Existiert die DDR noch?

allgemeine Themen rund um die Hundehaltung, Recht und Versicherungen
Daisyy

Re: Existiert die DDR noch?

Beitrag von Daisyy » Di 30. Nov 2010, 18:22

Hallo Lutz,

ich hab ja für vieles Verständnis weil vieles aus Unkenntnis heraus einfach so daher gesagt wird. Nur dafür das das Gebrauchshundewesen der DDR der GST unterstellt war ist absolut daneben.
Wir waren im Dienst und Gebrauchshundesport organisiert kurz SDG und dem VKSK unterstellt. Verein der KLeintierzüchter, Gärtner, und Siedler.
Was du hier zum Hundesport in der DDR vom Stapel lässt ist nicht in Ordnung.Es waren sehr schöne Jahre die mich auch geprägt haben, wir hatten Erfolge mit unseren Airedale Terriern und das lasse ich mir nicht klein reden von niemanden.
Schön Lutz das du deine Kenntnisse von Leuten hast die der DDR den Rücken gekehrt haben wie viele andere auch.
Frage ? Warum soll ich wenn ich gehe aus welchen Gründen auch immer auch nur ein gutes Haar an dem Land lassen welchem ich den Rücken gekehrt hab.

Christina

Kathrin

Re: Existiert die DDR noch?

Beitrag von Kathrin » Di 30. Nov 2010, 18:36

Hallo zusammen,

also irgendwie bin ich mir grade nicht sicher, wo ich mich hier befinde....

Also nochmal für diejenigen, die es vielleicht noch nicht mitbekommen haben......DIE DDR GIBT ES NICHT MEHR!

Die Formulierung in der Junghundeanzeige ist vielleicht etwas unglücklich ausgedrückt, aber warum muss man jetzt hier über die DDR diskutieren, warum wieso und weshalb in der DDR die Airedales gezüchtet, gehalten und ausgebildet wurden.

Fakt ist, dass es die DDR nicht mehr gibt und wenn verschiedene Züchter auf diesen DDR-basierten Linien züchten möchten, dann sollen sie es tun. Jeder Züchter muss sich selbst darüber Gedanken machen, mit welchen Linien er züchten möchte oder nicht. Und jeder Airedale-Besitzer muss sich Gedanken machen, aus welchen Linien er einen Hund möchte. Ich denke, dass das jeder für sich entscheiden kann.

Lasst doch einfach diese sinnlosen Diskussionen, die am Ende zu nichts führen.

Viele Grüße
Kathrin (die nichts mehr von der DDR mitgekriegt hat und in einem vereinten Deutschland aufgewachsen ist)

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lutz
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Re: Existiert die DDR noch?

Beitrag von lutz » Di 30. Nov 2010, 18:53

Hallo Christina,

ich will dir hier selbstverständlich nicht zu nahe treten, das mit den Kleintierzüchtern Siedlern und Gärtnern war vorher, aber da bist Du auf dem Holzweg mit den späteren Zuchtverantwortlichen: Hier das Vorwort vom Zuchtbuch Band II für Airedale und Welsh-Terrier herausgegeben von der für die Zucht verantwortliche Gesellschaft für Sport und Technik (GST) der die Spezialzuchtgemeinschaft (SZG) "Airedale und Welsh Terrier" untergeordnet war:

"Liebe Kameraden und Züchter!

Zur Erhöhung der Verteidigungsbereitschaft unseres Arbeiter-und Bauern-Staates hat sich die Spezial-Zuchtgemeinschaft Airedale-Welsh-Terrier die Aufgabe gestellt, den Anforderungen unserer staatlichen Sicherheitsorgane das geeignete Hundematerial zur Verfügung zu stellen. Daher ist es unser Ziel, als Züchter und Ausbilder nur mit den besten Hunden zu züchten und die Tiere auszubilden, denn für die Organe des Staates und für uns selbst als Mitglieder der GST ist der Hund ein treuer Helfer...usw.usw."

