PRA

rb_sijuto
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PRA

Beitrag von rb_sijuto » Do 5. Jul 2007, 19:55


Vor einigen Tagen wurde ich angefragt, ob ich bereit wäre, bei unserer Jule (7 Jahre alt) einen augenärztlichen PRA-Test zu machen.

Bei einem Halbbruder (6 Jahre alt) von Jule ist PRA festgestellt worden. Also zogen wir los.


An diesem Tag wurden insgesamt 5 Hunde untersucht.


Ergebnis:


Ein weiterer Halbbruder (5 Jahre alt) von Jule hat PRA.

Der Vater (11 Jahre alt) dieses Halbbruders ist PRA-(merkmals-)frei.

Die Mutter lebt leider nicht mehr.


Jule ist als „vorläufig nicht PRA-frei“ eingestuft worden.

Der TA fand den Befund „sehr interessant“ , sie hat beidseitig lokal begrenzte Hyperreflexie-Punkte, nach Meinung des TA’s, evtl. eine bisher unbekannte PRA-Form bzw. ein abweichender PRA-Beginn. In einem halben Jahr soll erneut untersucht werden.


Daraufhin haben die Besitzer eines Wurfbruders und einer Wurfschwester von Jule ebenfalls den Test durchführen lassen.

Der Wurfbruder hat auf einem Auge ebenfalls Hyperreflexie-Punkte, die der untersuchende TA aber auf eine alte Entzündung zurückführt.

Er ist als PRA-frei eingestuft worden.

Die Wurfschwester ist PRA-frei.


Soweit die Fakten.


Beim Airedale liegt ja wohl die sogenannte „späte Verlaufsform“ der PRA vor, das heißt, die Hunde erkranken zu einem späten Zeitpunkt.


So lange nicht gezielt ältere Hunde (ab 5-6 Jahren) getestet werden, werden keine vernünftigen Ergebnisse zu Stande kommen.


Momentan werden ja nur die in der Zucht befindlichen Hunde getestet, die meistens jünger sind und ggfs. erst nach Herausnahme aus der Zucht erkranken, aber schon fleißig das defekte Gen vererbt haben.


Wie hoch ist die Bereitschaft der Züchter, ihre älteren, nicht mehr in der Zucht eingesetzten Hunde ebenfalls testen zu lassen?


Ist eine festgestellte PRA meldepflichtig? Wenn nicht, sollte sie das nicht werden?


Anscheinend wird anhand der bekannten Fälle gezielt nach weiteren betroffenen Tieren gesucht, um an Blutproben heranzukommen.


Ich halte das für absolut richtig und wichtig, da man zum jetzigen Zeitpunkt nur so die erforderlichen Blutproben erhält. Hier ist quasi Detektivarbeit gefordert. Dabei wünsche ich den Verantwortlichen viel Glück und hoffe auf breite Unterstützung sowohl von den Züchtern als auch von privaten Hundebesitzern.


Ich drücke

- den Besitzern der betroffenen Hunde die Daumen, dass ihre Hunde und sie selbst mit der Situation lernen, zurecht zu kommen. Ich würde mir gerade für sie wünschen, dass alles Erdenkliche getan wird, um so schnell wie möglich der Sache Herr zu werden,

- den zukünftigen Airedale-Besitzern und uns schon jetzt Airedale-Virus-Infizierten fest die Daumen, dass es in absehbarer Zeit den Gentest geben wird,

- natürlich meiner Jule die Daumen, dass es sich bei ihr doch nicht um PRA handelt und sie jetzt nicht auch noch blind wird.


Ich wünsche mir

- mehr Informationsfluss in dieser Sache!

- Züchter, die die Sache ernst nehmen und das auch deutlich, u.a. durch Spenden für das PRA-Projekt, zeigen!

- Züchter, die weitere Besitzer von Hunden aus betroffenen Linien motivieren, den Test durchführen zu lassen

- Züchter, die auch ihre älteren, schon aus der Zucht genommenen Hunde, testen lassen!


