Erziehung: Vertrauen, Bindung, Dominanz

rb_Uschi
Benutzer
Beiträge: 2024
Registriert: Mi 16. Dez 2009, 01:00

Erziehung: Vertrauen, Bindung, Dominanz

Beitrag von rb_Uschi » Sa 14. Nov 2009, 21:41

Freddy hat geschrieben:Es ist sogar mehrmals passiert das er mit der Frisbee in der Schnauze ein Reh aufgescheucht hat

Hallo Freddy,


schätze Dich glücklich, wenn er sich von obigem mit einem MO abrufen lässt.




Viele Grüße

Uschi


rb_Gaby
Benutzer
Beiträge: 351
Registriert: Mi 16. Dez 2009, 01:00

Erziehung: Vertrauen, Bindung, Dominanz

Beitrag von rb_Gaby » So 15. Nov 2009, 00:32


Mir ist es bislang leider nicht gelungen ein MO für Gonzo zu finden. Ich hab schon alles Mögliche ausprobiert aber sobald wir draußen sind interessiert er sich nicht mehr für irgendwelche Spielsachen, es sein denn für die anderer Hunde .


Das war bei unserem ersten Airedale ganz anders. Der hatte einen roten Beißring, der für ihn das Wichtigste überhaupt war. So verfressen wie er war, wenn ich ihm in der einen Hand ein Leckerchen und in der anderen diesen Ring zeigte, so entschied er sich immer für den Ring. Waren wir draußen unterwegs und ich hatte den Ring in der Hand, so wich er mir selbst wenn uns andere Hunde entgegen kamen nicht von der Seite, eine Leine war nicht nötig. Mit dem Ruf "Ring" konnte ich ihn immer in jeder Situation zuverlässig abrufen. Ich kann mich noch daran erinnern, dass er einmal im Feld Kaninchen aufscheuchte und sofort mit der Jagd auf sie begann. Ich brüllte einfach nur laut "Ring" und Dreamer legte sofort eine Vollbremsung ein und kam zu mir zurückgerannt. Den Ring hatte ich auf diesem Spaziergang übrigens zu Hause vergessen


Dau muss ich noch sagen, dass ich das mit diesem roten Beißring gar nicht speziell trainiert habe, das hatte sich einfach so von selbst ergeben.


Gruß Gaby


rb_StefanK
Benutzer
Beiträge: 165
Registriert: Mi 16. Dez 2009, 01:00

Erziehung: Vertrauen, Bindung, Dominanz

Beitrag von rb_StefanK » So 15. Nov 2009, 00:38


Auch Benny ist unser erster Familienhund. Da ich aber schon mit verschiedenen Hunden vorher "gearbeitet" habe, wußte ich, dass es bei Benny in vielelei Hinsicht was ganz anderes sein wird. Erstens habe ich diesmal einen Airedale, zweitens ist der Hund täglich bei mir und lebt bei uns und zu guter Letzt ist es ein ganz anderer Züchter mit dem entsprechenden Backround.

Ich bin mir auch sicher, das ein nächster Hund auch wieder ganz anders reagieren wird, wie Benny jetzt. Selbst wenn es wieder ein Airedale sein wird, sind die Vorraussetzungen dann wieder anders. Wir haben eine "Vorbildung", wir werden älter und lernen dazu, die Umwelt wird sich weiter ändern. Und jeder Hund ist eben anders. Die Rasse und auch die Zuchtlinie ziehen zwar einen Rahmen, aber der Hund ist immer wieder ein eigenes Individuum. Selbst aus dem gleichen Wurf wird jeder Hund sein Ego durchleben(Siehe Lucy und Benny). Ich werde versuchen, mich soo auf den Hund einzustellen, um ihm ein Zuhause und Erziehung anbieten zu können, um seinen angeborenen Fähigkeiten zu fördern. Nicht jeder Airedale ist ein Trailer oder Dancer oder Schutzhund. Gilt es doch herauszufinden, welche Anlage genau dieser Hund hat, um diese zu förden und Defizite in anderen Bereichen anzupassen, soweit es geht. Es geht mir darum, diesem Hund eine vielseitige Beschäftigung in einem, hoffendlich langen, Hundeleben zu bieten.

Bei Benny geht´s nächstes Frühjahr ans Eingemachte, es steht vermehrt HuPla auf dem Plan wie auch Radfahr´n und Schnüffelspiele.

Was ich definitiv ändern würde, ist die Überhäufung des Hundes mit Spielzeug. Da hat er definitiv zu viel und baut eigendlich keine Beziehung zu einem Bestimmten auf. Ich werde Benny jetzt erstmal entwöhnen und nur noch weniges Spielzeug bei ihm belassen.


