Blinde Airedales/Erbkrankheiten

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rb_lutz
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Blinde Airedales/Erbkrankheiten

Beitrag von rb_lutz » Mo 31. Jan 2005, 13:57


Hallo AT-Freunde,
nachdem der Vorstoß von Yvonne mit der Frage nach Erbkrankheiten bezüglich blinder AT,s hier im Forum ja ziemlich ins Leere gegangen ist habe ich mir einige Informationen besorgt.
Unabhängig von Yvonnes Fall in der Schweiz bei dem noch genauer festzustellen ist worum es sich handelt haben auch wir hier bei uns Fälle der PRA (Progressive Retina Atrophie)
Laut Airedale Info vom März 2004 sind hier 5 Fälle von blinden Hunden bekannt:
3 Hunde aus der Verbindung Fine von Argonaut X Kassiopeias Dexter
1 dieser 5 Hunde stammt aus der Verbindung Fine vom Argonaut X Kalle vom Pferdegrund
1 dieser 5 Hunde stammt aus der Verbindund Vanja vom Kramerhof X Jasper von der Laubenhaid (Jasper kommt aus Finess v.Argonaut X Kassiopeias Dexter).
Alle diese Hunde sind Träger des mutierten PRA-Gens da es bei dieser Erbkrankheit nur blindwerdende Hunde gibt wenn zwei Träger des krankmachenden Gens miteinander verpaart werden.
So können mit einem krankmachenden Gen ausgestattete Hunde dieses weitervererben ohne selbst krank zu werden bzw.die Nachkommen mit dem mutierten Gen Generationen überspringen ohne das ein Hund blind wird bis das Tier mit einem ebenfalls PRA-Vererbungsträger verpaart wird.
Dieses ist anhand von Schaubildern in der o.a.Airedale-Info sehr einleuchtend dargestellt.
An allen diesen 5 bekannten Fällen ist der Zwinger v.Argonaut beteiligt,dieser Zwinger gehört Fr.Friedl die ja auch gleichzeitig unsere Rassebeauftragte für die AT,s ist.Erbkrankheiten können immer und überall auftauchen ohne das sich ein Züchter davor schützen kann.Wenn diese aber als
solches erkannt werden, muß es selbstverständlich sein das man versucht die Ausbreitung mit allen zur Verfügung stehenden Mitteln zu verhindern.
Eine Veröffentlichung im Airedale-Info, mit der Bitte von Fr.Dr.Uhlemann um Angaben über evtl.weitere Aufgetretene Krankheitsfälle, kann hier nur ein erster Schritt sein.Die Airedale-Info hat nur eine relativ geringe Auflage von ca.200 Stück und ist noch nicht einmal von allen Züchtern abonniert worden geschweige denn von den tausenden AT-Haltern.Wenn man die Sache ernshaft angehen will um kranke AT,s ausfindig zu machen bleibt nur der Weg der Veröffentlichung im "Terrier" mit der Bitte an die Halter kranke Tiere beim K.f.T.zu melden um Fr.Dr.Uhlemann die Möglichkeit zu geben das krankmachende Gen in der Forschergruppe zu ermitteln um Vererbungsträger vor einer Verpaarung ermitteln zu können.Dieses ist m.E.der einzig richtige Weg um zu verhindern das hier aus Unkenntnis noch mehr "Zeitkontaktbomben" in die AT-Zucht eingeschleust werden und junge Züchter und solche die es werden wollen ins offene Messer laufen läßt.Die schriftliche Antwort Fr.Friedls an einen besorgten Züchter.:
"Eine breite Diskussion darüber in der Öffentlichkeit halte ich im Interesse unserer Rasse nicht für sinnvoll!",
kann ich ja als direkt betroffene Züchterin ja noch (wenn auch nur schlecht) verstehen,als Rassebetreuerin die ja dem Wohl und der Gesundheit des AT,s in jeglicher Hinsicht verpflichtet ist ist diese Auffassund schlicht kontraproduktiv also falsch!Ich frage mich ob der H.Pietrowski mit der Frage nach einer evtl.Interessenkollision so sehr daneben liegt.
In langjähriger beruflicher Tätigkeit mit "trouble shooting",systematischer Fehleranalyse mit daraus resultierenden Notfallstrategien und Problemlösungen habe ich die Erfahrung gemacht das Offenheit immer von Vorteil ist.Wer sich offen zu seinem Mißgeschick bekennt wird in den seltensten Fällen angegriffen sondern nimmt allen potentiellen Angreifern mit dieser vertrauensfördernden Maßnahme den Wind aus den Segeln.Er wird im Gegensatz zu der "Malzhundgeschichte" im Januar-Terrier Hilfe und Unterstützung erfahren.Wenn man aber etwas verschweigen will gibt es mit Sicherheit Ärger.
Wenn Fr. Friedl dann ihren im gleichen Heft erschienenes Neujahrsgrußwort noch dahingehend ändert das die Gesundheit der ATs nicht nur an erster Stelle stehen sollte sondern muß sind wir auf dem richtigen Weg.Gesundheit ist alles,ohne Gesundheit ist alles nichts.
Anstatt des "Malzhundes" kann man aber in dem Buch:"Die Sache mit dem Hund" der Autoren Heiko Gebhardt(der selbst Airedales züchtete)u.Gerd Haucke nachlesen wie es dem AT in Sachen HD Ende der 70er Anfang der 80er mit einem "Popular Sir". ergangen ist.Überschrift wie auch ein König (der Terrier) vor die Hunde gehen kann.
Um Spekulationen vorzubeugen, ich schreibe diesen Beitrag ausschließlich als normaler AT-Halter und weil mir die Gesundheit des Airedales sehr am Herzen liegt und ich möchte das die Kinder meiner Enkel noch genau so happy mit einem AT werden wie ich es als Kind erfahren habe und es jetzt mit einem jungen kerngesundem,rassetypischen und wesensfesten Airedale bin.
Ich werde den Züchter meines ATs bitten diesen Beitrag an die zuständigen Stellen im K.f.T weiterzuleiten,