Diesmal nachdenkliche und traurige Grüße von

Silke mit Jule und Tom



BildLämmelein Jule und der moZ TomBild

rb_Cap
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PRA

Beitrag von rb_Cap » Do 5. Jul 2007, 21:43


Hallo Silke,

erstmal Danke, daß du uns so detailiert berichtet hast. Ich denke auch, daß die PRA-erkrankungen zunehmen werden, solange die Merkmalsträger nicht bekannt sind.Die jetzt durchzuführenden Augenuntersuchungen können da nur ein Anfang sein, denn wieviele sind Merkmalsträger und erkranken nie, geben aber ihr Gen weiter.Es ist schlimm für jeden erkrankten Hund und seinen Besitzer.Um so wichtiger finde ich es ,daß wir den Spendenaufruf unterstützen,und manch ein Gekabbel unter den Züchtern auch hinten angestellt wird.Hier sollten sich alle Züchter berufen fühlen, aber auch wir Besitzer können uns der Verantwortung nicht entziehen.

Ich unterstütze deine "Forderungen" da völlig und hoffe ,daß der Gentest bald entwickelt werden kann.

Sicher ist es sinnvoll, wenn "ältere" Hunde z.B. ab 5Jahren eine PRAuntersuchung machen lassen,bis es einen Gentest gibt(hier sind auch die Besitzer gefordert), auch wenn sie nicht zur Zucht eingesetzt werden,da nur so erkrankte Linien vielleicht herausgefunden werden können.Er muss ja nicht jährlich sein.

Ich drücke deine Jule und dir ganz fest die Daumen, daß es keine PRA ist, sie muss ja nicht alles haben!!

Liebe und nachdenkliche Grüsse Regine


rb_Anette
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PRA

Beitrag von rb_Anette » Do 5. Jul 2007, 23:53

Cap hat geschrieben:
Hier sollten sich alle Züchter berufen fühlen, aber auch wir Besitzer können uns der Verantwortung nicht entziehen.

Ich unterstütze deine "Forderungen" da völlig und hoffe ,daß der Gentest bald entwickelt werden kann.

Sicher ist es sinnvoll, wenn "ältere" Hunde z.B. ab 5Jahren eine PRAuntersuchung machen lassen,bis es einen Gentest gibt(hier sind auch die Besitzer gefordert),

Hallo Regine,


ich freue mich sehr, dass du so viel Interesse an der Sache zeigst und auch verstanden hast worauf es ankommt.

Ich selbst haben meinen Hund Terry (Bruder von Jule,- Halbbruder von den beiden PRA-positiv getesten ATs) auch sofort testen lassen mit dem schon von Silke beschrieben Ergebnis: Terry ist als PRA-frei eingestuft.


Meiner Meinung nach haben wir, anhand der beiden positiven Befunde doch nun die Möglichkeit genau dort anzusetzten und an dieser Stelle weiter zu suchen.

Soll heißen: Da der Vater der betroffenen Hunde bereits getestet wurde und die Mutter nicht mehr lebt, wäre es doch vielleicht ein wichtiger Schritt in die richtige Richtung für jeden Besitzter der Wurfgeschwister aus genetisch gleichen Würfen seinen Hund auf PRA testen zu lassen.

Da die beiden positiv getestetn Hund die gleiche Mutter haben wie mein Terry, Silkes Jule und der anderen getesteten Hündin, wäre es auch super, wenn sich noch mehrere für einen Test entscheiden könnten, die Hunde aus naher Verwandschaft zur Mutter besitzen.

z.B. Geschwister der Mutter. Ist natürlich fraglich wie viele davon noch leben.

Ich denke wir hätten nun eine Chance auf diesem Weg viele wichtige Ergebnisse zu bekommen.

Als Liebhaber dieser wundervollen Rasse, geht uns das alle an.


rb_lutz
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PRA

Beitrag von rb_lutz » Fr 6. Jul 2007, 11:46


Hallo AT-Freunde,


obwohl nach Aussage des Züchters von Joker in seiner Linie ihm keine PRA-Blindheit bekannt geworden ist, werde ich bei meinem gerade 4 Jahre alt gewordenen AT-Rüden beim nächsten TA-Besuch auch eine Augenuntersuchung mit machen lassen.

