Stress im Auto

rb_Sabine
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Stress im Auto

Beitrag von rb_Sabine » Fr 28. Jan 2005, 17:25


Hallo, ich bin ganz neu im Forum und könnte einen guten Tipp gebrauchen.
Vor rund fünf Wochen haben wir uns eine AT-Hündin geholt, die jetzt 5 Monate alt ist. Schon die Autofahrt vom Züchter war extrem stressig, da sie sehr gespeichelt hat. Das halte ich aber fast für "normal" bei jungen Hunden. Nur hört der Stress nicht auf. Wir haben einen Kombi, der schön mit ihrer Decke hinten ausgelegt ist - egal, Lara bricht oder speichelt auch auf den kürzesten Wegen. Selbst die alte Emma (unsere Boxerdame, mit der sie sich prima versteht) kann sie nicht beruhigen.
Sie ist jetzt etwa zehn mal mit im Auto gewesen und ich sehe leider keine Besserung.
Da unsere bisherigen Hunde (Beagle, Münsterländer und Boxer) dieses Problem nicht hatten, wäre ich für einen Tipp sehr dankbar.
Schöne Grüße
Sabine


rb_yggdrasil
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Beitrag von rb_yggdrasil » Fr 28. Jan 2005, 18:45


hallo sabine!

ich kenne einige hunde, die dasselbe problem beim autofahren hatten wie deine hündin.
gelöst haben sie es mit einer box in der der hund mitfährt. die tiere scheinen sich dort sicherer zu fühlen als in diesem "riesenauto"
ansonsten kann man es auch mit homöopathie oder bachblüten versuchen, damit kenne ich mich aber leider nicht gut aus.

liebe grüße
anja



a little birdy in the sky
dropped me some whitewash in my eye
I did not laugh, I did not cry,
just thanked the lord, that cows don´t fly

rb_Susan
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Stress im Auto

Beitrag von rb_Susan » Fr 28. Jan 2005, 19:02


Hi Sabine,

wenn deine Hündin sehr verfressen ist, könntest du versuchen, sie umzukonditionieren.

Will sagen: Fluchtverhalten (das ist besagte Angst und Speicheln vor Aufregung) und Freßtrieb schließen einander aus.

Laß jemand anderen fahren und setz dich nach hinten, damit du bei den Hunden bist. Und nun eine Tüte voller kleiner Wurst- oder Käsestückchen raus und während der (kurzen) Fahrt immer schön reinstopfen. Einen für die Große, einen für die Kleine. Wenn sie frißt, wird sich dein Problem schnell in Wohlgefallen auflösen.

Im Unterbewußtsein wird das Verhalten geändert und sie wird ihre Angst dann nicht mehr in Flucht umsetzen wollen, sondern in Fressenwollen.

Das dauert eine ganze Weile, funktioniert aber sicher bei Hunden, die gerne fressen.

Langsam die Strecken verlängern und die Fütterabstände vergrößern. Das mußt du dann einfach sehen, wenn die Zeit reif ist dafür.

Ich hab die Erfahrung gemacht, daß so etwa 20 Übungs-Fahrten ausreichen.

Viel Glück, Susan

[Dieser Beitrag wurde am 28.01.2005 - 18:02 von Susan aktualisiert]


rb_Troja
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Beitrag von rb_Troja » Fr 28. Jan 2005, 19:26


Hi Sabine,

die Idee mit der Ablenkung halte ich für gut falls das aber auch nicht viel nützt und dein Hundi zu sehr unter Stress ist um überhaupt etwas aufzunehmen würde ich auch zu Homöopathie raten.
Dafür müßtest du allerdings mal den TA befragen, es gibt eine ganze Menge Mittel gegen Reisekrankheit bei Hunden allerdings muß es auch zu deinem Hund passen.
Wenn du keinen TA hast der auf diesem Weg arbeitet müßtest du versuche das Verhalten deiner Hündin mal ganz genau zu beschreiben, liegt sie flach im Auto und will sich nicht bewegen, oder jault sie, ist sie kalt, raucht jemand im Auto und wird es dann schlimmer, wird es besser wenn das Fenster auf ist?
Vielleicht kann ich dir ein Mittel empfehlen wenn du mir eine genaue Beschreibung geben kannst, besser wäre allerdings der TA denn der kann deinen Hund auch sehen für eine Beurteilung.

