Rettungshundeignungstest nach PO der Hilfsorganisationen
Verfasst: Di 11. Mär 2008, 12:05
Aus meinem PS in dem Thread "Mantrailer-Einsteigerinfo's" gingen ja Nachfragen nach der Rettungshundeeignungsüberprüfung hervor und ich nehme die Anregung, das in einem neuen Thread zu beantworten, gerne auf:
Hi Freddy, hi Bettina,
hier ein bisschen mehr Info zum Rettungshundeeignungstest:
Kurzzusammenfassung:
- Vorbeilaufen an einer Blechtonne, die mit einem Hammer bearbeitet wird
- gleiches bei einer Motorsäge/Trennschleifer oder ähnlichem
- Auto/hupend neben dem Hund
- Laufen durch Qualm und Rauch
- verschiedene Bodenuntergründe (Gitterroste, Raschelfolien usw.)
- Tonne, die auf den Hund zugerollt wird
- aufpringender Regenschirm
- Hund soll mit HF unter einem Flattertuch herlaufen
- komischer Mensch in Regencape, mit Hut und Krücke, hinkend
- Jogger, der vor dem Hund hinfällt, kurz verharrt und dann schreiend wegrennt
- Überwinden von Geräten (schmaler, glatter Steg in gewisser Höhe, Kriechtunnel, Sacktunnel)
- Hundegruppe mit mindestens fünf fremden Hunden, durch die sowohl mit dem HF als auch mit einem fremden HF gelaufen werden muss
- Hund muss sich von einem Fremden 20 Schritt weit tragen lassen
- „Spielekreis“ – 5 Fremde bilden einen Kreis von ca. 20 m, man befindet sich in dem Kreis, der Hund wird quer durch den Kreis von den Fremden gerufen, soll sich dort anfassen lassen, dann das Gleiche mit Lecker (locken) und dann mit Spielzeug (Hund soll alles freundlich annehmen und ohne Zögern mit den Fremden spielen)
- Der oben beschriebene „Kreis“ wird geschlossen, das heißt Hund und HF werden zuerst im langsamen, dann normalen, dann im Laufschritt „eingekesselt“
- Ein fremder Helfer soll intensiv mit dem Hund spielen
- Verweistest (HF begibt sich in ein vorbereitetes Versteck) der Hund soll versuchen sich zu diesem Versteck zutritt zu verschaffen und zielsicher zum HF rennen
Ich glaub das war so ziemlich alles ...
Ich weiß gar nicht, ob ein solcher Eignungstest überall erforderlich ist, bei den Hilfsorganisationen (THW, Johanniter, ASB usw.) ist er aber Voraussetzung um überhaupt einmal eine Prüfung laufen zu können.
Beim Tom ist es alles in allem supergut gelaufen, wir haben nur zweimal die Bewertung 2, ansonsten alles mit einer 1 gemeistert.
Umso erstaunlicher, da Tom ja erst vor zwei Jahren zu uns gekommen ist und so einige Probleme mitgebracht hat (u.a. heftige Leinenaggression Argenossen gegenüber, so Dinge wie Pfoten säubern war unmöglich (Knurren, Warnen) usw.).
Insgesamt soll in so einem Eignungstest eigentlich nichts Erlerntes abgefragt werden, man will versuchen, die Anlagen des Hundes zu beurteilen. Wie gut man das mit dem oben benannten Testszenario schafft, ist eigentlich diskussionswürdig bzw. fraglich.
Da der Tom kurze Zeit ein wenig Agility gemacht hat, war z.B. der Kriechtunnel und der Sacktunnel für ihn natürlich kein Problem mehr, da er ja in diesem Bereich "vorgearbeitet war". Ein Hund, der sowas vorher noch nie gemacht hat, hätte da natürlich schlechter ausgesehen.
Die Hundegruppe hat er mit 1 bewältigt - vor 1 1/2 Jahren war ich mal auf einem Aggressionsseminar bei Baumann, da ist sein Verhalten mit der Videokamera aufgenommen worden - nur gut, dass das Vergangenheit ist! - am Samstag wäre ich von der Prüfung und von der weiteren Rettungshundearbeit ausgeschlossen worden ...
Herzliche Grüße
Silke
mit Jule und Tom
PS. Aber jetzt möchte ich von Dir, Freddy auch noch ein bisschen mehr Details über's Mantrailing hören!
[Dieser Beitrag wurde am 11.03.2008 - 21:20 von sijuto aktualisiert]
Lämmelein Jule und der moZ Tom