Vielleicht ein bisschen früh für eine späte Form von PRA, die meist erst mit 5-6 Jahren auftritt, aber da ich das Glück habe dass gerade meine beiden TÄ zu den sonst recht dünn gesäten Augenspezialisten des Dortmunder-Kreises gehören ist es für mich nicht mit größeren Umständen verbunden.


Bisher habe ich nur feststellen können dass unser AT gerade im Dunklen wesentlich besser sieht als ich, obwohl ich damit auch keine sonderlichen Probleme habe und auf Urlaubsreisen auch gerne nachts fahre wenn die Strecke von der Landschaft nichts hergibt.

Erste Anzeichen der PRA sollen ja mit einer sich steigernden Nachtblindheit bei den Hunden in Erscheinung treten.


Die Kosten will ich gerne tragen und hoffe natürlich dass sich dort keine Anzeichen der PRA bei Joker zeigen und sich die Aussage auf der HP des Züchters bezüglich der bisherigen PRA-Freiheit seiner Linie, wie es jeder dort lesen kann, mit meinem AT fortsetzt. Ohne möglichen Gentest kann man natürlich erst in einigen Jahren bei einem älteren Hund sicher sein dass keine PRA-Krankheit vorliegt.


Den Ausdruck "Merkmalsträger" der für einen an PRA erkrankten Hund der blind ist oder blind wird gilt, würde ich besser durch "PRA-krank" ersetzen da er zuleicht mit dem Begriff "Anlagenträger" verwechselt wird wie es mir auch schon passiert ist. Ein nur Anlageträger wird nicht blind, vererbt diese PRA-Anlage aber zu 50% weiter, selbst wenn er mit einem PRA-Anlagefreiem Hund verpaart wird.

Ein "Anlagenträger" läßt sich ja bisher nur durch einen evtl. später möglichen Gentest ermitteln und nur ("nur" ist eigentlich nicht das richtige Wort für dieses Drama) wenn 2 Anlageträger miteinander verpaart werden gibt es blinde Hunde im Wurf.


Ich halte es auch für dringend notwendig diesen Gentest möglichst schnell zu verwirklichen und dass alle AT-Fans das ihnen mögliche dazu beitragen und die PRA ernst nehmen ohne in unnötige Panik zu verfallen.



Mit freundlichen Grüßen lutz mit Joker

[Dieser Beitrag wurde am 06.07.2007 - 11:07 von lutz aktualisiert]



Die Beziehung zwischen einem Mann und seinem Hund ist heilig,

was die Natur vereint hat, soll keine Frau trennen.

A.R. Gurney

rb_PetraF
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PRA

Beitrag von rb_PetraF » Fr 6. Jul 2007, 12:24


Liebe Airedalefreunde,


Silke schrieb:


Ich wünsche mir

- mehr Informationsfluss in dieser Sache!


Um es vorweg zu nehmen: Leider wissen wir momentan noch gar nichts.


- Wann treten die ersten Anzeichen auf?

- Bis zu welchem Alter bricht die Erkrankung aus?

- Welche Form der PRA liegt beim Airedale vor?

- Handelt es sich evtl. um eine bisher unbekannte PRA-Form bzw. einen abweichenden PRA-Beginn?


Bis jetzt gehen wir davon aus, dass es sich um die Spätform handelt.


Eine interessante Seite hierzu ist im Internet zu finden unter: www.nyischang-la.de/ - Hunde – genetische Krankheiten -

Facharbeit im Leistungskurs Biologie:

Erkenntnisse über die Augenerkrankungen „Progressive Retinaatrophie“ beim Hund, dargestellt am Beispiel des Tibet Terrier


Bei den Tibet-Terriern tritt die Erkrankung im Alter von 2 – 7 Jahren auf.

Dieses Beispiel zeigt, wie wichtig es ist, Hunde aller Altersstufen untersuchen zu lassen und den jeweiligen Zustand zu einem bestimmten Zeitpunkt zu dokumentieren.


Frau Bottenberg bittet die Züchter gemäß Protokoll der Züchterversammlung ausdrücklich, nicht nur bei den Zuchthunden, sondern auch den anderen Nachkommen eines Zwingers und vor allem bei älteren Hunden die Augenuntersuchung durchführen zu lassen!