Gruß, Stefan & Benny



Der Wille ist wie ein Leuchturm in der Nacht, er weist uns den Weg in der Nacht, vorausgesetzt, er ist eingeschaltet. Wer Stroh im Kopf hat, fürchtet den Funken der

Wahrheit!

rb_Freddy
Benutzer
Beiträge: 1180
Registriert: Mi 16. Dez 2009, 01:00

Erziehung: Vertrauen, Bindung, Dominanz

Beitrag von rb_Freddy » So 15. Nov 2009, 10:57


Hallo zusammen,


es kommt bei den Spielsachen oder Motivationsobjekten gar nicht so sehr darauf an wie sie aussehen. Viel wichtiger ist das wir ihnen eine "Seele einhauchen". Aus dem Critter mache ich z.B. ein flinkes Eichhörnchen. Es wird von mir "animiert", es lebt quasi und verhält sich weitgehend wie ein Eichhörnchen. Ein Critter-Eichhörnchen läuft weg, versteckt sich, springt, quischt und zappelt... schaut auch mal keck hinter meinem Bein her um dann wieder schnell zu entkommen.....

Es liegt aber niemals einfach so rum oder ergibt sich kampflos...


Und es ist öfter mal ein paar Tage verschwunden....danach bekommt Felix große Augen wenn er es sieht und es kann für den Moment interessanter sein als alles andere auf der Welt.

Er bekommt es aber nur wenn er tüchtig ist. Dazu gehört bei uns auch das Warten auf meine "Freigabe" der Jagd.


LG

Freddy



Die Treue eines Hundes ist ein kostbares Geschenk,

das nicht minder bindende moralische

Verpflichtungen auferlegt als die Freundschaft

eines Menschen.

(Konrad Lorenz)

rb_Rover
Benutzer
Beiträge: 205
Registriert: Mi 16. Dez 2009, 01:00

Erziehung: Vertrauen, Bindung, Dominanz

Beitrag von rb_Rover » So 15. Nov 2009, 11:11


Hallo Ihr,


ich habe gerade gelesen, was Ihr geschrieben habt seit gestern.


Uschi, ich kann Dir nur zustimmen: ich glaube, Rover und Wintja sind ähnlich gestrickt.

Wer sucht, findet auch - und wenn nichts zu sehen, zu hören, zu riechen ist, dann bildet er sich eben ein, etwas gesehen, gehört oder gerochen zu haben


Ein richtiges MO habe ich für ihn nie gefunden. Das einzige, was ihn motiviert, ist Fressen - und das hat definitiv seine Grenzen. Draußen sowieso, aber sogar schon im Haus gibt es Sachen, die er für Fressen nicht sein lassen möchte.


Was Du schreibst, Freddy, mit den Jagdspielen, klingt toll. Vermutlich habe ich dafür nicht so das Talent - und Rover merkt natürlich genau, wenn mir das selber keinen Spaß macht. Warum sollte er dann dafür etwas stehen und liegen lassen?

Ich würde mir gerne mal ansehen, wie es aussieht, wenn ein Jagdspiel von Mensch und Hund mit Begeisterung gespielt wird. Da könnte ich nur lernen.

Alle Versuche, Rover für irgend ein Spiel zu begeistern, schlugen bei uns fehl. Ball werfen? Toll - genau einmal, und dann hat er keine Lust mehr. Oder er hat schon nach dem Losrennen keine Lust, den Ball überhaupt noch zu suchen/zu holen.


(AUTOSCHLÜSSEL auf einer Wiese verstecken? Das klingt sehr risikofreudig.)


So, wie es bei uns läuft, sind wir schon ganz zufrieden. Rover schnuppert, sucht, läuft an seiner langen Leine. Und ich habe ihn sicher. Aber bestimmt könnte es besser sein... vielleicht auch hier, in unserem Waldland?


Viele Grüße von Kerstin



Der Hund im Haus erspart den Weihnachtsmann!

rb_Uschi
Benutzer
Beiträge: 2024
Registriert: Mi 16. Dez 2009, 01:00

Erziehung: Vertrauen, Bindung, Dominanz

Beitrag von rb_Uschi » So 15. Nov 2009, 13:53

Rover hat geschrieben:und wenn nichts zu sehen, zu hören, zu riechen ist, dann bildet er sich eben ein, etwas gesehen, gehört oder gerochen zu haben

Hallo Kerstin,


DAS glaubte ich auch lange Zeit, aber sei sicher, sie wissen es besser


Wijnta fixierte kürzlich ganz intensiv einen Maulwurfshaufen, fiepend und an der Leine ziehend. Einen bestimmten, und nur diesen, unter ca. 20 anderen. Aus ca. 200 m Entfernung.

