dann mal sehen, vielleicht wird es ja noch was vor Weihnachten, mein lieber Mann und ich haben uns noch nicht entschieden wegen der Schenkerei (hoffentlich gibt's keinen neuen Backofen, den wir uns gemeinsam schenken :dog_wacko ).
Liebe Grüße, Ira

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Thomas
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Re: Objektive

Beitrag von Thomas » Fr 30. Nov 2012, 22:28

Hallo Ira,

hatte bisher keine Zeit, Dir zu antworten – aber jetzt.

Inzwischen ergeben sich aus den Beiträgen zu Deinem Thema schon einige Fragen.

Das Erste ist ja wohl, dass Dir Deine eigenen Bilder nicht gefallen.
Da ich weiß, dass die 7D eine sehr gute Kamera ist, vermute ich mal, „wir“ sollten uns in erster Linie um die Einstellungen kümmern. Deine Objektive lassen wir erst einmal außen vor.

Hierzu habe ich mir mal Deine hier eingestellten Bilder angesehen:
(bumble bees eye.jpg; FastSchlaf.jpg; Hummel im Garten.jpg; Hund im Grünenklein.jpg und Pariser Look.jpg)
und die Bedienungsanleitung aus dem Internet herunter geladen. Obwohl auch ich eine Kamera mit entsprechend umfangreichem Bedienungshandbuch habe, scheint mir Deine Kamera doch mit sehr vielen Möglichkeiten ausgestattet zu sein. Ich könnte mir also vorstellen, dass Dich Deine Kam. zumindest anfänglich sehr gefordert hat.

Deine Fotos sagen mir, dass Du bei allen Bildern die (Voll-)Automatik Auslösung benutzt hast, hierdurch gibst Du die Bildbewertung ab an den „Fotoapparat“, dieser bildet einen Mittelwert aus üblichen Durchschnittsbildern. Das muss aber nicht unbedingt das sein, was Du willst! Ich denke doch, dass Du die Bildgestalterin bist.

Hierzu möchte ich Dir ein paar Tricks, die ich auch genauso praktiziere, ans Herz legen, ohne zu wissen, ob Du das überhaupt willst:

1. Vielleicht einmal alle Einstellungen auf Auslieferungszustand zurücksetzen (Bedienungsanleitung Seite 45), natürlich nur, wenn Du Dich traust.
2. Kontrollieren, ob Du die neueste Firmware besitzt (neueste Version: 2.0.3 vom 12.09.2012). Wenn Du diese Version noch nicht besitzt, hier findest Du sie:

www.canon.de/Support/Consumer_Products/ ... =important

Wenn Du den Text auf dieser Webseite genau durchliest, wirst Du sehen, dass Du auch Deine mitgelieferte Software (kostenlos) updaten musst. Aber nur dann, wenn Du diese überhaupt benutzt.

Das aufspielen der Firmware ist nicht kompliziert, aber man muss eine bestimmte Vorgehensweise beachten, wenn gewünscht, frag mich nochmal danach.

Weiter habe ich gesehen, dass Du keinen automatischen Fokus benutzt. Unbedingt einschalten! Hierzu ist auch einiges zu sagen, sollten wir vertiefen.

Auch den Farbraum würde ich von: sRGB auf RGB (Adobe) verändern (S.82) Dieser Farbraum ist erheblich umfangreicher in der Farbdarstellung und es könnte sein, dass Dir die Farben da ungewohnt zu „knallig“ sind, dies lässt sich aber in einem Programm wieder zurückstellen.

Du bist hierdurch auch in der Zukunft vorbereitet auf zukünftige Monitore, die bisher diesen Farbumfang gar nicht darstellen konnten und nur deshalb hatte man in der Vergangenheit sRGB eingeführt (s wie small). Aber es gibt sie schon, die Monitore, die RGB können und da Du ja wohl auch in naher Zukunft Deine Bilder darstellen möchtest solltest Du ab sofort mit jedem neuen Bild den vergrößerten Farbraum wählen. Von sRGB auf RGB geht übrigens nicht.

