Die Leinenfranktion oder: das Frauenproblem

rb_Rover
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Die Leinenfranktion oder: das Frauenproblem

Beitrag von rb_Rover » Mo 23. Nov 2009, 16:09


Hallo Ihr alle, besonders die Angehörigen der genannten Fraktion!


Wie versprochen, fange ich hier mit dem Thema Leine (als Frauen- und heimliches Männerproblem ) nochmal an.


Bei uns fing das Ganze so an: Rover durfte als Welpe und Jungspund oft frei laufen. Wir haben geübt, im Garten wie auch "draußen", und es war wunderbar. Rover kam auf Zuruf, passte auf, wo wir waren und merkte sofort, wenn wir uns versteckt haben.


Bis...ja, bis eines Tages irgend etwas war, was ihn sehr interessierte und sein Herankommen nach dem Ruf sehr verzögerte. Er kam, aber im Nachhinein betrachtet war das der Anfang.

Denn ab jetzt schaute Rover immer, wenn wir ihn riefen, sich erstmal gründlich um: wo ist das, von dem sie mich abhalten wollen? Sah er nichts, kam er.


Und eines Tages waren wir auf einer Riesen - Wiese (so ziemlich der einzigen, die wir hier haben )

und Rover hopste vergnügt um uns herum. Da sahen wir in großer Entfernung einige Rehe laufen. (Wo sind nur die schönen Zeiten hin, wo Rehe anständigerweise tagsüber im Wald VERSTECKT waren und Angst vor Menschen hatten?).

Wir riefen Rover also, machten uns auch ganz wichtig und interessant, doch trotzdem wurde er sofort ganz groß: WO sind die interessanten Sachen? Und er sah die Rehe, und weg war er. Hinter den Rehen her in den Wald.

Zum Glück kam er relativ schnell wieder (vielleicht so nach 3-4 Minuten, das war aber eine gefühlte halbe Stunde für mich).


Und seitdem geht er an der (langen) Leine.

Auch seine Kastration hat an diesem Verhalten nichts geändert - weder zum positiven noch zum negativen.


Auch in den Bergen habe ich ihn immer an der Leine, das ist eine Gewohnheitssache. Aber ohne wäre es sicher manchmal viel schöner... (und einfacher).


Bin jetzt gespannt, wie das bei Euch war/ist. Und was Ihr versucht habt.


Wie ich schon im anderen Thread erwähnt habe: ein Geräte (egal, ob Sprüh oder Elektro) kommt mir nicht an den Hund.

Auch, wenn ich hier jemanden kenne, der es erfolgreich angewendet hat.


Viele Grüße

von Kerstin



Der Hund im Haus erspart den Weihnachtsmann!

rb_TerrierLady
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Beitrag von rb_TerrierLady » Mo 23. Nov 2009, 17:16


Hallo Kerstin,


wie schön du doch meine Ina beschreibst . . . . .


Vor der Kastration war das ja noch alles irgendwie erträglich. Sie war kränklich, hatte ein Herzproblem und null Power. Nach der notwendigen Kastration

wurde sie auf einmal topfit und dann ging es eben los.


Da die Straßen immer irgendwo viel zu nahe sind gibt es nur noch Leine und ich hab mir vor lauter Verzweiflung einen Garten mit Zaun gesucht.

Dort gibt es Freilauf und spielen - außerhalb des Zaunes nur Leine.


Da Funny leider Ina immer zum spielen auffordern wollte gibt es für Funny eben auch nur Leine.


Ich habe aber auch das Gefühl dass das keine der beiden stört. Nur ist es eben manchmal ziemlich schade . . . tja was solls . . .


Gruß Ulrike


rb_Vanja
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Beitrag von rb_Vanja » Mo 23. Nov 2009, 17:17


Ich mache dagegen garnichts. Keine Schleppleine, kein nichts. Ich warte einfach ab. Da arbeitet die Zeit für mich.

Ich muß Geduld aufbringen. Die 3. Läufigkeit, vermehrtes laufen dürfen bei Coursings im nächsten Jahr und bei meiner Hündin dürften die Probleme aus der Welt sein


Bei meinen Airedales und auch den anderen Whippets hatte ich dieses Problem bisher nicht.