Viele Grüße
Troja




...sage nicht immer alles was du weißt, aber wisse immer, was du sagst

rb_Gerd
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Beitrag von rb_Gerd » Sa 29. Jan 2005, 13:30


Hallo Sabine,
dieses Verhalten ist an für sich normal für junge Hunde. Stell Dir mal vor, die kleinen Augen und das junge Gehirn müssen die vielen, mit großer Geschwindigkkeit vorbeirasenden optischen Eindrücke wahrnehmen und verarbeiten!! Ich habe meinen AT als Welpe über 250 km vom Züchter geholt, meine Frau ist gefahren und ich habe ihn zwischen meinen Füßen im Fußraum des PKW gehabt, die Sicht nach oben/draußen mit einem Handtuch abgedeckt und ihn mit einer Hand gestreichelt und beruhigend zugeredet. Wir haben auf der fahrt zwei Pausen gemacht, wo er sich im Freien lösen und ein wenig umherlaufen konnte. Der Hund hat nicht gebrochen und hat sich wohl gefühlt. Bei der ersten Fahrt im Laderaum des Kombis hat er auch stark gespeichelt. Das habe ich ganz schnell wegbekommen, indem ich ihn in eine Box gesetzt habe, die den Blick durch die Seitenscheiben nach draußen verhindern. Natürlich muß man die ersten Wochen langsam fahren, insbesondere in Kurven und auch keine langen Strecken, wenn es doch erforderlich sein sollte, immer mal eine Pause einlegen und das Hundi pinkeln und sich bewegen lassen.
Wenn Du das berücksichtigst, ist Dein Problem und das Deines Hundes bald Vergangenheit.
Viele Grüße von Gerd und Nick


rb_TOJU
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Beitrag von rb_TOJU » Sa 29. Jan 2005, 18:58


Gleiches was Gerd geschrieben hat kann ich bestätigen!!
Unser 2 AT-Rüde (auch fast 5 Monate alt) hat auf der Rückfahrt zum Züchter kaum, weil nüchtern gespeichelt. Dann nach den ersten Hupla besuchen (Konditionierung über Futter) ging es los. Besserung konnte ich bei Rückfahrten vom Hupla im dunkel feststellen. Nun hat der kleine während der Fahrt eine Matte vor dem Gitter und es hat sich deutlich gebessert !!

Ich hoffe das ganze "verwächst" sich dann auch mit der Zeit, so daß der kleine wieder freie Sicht für freie Hunde aht !

Unlust auf´s fahren od. mangelnden Einsatz auf dem auf dem Hupla konnte ich durch das speicheln nicht feststellen

Beste Grüße
Thomas


rb_dogmama
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Beitrag von rb_dogmama » Sa 29. Jan 2005, 19:47


Hallo Sabine,

steigt die Hündin überhaupt gerne ins Auto ein?
Wie verhält sie sich dabei?

Gruß
dogmama



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Wo immer der Begriff Ethik benutzt wird, ist er untrennbar mit dem Respekt vor jeglichem Leben verbunden.

rb_TineE
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Beitrag von rb_TineE » Sa 29. Jan 2005, 22:27


Hi Sabine,
genau das gleiche Problem hatte ich mit Annie. Meiner Meinung nach ist das Speicheln nicht ein generelles Problem der Kleinen beim Autofahren! Nach Bericht 'meiner' Züchterin, die den ganzen Wurf schon mal im Auto dabei hatte, hat nur Annie und eine andere Hündin gespeichelt. Bei Annie hat sich das dann bei uns auch gesteigert bis zum Erbrechen bei kürzesten Fahrten.

Ich war erstmal ziemlich perplex, weil ich das so nicht kannte (meine erste Hündin hat das Autofahren geliebt) und habe mir große Sorgen gemacht, denn wir wohnen auf dem Land und sind oft mit dem Auto unterwegs. Ich habe viele verschiedene Meinungen gehört, habe Homöopathie (Cocculus) und Bachblüten ohne Erfolg ausprobiert. Letztlich geholfen hat bei langen Fahrten das Menschenmedikament 'Reisegold'. Das sind kleine Tablettchen, von denen ich beim kleinen Welpen erstmal 1/4 gegeben habe, später 1/2. Inzwischen wiegt sie mehr, da gebe ich ihr eine ganze, immer nur vor langen Fahrten, also sehr selten. Das Medikament ist auch für Kleinkinder geeignet, deshalb ist es bestimmt für ATs auch ok!
Nach 'Reisegold' ließ das Speicheln nach. Annie war daraufhin wohl so überrascht, dass es generell besser wurde.

Wichtig war bei uns die Begrenzung des Platzes durch eine Box (leider wird die Größe der Box durch unseren 'schnittigen' Kombi-Kofferraum arg beschränkt). Das Auto selbst habe ich Annie im Sommer/Herbst dadurch 'schmackhaft' gemacht, dass ich sie im Kofferraum gefüttert habe. Jetzt, im Winter, komme ich nicht dazu und ich merke, dass sie sich schon wieder viel widerwilliger dem Auto nähert. Obwohl ich sie meist nur auf Fahrten mitnehme, bei denen für sie was angenehmes rausspringt (also nicht nur langweiliges Einkaufen), kommt es natürlich immer wieder vor, dass sie auch zu etwas ätzenderen Ereignissen gefahren wird, z.B. zum Ohrenkleben. Das Unangenehme verbindet sie eher mit dem Auto als das Angenehme! Und so ist es manchmal etwas schwierig, sie ins Auto zu bekommen (ächz). Das Blöde ist hier der etwas ungünstige Einstieg der Box, bei dem man sehr aufpassen muß, dass sie sich nicht wehtut. Beim Fahren selbst hat sie keine Probleme mehr, das Speicheln ist ganz verschwunden und gespuckt hat sie schon laange nicht mehr (sie ist jetzt 8 Monate alt).