Frage: Ist eine festgestellte PRA meldepflichtig?


Durch die Untersuchungspflicht bei einem Tierarzt des DOK ist gewährleistet, dass der Klub für Terrier eine Kopie des Befundes erhält,

siehe Protokoll der Züchterversammlung 2007.


Eine Liste der untersuchten Hunde kann bei Frau Bottenberg angefordert werden. Diese Liste wird laufend aktualisiert.


Die auf PRA untersuchten Hunde werden außerdem im PC-Programm Dogbase veröffentlicht.

Unter „Abfrage“ erhält man eine Tabelle mit den Namen der Airedale mit Augenuntersuchungen, indem man bei Diagnose: „PRA“ eingibt und „startet“.


Hier wäre es evtl. wichtig zu kontrollieren, ob der Durchschlag des Befundes beim KfT angekommen ist und erfasst wurde. Ggf. eine Kopie des Befundes an Elke Uhlemann oder mich schicken.

Zitat: „Anscheinend wird anhand der bekannten Fälle gezielt nach weiteren betroffenen Tieren gesucht, um an Blutproben heranzukommen.“


Laut Angaben der Ruhr-Uni Bochum kann das Forschungsprojekt nur mit der Unterstützung hilfsbereiter Hundehalter und Züchter durchgeführt werden, die bereit sind, Blut ihrer (betroffenen) Hunde für die Mutationssuche in den Kandidatengenen für gPRA zur Verfügung zu stellen. …

„Für die Kopplungsanalysen ist es wichtig, informative Stammbäume zu haben. Das bedeutet, dass wir neben den Blutproben erkrankter Tiere auch das ihrer Vollgeschwister, Eltern und wenn möglich der Großeltern benötigen.“


Hier ist die Mithilfe der Züchter unerlässlich, indem sie bei einem PRA-Fall entweder selber die Besitzer der Wurfgeschwister und Eltern bitten, die für die Genforschung benötigte Blutprobe nach Bochum schicken zu lassen, oder die Adressen an Frau Elke Uhlemann weitergeben.


Bei zweifelhaften Untersuchungsbefunden gibt es außerdem die Möglichkeit, ein Obergutachten anfertigen zu lassen.


Nähere Informationen hierzu findet man unter www.dok-vet.de/termine.htm

Zitat:

„Anträge auf Obergutachten sind schriftlich an den DOK-Vorstand zu richten. Zur Erstellung des Obergutachtens muss der Besitzer alle Unterlagen von Voruntersuchungen beibringen. Die Vorprüfung der Unterlagen erfolgt in der Nationalen Auswertungsstelle des DOK (Adresse siehe Formular).


Obergutachten werden in der Regel anlässlich von DOK-Versammlungen vorgenommen (z.B. Jahreshauptversammlung, Regionale Arbeitstreffen der DOK-Gruppen Süd, Nord, Ost und West, Augenuntersuchungen auf der Europasieger- und Bundessiegerzuchtschau des VDH).

Zu den entsprechenden Terminen werden jeweils drei Obergutachter vom DOK benannt, die gemeinsam das Obergutachten erstellen. Der oder die voruntersuchenden DOK-Mitglieder werden über das Verfahren lediglich informiert. (Anm.: Sie nehmen selber nicht daran teil.)


Obergutachten, die aufgrund unterschiedlicher Befunde von DOK-Mitgliedern oder auf Antrag eines DOK-Mitgliedes zustande kommen, sind kostenlos.

Für Obergutachten, die auf Antrag eines Tierhalters vorgenommen werden, wird eine Gebühr von € 50,-- erhoben, die der DOK-Kasse zukommt.“

Das Ergebnis des Obergutachtens ist bindend!


Eine gute Nachricht:


Laut Aussage von Frau Dr. Dekomien – Ruhr-Uni Bochum – ist Regina, die Doktorandin für das Projekt, bereits fleißig bei der Arbeit.


