HD und Gene

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rb_lutz
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HD und Gene

Beitrag von rb_lutz » Mo 14. Mai 2007, 16:18


Hallo AT-Freunde,

in der neuen Ausgabe 4/2007 der Hundezeitschrift "Dogs" ist in dem Beitrag "Das Leid der Knochen" ein Interview unter der Überschrift: "Wie entsteht HD?" mit Prof. Dr. Ingo Nolte, Leiter der Tierklinik für Kleintiere an der tierärztlichen Hochschule Hannover wiedergegeben, das ich hier auszugsweise wiedergeben möchte weil dort der Airedale direkt mit angesprochen wurde.


"Dogs: Welche Ursachen sind für die Krankheit verantwortlich?


Dr. Ingo Nolte: Verantwortlich für die Hüftgelenksdysplasie ist in erster Linie eine entsprechende genetische Veranlagung, die über Vererbung weitergegeben wird.


Dogs: Welche Hunderassen sind besonders gefährdet?


Dr. Ingo Nolte: Meist erkranken große Hunde an Hüftgelenkdysplasie. Das heißt aber nicht dass jeder größere Hund HD-belastet sein muss. Bei Königspudeln oder AIREDALELETERRIERN etwa kennt man diese Problematik nicht. Gleichwohl ist sie auch unter Mischlingshunden zu finden.


Dogs: Wie wird die Krankheit erkannt?


Dr. Ingo Nolte: Nur über Röntgenaufnahmen. An der Erkennung der Gene, die für die HD-Entstehung verantwortlich sind, arbeitet die Forschung. Ihr Ziel ist der genetische Frühtest."



Soweit der Interviewauszug, bei dem es mich doch irritiert dass die HD kein Problem beim Airedale sein soll, obwohl es sicher andere Rassen gibt die hiervon weit mehr betroffen sind.

Aber wenn es erst auch bald einen Gentest für die HD geben sollte, wird sich sicher auch dieses Problem lösen lassen, nur hatte ich bisher von einer derartigen Forschung leider noch nichts gehört.

Wer finanziert denn diesen Forschungsauftrag und welche Institution führt ihn durch?


Mit freundlichen Grüßen lutz mit Joker

[Dieser Beitrag wurde am 16.05.2007 - 17:20 von lutz aktualisiert]



Die Beziehung zwischen einem Mann und seinem Hund ist heilig,

was die Natur vereint hat, soll keine Frau trennen.

A.R. Gurney

rb_lutz
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Beitrag von rb_lutz » Di 15. Apr 2008, 22:20


Hallo AT-Freunde,


heute steht eine Notiz in der haz.de (Hannoversche Allgemeine Zeitung) dass die Forscher der TiHo Hannover einen Gentest entwickelt haben mit dem die erbliche Veranlagung zur Hüftgelenksdysplasie HD festgestellt werden kann. (Veröffentlicht am 2.4.2008)

Dieser Gentest wurde mit Deutschen Schäferhunden entwickelt.


Ob er allerdings gleich eine Gültigkeit für sämtliche Hunderassen hat, also auch unser AT davon profitieren kann, geht für mich aus diesem Bericht noch nicht ganz klar genug hervor, obwohl es sich im Text so liest.

Wenn es so wäre würde so ein Gentest es den Züchtern und Welpenkäufern (Frühtest schon bei Welpen ist möglich) sicher einiges leichter machen und irgendwann auch das HD-Röntgen beim AT wohl überflüssig machen.


Mit freundlichen Grüßen lutz mit Joker

[Dieser Beitrag wurde am 15.04.2008 - 21:52 von lutz aktualisiert]



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rb_kenzo
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Beitrag von rb_kenzo » Mi 16. Apr 2008, 09:41


Hallo zusammen,


und hier der Link dazu:

http://www.haz.de/newsroom/regional/art185,561272


Wäre schön wenn es so wäre.


Gruss

Uli



Es wird nichts so heiß gegessen, wie es gekocht wird.
www.airedale-kenzo.de

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Beitrag von rb_PetraF » Do 17. Apr 2008, 02:31


Hallo,


in der April-Ausgabe 2008 der "Kleintierpraxis" ist eine interaktive Fortbildung zum Thema Hüftgelenksdysplasie (HD) - Entstehung, Erkennung, Bekämpfung - veröffentlicht, Verfasser: Dr. Bernd Tellhelm, Giessen. Zur Genomanalyse steht dort folgendes:

"In umfangreichen Untersuchungen beim Deutschen Schäferhund wurden "Genmarker" für die HD gefunden, mit denen eine Voraussage bereits beim Welpen für die Vererbung der HD möglich ist und mit welcher Wahrscheinlichkeit beim älteren Hund HD auftreten kann. Dieses vollkommen neu entwickelte Verfahren der genomischen Selektion eröffnet völlig neue Perspektiven für die HD-Bekämpfung."