Viele Grüße von lutz mit Joker (lutz z.T. aus DDR-Zuchtlinie und in der wohl schon damals im Krieg schmutzigsten Stadt Deutschlands geboren, und Joker ohne DDR-Zuchtlinie, aber beide sehr gefestigt).

P.S. :@ Kathrin: Auch ich habe keine Lust hier alte Kamellen wiederzukäuen, nur möchte ich mich hier nicht als unglaubwürdig hinstellen lassen. Wer ganz gezielt mit gefestigten DDR-Zuchtlinien hausieren geht hat andere Ziele im Kopf als gesunde dem Rassestandard möglichst nahe kommende Airedales zu züchten und an die entsprechende Kundschaft zu verkaufen.
Die Beziehung zwischen einem Mann und seinem Hund ist heilig,
was die Natur vereint hat, soll keine Frau trennen.

Sparta

Re: Existiert die DDR noch?

Beitrag von Sparta » Di 30. Nov 2010, 19:35

lutz hat geschrieben: @ Sparta: Schmiede deinen Nächsten so lange er warm ist,
Jeder soll ja nach seiner Facon seelig werden aber so vollkommen verquaste politische Gedankengänge und andere eigenartigen Kommentare die du hier in einem Hundeforum anzubringen versuchst sind vielleicht bei Twitter oder Facebook besser aufgehoben, Wenn du hier aus mangelnder Hundeerfahrung und Hintergrundwissen nichts anderes zur eigentlichen Sache beitragen kannst solltest du dich veilleicht eher mehr auf das Lesen hier beschränken um zuzulernen als zu versuchen den Lesern hier um jeden Preis überall deine Weltanschauung überstülpen zu wollen. (Auch wenn das einem Berliner vielleicht naturgemäß etwas schwer fällt).
Na das sagt ja der Richtige: ein Wessi, der einem Ossi das Leben in der DDR erklärt (s. Viola). happy_02

Michael

Eddi

Re: Existiert die DDR noch?

Beitrag von Eddi » Di 30. Nov 2010, 19:39

Na,

unser Lutz wie er leibt und lebt. Schön, daß es Dir wieder gut geht (hoffentlich? zumindest liest es sich so, wenn nicht, weiter gute Besserung)!
Dein erstes Statement - wiewohl mE inhaltlich nicht von vielen wahren Fakten geprägt - war so gar nicht polemisch, da hab ich mir noch ein wenig Sorgen gemacht, aber es wird ja langsam :dog_wink
Zur Erhöhung der Verteidigungsbereitschaft unseres Arbeiter-und Bauern-Staates hat sich die Spezial-Zuchtgemeinschaft Airedale-Welsh-Terrier die Aufgabe gestellt, den Anforderungen unserer staatlichen Sicherheitsorgane das geeignete Hundematerial zur Verfügung zu stellen.
Du möchtest doch das nicht als Beweis dafür hernehmen, daß diese Rassen "Extramauerscharf" gezüchtet wurden? :dog_ohmy
von Mischka
Wichtig tun mussten sich alle Organisationen durch Publikationen, zum Beispiel dann, wenn eine Kreis-oder Bezirksdelegiertenkonferenz der SED oder ein Parteitag in die Nähe rückte. :dog_wink
Geschriebenes Wort über die Wichtigkeit und Notwendigkeit jeder einzelnen Organisation gab es also in Hülle und Fülle.
wie man wohl ohne großen Aufwand selber feststellen konnte und heute noch kann.

Die These, daß der "DDR-Dale" jetzt in gewissen Kreisen den "echten" Kampfhund ersetzen soll, ist wohl mehr für die Tonne. In solchen Kreisen wird ein AT eher unter "Pudel" wg seiner friseurbedürftigkeit abgeheftet, als unter "KAmpfhund". Und wer unter den Airedale-Menschen tatsächlich so verquaste Gedankengänge hegt, einen "scharfen" Hund zu brauchen, der würde auch ohne vermeintliches Marketing in diese Richtung fündig.