In dem Merkblatt der Uni Bochum zur Blutentnahme heißt es: „Pro Hund ca. 5-10 ml Blut abnehmen und in Probenröhrchen mit dem Gerinnungshemmer EDTA gut mischen.“


Hier ein dringender Hinweis von Frau Dr. Dekomien zur Blutentnahme:

Für die DNA-Analyse ist es ganz wichtig, dass das Blut nicht verklumpt, d. h. das Blut muss in dem Probenröhrchen sehr gut gemischt werden!! Bitte den Tierarzt ggf. darauf hinweisen.


Zu der Menge des Blutes ist folgendes zu sagen:

Das Blut wird im Laufe der Tests verbraucht. Insbesondere bei alten Hunden wird es später nicht möglich sein, nochmals Blut abzunehmen. Daher die Bitte, mindestens 10 ml, besser noch 20 ml Blut nach Bochum zu schicken!


Eine weitere gute Nachricht:

Zitat: „Im Auftrag des KfT-Vorstandes kann ich Ihnen eine erfreuliche Mitteilung machen. Der Klub für Terrier wird das oben genannte Forschungsprojekt für die Rasse Airedale und Irish Glen of Imaal Terrier mit jeweils 5.000,00 Euro unterstützen.“


Gez. Katharina Bottenberg

Klubzuchtwartin des KfT

Dies ist der aktuelle Stand der Dinge.


Ich versichere allen Betroffenen, dass wir in dieser Sache unser möglichstes tun.


Abschließend möchte ich noch einmal daran erinnern, dass laut Aussage von Frau Bottenberg auf der Züchterversammlung zum jetzigen Zeitpunkt aufgrund der überwiegend unbekannten Anlageträger keinem Züchter ein Vorwurf gemacht werden kann, wenn in seinen Würfen PRA erkrankte Hunde auftreten!


Ich bitte daher nochmals alle Züchter und Airedalebesitzer, erkrankte Hunde zu nennen und bekannte Befunde nicht zurückzuhalten.

Wir sitzen alle in einem Boot!


In der Hoffnung, dass das Gen bald gefunden wird


Petra Friedl

Rassebeauftragte für Airedale Terrier

[Dieser Beitrag wurde am 06.07.2007 - 11:50 von PetraF aktualisiert]


rb_Anette
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PRA

Beitrag von rb_Anette » Fr 6. Jul 2007, 12:56


Ganz herzlichen Dank an PetraF für die erklärenden Ausführungen, ich bin sicher dass nun jeder weiß worum es geht und somit auf dem aktuellen Stand der Dinge ist.


@ Lutz

ich finde es wirklich ganz großartig von dir, dass du dich direkt bereit erklärt hast deinen Hund auch testen zu lassen, obwohl er ja noch recht jung ist.

SUUUPER, dass du auch deine Verantwortung siehst und natürlich auch unseren geliebten ATs damit einen Dienst erweisen wirst.


Kenne zwar nicht die genaue Abstammung deines Jokers, weiß aber ganz sicher, dass er zumindest in naher Verwandschaft mit Jule und Terry steht und somit auch zu den beiden positiv getesteten ATs.


Im übrigen wird in Kürze wohl noch ein Bruder der beiden positiven ATs geteste werden und ein noch lebender Bruder der Mutter ist inzwischen auch bekannt.

Es geht voran !!!!


rb_sijuto
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PRA

Beitrag von rb_sijuto » Fr 6. Jul 2007, 15:01


Auch von mir herzlichen Dank an Petra F für die schnelle Reaktion und an Lutz für seine Bereitschaft seinen Hund auch testen zu lassen.


Noch mal zu Lutz: ein Blick in den Stammbaum von Jule und den betroffenen Halbbrüdern lässt mich recht ärgerlich werden im Hinblick auf die Aussagen auf der von Dir genannten HP und auch der Anzeige im Terrier.


Natürlich kann man keinem Züchter zum jetzigen Zeitpunkt einen Vorwurf machen, wenn PRA-Fälle auftreten. Das will ich auch gar nicht.


Eine Behauptung, nicht betroffen zu sein, ist allerdings unverschämt und zum jetztigen Zeitpunkt unhaltbar. Und das ist nun tatsächlich ein Vorwurf.


