Der Gund ... sind wir !!

rb_Uschi
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Der Gund ... sind wir !!

Beitrag von rb_Uschi » Sa 9. Aug 2008, 01:31


Hallo Micha,


du meinst jetzt den Nackenstoß, den "dominanten"?


Weißt Du, ich meine, dass ein erwachsener Hund, der noch Leute anspringt, einfach unerzogen ist.


Ich mag da nichts weiteres hineindeuteln.



Ja, eben hääää? Was kann mein Hund denn kontrollieren, außer den Geruchsspuren draußen? Wer war da vor mir da? Wer ist denn heute schon unterwegs gewesen?


Was soll mein Hund denn hier im Haus und Garten kontrollieren können, was mich einschränkt?


Viele Grüße

Uschi


rb_Micha
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Beitrag von rb_Micha » Sa 9. Aug 2008, 01:40


Hallo Uschi,

werde Dich per PM anschreiben, okay ??


rb_Cap
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Beitrag von rb_Cap » Sa 9. Aug 2008, 02:54


Hallo Micha,

möchte mich doch auch noch kurz wieder einklinken.

Ich denke du gehst vom normalen Rangordnungsverhalten aus, das jeder sich so vorstellt- sprich das höhere Tier will seine Position behalten bzw nach oben streben, das niedere will weiter nach oben....

Wäre das wirklich so, würde das eine permanente Unruhe im Rudel bedeuten. Ich gehe davon aus, dass sich Rangordnungen nur ändern, wenn es zu neuen Konstellationen kommt-Rudelzuwachs oder Tod eines Rudelmitglieds/ Verlassen des Rudels.

Um erfolgreich zu sein müssen sie ein Team sein und können ständige Rangeleien nicht brauchen.Ausserdem schau uns Menschen an, sind wir nicht ähnlich träge??Es bedarf schon gewisser Anstrengung nach Höherem zu streben und bedeutet ein mehr an Aufgaben.

Ich weiß nicht, ob nicht auch normales Hundverhalten als Dominanz- oder Kontrollverhalten gedeutet wird.Dazu gehört für mich eindeutig auch das Melden von Fremden-für ein Rudel überlebenswichtig und das Schützen von Grenzen bzw des Territoriums vor Eindringlingen(egal wer). All dies wird nicht nur vom Alphatier übernommen sondern von allen zusammen-ansonsten würde der Chef wegen Überlastung bald gehen und das Rudel könnte nicht als Team agieren.

Willst du ein fähiges Team -egal ob Mensch oder Hund- musst du alle Mitglieder so integrieren, dass sie für die anderen da sind- das heisst Verantwortung abgeben und übertragen.

Das heisst für dich als Superman , dass du deinen Hunden auch Verantwortung übertragen musst und ihnen nicht alles abnehmen darfst .

Lass sie Hund sein , dazu gehört die territoriale Kontrolle und das Melden von Fremden.

Beim Anspringen scheiden sich die Geister- ich sehe es meist nicht als Dominanzgeste. Das musste ich aber auch erst lernen. Schau deinen Hund an. Hast du wirklich das Gefühl er will sein Gegenüber dominieren wenn er es anspringt???Oder ist es meist einfach überschäumende Freunde oder Langeweile , weil du zu lange mit dem Nachbarn quatscht???

Janka hat verschiedene Arten des Anspringens bei mir. Wird ihr langweilig, weil ich mal wieder 20min mit den Nachbarn quatsche,vor dem Spaziergang,oder wenn es kalt ist nach dem Spaziergang, springt sie mich von hinten an. Aber nur dann und ich verstehe das nicht als dominantes Verhalten sondern als ihr Mittel mir zu sagen "los mach dass wir weiter können."

Ich versuche -es gelingt mir nicht immer- die Aktion erst mal wertfrei ohne Schema zusehen und sie auf mich wirken zu lassen, bevor ich sie einsortiere. Oftmals sind wir zu schnell mit den Interpretationen und nur auf einer Schiene und vergessen die vielen anderen Möglichkeiten.

