Hundestrände und Blaualgengefahr Sommer 2006

rb_lutz
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Hundestrände und Blaualgengefahr Sommer 2006

Beitrag von rb_lutz » Do 31. Jul 2008, 21:32


Hallo AT-Freunde,


Blaualgen sind keine Algen sondern Bakterien die zu den Cyanobakterien gehören.


Sie sind im Übrigen nicht blau sondern grün und kommen nicht nur an der See sondern auch bei für sie günstigen Verhältnissen wie die jetzige Wetterlage in den Binnenseen vor.

Offensichtlich können die Hunde diese früher zu den Algen gezählten Bakterien wesentlich schlechter verkraften als die Menschen die darauf meist nur mit einer Magen-und Darmverstimmung darauf reagieren während die Hunde mit schweren Vergiftungserscheinungen daran sterben können.


Wie und wodurch diese Blaualgen ganz genau entstehen ist auch wissenschaftlich noch nicht genau geklärt, so dass keine Vorraussagen über deren auftreten gemacht werden können.


Im Moment sind sie in unseren Badeseen im Raume Bremen erst in geringer Menge aufgetreten, so dass zumindest für die Menschen noch keine Gefahr besteht, wer seine Hunde schwimmen lassen möchte, sollte aber besser einen geschärften Blick ins Wasser werfen.



Mit freundlichen Grüßen von lutz mit Joker (der wegen einer letzten kleinen offenen Wunde am Bein leider bei dem Supersommer noch Badevebot hat).

[Dieser Beitrag wurde am 31.07.2008 - 20:37 von lutz aktualisiert]



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rb_Freddy
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Hundestrände und Blaualgengefahr Sommer 2006

Beitrag von rb_Freddy » Fr 1. Aug 2008, 00:58


Hallo zusammen,


da hab ich als Landratte mit fundiertem Nichtwissen mal eine Frage :


Wodurch, warum sind diese Blaualgen so gefährlich (wohl besonders für Hunde?). Reicht schon der Hautkontakt, müssen Blaualgen verschluckt werden oder mit einer offenen Wunde (mir vor 3 Wochen an der Ostsee passiert,die Wunde immer noch nicht verheilt) in Berührung kommen, um eine Vergiftung hervorzurufen?


und ich frag mich noch, nicht ganz so ernsthaft: Warum heißen diese grünen Bakterien doppeltfalsch: Blaualgen?


Für mich hört sich "Blaualgen" ganz harmlos an...


LG

Freddy

[Dieser Beitrag wurde am 01.08.2008 - 00:02 von Freddy aktualisiert]



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rb_lutz
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Hundestrände und Blaualgengefahr Sommer 2006

Beitrag von rb_lutz » Fr 1. Aug 2008, 10:57


Hallo freddy,


bei einigen Menschen scheint schon der Hautkontakt mit den Blaualgen zu genügen um allergische Hautreaktionen auszulösen.

Um richtig den Durchmarsch zu bekommen wird man aber wohl auch etwas Wasser schlucken müssen.


Außerdem gibt es von den Blaualgen genannten Cyanobakterien verschiedene Arten die auch wohl verschieden auf unseren und noch wieder anders auf den Organismus der Hunde wirken.


Ich denke hier nur an die als äußerst vitaminreich gepriesene Spirulina-Blaualge die in den Reformhäusern und auch als sauteures Fischfutter für Aquarienfische verkauft wird.


Aus eigener Erfahrung weiß ich dass Wunden die man sich frisch zugezogen hat, und man sich dessen ungeachtet den Urlaub nicht vermiesen lassen will, und weiter ins Meerwasser geht, die Wunde dadurch zwar durch das Salzwasser einigermaßen desinfiziert wird aber sehr schlecht heilt. Ich habe heute da noch eine lange Narbe auf meinen Fuß die ich mir mal auf Korsika zwischen ein paar Klippen geholt hatte.

Blaualgen werden mit einer verzögerten Wundheilung wohl wenig zu tun haben.



Viele Grüße von lutz mit Joker

[Dieser Beitrag wurde am 01.08.2008 - 09:59 von lutz aktualisiert]



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Beitrag von rb_Bettina » Fr 1. Aug 2008, 12:23


Hallo zusammen,


um die Verwirrung jetzt komplett zu machen, habe ich hier in paar Links:

www.healthfood24.com/wolfsblut/lexikon_spirulina.php

http://ec.europa.eu/research/rtdinfo/49 ... 95_de.html


"Wat denn nu?".....Einerseits DER absolute Futterzusatz, andererseits DAS absolute Gift für unsere Hunde??