Aber jeder der von sich behauptet, eben nicht mit im selben Boot zu sitzen, sollte schon mal anfangen, seinen Freischwimmer zu machen.


Diesmal mit nachdenklichen, traurigen und auch ärgerlichen Grüßen

Silke



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rb_lutz
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PRA

Beitrag von rb_lutz » Fr 6. Jul 2007, 17:36


Hallo Silke und Anette,


wie weit es ein verwandschaftliches Verhältnis zwischen unseren Hunden gibt kann ich leider Jokers Stammbaum nicht entnehmen.

Mit den dort angegebenen Zwingernahmen wird in Jokers Zuchtstätte aber schon lange zusammengearbeitet ohne das die PRA dort aufgetreten ist.


Von Jokers direkten Verwandten wurde sein 8jähriger Vater, sein, genau wie der Papa, mehrfach als Deckrüde eingesetzter ebenfalls 4jähriger Bruder und die Tochter seiner Schwester (2 1/2Jahre) die beide zur Zucht eingesetzt wurden,jeweils bei der Augenuntersuchung der DOK als PRA-Frei begutachtet.


Zumindest die Beurteilung des 8jährigen Vaters sollte auch recht aussagefähig sein, so dass ich eigentlich auch persönlich keinen besonderen Grund sehe bei einer Augenuntersuchung von Joker eine bedenkliche Diagnose zu erhalten und er sonst auch gesund und mehr als munter ist.


Konkrete Ergebnisse bezüglich der PRA-Anlagenträger wird es aber erst bei einem späteren Gentest geben, da hier auch bei einem jüngeren Hund schon eine sichere Diagnose möglich sein wird, die es zum jetzigen Zeitpunkt aber generell gar nicht geben kann.



Mit freundlichen Grüßen lutz mit Joker


P.S. Interessant finde ich in diesem Zusammenhang eine Sache die ich dem "Terrier" ,den ich heute bekommen habe, entnehmen konnte.

Dort wurde bekannt gemacht dass die bei den Manchester-Terriern vorkommende van Willebrand Erkrankung ( Erbkrankheit des Blutgerinnungssystems) bereits durch einen Gentest das erkennen von Anlagenträgerhunden möglich macht.

Der auf der letzten Mitgliederversammlung gefasste Beschluss nur noch getestete Zuchthunde zur Zucht zuzulassen und Anlageträger nur mit anlagefreien Tieren verpaaren zu dürfen wurde auf Antrag der Züchterversammlung vom Zuchtausschuss dahingehend verschärft, und vom Vorstand genehmigt, dass grundsätzlich nur noch mit Anlageträgerfreien Manchester-Terriern gezüchtet werden darf.


Dieser Beschluß ist ab 1.9.2007 gültig weil man hier ganz richtig erkannt hat dass der Gentest eine einmalige Gelegenheit ist diese Erbkrankheit bei der Rasse ein für alle Mal zu eliminieren.


Ich denke hieran können sich die Airedaleterrierzüchter ein gutes Beispiel nehmen wenn wir erst einen PRA-Gentest verwirklichen können um so der PRA-Blindheit endgültig ein Ende zu machen.

[Dieser Beitrag wurde am 06.07.2007 - 19:46 von lutz aktualisiert]



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A.R. Gurney

rb_Cap
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PRA

Beitrag von rb_Cap » Fr 6. Jul 2007, 22:28


@Lutz,zu deinem Nachtrag, um nur noch mit anlagefreien Hunden züchten zu können, muss man erstmal wissen, wie stark die AT-Population betroffen ist.Ich denke du bist schon wieder zwei Schritte voraus.

Wichtig ist die Erforschung des Gens und damit auch viele Spenden, und daß man die Pra-erkrankung ähnlich ernst nimmt wie HD und seinen Hund untersuchen lässt, egal ob Züchter oder nur Hundebesitzer ,um eventuelle Zuchtlinien oder Tiere zurückverfolgen zu können. Das ist daß einzige ,was wir im Moment tun können, denke aber es ist ein guter Ansatz.

Wir sollten die Sache nicht auf die leichte Schulter nehmen, aber Grund für Panik oder vorschnelle Lösungsansätze ist auch nicht gegeben.