Mit freundlichen Grüssen Regine


rb_THSFan
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Beitrag von rb_THSFan » Sa 9. Aug 2008, 11:02


Also ich denke, dass es in der Erziehung generell kein Patentrezept gibt. Hunde sind Individuen und alle äußerlich und charakterlich unterschiedlich, auch wenn es rassetypisch ähnliche Merkmale gibt.


Die Sache mit der Dominanz ist wirklich sehr umstritten und trifft nur auf wenige Vertreter zu. Ein dominanter Hund ist aber in der Regel gut strukturiert, klar im Kopf und einschätzbar. Hunde, die in eine dominante Position gehoben werden, sind wahrscheinlich eher unberechenbar.


Hunde benötigen Strukturen damit sie sich sicher fühlen und daher einen festen Platz in ihrem "Familienrudel". Einmal fest eingeordnet ist für alle die Welt in Ordnung. Aber das ist ein Prozess und Prozesse sind beweglich. Es wird also immer wieder nötig sein, die Ordnung zu festigen. Ein Hund wird auch niemals von heute auf morgen zum Chef. Möchte er in der Hierarchie aufsteigen wird er das ganz subtil in kleinen Schritten versuchen hinzubekommen. Diese Schritte sind aber erkennbar.


Zum Kontrollieren. Es gibt Hunde, die haben einen regelrechten Kontrollzwang. Das ist erstmal nur super lästig. Wenn der Hund dann auch noch seine Familie kontrollieren will, spätestens dann wird es Zeit, ihm das wieder abzugewöhnen. Mensch agiert und Hund reagiert.


Bei der Arbeit mit dem Futterbeutel ist es super wichtig, dass der Hund nicht versucht den Futterbeutel für sich zu beanspruchen. Er soll ihn freudig und immer zurückbringen. Wenn er das nicht tut, ist mit ihm nicht konsequent und lange genug gearbeitet worden bzw. die Basiskommunikation stimmt nicht. Die Futterbeutelarbeit ist eine ganz tolle Sache um den Hund in die Rangordnung einzuarbeiten. Der Mensch initiiert sozusagen eine Jagdsequenz und als Rudelführer teilt er am Ende die Beute, die er vom Hund gebracht bekommt. Das ist eine ganz tolle Geschichte, die, wenn genug geübt, ein Selbstläufer in Sachen Einordnung ist.


Viele Grüße

Annette



mit hundesportlichen Grüßen Annette mit Porter und Jackson im Herzen; www.jackson-rode.de

rb_Konny
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Beitrag von rb_Konny » Sa 9. Aug 2008, 11:41


Hallo


Zum Thema Dominanz.


Ein dominanter Hund hat es keinesfalls nötig, sich mit schwächeren anpöblern zu messen.

Er steht definitiv über den Dingen.

Welpen werden von ihm liebevoll umsorgt und keinesfalls weggebissen.

Er beginnt von sich aus keine Rauferei.

Er verteidigt sich nur im Notfall.

Ansonsten reicht sein Auftreten aus.

Er muss sich keinesfalls an die Spitze drängen, er ist an der Spitze.

ect.


Was viele als Dominanz deuten, ist das auflehnen von rangniederen Hunden, die sich an die Spitze kämpfen wollen.

Das wird einem Hund aber im Normalfall im Welpenalter schon klar gemacht.


In unserem Rudel, bin ich die ranghöchste .

Aufbegehrt wird nur, wenn ich (unabsichtlich) die Hunde in die Ecke dränge und sie keine Ausweichmöglichkeiten haben.

Anspringen ist für mich keine Dominanz.

Ebensowenig das durch-die-Türe-zuerst-gehen.

Wenn ich "Warte" sage, wissen meine Hunde genau zuerst FRaule dann wir.

Ohne das sich jemand vordrängt.