So erfreulich dieser Fortschritt ist, so muss diese "Wahrscheinlichkeit" nach wie vor durch eine Röntgenaufnahme überprüft werden.


Des Weiteren ist zu befürchten, dass für den Airedale ein spezifischer Genmarker gefunden werden muss.


Und hier sind wir bei einem ganz entscheidenden Punkt. Die Entwicklung eines solchen Genmarkers kostet sehr, sehr viel Geld !!


Wir haben gerade mit Mühe die für ein Jahr benötigten Materialkosten in Höhe von 20.000 EUR für die Erforschung des PRA-Gens beim Airedale zusammenbekommen. Was ist mit den Materialkosten für das zweite Jahr?


Von daher werden wir realistisch betrachtet noch einige Zeit mit HD-Röntgen und Zuchtwertschätzung klar kommen müssen.


Hierzu heißt es in dem Beitrag:

"Aber auch mit den schon bewährten Methoden bestehen gute Möglichkeiten anstehende Probleme zu bewältigen.

Wichtig ist es, dass die erforderlichen Maßnahmen auch konsequent durchgeführt werden und mit mehr Ehrlichkeit bei der Veröffentlichung auch der schlechten Ergebnisse verfahren wird."


Literaturhinweis: Distl O, Stock KF, Marschall Y (2008): Molekulargenetische Aufklärung der Hüftgelenksdysplasie beim Deutschen Schäferhund. GKF-Info 27.


GKF bedeutet: Gesellschaft für Kynologische Forschung. Mitglieder der GKF bekommen die Info-Hefte regelmäßig zugeschickt.

Einen Aufnahmeantrag finden Sie auf der Airedale Homepage unter "Aktuell" bei PRA.


Viele Grüße


Petra Friedl


rb_lutz
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Beitrag von rb_lutz » Do 17. Apr 2008, 13:37


Hallo Fr. Friedl,


realistisch betrachtet gibt es sicher trotz Zuchtwertschätzungen, Röntgen und Zucht mit ausschließlich HD-freien und HD-Grenzfällen beim AT sicher noch sehr viel mehr Airedaleterrier mit HD-Problemen als mit der PRA.

Also lohnt es sich sicher auch hier am Ball zu bleiben und es ist bestimmt auch eine dankbare Aufgabe für unsere Klubzuchtwartin sich hier beim Schäferhundgentest einzuklinken um Genaues darüber zu erfahren ob, und wenn welche, Aktivitäten notwendig sind um einen HD-Gen- und Früherkennungstest für den Airedale zu verwirklichen.

Nebenbei würde mich auch interessieren wieweit die Forschung mit dem PRA-Gen beim AT denn schon fortgeschritten ist, ob man noch gar nichts gefunden hat oder ob man wenigstens glaubt auf der richtigen Spur zu sein bzw. der Kenntnisstand evtl. schon einen voraussichtlichen Erfolgstermin zulässt.


Mit freundlichen Grüßen lutz mit Joker


P.S. Was mir auffällt wenn ich mit einem Besitzer eines jungen ausgewachsenem AT ins Gespräch komme und frage:"Ist der Airedale denn HD geröngt?"

Bekommt man häufig antworten wie: "Warum, ich will doch nicht züchten?" oder "Noch nicht, obwohl der Züchter das gerne möchte".

Es scheint also mit der Konsequenz nicht unbedingt überall weit her zu sein, und sich auch einiges der Einflussnahme der Züchter zu entziehen.

[Dieser Beitrag wurde am 17.04.2008 - 20:40 von lutz aktualisiert]



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Beitrag von rb_PetraF » Fr 18. Apr 2008, 11:14


Hallo,


das PRA-Projekt steht für mich synonym für die finanzielle Verwirklichung von Projekten jeglicher Art, wie z. B. auch HD und Gene.


Tatsache ist, dass ein relativ kleiner Teil der deutschen Airedalebesitzer bis heute ca. 14.150 EUR gespendet hat – einige davon sogar mehrfach,

ca. 2.000 EUR kamen aus dem Ausland, 5.000 EUR vom KfT, die Personalkosten für 2 Jahre werden von der GKF getragen.


Bis Februar 2008 waren 45% des Airedale-Genoms durchgescreent – leider ohne Fund, siehe Protokoll der ZV 2008.

Wie soll es finanziell weitergehen, wenn das Gen bis März nächsten Jahres noch nicht gefunden ist???

Es wäre sicherlich gut, wenn wir Airedalebesitzer selber für die weitere Finanzierung sorgen und weiter Spenden sammeln würden.