Ich dachte, jetzt spinnt sie völlig, "jagt" jetzt schon Maulwurfshaufen.


Aber nein, dieser Maulwurfshaufen hatte Augen, wie ich beim Näherkommen dann auch sah, und er rannte hakenschlagend davon, als wir noch 2 m entfernt waren.



LG

Uschi


rb_Freddy
Benutzer
Beiträge: 1180
Registriert: Mi 16. Dez 2009, 01:00

Erziehung: Vertrauen, Bindung, Dominanz

Beitrag von rb_Freddy » So 15. Nov 2009, 15:28


Hallo zusammen, Hallo Kerstin,

(AUTOSCHLÜSSEL auf einer Wiese verstecken? Das klingt sehr risikofreudig.)


nein, das ist Ausdruck meines Vertrauens zu Felix , kein Problem.



hier ein Link (klein) ((größer und schöner)) zu einem Filmchen.

Ihr müsst nur in der Adresszeile die ***** mit Felix überschreiben, neu laden, auf den Download-Button klicken...abspielen.


..da sucht er im Wald, mit Wildfütterung nebenan, den Autoschlüssel versteckt unterm Laub...


LG

Freddy mit Felix



Die Treue eines Hundes ist ein kostbares Geschenk,

das nicht minder bindende moralische

Verpflichtungen auferlegt als die Freundschaft

eines Menschen.

(Konrad Lorenz)

rb_Eddi
Benutzer
Beiträge: 120
Registriert: Mi 16. Dez 2009, 01:00

Erziehung: Vertrauen, Bindung, Dominanz

Beitrag von rb_Eddi » So 15. Nov 2009, 16:22


Hallo,


das ist ja ein bös umfangreiches Thema.

Gut, daß es sich ein wenig auf die Frage abrufen, anders motivieren verkleinert hat.


Ich hab ja bereits an anderer Stelle erwähnt, daß meine ATs am Pferd mitlaufen. Da MUSS Hund einfach "funktionieren", sonst macht es keinen Spaß.

Zirbels Vorgänger hatten überwiegend wenig Jagdttrieb. Kim hat als Welpe gelernt, daß Mäuse sowas wie Ü-Eier sind: lustig, spielbar, was zum Naschen. Sie hat fortan nur noch Mäuse gefangen, da hätte ein Reh mitmachen können, aber gejagt hätte sie es nie. Ich habe ihr das mit den Mäusen aus Zufall beigebtracht, als sie ganz klein war und wenn sie auf Wild stöberte, konnte ich sie mit "NEIN!!! ...guckhiermäuschen" jederzeit abbringen. Abrufen ohne Mäuschen ging auch. Rough (Ihr werdet bestimmt von ihr noch lesen, sie lebt jetzt bei Nadine)hat das so von ihr gelernt. Null Problemo. Einmal kam die knapp 1 Jahr alte Rough angerannt, ganz aufgelöst, ohne daß ich gerufen hätte. Sie war umgekehrt, als ihre beste Hundefreundin und begnadete Wegläuferin hinter Wild herging!

Leider hat meine Zirbel Rough erstens nur kurz als Vorbild gehabt, Jago (der gebrauchte) taugt als solches in vielen Fällen auch nicht. Und so passierte es, daß mein Hundekind die erste "erfolgreiche" Jagd im zarten Alter von 4 Monaten hatte. Keine Ablenkung, kein Super-Spielzeug, keine Kekse (wo Essen sonst der ALLES-Motivator ist). Böswillige "Unterbrechungsgeräte" funktionierten auch nur bedingt. Einmal ohne und alles war gelaufen. Leine war eigentlich von mir aus nicht drin. Aber dennoch musste sie eine Zeitlang angeleint am Pferd gehen, wenn ich mich auf dieses konzentriert habe.

Nun mittlerweile habe ich sie soweit, daß sie abrufbar ist, sie von den Spur zurück kommt. Ich weiß ja nun auch, worauf ich zu achten habe und habe es eben verinnerlicht. Aber laß nur mal das Handy klingeln, schon dehnt sie ganz unauffällig ihren Radius aus!

Ich greife durchaus auch mal zu einem Knüppelchen, das ich ihr zu gegebener Zeit nachwerfe, das langt dann wieder für eine gewisse Zeit. Toitoitoi, hat sie sich in letzter Zeit sehr viel besser benommen und auch keine Erfolge mehr gehabt (Erfolg ist hier natürl das Jagen an sich, gefangen hat sie noch nie was).


