Cushing Syndrom

rb_bibo
Benutzer
Beiträge: 63
Registriert: Mi 16. Dez 2009, 01:00

Cushing Syndrom

Beitrag von rb_bibo » Sa 16. Jan 2010, 18:01


Hallo Ihr,


leider habe ich mich in den letzten Monaten sehr rar gemacht. Ich war schwer erkrankt und mußte recht lange im KH sein und auch hinterher mußte ich mich um so viele Dinge kümmern, dass mir keine Zeit blieb, mich hier zu rühren.


Nun brauche ich aber Eure Hilfe und hoffe, Ihr seid mir nicht böse:


Wenn Ihr Euch erinnert, fing sich unsere Schnubbelschnauze vor ca. 1,5 Jahren an, die Nase blutig zu kratzen. Nichts half und niemand konnte sagen, warum er das tut. Ein Allergietest bei einer Tierärztin war negativ. Wir haben alles mögliche ausprobiert, Bioressonanz etc. aber nichts half. Ganz im Gegenteil, denn er bekam zusätzlich schwarze Flecken am Bauch zwischen den Hinterläufen und schleckte sie sich blutig.

Im Dezember bin ich dann wieder (wie schon so oft) zur Tierärztin (eine andere). Sie machte ein Blutbild und schickte sein Blut in die Münchner Tierklinik:

Allergie auf Hausstaubmilben und Futtermittelmilben und noch ein paar andere Sachen.

Ich also Futter umgestellt von Bosch aktiv auf Nassfutter reines Fleisch und zugefüttert.

Trotzdem nahm er vom Dezember bis jetzt 3 kg ab, kriegte Keuchatmung und einen Hängebauch.

Ich bin dann Dienstag wieder zum Arzt und sie machte erneut ein Blutbild und hatte allerdings schon einen Verdacht. So mußte ich noch Morgenurin bringen, was nicht ganz einfach war.


Diagnose nun gestern: Cushing Syndrom

D. h. er produziert zu viel eigenes Kortison und durch die Kortisongabe zur Eindämmung des Juckreizes (zu Beginn 50 mg Prednalon und jetzt 15 mg Prednalon) hat er viel zu viel Kortison.

Cushing kommt entweder von einem Tumor in der Hypophyse oder in der Nebenniere. Oder es ansteht akut durch zuviel Kortisongabe.

Es ist jedenfalls lebensgefährlich und ich muß am Montag wieder hin, soll allerdings das Kortison langsam ausschleichen, nicht absetzen, weil es sonst zum Gegenteil kommen könnte. zum Addison-Syndrom, das auch lebensgefährlich ist.


Nun meine Frage:

Kennt Ihr das Cushing Syndrom selbst bei Euren Hunden? Habt Ihr Tips, könnt Ihr mir Hoffnung machen?

Wir möchten ihn nicht operieren lassen (klar, vorher müßte ein CT gemacht werden), ihn verlieren wäre gerade für meinen Sohn eine absolute Katastrophe. Ihm hat der Hund während meiner Krankheit immens geholfen.

Wir sind alle sehr verzweifelt.


Ich bin für jeden Tip dankbar und danke Euch von ganzem Herzen


Eure bibo

[Dieser Beitrag wurde am 16.01.2010 - 17:02 von bibo aktualisiert]


rb_Eddi
Benutzer
Beiträge: 120
Registriert: Mi 16. Dez 2009, 01:00

Cushing Syndrom

Beitrag von rb_Eddi » Sa 16. Jan 2010, 19:19


Hallo Bibo,


Cushing ist heutzutage mesit gut behandelbar.

Zuerst sollte festgestellt werden, ob die Hypophyse oder die Nebennieren der Auslöser sind.Und wenn sicher ausgeschlossen ist, daß die Kortison-Gabe die alleinige Ursache ist.

Wie lange und aufgrund welcher Diagnose gab es denn das Kortison?

Wie alt ist der Hund?


Wenn ich Dein Posting richtig interpretiere, handelt es sich um eine Hündin?

Dann wird uU das Gespräch auch auf eine Kastration kommen. Die ist in solchen Fällen sinnvoll, weil die Läufigkeiten das Gleichgewicht, das mit Medikamenten erreicht werden kann, uU völlig durcheinander bringen können.


Hauptsymptom ist meistens der enorme Wasserbedarf. Wenn der unter Medikamnetengabe normalisiert wird, sieht man meistens auch die anderen Symptome zurück gehen.

Warum sprichst Du Dich vor einer genauen Diagnose gegen eine OP aus? Bei manchen Tumoren der Nebennieren ist eine OP das beste.

Mittels Ultraschall lassen sich diese evtl nachweisen.


