Verblendung

alte Forenhasen und harter Kern
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Regine
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Beitrag von Regine » Mi 23. Jan 2013, 22:13

Hi ihr,
gestern traf ich auf meiner Hunderunde mal wieder einen alte Bekannten ... Er ist Züchter und sehr stolz auf seine Hunde und ihre Erfolge auf Ausstellungen . Vorallem auf seinen Rüden , nun mehr 9 Jahre alt, ist er stolz. Der Rüde hat ca 70Nachkommen , wie er mir immer wieder stolz berichtet...
Nun traf ich ihn also gestern.Er lief mit seinen 3 Hunden ca 200m vor mir her und drehte plötzlich am Bahnübergang um ...Als wir uns nun begegneten redeten wir ein wenig und er meinte so abschließend :"Weißt du , mein Beethoven geht nicht weiter als bis zu den Bahnschranken, weil er da gestern war, als im Wald(ca1000m entfernt) geschossen wurde. Da braucht er eine ganze Weile bis er das verkraftet hat... Das ist wirklic h ein kleines Manko an ihm.. Er mag es auch nicht, wenn man einen Holzscheit fallen läßt oder laut klatscht, So isser halt , aber ein feiner Familienhund ist er und das ist wichtig..."
Was soll ich da noch sagen???
Regine
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GabyP
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Re: Verblendung

Beitrag von GabyP » Do 24. Jan 2013, 00:04

Hallo, Regine,

wenn der Rüde schon so unsicher/ängstlich war, als er zur Zucht zugelassen wurde und als er seine Nachkommen zeugte - dann ist etwas sehr schief gelaufen. So, wie es nicht sein sollte!

Das ist meine ganz klare Meinung.

Aber es gibt auch eine Schreckhaftigkeit/Unsicherheit/Ängstlichkeit, die mit dem Alter kommt, die möglicherweise mit nachlassendem Gehör, nachlassendem "Begreifen" zu tun hat. Ob solche Alterserscheinungen auch genetisch so zu verorten sind wie das "sichere Wesen", das wir uns alle wünschen für unsere Hunde, das weiß ich nicht.

Ich hatte absolut schußgleichgültige/schußfeste Hunde; einer davon wurde mit Alter und Krankheit unsicher, einer wurde ein regelrechtes Panikhuhn ... Die Kinder des erstgenannten Hundes sind heute 10 Jahre alt - nach wie vor völlig unbeindruckt von Geräuschen, Schüssen, oder auch sichtbaren Sachen. Aber sie hören auch noch gut! Das Panikhuhn - Wichita - erlebte in Südafrika täglich mehrere Gewitter - kein Problem. Im Alter, bei mir, hat sie sich in Panik die Zähne am Zimmerzwinger ausgebissen (den hatte ich aufgestellt, nachdem bei Gewitter und Müllabfuhr 2 Türstöcke, 2x sämtliche Computer- und Telefonkabel in Panik zerbissen worden waren), bei Händeklatschen hat sie sich verkrochen. So ein Panikhuhn ist keineswegs ein "guter" Familienhund ...

Wenn der Rüde schon immer so war, wie der stolze Züchter Dir berichtet, dann hätte er keine Nachkommen haben dürfen - zumindest nicht so viele.

Wenn er sein Verhalten erst später erworben hat, dann will ich nicht den ersten Stein werfen. Ich persönlich weiß nicht, wieso der eine Hund "seltsam" wird und der andere nicht.

Viele Grüße

Gaby

Uschi

Re: Verblendung

Beitrag von Uschi » Do 24. Jan 2013, 00:16

GabyP hat geschrieben: So ein Panikhuhn ist keineswegs ein "guter" Familienhund ...
Da gebe ich Dir unumwunden recht. Ich hatte so ein Panikhuhn. Sie war von klein auf so, hat das also nicht später aufgrund ihres Alters etc. bekommen.

Es war oft wahrlich kein Vergnügen. Wenn man z.B. im Sommer gucken muss, wie man an Buben vorbeikommt, die am Bordstein sitzen und ihre Skateboards da rumstehen haben. "Grässlich, schrecklich, ich will heim". Geschweige denn, wenn die Buben mit den Skateboards fuhren, das war fast ihr Tod.



LG
Uschi

Bine

Re: Verblendung

Beitrag von Bine » Do 24. Jan 2013, 06:41

Guten Morgen meine Lieben,

gesund, instinktsicher und wesensfest sind wohl die drei Eigenschaften, auf die jeder Züchter Wert legen soll und gerade Ängstlichkeit wird mit einer hohen Variablität vererbt.
Insoweit ist das für mich schon Verblendung.
Natürlich gibt es Alterserkrankungen, die auch das Wesen verändern, aber gegen Verkalkung, Durchblutungsstörung oder Schilddrüsenprobleme kann man ja heute ohne Probleme vorgehen, wenn ein alter Hund Arthrose hat kriegt er ja auch diverse Tablettchen, wenn er "Arthrose" im Kopf hat, dann ist das nicht behandlungsbedürftig? Also ich find schon das er seinen ach so tollen Deckrüden ruhig mal dem TA vorstellen sollte, soweit das nicht schon immer so war.
LG Bine

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Re: Verblendung

Beitrag von Regine » Do 24. Jan 2013, 09:37

Hi ihr,
doch er war anscheinend schon immer so, wobei sich das im "Alter" etwas verstärkt hat...
Bei seiner Rasse wird auf "Schusssicherheit" keinen großen Wert gelegt...weil es sind ja Familienhunde :crazy:
LG Regine
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Artus

Re: Verblendung

Beitrag von Artus » Do 24. Jan 2013, 10:46

Guten Morgen,

ich wünschte mir auch, dass alle Züchter so viel Fachwissen haben, und mit ängstlichen Hunden nicht züchten.

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Re: Verblendung

Beitrag von Bettina » Do 24. Jan 2013, 11:02

Hallo zusammen,

wie sind denn bei Familienhund-Rassen die Zuchtzulassungsbedingungen? Wird da nicht die Schußfestigkeit überprüft?

Ich dachte immer, daß die Modalitäten bei jeder eingetragenen Hunderasse gleich sind......

Fragende Grüße
Bettina
Das Beste am Norden....ist wieder komplett!

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Re: Verblendung

Beitrag von Regine » Do 24. Jan 2013, 12:14

Hi bettina,
die ZZP ist sogar innerhalb der Terrierrassen unterschiedlich nicht nur bei der gesundheitlichen Überprüfungen(HD,Patella, Ed , etc)Nur der AT braucht eine Überprüfung mit Klatsche oder Schuß.Gleich bleibt die Standardüberprüfung und die Überprüfung des Verhaltens in der Gruppe -unter anderen Hunden...
LG Regine
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