Bei Gini liegt es wohl an der Zugehörigkeit zur Rennlinienfraktion. Die sind hasenschärfer als die "nur" hübschen Showhunde


LG Ilona


rb_TerrierLady
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Beitrag von rb_TerrierLady » Mo 23. Nov 2009, 17:20


Ina geht richtig auf Jagd. Da schaltet ein Hebel im Gehirn um und sie hört absolut nichts mehr und rennt dem Hasen hinterher.


Leider ist es schon zu spät sie zu rufen wenn sie die Nase am Boden hat - und meine Nase ist nicht so gut dass ich es vorher schon merke . . .


rb_NADINE01
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Beitrag von rb_NADINE01 » Mo 23. Nov 2009, 19:36


Hallo Kerstin,

das was Du in Deinem Beitrag schreibst, kenne ich auch mit meinem Vito! Wir machen seit ca. 2-3 Monaten "Dummy-" Training, bei dem das Jagdverhalten des Hundes umgelenkt werden soll. Vito lernt dabei, dass wir zusammen jagen, bzw. nur auf Komando gejagt wird. Ich habe bis jetzt sehr gute Erfahrungen damit gemacht und kann ihn besser aus manchen Situationen abrufen, als vorher...Auch bei Spaziergängen an der Leine nehme ich den "Dummy" jetzt mit, da Vito sehr aufgeregt ist und auch sehr gerne voran geht um alles ab zu checken. Durch dem Dummy achtet er mehr auf mich, als auf andere Hunde, Katzen etc.! Er trägt ihn nun schon eine ganze Weile stolz in der Schnauze und man hat den Eindruck, alles andere ist nicht mehr so interessant wie vorher ohne Beutel... Vieleicht ist das ja auch etwas für Euch?!


Liebe Grüße,

Nadine

[Dieser Beitrag wurde am 23.11.2009 - 18:37 von NADINE01 aktualisiert]



Nadine aus Paderborn
www.napf-express.de

rb_Freddy
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Die Leinenfranktion oder: das Frauenproblem

Beitrag von rb_Freddy » Mo 23. Nov 2009, 19:54


Hallo zusammen,


einiges zu dem Thema wurde ja schon angeschnitten.


Ich möchte mal einen neuen Aspekt, über den sich nachzudenken lohnt, einwerfen.


Airedales sind normalerweise (Gebrauchs-) Hunde die "arbeiten" wollen. Und ich denke sie müssen auch vernünftig beschäftigt werden, damit sie nicht auf "dumme Gedanken" kommen.


Wie lastet Ihr Eure Hunde körperlich und geistig aus? Reicht das? Ist das Zusammensein mit Euren Hunden für die Hunde interessant und spannend oder doch eher langweilig?


Das sind Fragen die man sich immer mal wieder selbstkritisch stellen sollte.


LG

Freddy mit Felix

[Dieser Beitrag wurde am 23.11.2009 - 18:55 von Freddy aktualisiert]



Die Treue eines Hundes ist ein kostbares Geschenk,

das nicht minder bindende moralische

Verpflichtungen auferlegt als die Freundschaft

eines Menschen.

(Konrad Lorenz)

rb_Eddi
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Beitrag von rb_Eddi » Mo 23. Nov 2009, 20:16


Hallo,


also ich kann und mag beim Reiten den Hund nicht an der Leine haben.

Klar, theoretisch ginge das bis zu einem gewissen Tempo; aber das ist für mich ungemütlich, das Pferd muß ständig aufpassen (was es nicht wirklich einsieht, "soll der doofe Köter doch woanders seine Füße hinstellen!")und Hundi kann ja außer mithecheln rein gar nix anderes tun.


Bis Zirbel kam, war das auch nie ein Problem. Die Welpen sind vom ersten Tag an frei gelaufen; sie haben in dem Alter immer Angst, mutterseelenallein in der Pampa zurück zu bleiben. zT war ja auch ein erwachsenens Hunde-Vorbild da.