Mittlerweile gibt es Cushing-Medikamente, die relativ wenig Nebenwirkungen haben und auch bezahlbar sind.

Anfangswerden häufiger Bluttests gemacht, bis der Hund gut eingestellt ist und dann je nach klinischem Bild alle paar Monate zur Kontrolle.


Ich würde nun erstmal in Ruhe die genauen Ergebnisse und weiteren Untersuchungen abwarten. Und NICHT alles über Cushing aus dem www aufsaugen. Du machst Dich bloß verrückt.

Wichtig ist, daß Dein TA genug Ahnung hat,um Untersuchungen u Therapie gut zu erklären und durchzuführen oder genug Selbstbewusstsein, um Dich im anderen Fall zu einem solchen (Fach)Kollegen zu schicken.


Das klappt schon!


LG

Eddi


rb_Uschi
Benutzer
Beiträge: 2024
Registriert: Mi 16. Dez 2009, 01:00

Cushing Syndrom

Beitrag von rb_Uschi » Sa 16. Jan 2010, 22:01


Hallo Frauke,


es muss nicht zwingend ein Tumor sein.


Die Hündin meiner Freundin hatte auch Cushing. Sie war gut eingestellt mit den Medikamenten und lebte noch lange Jahre damit.


Eddi hat geschrieben:Ich würde nun erstmal in Ruhe die genauen Ergebnisse und weiteren Untersuchungen abwarten.

Das ist ein guter Rat.




Viele Grüße

Uschi


rb_bibo
Benutzer
Beiträge: 63
Registriert: Mi 16. Dez 2009, 01:00

Cushing Syndrom

Beitrag von rb_bibo » So 17. Jan 2010, 13:55


Hallo Eddi,


bei unserem Hund handelt es sich um einen nicht kastrierten Rüden, der jetzt 4,5 Jahre alt ist.


Ein wenig könnte man ihn "Montagshund" nennen, weil immer wieder etwa neues war. Immer wieder Durchfall, Augenentzündungen, Lahmheiten, die nicht bestimmt werden konnten. Tumor am Rücken.


Grund der Kortisongabe ist aber: Seit ca. 1,5 Jahren doktorn wir an ihm rum, weil er sich das Maul links und rechts bis aufs Blut aufkratzt. Der erste Allergitest sagte negativ. Bin dann auf Anraten zu einer Bioresonanzbehandlung gegangen. Das Kratzen wurde nicht besser, aber der Durchfall besserte sich. Jedenfalls der.

Dann wurde irgendwann ein Pilz diagnostiziert und behandelt.

Vor ca. 6 Monaten bekam er schwarze Flecke zwischen den Hinterbeinen und er fing an, diese aufzuschlecken. Er wurde nachts immer unruhiger, weil diese wohl anfingen zu jucken. Ein Bluttest und ein Allergietest ergaben nun, dass er eben allergisch ist auf Hausstaubmilben und Futtermittelmilben und er einen starken Allergieschub hat. Deshalb bekam er eine hohe Dosis Kortison.


Daraufhin bekam er nun das Cushing. Noch ist völlig unklar, ob das Cushing durch das Kortison ausgelöst wurde, wäre laut Netz die geringste, aber einfachste Möglichkeit oder eben durch eine OP.


An Uschi:

Ist der Hund Deiner Freundin operiert worden, oder so eingestellt worden?


Es war halt am Freitag für uns ein Riesenschock und die Fortführung des Katastrophenjahres 2009. Deshalb bin ich wohl ein wenig panisch.



Herzliche Grüße

bibo


rb_Uschi
Benutzer
Beiträge: 2024
Registriert: Mi 16. Dez 2009, 01:00

Cushing Syndrom

Beitrag von rb_Uschi » So 17. Jan 2010, 13:58


Hallo Frauke,


nein, die Kleine wurde nicht operiert. Sie musste in bestimmten Abständen zur Untersuchung (ich glaube Blut und Urin), um festzustellen, ob die Medikamentengabe noch in Ordnung ist so.



Viele Grüße

Uschi


rb_Freddy
Benutzer
Beiträge: 1180
Registriert: Mi 16. Dez 2009, 01:00

Cushing Syndrom

Beitrag von rb_Freddy » So 17. Jan 2010, 14:47


Hallo Frauke,


so einen "Montagshund" hatte ich auch einmal....


Die "Behandlung" mit Kortison und Antibiotika ist auch heute noch bei vielen Tierärzten Standard. Die Ursachenforschung oder Diagnose bleibt oft auf der Strecke. Es ist halt oft nur ein "herumdoktorn" an Symtomen, das ist jedenfalls leider meine Erfahrung.