Ich sehe das auch so, daß man einige Eigenschaften mit höherer Wahrscheinlichkeit in bestimmten Linien finden kann. Aber in den letzten zwanzig Jahren hat auch in der Hundepopulation eine gewisse Durchmischung von Ossis und Wesssis stattgefunden. Ob und was daran gut oder schlecht sein mag, vermag und wollte ich an dieser Stelle gar nicht beurteilen. Über die Einseitigkeit, bei Betonung bestimmter einzelner Merkmale diskutieren wir an anderen Stellen ja ausgiebig genug.

LG
Eddi
deren Jago auch ganz viel Morgen- und Abendsterne im Stammbaum hat, aber er ist überhaupt nicht ewiggestrig eingestellt... :dog_tongue2

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Sabine14
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Re: Existiert die DDR noch?

Beitrag von Sabine14 » Di 30. Nov 2010, 19:50

Hallo,

über die "Schärfe" von Jade = auch ganz viel "Sterne"- u. Leistungsblut und noch dazu in SCHUTZHUND-Ausbildung (huch :dog_biggrin) konnten sich ja die Wandertagsteilnehmer ein Bild machen.

Kommt halt immer noch auf den Einzelhund und dessen Prägung -Ossi oder Wessi-Linien hin oder her - lange Zähne hammse alle.

LG

Sabine
"Wir sehen die Dinge nicht, wie sie sind, wir sehen sie, wie wir sind." unbekannt

Sparta

Re: Existiert die DDR noch?

Beitrag von Sparta » Di 30. Nov 2010, 20:09

Eddi hat geschrieben:
Die These, daß der "DDR-Dale" jetzt in gewissen Kreisen den "echten" Kampfhund ersetzen soll, ist wohl mehr für die Tonne. In solchen Kreisen wird ein AT eher unter "Pudel" wg seiner friseurbedürftigkeit abgeheftet, als unter "KAmpfhund".
... bis Jonatan sein Maul öffnet und seine langen Zähne zeigt. Dann bricht Panik aus im Neuköllner Kiez. :-o

Michael

Mischka

Re: Existiert die DDR noch?

Beitrag von Mischka » Di 30. Nov 2010, 21:10

lutz hat geschrieben: Wer ganz gezielt mit gefestigten DDR-Zuchtlinien hausieren geht hat andere Ziele im Kopf als gesunde dem Rassestandard möglichst nahe kommende Airedales zu züchten und an die entsprechende Kundschaft zu verkaufen.
Ich denke, dass auch hier andere Gründe gelten können. Es ist schon wieder eine Spekulation, anzunehmen mit der Anzeige sucht man Kunden, die einen messerscharfen Hund wollen.
Der Prozentsatz der Airedales unter den vielen Diensthunden war gering, aus den von mir weiter oben erwähnten Gründen.
Wie es zu solchen Aufgabenbeschreibungen in Dokumenten der verschiedensten Organisationen der ehemaligen DDR kam und wie man sie lesen muss, kann nur verstehen, wer dort gelebt hat. Dabei spielt tatsächlich auch das Jahr in dem eine Formulierung oder Parole herausgegeben wurde eine nicht unwichtige Rolle.
Und Parolen gab es viele um die "Massen zu mobilisieren".
z.B. schossen in den 70 igern Hühnermastzuchtbetriebe aus dem Boden, damit die Fleischversorgung besser wird. Aber Hühner legen auch Eier. Also gab es jahrelang die Parole "KIM- nimm ein Ei mehr!" :dog_laugh (KIM hieß Kombinat undirgendwas-ich weiß nicht mehr)

LG
Viola, die mit Hoover den "sogenannten Unterschied" zu Mischka feststellen wird , :dog_laugh überhaupt nicht politisieren wollte und Etremdiskussionen nicht mag!