Da ich auf dem Biologie-Sektor eine absolute Niete bin, kann mir dieses Phänomen vielleicht jemand anderes erklären?


Liebe Grüße

Bettina



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rb_Freddy
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Beitrag von rb_Freddy » Di 5. Aug 2008, 01:57


Hallo Bettina,


da sich zu dem Thema bisher noch keine Experten gemeldet haben, und mir das keine Ruhe gelassen hat, habe ich etwas recherchiert und will hier mal eine Erklärung versuchen:


Es gibt wohl ca. 1600 verschiedene Arten von Cyanobakterien (früher:Blaualgen). Da ist es wie bei Pilzen(z.B. Knollenblätterpilz und der wohlschmeckende Perlpilz) oder Pflanzengattungen dass die eine Art essbar und wohlschmeckend ist, und die andere (nah verwandte ) Art giftig oder sogar tödlich giftig ist.



Bestimmte Cyanobakterien aus Süßgewässern sollen, wenn sie mit dem Wasser getrunken werden so giftig sein, das Hunde zu Tode kommen können.


Die Gefahr das Ostseewasser von Hunden getrunken wird ist vielleicht nicht so groß wie beim Süßwasser, aber auch die Cyanobakterien in der Ostsee können toxisch sein.

In der Ostsee treten vor allem drei Arten von Cyanobakterien (Blaualgen) auf: Nodularia spumigena, Aphanizomenon flos-aquae und Anabaena sp. Diese Arten produzieren unterschiedlich Gifte und können toxisch sein , aber nicht immer. Nodularia spumigena z.B. kann Nodularin produzieren, ein hochwirksames Lebergift, dass für Säugetiere, ähnlich dem Gift des Knollenblätterpilzes, tödlich sein kann.


Spirulina ist auch eine Blaualge, aber allen Erkenntnissen nach, keine (zumindest für Menschen) giftige. Bereits die Azteken sollen Spirulina sogar als Nahrung verwendet haben.


LG

Freddy


PS.: Ich musste bei meinem letzten Besuch an der Ostsee allerdings feststellen dass Felix durchaus etwas Salzwasser geschlabbert hat.

[Dieser Beitrag wurde am 05.08.2008 - 01:01 von freddy aktualisiert]



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Beitrag von rb_Bettina » Di 5. Aug 2008, 10:34


Danke Dir Freddy!


So in etwa hatte ich mir das dann auch zurechtgedacht...


Wichtig ist, denke ich, daß man wachsam ist und nicht sofort in Panik verfällt, nur weil Meldungen in der Presse uns das gerne einsuggerieren möchten.


Zum Thema Ostsee habe ich in einem anderen Thread dann noch etwas beizusteuern.....


Liebe Grüße

Bettina



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Hundestrände und Blaualgengefahr Sommer 2006

Beitrag von rb_Pio2 » Di 5. Aug 2008, 16:57


Hallo ,

ich möchte hier daran erinnern, dass 2006 zwischen Fehmarn und Lübeck 10 Hunde durch Blaualgen in der Ostsee vergiftet wurden und starben.


Und wie wurde darauf offiziell reagiert? Keine zusätzliche Information zum Badeverbot !! Schön den Ball flach halten, damit keine Panik und damit Touristenschwund aufkommt. Ob das einem oder mehreren weiteren Hunden vielleicht das Leben gekostet hat ist mir allerdings nicht bekannt- aber durchaus möglich, da die Vergiftung kaum zu therapieren ist. Und wenn es dann nicht kommuniziert oder gar publiziert wird, bleibt es auch schön unterm Teppich.

So wie jetzt hier bei uns am See. Da hatte ein in den See führender Bach über mehrere Stunden praktisch die Farbe von Milch angenommen – Ursache: ein protestierender Milchbauer oder vielleicht auf was Giftigeres?! Und danach ? Offiziell nichts und auch nichts in der Presse. Wir sind ja Touristengebiet - als keine Panikmache.

Und bei den Zerkarien- die übrigens auch Hunde ärgern können- tun`s ein paar aufgestellte kleine Schilder.

Und wie will man zwischen „ guten“ und „ bösen“ Blaualgen unterscheiden? Also sollten erstmal Blaualgen Blaualgen sein.

Und wie soll das Aufpassen aussehen?

Also bitte keine Panik, aber auch keine Verharmlosung!

Günter & Winston



Wer an gewissen Dingen den Verstand nicht verliert, hat keinen. Lessing

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