Ich habe auch Deinen älteren Thread zu diesem Thema gelesen und ich an Deiner Stelle würde umgehend den Tierarzt wechseln, zumindest aber mal eine andere Meinung einholen.


Bei meinem "Montagshund", ein Vorgänger von Felix, hat nach Jahren unsinniger Kortison Behandlung, ein Arztwechsel die richtige Diagnose gebracht: Eine Schildrüsenunterfunktion.


Ich hoffe das ihr bald die wirkliche Ursache für den Juckreiz finden könnt, alles Gute für Euren Rüpel,


und liebe Grüße

Freddy mit Felix


PS:Die Allergieproblematik würde ich trotzdem nicht ganz aus dem Auge verlieren, es können durchaus auch mehrere Ursachen am Juckreiz beteiligt sein...



Die Treue eines Hundes ist ein kostbares Geschenk,

das nicht minder bindende moralische

Verpflichtungen auferlegt als die Freundschaft

eines Menschen.

(Konrad Lorenz)

rb_Eddi
Benutzer
Beiträge: 120
Registriert: Mi 16. Dez 2009, 01:00

Cushing Syndrom

Beitrag von rb_Eddi » So 17. Jan 2010, 15:04


Hallo bibo,


4,5 Jahre ist sehr jung für einen durch Tumor oder Nebennierenveränderung bedingten Cushing. Nicht unmöglich, aber recht unwahrscheinlich.


Da würde ich mal genauer abklären, ob das vielleicht doch "nur" durch die Kortisongaben bedingt ist.

Ich hab das auch immer noch nicht verstanden: Kortison als Tabletten u/o Injektion, Depot-Kortison zu Beginn des Allergie-Verdachts?

Kortison kann so etwas schon mal auslösen, aber selbst ich kann mir fast nicht vorstellen, daß eine Einmalige halbwegs passend dosierte Gabe, auch von Depot-Kortison einen Cushing auslöst. Es gibt nichts, was es nicht gibt, aber meiner Meinung nach sollte man sich vom wahrscheinlichsten zum unwahrscheinlichsten arbeiten.


Es gäbe noch verschiedene andere hormonelle Erkrankungen, zB Hodenveränderungen, Schilddrüse die ähnliche Folgen u Symptome hervorrufen können.


Wenn ich die Krankengeschichte so lese, würde ich das ganze mal am Stück betrachten. Da zeigt sich, daß das Immunsystem schon von anfang an nicht rund läuft (Durchfälle, Entzündgen, Pilz- da wette ich fast, gingen längere Antibiotika- u/o evtl auch schon Kortisongaben voraus?).

Ich fände es nun an der Zeit, zu versuchen, alle Symptome am Stück zu sehen und mögliche gemeinsame Ursachen zu entdecken.


Zunächst mal sollte das Kortison ausgeschlichen werden. Bis ein ACTH-Test zur weiteren Cushing-Diagnose gemacht werden kann, wird es ein paar Wochen daueren, denn erstmal muß der "Normal"level des körpereigenen Kortisons erreicht werden.

Eigentlich ist es genau andersherum: wenn viel Kortison zugeführt wird, fährt der Körper die Produktion in den Nebennieren herunter. Also sollte der Hund gar kein Cushing-typisches Kortison-Profil zeigen.

Der ACTH-Test stimuliert die körpereigene Kortisol-Produktion. Anhand des Verlaufs nach einer Injektion kann man den Verdacht auf Cushing o Addison stellen. Gelegentlich sogar die Differenzierung zw hypophysär und von den Nebennieren. Solange aber dem Körper Kortison zugeführt wird, ist dieser Test nicht aussagekräftig. Er wird aber zur Therapie-Kontrolle eingesetzt.

Auch der sog. Dexamethason-Screening-Test benötigt einen unbehandelten Hund. Dieser Test ist eigentlich der erste, den man bei Verdacht auf Cushing macht.


Wie schaut denn das Blutbild aus? Und die Blutchemie? Veränderungen der Leberwerte, Elektrolyte? Urin?

Wie ist der Wasserverbrauch?


Wurden die Verdauungsprobleme gezielt mit div. Diäten behandelt? Oder gab es da auch gleich Antibiotika? Was bekommt der Hund überhaupt zu fressen? Grad bei Milbenallegien (die übrigens oft diagnostiziert werden, auch wenn sie gar nicht unbedingt Beschwerden machen) wäre Trockenfutter nicht mehr angebracht.


LG

Eddi


rb_Freddy
Benutzer
Beiträge: 1180
Registriert: Mi 16. Dez 2009, 01:00

Cushing Syndrom

Beitrag von rb_Freddy » So 17. Jan 2010, 15:57


Hallo zusammen Frauke,


ich nochmal. Gerade ist mir zum Thema "Juckreiz" noch etwas eingefallen, das mir kürzlich ein befreundeter Tierarzt gesagt hat: Bei mir in der Praxis gehen rund 99% aller (Parasitenbedingten) Juckreizfälle auf Flöhe zurück.