Über weitere Einstellungen, die sinnvoll wären, können wir das nächste Mal weiterreden, ich möchte Dich nicht gleich am 1. Tag zuschütten.

Es wäre sehr sinnvoll, wenn Du gezielt fragen würdest – nur zu, ich beiße nicht.

Herzliche Grüße

Thomas
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Ira
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Re: Objektive

Beitrag von Ira » Sa 1. Dez 2012, 09:38

Hallo Thomas,
Danke für Deine Ausführungen. Uii, das war ja viel. Vor allem, dass Du dich mit meiner Kamera noch beschäftigt hast, wollte ich dir nicht zumuten.
Wie kannst Du denn sehen, dass es die Vollautomatik war? Manchmal fotografiere ich auch mit AV oder ich habe mir ein Actionprogramm auf C1 gelegt (aus einem Profibuch abgeschaut), aber besonders mit der Zeitautomatik habe ich schwierigkeiten mit dem Schrauben an der ISO. Das muss ich halt üben, learning by doing. Ich habe mit dem Makro ganz gute Aufnahmen hingekriegt, schön scharf, sogar abends im Innenraum mit Blitz!

Thema Einstellungen zurückstellen: da wären meine Programme auf C1-3 weg (Custom-Einstellungen) und was würde noch passieren?
Thema Firmware: letzte Woche hatten wir das Update für die Kamera gemacht, nicht für die Software (meinst Du Bildbearbeitung - das mache ich ja bisher noch nicht)
Updaten ist in einem meiner Bücher beschrieben. Ich finde die Bücher teils gut, aber tatsächlich glaube ich, dass ich mit einem Kurs, wo ich die Kamera halte und mir jemand live etwas erklärt, besser dran wäre. So lese ich mir einen ab und vergesse es auch wieder :dog_sad

Was ist denn ein automatischer Fokus? :sheep

Auf RGB dachte ich soll man nicht umschalten?! Kann mein PC das? Gibt es nicht Schwierigkeiten, wenn ich ein paar Fotos in ein Fotolabor zum Druck bringe? Ich meine, sowas hätte ich mal gehört.

Siehst Du - deine Erklärungen werfen jetzt leider Fragen bei mir auf :dog_biggrin
Und ich sehe schon, ich habe da einen Stein ins Rollen gebracht. Das tut mir jetzt leid für Dich. Ich versuche mich zu beschränken.
Aber das neue Objektiv ist schon ganz fest in meiner Matschbirne drin :dog_biggrin
LG, Ira

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Re: Objektive

Beitrag von Thomas » Sa 1. Dez 2012, 17:56

Hallo Ira,

das ist doch sehr schön, dass wir in einem gemeinsam interessierten Thema ins "Gespräch" kommen.
Zuerst werde ich Dir Deine letzten Fragen beantworten:
Ira hat geschrieben:Wie kannst Du denn sehen, dass es die Vollautomatik war?
Bei jedem Bild, das in Digitaltechnik aufgenommen wird, werden zusätzlich Daten die die Entstehung des Bildes betreffen aufgezeichnet (Exif-Dateien). In diesen Daten stehen z.B. Tag, Uhrzeit der Entstehung des Bildes. Kamera Marke und Typ alle Einstellungen die zu diesem Foto geführt haben, aber auch, wann ich das Bild bearbeitet habe und mit welchem Software-Programm. Und auch der Name des Eigentümers der Kamera bzw. die Copyright Berechtigungen eines Bildes. Der letzte Teil ist meiner Meinung nach das Wichtigste. Dazu muss man die persönlichen Daten direkt in die eigene Kamera eingeben. Damit nicht jeder diese Daten leicht ändern kann, ist es nur möglich, mit etwas "um die Ecke" gedacht das zu bewerkstelligen. (hierbei kann ich Dir Hilfestellung anbieten). Merkwürdigerweise benutzen viele Fotografen diese Möglichkeit nicht, obwohl bei einem Nachweis der Eigentumsverhältnisse oder Copyrightrechte des Bildes dieses leichter nachzuweisen wäre.
Zum Auslesen dieser Daten gibt es spezielle Programme die im Internet „schlummern“, ich benutze PhotoMe und das findest Du hier:

http://download.chip.eu/de/PhotoME-0.79R17_1019131.html
Ira hat geschrieben:aber besonders mit der Zeitautomatik habe ich Schwierigkeiten mit dem Schrauben an der ISO
Die beiden Begriffe Zeitautomatik und ISO sind zwei verschiedene Sachen und ich gehe deshalb mal auf jeden Begriff einzeln ein.

