Kotfressen

Antworten
rb_wk
Benutzer
Beiträge: 102
Registriert: Mi 16. Dez 2009, 01:00

Kotfressen

Beitrag von rb_wk » Do 22. Sep 2005, 12:14


Hallo Forum,

in letzter Zeit hat der Jup die Angewohnheit, Kot zu fressen und zwar am liebsten die Losung von Wildtieren.

Deutet dies auf einen Mangel in der Ernährung hin ?

Herzlichen Gruß
Werner


rb_lutz
Benutzer
Beiträge: 1362
Registriert: Mi 16. Dez 2009, 01:00

Kotfressen

Beitrag von rb_lutz » Do 22. Sep 2005, 13:29


Hallo Werner,
Die Koprophagie (Kotfressen) deutet nur in den seltensten Fällen auf eine Mangelernährung hin.
Hunde haben nun einmal einen anderen Geschmack als Menschen und dazu gehört bei einigen Hunden als Lieblingsspeise neben dem sehr gesunden aber stinkenden grünen Pansen oder einen lecker nach Urin duftenden Ochsenpenis auch Aas und Kot.
Im Prinzip ist vom gesundheilichen Standpunkt da nur etwas gegen den Kot von anderen Hunden einzuwenden da hierdurch Wurmlarven,Giardien oder andere im Hund lebende Darmparasiten aufgenommen werden können. Beim Wild fällt mir noch der Fuchsbandwurm ein. Ich kenne ein Airedaleduo das jeden Morgen zum Frühstück mit Duldung seiner Besitzer (beides Ärzte) erst mal ein paar frische Pferdeäpfel aus dem Stall verdrückt.
Das mag ja noch angehen aber wir als Hundehalter müssen ja nicht alles hinnehmen und wir können gerade bei einem noch jungen Hund hier schon bei Hunde-oder Menschenkot eingreifen bevor sich diese dumme und für uns eklige Angewohnheit richtig einschleift, das halte ich nun doch für legitim.
Nachdem unser Joker sich als Welpe mit wahrer Begeisterung möglichst auch noch auf den Dünnpfiff anderer Hunde gestürzt hat und sich dadurch auch Giardien eingefangen hat sowie anfing sich darin auch noch zu wälzen habe ich hier sehr konsequent durchgegriffen. Ich habe ihn im Gras neben dem Dünnpfiff in dem er sich gewälzt hat sofort und unter "Pfui" solange hin und her gezogen bis er einigermaßen wieder sauber war und zu Hause gleich in die Wanne gesteckt. Das habe ich 2x machen müssen und ich habe auch beim Freilauf scharf darauf geachtet und sofort laut "Pfui" gerufen sowie er Interesse an einem Kothaufen zeigte.
Ob es nun der Schock bei unserem Joker war das ich ihn in Verbindung mit dem Kotgeruch so rüde angefasst habe, (was er nicht gewohnt war)oder ob ich damit nur Glück gehabt habe weiß ich nicht, heute ist jedweder Kothaufen für ihn wenigstens nicht mehr von Interesse und er hält auch beim Schnüffeln respektablen Abstand.
Ob das immer klappt kann ich auch nicht beurteilen da wir eine Labrador Hündin kennen die sich trotz aller Bemühungen ihrer Besitzerin jeden Kothaufen am Wegesrand einverleibt.
An deiner Stelle würde ich es erstmal mit einem scharfen "Pfui" bei Annäherung an einem Kothaufen versuchen, wenn das nichts bringt mir evtl. die Hilfe einer Hundeschule holen wo man den Hunden auch beibringen kann keine fremde Nahrung aufzunehmen.

Mit freundlichen Grüßen lutz mit Joker

[Dieser Beitrag wurde am 22.09.2005 - 12:46 von lutz aktualisiert]



Die Beziehung zwischen einem Mann und seinem Hund ist heilig,

was die Natur vereint hat, soll keine Frau trennen.

A.R. Gurney

rb_wk
Benutzer
Beiträge: 102
Registriert: Mi 16. Dez 2009, 01:00

Kotfressen

Beitrag von rb_wk » Do 22. Sep 2005, 15:04


Hallo Lutz,

danke für Deine Erklärung. Ich wundere mich immer mehr über Jupi, bisher war Kot überhaupt kein Thema, dann plötzlich ist er richtig scharf darauf. Aber, wenn man bedenkt, als Kind konnte ich Spinat nicht ausstehen, heute ist es mein Lieblingsgemüse.

Dank Deiner Ausführung werde ich es als Weiterentwicklung zum Feinschmecker hinnehmen, mit der Hoffnung, daß meine Erziehungsmethode ebenso erfolgreich verläuft wie bei Dir.

Dabei ist das schon ein Witz, da schnippelt man Gemüse und Fleisch, reichert es dann mit Omega-3 und Omega-6 Säuren an, sorgt sich um das Calcium-Phosphor-Verhältnis und der Bursche läßt das alles stehen für einen Haufen Sch...dreck.