Das Gebiet auskundschaften ohne meine Anordnung gibt es nicht.

Da wir auf einem Betriebsgelände wohnen, heisst es Leinenpflicht bei Verlassen der Wohnung.

Somit habe ich die Kontrollfunktion.

Dadurch haben meine HUnde noch nie jemanden "angegriffen/verbellt", der unerlaubter Weise unser Revier betrat.

Allerdings haben schon einige Jugendliche Nachts die Flucht ergriffen, als unsere Hunde losgelassen.


Dominanz wird meines Erachtens heutzutage absolut überbewertet.

Schlimmer sind Angstbeisser und Hunde ohne Selbstbewusstsein, ebenso wie stark gedrückte Hunde(genau wie bei den Menschen)


Meine Hunde dürfen auf die Couch,ins Bett(sofern mein Mann nicht daheim ist) ansonsten sind ja noch Betten von den Kindern da, die man sich aufteilen kann.

Ebenso habe ich teilweise Schoßhunde(im Winter angenehm im Sommer weniger).

Meine Hunde bekommen dann was zu fressen, wenn ich "Zeit" habe vor nach oder während unserem Essen.

Sie bekommen sogar was vom Tisch beim Essen.


Gruss Konny

[Dieser Beitrag wurde am 09.08.2008 - 10:44 von Konny aktualisiert]



Der Weg wächst im Gehen unter Deinen Füssen, auf wunderbare Weise entfaltet sich die Reise mit dem nächsten Schritt.


Frieder Gutscher

www.boyar-vom-drachenhort.de.tl

rb_lutz
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Beitrag von rb_lutz » Sa 9. Aug 2008, 13:14


Hallo micha,


um deine Frage zu beantworten, nein ich halte deine Hundeerziehungsmethoden nicht für schwachsinnig, aber ich habe den Eindruck dass du dir selbst damit zuviel Stress machst und einige Abläufe zumindest gedanklich unnötig verkomplizierst.


Generell gibt es hier keine Patentrezepte in der Erziehung, auch die Ansichten was ein Hund darf oder können sollte gehen ja weit auseinander.

Was beim einen Hund mit seinem Halter passt geht bei dem anderen Gespann in die Hose.

Nicht zuletzt deswegen gibt es ja zig-Erziehungsprogramme mit deren Veröffentlichungen und Trainingsprogrammen auch eine Menge Geld verdient wird. Das Problem ist nur das für sich selbst und seinen Hund Passende daraus herauszupicken und wenn man nichts findet eben eigene Ideen auszuprobieren.

Bei euch kommt jetzt noch hinzu dass ihr zwei ungefähr gleich alte junge AT habt die etwas lernen sollen, und so schön das auch ist, sich sicher dabei auch gegenseitig ablenken bzw. lieber den Blödsinn vom anderen übernehmen als einen funktionierenden Part des Lernprogramms.

Leichter wäre es sicher auch für dich gewesen erst einmal einen AT mehr als halbwegs erwachsen werden zu lassen, bevor man mit der Erziehung des nächsten Welpen beginnt.

Ich hoffe für dich dass du mit deinen an dich selbst gestellten ziemlich hohen Ansprüchen bezüglich der Erziehung auch so entspannt bleiben kannst wie du es dir von deinen beiden Airedalemädchen wünscht.


Mit freundlichen Grüßen lutz mit Joker

[Dieser Beitrag wurde am 09.08.2008 - 12:23 von lutz aktualisiert]



Die Beziehung zwischen einem Mann und seinem Hund ist heilig,

was die Natur vereint hat, soll keine Frau trennen.

A.R. Gurney

rb_Micha
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Beitrag von rb_Micha » Sa 9. Aug 2008, 19:19


Hallo zusammen,

ich danke Euch für Euren vielen Infos, Mitteilungen, Hinweise, Meinungen etc.

Ich bin nicht mit allen Meinungen auf einer Linie, aber so wird es wohl immer und überall sein.