Ich denke nur, jeder Züchter muss erkennen , daß es ihn auch treffen kann.

Die spätere Lösung möchte ich denen überlassen, die mehr Ahnung von Genetik haben, als wir beide. Ich denke, da ist es dann in den besten Händen.

mfG Regine


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PRA

Beitrag von rb_lutz » Sa 7. Jul 2007, 13:50


Hallo Regine,


es hat wenig Sinn immer nur auf seinen nächsten Schritt zu gucken und sich Scheuklappen aufzusetzen um das Umfeld auszuklammern.


Wer weiterkommen will und etwas gewinnen muß wie auch beim Schachspielen immer mehrere Züge vorausdenken und möglichst für alle Eventuallitäten einen Plan parat halten. Deswegen mache ich mir bereits Gedanken darüber wie man sinnvoll in der Airedalezucht weiterverfährt wenn man das PRA-Gen gefunden hat um diese Erbkrankheit schnell und sicher auszumerzen.

Dieses brauche ich nicht den Genetikern zu überlassen sondern es ist für jeden der das kleine 1X1 der Vererbungslehre beherrscht klar ersichtlich.


Gerade bei diesem Thema habe ich nämlich mit den sogenannten Fachleuten schlechte Erfahrungen gemacht da es meiner Ansicht nach hier durchaus wieder Interessenkollisionen geben kann wie es sie schon gegeben hatte und das Thema PRA heruntergespielt wurde.

Nachdem hier Ende 2004 noch im alten Forum eine Schweizerin sich über ihren blinden Welpen beklagte und im Forum das Schweigen im Walde herrschte habe ich mich daran erinnert dass der Züchter meines AT mir bereits im Mai 2004 beim HD-Röntgen in Ratzeburg beim Tierarzt sagte dass es wieder mehr blinde AT gäbe.


Diese Aussage des Züchters hatte ich hier ins Forum gestellt und versprochen darüber seriöse Informationen einzuholen. Da fing man schon an mir Schwierigkeiten zu machen und die Sache herunterzuspielen. Als ich dann in der "Airedale-Info" auf die Namen der erblindeten PRA-AT stieß und hier im Forum Roß und Reiter nannte, wurde ich ganz schön heruntergeputzt. Es hieß ich hätte besser den Mund halten sollen da die Züchter schon wüßten was sie zu tun hätten und so nur die Leute mit Halbwissen konfus gemacht würden.

Ich habe dazu Stellung genommen und den Züchter meines AT gebeten diese PRA-Geschichte bei den Airedales an den Zuchtausschuß weiterzuleiten damit keine weiteren "PRA-Zeitkontaktbomben" in die Zucht einfließen. Dieses war Anfang 2005 und ist auch geschehen.


Nun ist es so dass die Leute die damals versuchten die PRA bei den Airedales massiv herunterzuspielen und sich beschwerten dass diese Angelegenheit nicht ins Forum gehörte, heute nach wenigen Jahren mit am lautesten nach dem Gentest und den nötigen Spenden dazu aufrufen.


Genau wie ich es damals vorgeschlagen hatte um möglichst viele PRA- AT ermitteln zu können und in welchen Linien sie vorkommen, werden heute auch die Halter und nicht nur die Züchter dazu aufgerufen sich zu melden wenn PRA bei einem AT festgestellt wird.

Was damals noch verteufelt wurde ist heute plötzlich in, natürlich auch damit man die notwendigen Spenden zusammen bekommt.


Ich werde also den Teufel tun und mich auf irgend jemanden verlassen der seine Felle davonschwimmen sieht wenn PRA-Trägerhunde von der Zucht generell ausgeschlossen werden wie ich es für richtig halte.

Die Airedalepopulation und deren Genpool ist groß genug um nach einem Gentest auf die Verwendung von PRA-Trägern in der Zucht verzichten zu können.

Nur so lässt sich diese Erbkrankheit schnell ausmerzen.


Mit freundlichen Grüßen lutz mit Joker

[Dieser Beitrag wurde am 07.07.2007 - 12:55 von lutz aktualisiert]



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