Grundsätzlich verfahre ich mit meinen Welpen so, daß sie erst gar nicht angeleint werden, der Folgetrieb läßt sie anfangs schon mitkommen. Wenn man das konsequent belohnt und sich selbst immer interessant hält (Kekse, von Euch angeführte Spiele, "MOs"), klappt das schon. Dacht ich halt auch bis zu Zirbel. Die ist im übrigen sehr auf mich fixiert, auch wenn sie selbständig genug für viele Dinge ist, möchte sie mich nicht verlieren. Aber es gibt eben auch andere Modelle, die einfach einen so starken Trieb haben, daß so seltene positive Bestärkungen ausreichen, um das Jagen nicht raus zu bekommen. Außerdem läßt sich v.a. im Wald gar nicht vermeiden, daß es alle paar Meter verführerisch duftet.


Das andere Problem bei unseren Terriern ist auch, daß sie als Jagdhund auch auf selbständiges Arbeiten selektiert wurden, sie müssen einfach in manchen Situationen ihre eigenen Entscheidungen treffen. Und das unterscheidet sie zB vom Collie, der ua nach Zusamenarbeit an der Herde ausgewählt wurde. So läßt sich dieser im Allgemeinen eben sehr viel leichter beeinflussen, er wartet ja geradzu auf Mitarbeit, Befehle.

Warum sollte ein sehr selbstständiger Terrier das tun? Frauchen steht doch lauthals rufend im Wald und kann so jederzeit lokalisiert werden, auch wenn das Reh mal wieder schön weit gerannt ist....

Natürlich stimmt es schon, daß das im wilden Rudel gar nicht geht. Aber unser Solo-Jäger erfährt ja keine familienplanerische Konsequenz daraus. Im Rudel würde er verjagt und müsste entweder ein eigenes Rudel gründen, wo er dann die Jagd freigeben kann oder viel wahrscheinlicher würde er solange allein überleben, wie genügend "Kleinkram" für die Solojagd da wäre, danach hätte sich ein solch "unsozialer" Hund/Wolf von selbst erledigt.


Ich denke, man muß ganz ganz früh beim Welpen darauf achten, daß Wild immer PFUI! ist und immer ein Ersatzobjekt (und sei es "nur" ein Keks und ein mal knuddeln) "besser" ist.


LG

Eddi

neigt zu epischer Länge, Vorsicht!


rb_Bettina
Benutzer
Beiträge: 1215
Registriert: Mi 16. Dez 2009, 01:00

Erziehung: Vertrauen, Bindung, Dominanz

Beitrag von rb_Bettina » So 15. Nov 2009, 16:35


Hallo Eddi,


sehr interessant zu lesen, dennoch....Du siehst mich einigermassen verwirrt.
Eddi hat geschrieben:Aber laß nur mal das Handy klingeln....

...Ich greife durchaus auch mal zu einem Knüppelchen...

...und immer ein Ersatzobjekt (und sei es "nur" ein Keks und ein mal knuddeln) "besser" ist.

Alles vom Pferd aus????


Ich hab bei meinen Waldgängen genug mit mir selbst und meinen Hunden zu tun - alle Achtung!


Liebe Grüße

Bettina



Um einander zu verstehen, brauchen die Menschen nur wenige Worte. Viele Worte brauchen sie nur, um sich nicht zu verstehen.

rb_Eddi
Benutzer
Beiträge: 120
Registriert: Mi 16. Dez 2009, 01:00

Erziehung: Vertrauen, Bindung, Dominanz

Beitrag von rb_Eddi » So 15. Nov 2009, 17:04

Bettina hat geschrieben:Alles vom Pferd aus????
Klar!

Habbich Freisprech am Pferd und Autopilot


Nö, ist doch kein Problem, mindestens eine Hand fürs Handy, eine für das Fliegenwegwedel-Ästchen, eine für Gummibärchen, Äpfel, was Reiterlein grad futtert, eine zum Winken. Der Hund braucht auch gelegentlich, wenn man nicht grad Knüppel hinterher wirft, ein zugeworfenens Kekschen.


Meine Ponys brauchen nicht permanent zwei Hände am Zügel, da genügt in der Regel eine, und man kann auch durchaus alles loslassen.

Ich reite ja weniger um des Reitens willen, sondern weil ich zu Fuß viel zu faul bin und nie in so kurzer Zeit so lange Strecken und das im Sitzen (!) zurück legen könnte. Das ganze an der frischen Luft und als "Mitglied" in der Waldgemeinschaaft und weniger als FRemdkörper.

Erziehung ist bei Hund und Pferd ähnlich. Sollen beide auch ihre FReiheit verantwortungsvoll genießen. Der Hund soll ohne Leine mit-, das Pony ohne permanente Beeinflussung unter mir laufen.


LG

Eddi

steigt aber meist ab, um das Knüppelchen vom Boden aufzulesen, das klappt noch nicht mit dem runterhängen, äh, nee, klappt nicht MEHR!


Antworten

Zurück zu „Erziehung und Verhalten“