Bärenklau / Brennesseln

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rb_lutz
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Bärenklau / Brennesseln

Beitrag von rb_lutz » Mi 31. Aug 2005, 15:49


Hallo AT-Freunde,
bei uns hat sich eine Boxerhündin an einer im Park abgemähten und liegengelassenen Bärenklaupflanze (Herkulesstaude) die Pfoten so verbrannt dass sie wochenlang vom TA behandelt werden mußte und nicht laufen konnte.
Wie kommt es aber das unsere Hunde ohne Probleme in den Brennesseln herumschnüffeln können ohne scheinbar, auch nicht an der Nase,einen Reiz zu verspüren?
m.f.G. lutz mit Joker




Die Beziehung zwischen einem Mann und seinem Hund ist heilig,

was die Natur vereint hat, soll keine Frau trennen.

A.R. Gurney

rb_Stripey
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Bärenklau / Brennesseln

Beitrag von rb_Stripey » Do 1. Sep 2005, 11:44


Hi Lutz,
ist es wirklich so? Ich habe ehrlich gesagt noch nicht so genau darauf geachtet.
Wenn es so ist, sähe meine Erklärung aus wie folgt:

Der Bärenklau ist eine giftige Pflanze. Die giftige Wirkung wird durch Photoaktivierung, d.h. durch Bestrahlung mit Sonnenlicht, ausgelöst. Die Hauptwirkstoffe (verschiedene Furocumarine) verursachen Vergiftungserscheinungen (stark juckende Hautentzündungen, oft verbunden mit starker Blasenbildung, und Hautveränderungen wie nach Verbrennungen dritten Grades). Ausgelöst werden sie meist nach Hautkontakt mit dem Pfanzensaft. Die dermalen Schäden bleiben sehr lange, oft bis zu mehreren Wochen bestehen und heilen unter der Bildung von Narben und/oder Pigmentierungen ab.

Die Brennessel "funktioniert" anders: Beim Berühren der Pflanze brechen verkieselte Brennhaare – eigentlich richtige Stacheln – ab. Die Spitzen bohren winzige Wunden in die Haut, in die sich dann das Nesselgift ergießt. Schon ein zehnmillionstel Gramm reicht aus, um das gefürchtete Brennen und Jucken hervorzurufen. Die Haare brechen allerdings nur bei Berührung "gegen den Strich". Streicht man von unten nach oben über die Pflanze passiert gar nichts!

Wenn wir davon ausgehen, dass die Brennhaare auch bei Hunden abbrechen, kann es verschiedene Gründe haben, dass nichts passiert:


Entweder merken die Hunde das nicht (Brennnesseln brennen bei verschiedenen Leuten höchst unterschiedlich, auch tritt ein Gewöhnungseffekt ein) oder aber

der Wirkstoff dringt gar nicht zu ihnen vor. So gibt es Leute, denen es nichts ausmacht, durch Brennesseln zu laufen, weil die Fußsohlen trainiert sind und die von den Brennesseln abgesonderte Ameisensäure nicht durchdringt.

Hinzu kommt, dass ältere Brennesseln im Spätsommer kaum noch Ameisensäure produzieren und dementsprechend dann auch keine mehr absondern.

Beim leichten Streifen passiert meist nichts, da die Brennhaare kürzer sind als die Beinbehaarung (wenn vorhanden) -oder das Fell von Hunden.


Meine persönliche Meinung über Brennesseln bei Hunden sieht aus wie folgt: An Schnauze und Pfötchen sind die Hunde relativ unempfindlich gegenüber dem Brennen, der Rest vom Körper ist befellt, so dass die Stacheln nicht durchdringen.

So, und damit ihr nicht denkt "Was ist die schlau, müssen wir die jetzt siezen?" kommt hier mein "Geständnis", dass ich ordentlich gegoogelt und in meinen Botanik-Büchern nachgeschlagen habe, weil ich die Frage so interessant fand. Neben typischen Blümchenseiten bin ich sowohl auf heilmedizinische als auch Barfußläuferseiten gestoßen und habe einen wirklich vielseitigen Internetbesuch hinter mir.

Sonnige Grüße
Stripey





Groovy greetings and have a nice day Stripey

rb_lutz
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Bärenklau / Brennesseln

Beitrag von rb_lutz » Do 1. Sep 2005, 12:30


Hallo Stripey,
danke für die ausführliche Aufklärung.
Doch ja Joker rennt zu jeder Jahreszeit wenn es Brennesseln gibt mitten durch große Brennesselfelder und scheint weder in seiner nur spärlich behaarten Leistengegend noch beim direkten Kontakt beim Pinkeln mit den Brennesseln genau wie an Pfoten und Nase irgend etwas zu spüren.

m.f.G. lutz mit Joker



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A.R. Gurney

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