Mit freundlichen Grüßen lutz lienhard müller und AT Joker




Die Beziehung zwischen einem Mann und seinem Hund ist heilig,

was die Natur vereint hat, soll keine Frau trennen.

A.R. Gurney

rb_Susan
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Beitrag von rb_Susan » Mo 31. Jan 2005, 20:07


Hallo Lutz Lienhard Müller,

genau solche Reaktionen wie deine jetzt, wären Grund genug gewesen, das Thema nicht in der Öffentlichkeit breit zu treten.

Dadurch wird immer wieder Halbwissen verbreitet und Unsicherheit geschürt. Da jeder halbwegs interessierte Züchter die Airedale-Info bezieht und auch die Züchtertreffen besucht, sich außerdem mit befreundeten Züchtern austauscht, ist die genaue Info bezüglich der PRA schon genau dahin gelangt, wo sie hingehört. Nämlich in die Köpfe derer, die einen Einfluß auf die Zucht haben. Und die werden alles Andere tun, als die Sache unter den Tisch fallen zu lassen.

Schade, daß du dir das jetzt nicht verkneifen konntest.

Susan


rb_kenzo
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Beitrag von rb_kenzo » Mo 31. Jan 2005, 22:10


Hallo liebe Airedale-Freunde,

es ist doch so, dass alle Beiträge im alten Forum bezüglich der Blindheit gelöscht wurden und lediglich der Beitrag von Rainer auf Wunsch des Webmasters wieder aufgenommen wurde.

Die Artikel auf die Rainer sich beruft sind nicht mehr vorhanden und daher auch für keinen Leser des neuen Forum nachvollziehbar. Von Rainer wurde aus seiner Sicht klargestellt, dass diese Probleme nachweislich durch einen englischen Import-Rüden aus dem Jahre 1958 kommen......................

Ich habe mir Informationen aus der Schweiz zusammengestellt. Sie decken sich zum Teil mit Lutz's Erkenntnissen aus der Airedale-Info.

Als Besitzer eines Deckrüden egal aus welcher Linie, ist man auf gute und verlässliche Informationen angewiesen. Nur absolute Ehrlichkeit und Offenheit gegenüber allen hilft uns hier weiter. Wenn Fehler vererbt werden, war (leider bei vielen Züchtern heute noch) meist immer der Deckrüde schuld.

Es ist doch so, dass die Hündin, auch die eigene, mindestens zu 50% bei der Vererbung beteiligt ist.

Es bringt nichts, so wie ich es schon auf Ausstellungen erleben konnte, daß hinter dem Rücken getuschelt wird, weisste der vererbt HD und der.......

Wichtiger ist absolute Offenheit und Ehrlichkeit, nur so kommen wir in der Zucht weiter.

