Hallo Foris,
dieser Teil der aktuellen Fährtendiskussion hat mich ins Grübeln über die visuellen Fähigkeiten unserer Gumminasen gebracht.
Also, meine beiden Airedales sahen/sehen nicht fern. Axel früher wie Luzie heute reagieren interessiert auf Tiergeräusche, Axel hat bei "Herrchen gesucht" immer hinter dem Fernseher nachgesehen, wo denn nu die miauende Katze steckt. Auf (bewegte) Bilder reagiert auch Luzie weder auf dem Fernseher noch auf dem PC-Bildschirm, auf Geräusche sehr wohl. Beide Hunde hatten/haben wenig Jagdtrieb und nutzen Spiegel zum Beobachten von Dingen, die sie aus ihrer Position sonst nicht sehen können.Freddy/Eddi/Freddy hat geschrieben:Menschen können ca. 50 "Blitze"(Hz/Hertz) pro Sekunde auflösen, Hunde durchschnittlich 75 "Blitze" pro Sekunde. Das erklärt z.B. auch, warum die meisten Hunde wenig Interesse am Fernsehen(60Hz) haben, sie sehen keinen flüssigen Film wie wir, sondern schnell aufeinander folgende Einzelbilder. Hunde im TV werden aber trotzdem, anhand ihres Bewegungsmusters oft noch erkannt, Zeichentrick-Hunde mit falschem Bewegungsmuster dagegen, werden nicht als Hunde wahrgenommen.
Die neueren TVs haben auch eine schnellere Frequenz und da kann Hund vielleicht auch besser gucken?
Ja, ich denke bei den neueren TV-Geräten (z.B. 100Hz) sehen die Hunde deutlich besser. Das Gefühl hatte ich zumindest bei meinen Hunden.
Andererseits kenne ich zwei Welsh-Terrier, die beide fernsehen - und zwar so richtig, am Besten mit der Nase direkt an der Mattscheibe. Geht der Fernseher an, standen/stehen beide Hunde sofort Gewehr bei Fuß - und starren gebannt noch selbst auf das Standbild des Videorekorders. Die eine Hündin in den 80er Jahren, da hatten die Fernsehgeräte sicher noch eine niedrigere Frequenz als heute. Der andere ist der schon öfters hier zitierte Welsh meiner Eltern, Toby, den man nicht mal in einer Werbepause allein vor der Glotze lassen kann, denn wenn auch nur der Hauch eines Tierschattens über die Mattscheibe huscht, rastet er völlig aus und attackiert mit voller Wucht den Bildschirm. Dieser 9-Kilo-Zwerg hat mir meinen locker doppelt so schweren, sehr großen Röhren-Fernseher, der niedrig steht, schon mal mit einem einzigen Sprung ganze 10 cm nach hinten katapultiert, sodass der an die Wand geknallt ist - wegen Sheba-Werbung Er dreht gnadenlos auf, die Herzfrequenz schnellt extrem nach oben; wer diesen Hund umbringen will, schnallt ihn vor einem Western oder irgendeiner anderen Tiersendung fest, der Herzkasper wäre garantiert ... am heftigsten reagiert er auf diese Robben- und Affenserien, die im ZDF laufen, und ich wage nicht, ihn mir in so einem Tierpark wie im Spessart vorzustellen.
Ich frage mich: Woran können diese Unterschiede liegen? Neigen alle Welshs zu so einem Verhalten? Wie ist das mit Euren, Karin und Christa? Hat es mit einem anderes ausgeprägten Jagdtrieb zu tun? Meine beiden ATs rennen schon gern mit, wenn was wegläuft, waren/sind aber abrufbar und mehr spiel- als jagdinteressiert, während Toby ein Katzen- und (wenn er könnte) Wildschweinmörder ist. Er ist noch stärker sichtorientiert als meine ATs, so mein Eindruck. Vom Jagdtrieb der Welsh-Hündin weiß ich leider nichts.
Grübelnde Grüße,
Antje mit Luzie
Airedales will try to eat anything that doesn't eat them first. Dorothy Miner || www.rotpunktuebersetzen.de/luzie.html