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Eddis
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Re: Existiert die DDR noch?

Beitrag von Eddis » Di 30. Nov 2010, 22:26

Daisyy hat geschrieben:Hallo Lutz,

ich hab ja für vieles Verständnis weil vieles aus Unkenntnis heraus einfach so daher gesagt wird. Nur dafür das das Gebrauchshundewesen der DDR der GST unterstellt war ist absolut daneben.
Wir waren im Dienst und Gebrauchshundesport organisiert kurz SDG und dem VKSK unterstellt. Verein der KLeintierzüchter, Gärtner, und Siedler.
Genau so. Ich hab auch Zahlen dazu. Der VKSK tagte am 10.11.1089 in Berlin und beschloß Klubs und Landesverbände zu gründen. Am 23.11.1989 beantragte der VKSK die Mitgliedschaft im FCI. Das Sekretariat des SDG trat am 16.12.1989 auf Druck der Basis zurück. Am 28.04.1990 gründete sich der KfT der DDR in Berlin-Buchholz. Herr Dr. P. Würgatsch wurde erster Vorsitzender. Niemand konnte ahnen wie schnell eine Vereinigung notwendig werden würde. 2 Monate später schloß sich der KfT der DDR dem KfT e.V von 1894 an. Die in der DDR ausgestellten Ahnentafeln wurden uneingeschränkt anerkannt. Es gründeten sich Orts und Landesgruppen. Diese feierten in 2010 nach und nach ihr 20 jähriges Bestehen.

Die GST spielte dabei keine Rolle. Die Sektion Dienst und Gebrauchshundesport gab es nur bis 1961 in der GST. Übrigens auch die Sektionen Pferdesport, Jagdwesen und Sporttauben. Die GST war der Anlaufpunkt für sportliche Jugendliche, oder später für Jugendliche welche kostenfrei einen LKW Führerschein machen wollten, für Sporttaucher, Segelflieger, Schützen, die heiklen Randsportarten. Und natürlich für die normalen Jugendsportler, welche gern im Sommer in eine Art Ferienlager wollten und sich eigentlich nichts politisches dabei dachten.
Lieber Gruß Simona mit Sir Eddi

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Re: Existiert die DDR noch?

Beitrag von Eddis » Di 30. Nov 2010, 23:15

lutz hat geschrieben: Ich wollte heutzutage keinen AT aue der damals sehr eng gezüchteten "reinen DDR-Zucht haben.
Diese Hunde wurden damals nach den Vorstellungen und Vorgaben der Gesellschaft für Sport und Technik für die staatlichen Organe der Landesverteidigung darauf gezüchtet gut beißen zu können, ansonsten waren diese Hunde alles andere als das gelbe vom Ei.
Oha, :dog_biggrin du zitierst aus dem Jahre 1961.
Nun rate mal warum die Hunde so einen kleinen Inzuchtkoeffizienten hatten. Welche Möglichkeiten gab es denn für frisches Blut? Tiere mit englischen Eltern, importiert über die polnische oder tschechische Grenze waren Goldstaub. Man konnte nicht einfach ins Mutterland reisen und einen Hund mitbringen. Naja, und an politische Ziele lassen sich Gene nicht knüpfen.
Das gut Beißen wurde eher und nicht nur bei AT`s auf dem Hundeplatz anerzogen. Gleichwohl müssen die Anlagen dazu vorhanden sein. Ein richtiger Hund mußte eben unerschrocken am Beißarm hängen, egal welche Rasse. Härte und Schärfe lassen sich züchterisch beeinflussen. Ich war viele Jahre auf dem Hundeplatz und wir hatten in all der Zeit nur einen AT. Dieser konnte hervorragend suchen, war ausgeglichen und nie aggressiv. Die Rasse war einfach nicht weit verbreitet. Zu stur und nachfragend. Vielleicht auch der Fellpflege wegen.
Lieber Gruß Simona mit Sir Eddi

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