Du siehst also, es wird besser! Annie wird das Auto wahrscheinlich nie so lieben wie meine Hündin davor, aber ich werde daran arbeiten, es für sie attraktiver zu machen.

Den Tip mit dem Ablenken durch Käse halte ich für nicht so günstig, denn durch die Magenfüllung erhöht sich die Wahrscheinlichkeit, dass das Hundchen wieder bricht. Von anderen Hundebesitzern habe ich gehört, dass ein Stück Ochsenziemer oder ein Kauknochen geholfen hat. Bei uns hat das nichts genützt, denn beim Autofahren interessiert Annie Kauen oder Fressen garnicht.

Also - Kopf hoch - und viele Grüße von TineE und Annie



Wuff!

rb_Sabine
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Stress im Auto

Beitrag von rb_Sabine » So 30. Jan 2005, 19:38


Hallo liebe AT-Fans,
also erst einmal lieben Dank für die schnellen Antworten.
Der Vorschlag von Susan hat spontan nicht so geklappt. Die Kleine ist so gestresst, daß ihr die Leckerlis total egal sind.

An dogmama: Sobald Lara meine Absicht erkennt und wir auf das Auto steuern, setzt sie sich hin und streikt. Ich hebe sie dann in den Wagen und sie versucht über die Hinterbank abzuhauen, hört dann aber doch auf das Kommando "sitz". Immer das gleiche Spiel. Wir reden ihr gut zu, die Kinder streicheln sie machmal und geraucht wird sowieso nicht. Entweder platzt sie sich oder sitzt dann wirklich ruhig und schaut aus dem Fenster. Irgendwelche Turnübungen macht sie nicht. Sie ist aber grundsätzlich schon eine kleine selbstbewußte Dame, die jetzt nicht etwa eingeschüchtert ist.

An Gerd: Lagsam sollte ich vielleicht wirklich einmal eine Box ausprobieren. Bisher habe ich sie immer abgelehnt, weil ich das Gefühl hatte, daß ich dann meinen Hund einengen würde. Ich werde ganz bestimmt noch einmal darüber nachdenken.

Jetzt noch an TineE.:
Ich befürchte ja fast, daß unsere Hündinnen sich sehr ähnlich sind. Meine TA hat mir MCP-Tropfen gegen das Erbrechen empfohlen. Haben sie heute ausprobiert: Lara hat wie immer gespeichelt, aber nicht gebrochen, was auch Zufall gewesen sein kann. Werde mir im Notfall Reisegold besorgen...

Vielen Dank für die Tipps, werde sie behutsam auswählen, probieren und dann natürlich berichten!

Schöne Grüße
Sabine



rb_dogmama
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Stress im Auto

Beitrag von rb_dogmama » Mo 31. Jan 2005, 23:14


Hallo Sabine,

ob Sie Nachfolgendes zeitlich und örtlich durchführen können, vermag ich nicht zu beurteilen.
Wie ich es jedoch nach Ihren Ausführungen einschätze, ist das Problem nicht das Fahren, sondern das Auto an sich - also sollte auch dort die Umkonditionierung beginnen.

Mein Vorschlag in Kurzform:

- Hündin fährt vorläufig nicht mit im Auto
- gefüttert wird im parkenden(!) Pkw - Türen bleiben offen, daß sie jederzeit rein und raus kann
- springt die Hündin nach einigen Fütterungen freudig ins Auto, werden die Türen geschlossen
- bleibt die Hündin nach einigen Mahlzeiten ruhig, wird der Motor angelassen
- auch diese Situation einige Male wiederholen - bleibt sie immer noch ruhig, können Sie ein paar Meter fahren
- dies wird von Mahlzeit zu Mahlzeit - und natürlich abhängig vom Verhalten der Hündin - fortgesetzt, bis sie mit ihr die normale Strecke zum Hundeplatz fahren können, ohne daß sie speichelt oder in den Wagen erbricht.

Das Futter würde ich ihr in kleinen Portionen mehrmals am Tag geben - aber nur im Auto. Will sie nicht reinspringen, fällt diese Mahlzeit eben aus. Über diesen indirekten Zwang muß sie lernen, daß das Auto etwas Schönes ist - die Belohnung für's Reinspringen erhält sie ja über das Futter.

Klingt härter als es ist ...

Ich drücke die Daumen!

dogmama

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Wo immer der Begriff Ethik benutzt wird, ist er untrennbar mit dem Respekt vor jeglichem Leben verbunden.

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