Grad mit Pferd ist man recht flott und beweglich, so war das Folgen lernen immer komplikationslos, weglaufendes Hundekind fix eingeholt. Nur Zirbel ist die erste seit 27 Jahren, die ich von Welpe an habe und die trotzdem jagen geht. Der eine oder andere "Gebrauchte", von denen meist einer mein Rudel bereichert, brachte das Problem ebenfalls mit. Zirbel geht aber "nur" hinter Wild her und "nur" wenn sie genügend weit Vorsprung hat; "bei Huf" oder "nah bei Pferd" habe ich sie im GRiff. Von allem anderen kann ich sie gut bis sehr gut abrufen.


Früher, als die WElt noch in Ordnung war und Rehe noch Angst hatten @Kerstin, war mir das nicht so schlimm, Püppi zB kam schon immer wieder heil heim. Aber mit zunehmendem Alter kann ich das gar nicht mehr haben. Zumal mit Kim und Rough in den vorhergegangenen 15 Jahren Ruhe herrschte.Wenn ich den Hund schon nicht mehr hinter einer Kurve sehe, wird mir ganz komisch und da handelt es sich um Sekunden!

Wir haben das Problem jetzt fast bewältigt, Zirbel war lange nicht mehr richtig weg. *klopfaufholz*


Ich versteh die Fraktion, die sich sagt, lieber immer (Schlepp)leine, als einmal Stoßstange oder übereifriger Jäger. Das ist für mich keine Alternative.

Selbst zu Fuß hätte ich schlicht keine Lust, einen Hund am Strick zu haben. (sogar die Pferde lernen, frei "bei Fuß" zu gehen). Ich finde auch, daß dem Hund viel entgeht, was seine Entdeckerfreude gern untersuchen würde und toben, rennen, suhlen....


Für mich gab es die Variante ohne Hund reiten, hätte bedeutet, daß ich Pferde und Hunde zeitlich aufteilen muß, da wären wir alle zu kurz gekommen. Vom Pferd aus habe ich sogar zT bessere Einflußnahme. Ich kann Zirbel etwas (morsche Knüppelchen) hinterher werfen, von oben geht das besser und auf freier Fläche ist Pony auch schneller als Hundi.....Naja, im Wald ist das mit der freien Fläche zugegeben komplizierter. Doch ich bin ziemlich treffsicher


Gegen die von Kerstin erwähnten Halsbänder bin ich ebenfalls aus Überzeugung. Sie jemandem zu empfehlen, käme mir nicht in den Sinn.

Dennoch hatte ich mich entschieden, Zirbel so ein elektrifiziertes zu "gönnen". Nich hauen, ich kann das für diesen Einzelfall wirklich gut begründen, aber das sprengt diesen Rahmen und soll bei Interesse einem gesonderten Beitrag vorbehalten bleiben. Es hat dem kleinen Monster nicht geschadet, sie hat keine Angst vor Wild oder was anderem bekommen. Im Gegenteil, der optional damit verbundene Piepston ist zum "Keks-haben-weil-Reh-gesehen"-Signal geworden.

Ich benutze es nicht mehr, weil es kaputt ist (nee, runtergefallen, nicht heiß gelaufen!) und wie gesagt, die schlimmste Jagerei ist auch vorbei, Zirbel lernt mit zunehmendem Alter sich zu beherrschen. Mittlerweile ist es meist besser ein Kekschen fürs aufgeregt dableiben, als beim Weglaufenerwischen eine Sanktion zu erhalten.


LG

Eddi


rb_Uschi
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Beitrag von rb_Uschi » Mo 23. Nov 2009, 22:01

Freddy hat geschrieben:
Hallo zusammen,


einiges zu dem Thema wurde ja schon angeschnitten.


Ich möchte mal einen neuen Aspekt, über den sich nachzudenken lohnt, einwerfen.


Airedales sind normalerweise (Gebrauchs-) Hunde die "arbeiten" wollen. Und ich denke sie müssen auch vernünftig beschäftigt werden, damit sie nicht auf "dumme Gedanken" kommen.


Wie lastet Ihr Eure Hunde körperlich und geistig aus? Reicht das? Ist das Zusammensein mit Euren Hunden für die Hunde interessant und spannend oder doch eher langweilig?


Das sind Fragen die man sich immer mal wieder selbstkritisch stellen sollte.