Dank Dir nochmals.

Herzlichen Gruß
Werner



rb_Bettina
Benutzer
Beiträge: 1215
Registriert: Mi 16. Dez 2009, 01:00

Kotfressen

Beitrag von rb_Bettina » Do 22. Sep 2005, 15:08


Hallo Werner,

das ist das Alter....da müssen wir durch !!

Amanda macht das z.Zt. auch sehr gern, deshalb sind unsere Spaziergänge auch sehr nervenaufreibend. Sie findet immer wieder irgend etwas Stinkendes und ich denke, nur hartes Durchgreifen bringt da was.

Nur zur Beruhigung - Conrad hat das in dem Alter auch gemacht, jetzt ist für ihn diese Unart unter allem Niveau.

Und zu fressen bekommen sie beide das Gleiche.

Ich wünsche stressfreie Spaziergänge
liebe Grüße
Bettina



Um einander zu verstehen, brauchen die Menschen nur wenige Worte. Viele Worte brauchen sie nur, um sich nicht zu verstehen.

rb_Susan
Benutzer
Beiträge: 783
Registriert: Mi 16. Dez 2009, 01:00

Kotfressen

Beitrag von rb_Susan » Do 22. Sep 2005, 15:39


Für junge Hunde ist Vieles, was uns unerträglich eklig erscheint, vom Geruch her einfach nur Essen!

Meist verschwinden diese Gelüste mit zunehmendem Alter von selbst. Allerdings steht auch bei uns das Fressen von Menschenschiete am Wegesrand unter schärfster Strafe!!! Ich unterbinde (oder versuche es zumindest) sowas aufs Schärfste, weil es mir einfach eklig ist. Für den uns untergeordneten Hund bedeutet das dann, daß wir als Chef den Anspruch auf das "Leckere" für uns erheben. Also nichts, was er nicht verstehen und akzeptieren könnte. Und wie alles beim jungen Hund, dauert auch das, bis er es endgültig begriffen hat.

Hundekot hat noch keiner meiner Hunde je gefressen, das käme mir auch komisch vor, denn immerhin ist der ja mit dem Individualgeruch des Verursachers versehen. Das paßt irgendwie nicht.

Es gibt Welpen, die sind so unsicher, daß sie ihren eigenen Kot fressen, nur um nicht "aufzufallen". Ganz nach dem Motto, wo es nicht nach mir riecht, bin ich auch nicht.

Also haltet durch, immer wieder verbieten und dann erledigt es sich meist irgendwann von allein.

Liebe Grüße, Susan


rb_Uschi
Benutzer
Beiträge: 2024
Registriert: Mi 16. Dez 2009, 01:00

Kotfressen

Beitrag von rb_Uschi » Do 22. Sep 2005, 17:34


Hallo Werner,

Unser TA sagte uns damals, dass es nichts ausmacht, wenn der Hund Kot von Pflanzenfressern aufnimmt. Das ist auch nicht so eklig. Und das macht sie auch jetzt mit 2 Jahren noch hin und wieder.

Hundekot hat unsere niemals gefressen, nur die Menschenhaufen fand sie unwiderstehlich, Pfui Teufel.
Ein paar Mal musste dann halt ein fürchterliches Donnerwetter über sie kommen, dann wars vorbei.
Außer sie "stolpert" direkt über einen (man sollte kaum glauben, wo Menschen sich überall trauen), aber dann bin ich ja dabei und kann sie davon abhalten. Suchen im Gebüsch tut sie die Haufen auf jeden Fall nicht mehr.

Gruß
Uschi






rb_lutz
Benutzer
Beiträge: 1362
Registriert: Mi 16. Dez 2009, 01:00

Kotfressen

Beitrag von rb_lutz » Do 22. Sep 2005, 20:03


Auch Hundekot selbst wird von einigen Hunden gerne zu sich genommen, wie ich bei o.a.Labradorhündin immer wieder mitbekomme. Besonders wenn es richtigen Dünnpfiff mit einem hohen Anteil nur anverdauter Nahrung aufzufinden gibt.
Hier scheint der Individualgeruch entweder nicht zu stören oder wird gar nicht erst richtig erzeugt weil bei weichem Kot der dafür notwendige Druck auf die Analdrüsenbeutel nicht genügend zustande kommt.
Das ist meine Erklärung zu diesem nicht ganz so appetitlichem Thema.
Ich muß allerdings zugeben nicht Fachmann genug zu sein um die Hinterlassenschaften eines Neufundländers von denen eines Zweibeiners unterscheiden zu können wenn kein Klopapier daneben liegt und muß mich darin auch nicht unbedingt zwingend weiterbilden und Studien betreiben.
m.f.G.lutz mit Joker

[Dieser Beitrag wurde am 23.09.2005 - 10:17 von lutz aktualisiert]



Die Beziehung zwischen einem Mann und seinem Hund ist heilig,

was die Natur vereint hat, soll keine Frau trennen.

A.R. Gurney

Antworten

Zurück zu „Gesundheit“