Es geht nicht darum, wie häufig eine Erkrankung auftritt oder welche schwerwiegender ist, sondern darum, dass man grundsätzlich zuerst einmal die finanziellen Voraussetzungen schaffen muss, ein Projekt überhaupt durchzuziehen. Und da sehe ich nach den Erfahrungen mit dem PRA-Projekt leider schwarz. Des Weiteren sollte man, meiner Meinung nach, zuerst einmal eine Sache abschließen, bevor man die nächste in Angriff nimmt.


Trotzdem würde ich mich freuen, wenn Sie, Lutz, es übernehmen würden, sich in Hannover bei Herrn Prof. Distl nach den Bedingungen für einen Genmarker für HD beim Airedale zu erkundigen. Dies muss nicht immer nur der Klubzuchtwart machen.


Im Übrigen für alle, die glauben, die PRA sei ein deutsches Problem, der gucke hier und Nigel


Nur haben wir mindestens etwas dagegen unternommen, worauf alle Spender und sonstigen Unterstützer Stolz sein können.


Viele Grüße


Petra Friedl

[Dieser Beitrag wurde am 18.04.2008 - 10:49 von PetraF aktualisiert]


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Beitrag von rb_lutz » Fr 18. Apr 2008, 11:47


Hallo Frau Friedl,


doch im Gegensatz zu Ihnen bin ich schon der Meinung dass es eine Aufgabe für unsere KfT-Zuchtwartin in ihrer amtlichen Funktion ist sich in solchen Angelegenheiten wie der HD-Generforschung über die neuesten Erkenntnisse entsprechend zu informieren und evtl.Einsatzmöglichkeiten eines HD-Gentests beim Airedaleterrier abzuklären. (Vielleicht hat sie es ja auch schon getan?)

In einer offiziellen Funktion im KfT ist es sicher auch um einiges leichter hier die richtigen Informationen als Mitentscheidungsträger zu bekommen als für mich als einfaches KfT-Mitglied mit einem HD-frei A2 geröntgen Airedaleterrier.

Ich hoffe sehr dass es im KfT keinem unangenehm ist wenn ich hier im Forum auf solche Möglichkeiten hinweise auch wenn ich wirklich in keinster Weise eine Funktion im KfT anstrebe da ich mich dafür als absolut ungeeignet betrachte.


Mit freundlichen Grüßen lutz mit Joker

[Dieser Beitrag wurde am 18.04.2008 - 10:54 von lutz aktualisiert]



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Beitrag von rb_lutz » Fr 10. Okt 2008, 22:14


Hallo AT-Freunde,


in der jetzigen Ausgabe des TERRIER 10/2008 ist in der Rubrik "Neues aus der Forschung" unter dem Titel:

"Molekulargenetische Aufklärung der Hüftgelenksdysplasie beim Deutschen Schäferhund"

ein ausführlicher Artikel von Dr.Otmar Distl, Dr.Kathrin Friederike Stock und Dr.Yonne Marsschall vom Institut für Tierzucht und Vererbungsforschung der Tierärztlichen Hochschule Hannover zu finden.


Dieser Artikel behandelt ausführlich das von mir in meinen vorhergehenden Beiträgen angesprochene Thema. Die Autoren schreiben dort unter anderem:


"Die genomische Aufklärung der HD beim Deutschen Schäferhund ist ein wesentlicher Schritt zur Vereinfachung der Bekämpfung der HD und eröffnet auch die Perspektive die Häufigkeit dieser Gelenkerkrankung in kürzerer Zeit, als dies bisher jemals möglich war, deutlich zu vermindern.

Weiterhin können diese Erkenntnisse beim Deutschen Schäferhund auf ihre Übertragbarkeit und Gültigkeit für andere Rassen

MIT NICHT ALLZU GROSSEM AUFWAND

überprüft werden , wenn die erforderlichen Daten und Blutproben zur Verfügung gestellt werden."


Im diesem Artikel wird außerdem festgestellt dass ein genomischer ermittelter Zuchtwert der bisher auch beim Airedaleterrier möglichen konventionellen Zuchtwertschätzung weit überlegen ist.


Mich würde es außerordentlich interessieren ob und wann der KfT sich in der Lage sieht hier gerade für den AT eine Lanze zu brechen und ohne viel Bürokratismus und vorgeschobenen Organisationsproblemen mit diesen neuen Erkenntnissen etwas Wesentliches für die Gesundheit und Zukunft unserer Airedaleterrier-Zucht zu tun um auch noch dazu in absehbarer Zeit das HD-Röntgen unserer Hunde überflüssig zu machen.


Da der o.a. Artikel ohne eine weitere Stellungnahme des KfT lediglich abgedruckt wurde ist diese Frage für mich noch offen.


Mit freundlichen Grüßen lutz mit Joker

[Dieser Beitrag wurde am 11.10.2008 - 16:04 von lutz aktualisiert]



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