Führervertrauen

rb_Uschi
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Führervertrauen

Beitrag von rb_Uschi » Do 19. Jun 2008, 11:07


Hallo Lutz,


auch Wijnta hält sich nicht mit Vorwarnungen auf, zumindest sehe ich keine.

Der andere Hund wohl schon, denn so schnell, wie da letzthin einer auf dem Rücken lag, konnte ich kaum schauen.


Dazu kommt dann noch, dass es Leute gibt, die mir das Blecken ihres Hundes als Beschwichtigung verkaufen wollen und sich weigern, auf meine Bitte hin, den Hund zurück zu holen, weil der doch ganz lieb ist und nur beschwichtigt


Sie verprügelt auch intakte Rüden. Wobei ich nicht das Abschnappen bei sexueller Belästigung meine.


Ein ihr bekannter Riesenschnauzerrüde verstand kürzlich die Welt nicht mehr, als er Wijnta plötzlich im Nacken sitzen hatte. Er hatte sie beim Spielen respektlos überrannt, so dass sie sich mehrmals überschlug.

Auch ihr bester Freund seit Kindertagen kam mal dran, als er ihr die Zähne zeigte. Da flogen die Fetzen, Verwundungen gabs zum Glück keine.


Wir haben das Glück, dass Wijnta überhaupt kein Theater an der Leine macht. Sie benimmt sich angeleint genauso, als wäre sie frei.


So lange ich den Überblick habe, wähle ich die Kontake aus, mache Umwege, gehe sehr einsame Wege. Aber manchmal kommt es eben doch zu ungewollten Begegnungen, auch unliebsamen. Das möchte ich Wijnta ersparen, denn ich sehe langsam einen Erfolg meiner Maßnahmen. Sie wird wieder etwas ruhiger, ist nicht mehr ganz so angespannt bei Hundebegegnungen wie noch im Herbst nach der Beißerei. Je weniger unfriedlichen Hunden wir begegnen, je mehr friedliche Kontakte sie hat, je besser kann sie wieder Vertrauen fassen, denke ich (und ich auch).


Und das ist das Problem. Ist sie womöglich angespannt, weil ich es bin?


An Pfefferspray habe ich auch schon gedacht. Da gibt es hier so eine Kandidatin........, der Halter ist der Meinung, er hätte den liebsten Hund der Welt. Er muss blind und taub sein, denn er sieht nicht ihre deutlich gezeigten Zähne und hört ihr Knurren nicht, sie läuft immer frei, weit voraus und außerhalb seines Einflussbereiches. Bis jetzt konnte ich sie mit Geschrei vertreiben, aber ob das immer klappt?


Wieso sollte Joker eigentlich ein schlechtes Gewissen haben, wenn er rauft?


Viele Grüße

Uschi

[Dieser Beitrag wurde am 19.06.2008 - 10:13 von Uschi aktualisiert]


rb_lutz
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Beitrag von rb_lutz » Do 19. Jun 2008, 13:38


Hallo Uschi,


ja meide den Kummer und meide den Schmerz, ja dann ist das Leben ein Scherz....

Aber jetzt im Ernst, ich denke nicht dass ein Meideverhalten in dem man Hundebegegnungen soweit wie möglich aus dem Weg geht hier auch zur Verhaltensänderung mit anderen Hunden beiträgt.


Deine Anspannung bei Hundebegegnungen wird deine Hündin ganz sicher spüren und sich auch auf sie übertragen.

Irgendwie mußt du es einfach hinkriegen cool zu bleiben auch wenn das leichter dahergesagt als getan ist.


Wir gehen wenigstens unsere alten Wege auch wenn ich jetzt besser aufpassen muß wer uns entgegen kommt. Früher war es mit Joker bequemer als er über Anpöbeleien aller Art hinwegsah und kleinere Hunde höchsten anpinkelte wenn sie nach ihm schnappten wo ihm heute gleich ein Zacken aus seiner Krone als König der Terrier zu brechen scheint, wenn andere Rüden es, wie er wohl meint, ihm gegenüber am nötigen Respekt mangeln lassen.