LG

Freddy mit Felix



Hallo Freddy,


manchmal ist das Zusammensein schon langweilig, wenn ich bügle, putze, einkaufe, lese, etc.


Aber ich finde, das muss sie schon abkönnen. Ich kann, und will auch nicht, den ganzen Tag den Animateur spielen.


Ansonsten war sie in der Welpenschule, im Junghundekurs, hat Obedience gemacht, immer noch VPG, was ja bekanntlich nicht nur aus Schutzdienst besteht.

Mein Mann geht mit ihr joggen.


Das heißt auch, dass wir in Übung bleiben müssen, vor allem was Fährten, UO anbelangt und das auch unter der Woche machen, nicht nur am Samstag auf dem Hupla.


Frühmorgens und abends trifft Wijnta ihre Kumpels und kann toben, wenn sie denn mag.


Auf die Spaziergänge geht das Häschen (Felldummy) mit, das sehr beliebt ist, aber nicht so beliebt, wie das, das leibhaftig davonrennt


Und ja, hin und wieder erlaube ich mir, eine Freundin mitzunehmen auf unsere Gänge, und da ist dann nichts los für Wijnta, da quasselt die Alte.



Viele Grüße

Uschi


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Die Leinenfranktion oder: das Frauenproblem

Beitrag von rb_lutz » Mo 23. Nov 2009, 22:40


Hallo Freddy und AT-Freunde,


alle Hunde sind sogenannte Tagdöser und würden, sich selbst überlassen, meist auf der faulen Haut liegen wenn sie nicht mit der Nahrungsbeschaffung (jagen) beschäftigt wären.


Wenn man ihn lässt verbringt ein normaler Hund von 24 Stunden gut 16-18 Stunden mit schlafen und ruhen.


Wenn er sich dann noch 2-3 Stunden richtig körperlich auspowern kann und noch 1-2 Stunden für "Kopfarbeit" hinzukommen, ist auch ein "Arbeitshund" wie der Airedale normalerweise voll ausgelastet.


Der in letzter Zeit immer häufiger durch Hundenannys und ähnliche "Erzieher" verbreitete "Beschäftigungswahn" ist in vielen Fällen kontraproduktiv für das Seelenleben und Nervenkostüm der Hunde.

Ein Hund muß auch die Gelegenheit haben Hund zu bleiben.(Ohne das irgendjemand an ihm herumtüdelt).


Man muß nicht den ganzen Tag der Entertainer und Bespaßer des Hundes sein, und gerade wenn auch noch mehrere kleine Kinder im Hause sind braucht auch ein Airedale der sonst für jedes Unternehmen immer zu haben ist, seine Rückzugsmöglichkeit.


Langweilen kann sich unser Joker schon deshalb nicht, weil er praktisch bei allem was ich den ganzen Tag über tue immer dabei ist, und ich ihn auch überall mit hinnehme.


Wenn ich zu lange auf dem Sofa liege, lese oder am PC sitze meldet er sich schon bei mir wenn er meint dass ich mich um ihn kümmern muß. Üblicherweise lasse ich mich denn auch (entgegen der wahren Lehre) auf die von ihm gewünschten Aktivitäten ein.


Ich denke dass ich so einen sehr zufriedenen und ausgeglichenen Hund habe,der reichlich notwendigen sozialen Kontakt mit Artgenossen und Menschen aller Altersklassen hat und sich auch ausgelastet fühlt.


Viele Grüße von lutz mit Joker

[Dieser Beitrag wurde am 23.11.2009 - 21:47 von lutz aktualisiert]



Die Beziehung zwischen einem Mann und seinem Hund ist heilig,

was die Natur vereint hat, soll keine Frau trennen.

A.R. Gurney

rb_Vanja
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Die Leinenfranktion oder: das Frauenproblem

Beitrag von rb_Vanja » Mo 23. Nov 2009, 22:49


Ich denke, daß ein zuviel an Animation auch einen Hund zum Neurotiker werden läßt.


Man sollte auf die Bedürfnisse des Hundes eingehen, aber das arme Tier nicht überstrapazieren resp. reizüberfluten.


LG ilona

[Dieser Beitrag wurde am 23.11.2009 - 21:50 von Vanja aktualisiert]


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