Es gibt drei wichtige Programme in der Fotografie:

[P] Programmautomatik:
Der Fotograf drückt den Auslöser halb durch, dann liest der eingebaute Belichtungsmesser die richtige Zeit und Blendenstellung aus und bewertet sie nach althergebrachten Erfahrungen. Diese Werte bietet sie dem Fotografen als Vorgabe an. Wenn ich damit einverstanden bin, drücke ich den Auslöser ganz durch und fertig ist das Bild. Wenn die Wertevorgabe nicht gefällt, dann kann ich an dem Rändelknopf (direkt neben dem Auslöser) auch eine andere Belichtungskombination (bei gleichem Lichtwert) einstellen.

[Tv] Blendenautomatik auch Zeitvorgabe genannt
Ich sage, damit ich mir die Abk. Tv besser merken kann: „Timevorgabe“. (Tv stammt natürlich aus dem Englischen: „Time value“).
In dieser Betriebsart wird vor der Auslösung die Verschlusszeit fest voreingestellt und die Kamera berechnet hierzu den passenden Blendenwert („Blendenautomatik“). Diese Variante wähle ich bei sich sehr schnell bewegenden Motiven, wie z.B. einem laufenden Airedale.

[Av] Verschlusszeitautomatik auch Blendenvorgabe genannt
„Aperture value“, hier wird der Blendenwert fest vorgegeben und die Kamera liefert die passende Verschlusszeit („Zeitautomatik“). Diese Variante wählt man bei bewusst gewählten verschiedenen Schärfentiefen. Nur das Motiv ist scharf, Vorder- und Hintergrund aber nicht. Die Einstellung der Blende bestimmt (unter anderem) die Schärfentiefe (manchmal wird diese auch fälschlicherweise Tiefenschärfe genannt).

[M] Manuelle Belichtung
Das bespreche ich hier mal nicht. Ich selbst benutze es auch nicht. Es gibt wohl ganz große Fotografen, die benutzen nur diese Einstellung. Es gibt ja auch welche, die fotografieren nur in schwarz/weiß. Für mich ist die Erfindung des Farbfilmes ein Fortschritt gewesen.

ISO
ist die Helligkeitsempfindlichkeit des Aufnahmesensors – früher der Filmoberfläche.
Damit diese Empfindlichkeit einheitlich und vergleichbar war, wurde sie genormt. In Deutschland die 21°DIN entsprach der Amerikanischen Norm 100 ASA. Diese wurden zusammengefasst zur Internationalen Norm ISO 100. Man sieht hier ganz deutlich welche Norm sich in der internationalen durchgesetzt hat.
200 ISO ist genau doppelt so empfindlich wie 100 ISO oder es wirkt sich so aus, als wäre das Motiv doppelt hell beleuchtet, so dass man die Belichtung in der Kamera halbieren kann.

Wenn ein bestimmtes Motiv in fortschreitender Dämmerung fotografiert werden soll, dann müsste der ISO-Wert immer höher nachgeregelt werden und das machen unsere Kameras in der Stellung „Automatisch“ selbsttätig. Diese Automatik haben durchaus nicht alle Kameras, nur die, der letzten Generation, wie Deine! Daher Deine Kamera auf Automatik (ATM) stellen.

Aber Achtung, mit zunehmend höheren ISO Werten wird gleichzeitig das Bildrauschen grösser. Man sollte, wenn das Rauschen nicht zu lästig werden soll, die 800 ISO Marke nicht überschreiten.

So, für heute genug. Deine Fragen: was ist ein automatischer Fokus? Weswegen benötige ich eine Streublende? beim nächsten Mal.

Herzliche Grüße

Thomas
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