Viele Grüße an alle

Uli S. und Airedale Kenzo

P.S. Wir sind die ganze restliche Woche nicht erreichbar. Es werden daher auch keine E-Mails und PM vor Sonntag beantwortet.



Es wird nichts so heiß gegessen, wie es gekocht wird.
www.airedale-kenzo.de

rb_elkeuhlemann
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Beitrag von rb_elkeuhlemann » Di 1. Feb 2005, 00:49



Sehr geehrter Herr Lutz (?)

Zufälligerweise habe ich heute ihr Posting bzgl. PRA gelesen - lieber wäre ich von Ihnen persönlich angesprochen worden, weiß ich doch nicht, wer sich hinter Lutz verbirgt!

Der von Ihnen zitierte Artikel von mir in der Airedale Info wurde bewußt nicht zur Veröffentlichung ins Internet gebracht - diskutiert haben wir darüber und haben uns bewußt dagegen entschieden. Interssierte Züchter sollten das Airedale Info abonniert haben, gibt es dieses Infoblatt doch schon viel länger, als die Airedale HP im Internet! Ich erwarte auch von einem jungen, engagierten Züchter, dass er sich vielschichtig informiert und alle "Airedalequellen" anzapft.

Die Airedale HP im Internet wird von vielen Leuten angeschaut, die sich bzgl. der Rasse AT informieren möchten. Soll da nun das Bild erweckt werden, der AT sei ein Hund, der mit dem Problem PRA behaftet sei? Bei einer bis heute bekannten Anzahl von sechs von 20.311 registrierten Hunden (seit 1990)-d.h.0,0003%!! - ist dies ja wohl für die Interessenten der Rasse eine völlig falsche Information.
Um die Sachlage genau zu verstehen, muss man schon etwas züchterisches Wissen haben, sonst wir vieles total fehlinterpretiert. Die Reaktionen auf meinen im Airedale Info veröffentlichten Artikel waren schon so z.T. für mich unverständlich. Von Aussagen wie "Rufmord" (übrigens nicht von Frau Friedl!!!)bis... da muss man doch mehr Datenmaterial haben - kamen so schon Reaktionen, die mir zeigen, dass mit solchen Veröffentlichungen sehr, sehr vorsichtig umgegangen werden muss.

Leider ist die Genetik eine Wissenschaft, die z.T. sehr schwierig ist zu verstehen - und gerade "einfache" Hundebesitzer, die im Durchschnitt sicher noch weniger Fachverständnis haben als manche Züchter, ziehen falsche Schlüsse. Wir haben kein Problem "PRA" in unserer AT Population - es gibt vereinzelte Fälle, ja, die gab es sicher auch schon vor 70 Jahren oder länger - nur heute ist die Augendiagnostik eine bessere und die Wissenschaft ist soweit, dass wir Trägertiere dieser Krankheit herausfiltern können (leider bis jetzt nur bei anderen Rassen!)- dies auch beim AT zu ermöglichen, nur darum geht es! So kann eine Verpaarung von zwei Trägertieren vermieden werden und somit kann dem Auftreten der PRA aktiv entgegengetreten werden!
Indem wir uns dem Forschungsprojekt der GKF (Gesellschft kynologischer Forschung) in Sachen PRA, das z.Zt. an der Ruhr Universität in Bochum läuft,angeschlossen haben, um das defekte Gen herauszufinden, wurde das maximal Mögliche getan! Das Ziel ist, anhand einer Blutprobe in Zukunnft auch beim AT Trägertiere klar zu identifizieren!

Warum soll das in einer öffentlichen Internetseite breitgetreten werden, wo Leute Dinge lesen, die sie fehlinterpretieren?

Erbkrankheiten gehören leider zur Tierzucht, wie die Brunft zum weiblichen Tier - es gibt sie und wird sie immer wieder geben! Dies ist so. Wichtig ist, wie man mit der Problematik umgeht und welche Schlüsse man als Züchter aus seinem Wissen zieht.
In diesem Zusammenhang wäre wichtig zu erwähnen, dass die moderne Hundezuchtliteratur, geschrieben von anerkannten Wissenschaftlern, immer und immer wieder vor einem zu hohen Inzuchtgrad warnt! Dies zu veröffentlichen - und das haben wir getan - auch im Internet - schien uns richtig und wichtig!

Elke Uhlemann



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