Aber ich möchte hier auch keine "Karusellfahrt" veranstalten.

Es gab aber auch viele neue und besonders interessante Aspekte und so werde ich wohl öfters hier nochmal nachlesen...


Vielen Dank


Micha


P.S.: Momentan habe ich "sturmfreie" Bude ..D.h: Ich bin der Rudelsführer, nehme mir nun ein Bier und setze mich noch ein wenig in den Garten ..


rb_StefanK
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Beitrag von rb_StefanK » Di 25. Nov 2008, 10:17


Hallo!


Darf ich mich da mal kurz einklinken? Ich finde ein gewisses Revierverhalten schon recht gut und (für mich) erstrebenswert. Na gut, vieleicht bin ich da auch etwas geschädigt, nach dem Einbruch in unser Haus vor zwei Jahren. Jetzt haben wir unseren Benny. Und wenn der im Garten sich meldet und "sein Revier" verteidigt, finde ich das voll in Ordnung. Nur leider macht er es noch nicht im Haus. Da kann so ziemlich jeder rein kommen, ohne das Benny Laut gibt. Natürliches Revierverhalten ist gut und sollte nicht unterdrückt werden oder verstärkt werden.

Ich hoffe, das demnächst nicht nur die Schilder mögliche ungewollte Besucher abhält...



Der Wille ist wie ein Leuchturm in der Nacht, er weist uns den Weg in der Nacht, vorausgesetzt, er ist eingeschaltet. Wer Stroh im Kopf hat, fürchtet den Funken der

Wahrheit!

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Beitrag von rb_Stripey » Di 25. Nov 2008, 11:00


Hi Stefan,

unsere Loulou hat auch erst ab einem gewissen Alter Laut gegeben. Das erste Jahr/die ersten 1,5 Jahre war da gar nichts. Und mittlerweile klingt sie richtig gefährlich.


Bei regelmäßigen Besuchern wie der Postbotin schlägt sie manchmal an, aber eher selten. Und das finde ich auch richtig. Sollte sie ausnahmsweise wirklich Fremde "verpennen", reicht ein gezischtes "Pass auf!", um sie bellend zur Tür rennen zu lassen.


Auch ohne Einbruch (wie schrecklich, ich würde die Krise kriegen, das tut mir echt leid für Dich) habe ich das Bedürfnis, dass meine Hunde zeigen, dass sie aufpassen.


Gruß aus dem Norden,

Stripey

[Dieser Beitrag wurde am 25.11.2008 - 10:01 von Stripey aktualisiert]



Groovy greetings and have a nice day Stripey

rb_sijuto
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Beitrag von rb_sijuto » Di 25. Nov 2008, 11:24


Hi Stefan,

ich seh das genau wie Du!

Beide Hunde schlagen an, wenn es bei uns schellt - es ist die reine Freude, dass Besuch kommt, ich lasse sie - weil es könnte ja auch Besuch sein, über den ich mich nicht freue


Das Revieren im Garten kann ich auch - aus rein praktischen Gründen - nicht selbst übernehmen. Wir haben ein großes Grundstück, bis ich da die die Grenzen als "Rudelführer" abgescheckt hätte, würde mich mein Hund echt auslachen. Das schafft er bedeutend schneller und besser als ich. Auch in Wolfsrudeln - wenn man denn unbedingt meint Wölfe mit Hunden und unsere Haustierhaltung mit einem Rudelleben vergleichen zu wollen - übernimmt immer der die jeweilige Aufgabe, der es am besten kann. Und das sind definitiv meine Hunde - nicht ich.


Ansonsten habe ich bei dem einen meiner Hunde, den ich von Welpenalter an habe, auch gemerkt, dass solches Verhalten sich erst so mit 1,5 - 2 Jahren ausgebildet hat. Also warte mal noch ein bisschen ab!


Liebe Grüße

Silke

mit Jule und Tom



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