Ich gehe mal ganz stark davon aus, das Flohbefall(evt. mit Flohbissallergie) bei Euch ausgeschlossen worden ist....


Trotzdem wollte ich nochmal darauf hinweisen, man sollte man bei Juckreiz immer auch an Flohbefall denken...das "Einfache" immer zuerst...



LG

Freddy mit Felix


PS: Bei Felix wurde auch schon Flohbefall von der TÄ übersehen...



Die Treue eines Hundes ist ein kostbares Geschenk,

das nicht minder bindende moralische

Verpflichtungen auferlegt als die Freundschaft

eines Menschen.

(Konrad Lorenz)

rb_bibo
Benutzer
Beiträge: 63
Registriert: Mi 16. Dez 2009, 01:00

Cushing Syndrom

Beitrag von rb_bibo » So 17. Jan 2010, 16:28


Hallo Ihr,


das Blutbild ist verheerend ausgefallen. Kaum noch weiße Blutkörperchen und rote Blutplättchen. Der Leberwert ist hoch, was die Tierärztin am Kortison festmacht.

Die Tierärztin ist m. E. schon fähig, hat sich auf Hautprobleme spezialisiert und ich war ja zwischendrin auch mal bei einer anderen Ärztin, die noch weniger festgestellt hat.


Flohbiss ist ausgeschlossen, das hat sie sofort gemacht. Ein Hautgeschabsel brachte zuerst eine Pilz zutage, der dann behandelt wurde. Sie hat dann Blut abgezapft und nach München geschickt, wo dann eben die Allergien zutage traten.

Da er einen akuten Schub hatte, er schlief kaum noch, weil ihn die Haut zwischen den Hinterbeinen stark juckte, bekam er nun das Kortison, zu Beginn 50 mg zweimal am Tag und sollte dann auf 3 mal 5 mg runtergefahren werden. Jedes Mal, wenn ich von den 50 mg runterfuhr, wurde die Haut wieder rot und er fing wieder an, sich zu kratzen und wund zu schlecken. Er hat auch wieder ein Geschwür am Rücken,so wie letztes Jahr, da haben wir es rausschneiden lassen und einschicken lassen, es war aber gutartig.


Erst auf die Gabe von Kortison magerte er so ab und mußte unendlich pieseln. Einmal ließen wir ihn morgens raus, er pieselte an 5 Stellen im Garten (wir beobachteten ihn), kam wieder rein und lies es laufen. Da hatte ich ihm dooferweise Reis zum Nassfutter gegeben. Und der trieb noch mehr.

Er hat auch so gut wie nicht mehr getrunken und bei der letzten Untersuchung meinte meine TÄ schon, dass die Augen eingefallen wären.


Es ist schon so, dass er immer wieder mal Antibiotika bekommen hat.


Was genau in München nun getestet wurde, kann ich noch nicht sagen, sie hat mich ja erst Freitagabend angerufen nach der Sprechzeit.

Sie ist auch der Meinung, dass alle oder zumindest viel Krankheiten in einem Zusammenhang stehen. Es stand auch schon eine Autoimmunerkrankung im Raum, das haben wir nicht aus den Augen verloren und werden wohl auch im Hinblick darauf testen.


Kurz vor Weihnachten kam dann noch die Schnappatmung hínzu, das hört sich so an, als ob ein Asthmatiker keine Luft mehr bekommt, was natürlich auch an dem schlechten Blutbild festzumachen ist. Hauptsächlich tritt diese Art Atmung auf, wenn er Stress hat, also merkt, er darf nicht mit, wenn wir das Haus verlassen oder irgendetwas ist ungewöhnlich.


Ich denke schon, dass ich Vertrauen zur TÄin haben kann.


LG

bibo


rb_Heidemarie
Benutzer
Beiträge: 446
Registriert: Mi 16. Dez 2009, 01:00

Cushing Syndrom

Beitrag von rb_Heidemarie » So 17. Jan 2010, 16:30


Hallo Bibo,


leider habe ich vom Cushing-Syndrom noch nichts gehört.


Aber ich kann Dir nur den guten Rat geben, in eine gute Tierklinik zu gehen.


Verliere nicht zu viel Zeit, und laß Dich nicht von einer zur anderen Woche vertrösten.


Ich drücke Dir die Daumen


Heidi



Natürlich kann man ohne Hund leben - es lohnt sich nur nicht.

Antworten

Zurück zu „Gesundheit“