Joker an der Leine, versuche ich es jedenfalls selbst locker zu bleiben wenn ich merke dass Jokers Rute erstarrt und er sich groß macht und in die Brust schmeißt wenn er angepöbelt wird, damit, dass ich ihm auf die Schulter klopfe und ihn bequatsche: " Da gucken wir doch gar nicht hin..., ach laß ihn der kann uns doch gar nichts...., komm wir gehen einfach weiter.... usw." Das klappt meist ganz gut und ich lobe Joker denn auch immer tüchtig wenn er sich souverän verhalten hat. Oft sogar so gut, dass wenn er demselben Hund nochmal begegnet, ihn von sich aus ignoriert.


Ganz sicher hat sich diese Verhalten erst mit dem vollständigen Erwachsenwerden bei Joker eingeschlichen, und es wäre mir lieber und bequemer wenn er sich für sein Machogehabe schämen würde, anstatt so wie es den Anschein bei ihm erweckt dass er daran auch noch Freude empfindet und stolz darauf ist wenn er mal wieder jemanden so richtig die Zähne zeigen konnte.


Ich möchte mich wenigstens nur ungern in die Reihe von Hundehaltern einreihen müssen die denn schon von weitem rufen: "Ist das ein Rüde!?"

Wir arbeiten daran obwohl sich Joker von einer Hündin wahrscheinlich eher totbeißen lassen würde als sich zu wehren.



Viele Grüße von lutz mit Joker

[Dieser Beitrag wurde am 19.06.2008 - 12:49 von lutz aktualisiert]



Die Beziehung zwischen einem Mann und seinem Hund ist heilig,

was die Natur vereint hat, soll keine Frau trennen.

A.R. Gurney

rb_Uschi
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Beitrag von rb_Uschi » Do 19. Jun 2008, 14:54


Hallo Lutz,


dann hast Du die besseren Nerven. Mein Mann geht auch nicht irgendwo extra hin, sondern die alten Wege.


Nein, das muss ich nicht haben, wenn ich weiß, dass ich dann garantiert xy frei laufend begegnen werde.

Es ist wirklich leichter gesagt, als getan, cool zu bleiben.

Bei dem angeblich beschwichtigenden Hund ist es mir gelungen, das sah aber auch nicht wirklich gefährlich aus und Wijnta hat schnell klar Schiff gemacht, was der auch glücklicherweise akzeptiert hat.



Wir arbeiten auch daran



Viele Grüße

Uschi

[Dieser Beitrag wurde am 19.06.2008 - 14:00 von Uschi aktualisiert]


rb_Cap
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Beitrag von rb_Cap » Do 19. Jun 2008, 16:04


Hey Uschi,

ich empfand deine Wijnta als ganz normal und ausgeglichene Hündin ,als wir im Frühling zusammen spazieren liefen.Es gab auch keine Probleme zwischen den beiden Damen, obwohl sie sich eigentlich nicht kannten.

Dieses Verhalten, das Wijnta anderen Hunden, zum Teil ,gegenüber an den Tag legt, ist in meinen Augen ein ganz normales Verhalten einer gestandenen , erwachsenen Hündin. So wie es auch Lutz schreibt. Ich denke, sie hätte sich, auch ohne die Blessur, die sie im Herbst eingefangen hat, mit der Zeit etwas ungeduldiger anderen ,für sie respektlos verhaltenden, Hunden gegenüber betragen.

Meine vorige Hündin war das auch .Das zeigte sie so ab dem 4/5 Jahr .Es liegt einfach auch an ihrem Selbstbewusstsein.

Sie ist es ja auch nicht gegenüber jedem.

Ich bin überzeugt du kriegst das mit ihr so hin, dass es für euch beide passt .

Liebe Grüsse

Regine

[Dieser Beitrag wurde am 19.06.2008 - 15:10 von Cap aktualisiert]


rb_Uschi
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Beitrag von rb_Uschi » Do 19. Jun 2008, 17:24


Hallo Regine,


klar, mit Janka war alles wunderbar. Janka ist auch ein äußerst freundliches Mädchen. Da hat Wijnta keinerlei Ambitionen auf Konfrontation.


Vielleicht liegts ja wirklich auch am Alter. Sie war im Herbst 4. Aber sie kam so plötzlich und unvermittelt, diese Verwandlung.


Ich hoffe, wir bekommen es hin. Gestern abend wars mal wieder wie in alten Tagen. 4 Hunde-Weiber, die über die Wiese toben und sich anschließend in der Gruppe niederließen um gemeinsam zu hecheln


Die 3 Mitgespielinnen waren "handverlesen"


Viele Grüße

Uschi


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