Tätowieren/ Mikrochip

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Barica
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Tätowieren/ Mikrochip

Beitrag von Barica » Mi 2. Feb 2011, 23:50

Hallo ihr,

ich fand gerade ein Welpen- Flederohr- Foto wieder:
IMGP3036.JPG
Werden die Ohren immer noch tätowiert oder ist dies inzwischen komplett abgelöst vom Kennzeichnungs- Chip?

Das tätowierte Ohr von Angel war mal längs gespalten bis zum Knick, durch die Narbe ist von der Nummer daher garnichts mehr lesbar. Der Chip ist bei Angel links unterhalb vom Nacken "vor Ort" geblieben. Ich kenne allerdings auch Hunde, da wanderte der Chip über den Brustkorb bis hin in die Vorderläufe.
Wie wird das inzwischen gehandhabt mit der Kennzeichnung, was ist sinnvoll, was ist überflüssig?

LG,
Barbara mit Angel
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Eddi

Re: Tätowieren/ Mikrochip

Beitrag von Eddi » Do 3. Feb 2011, 00:25

Hallo Barbara,

Zirbel ist mein erster AT mit ohne Täto-Nummer. Sie hat nur noch den Transponder. Musste mich daran tatsächlich gewöhnen. An die blanken Öhrchen :dog_biggrin
Was nun üblich ist, werden die weiteren Antworten sicher ergeben, aber definitiv ist die Tätonr nicht mehr notwendig. Zumal der Chip ja zumindest in Verbindung mit dem EU-Ausweis inzwischen verpflichtend ist, um die Tollwutimpfung zu dokumentieren.
Da ergibt sich für mich die logische Folgerung, daß es langt, den Chip zu verwenden, statt der Tätowierung.

Der Transponder bleibt im Normalfall vor Manipulation geschützt und verblaßt nicht wie eine Tätowierung oder wird durch Narben unleserlich. Eigentlich eine praktische Sache, wenn nicht immer ein wenig Big-Brother-Gefühl dabei aufkommt. Aber in Bezug auf meine Haustiere kann ich mich davon freimachen und finde chippen echt praktisch.

Normalerweise wandert der Chip nicht, wenn er korrekt gesetzt wurde. Korrekt ist halt bei einem entweder übermütig (hoffentlich) oder grauslig schmerzhaft (stimmt nicht ganz, dann übertreibt Hundi etwas :dog_wink ) umherhupfenden Hundekind so eine Sache. Und je jünger der Hund, umso eher schiebt sich der Chip im Wachstum noch woanders hin, zumal da auch das Verhältnis Kanülenlänge-Hundekinderhalshaut ungünstig für letztere ausfällt. Und hier auch die Verletzungsgefahr, grad, wenn Laien und nicht TÄs hantieren größer ist. Man hackt schnell mal in die Halsmuskulatur oder so...
Früher habe ich grundsätzlichden Chip nur unter Lokalanästhesie gesetzt. Da hat man Zeit und Ruhe und der Hund bekommt kein Trauma. Leider ist man damit preislich nicht konkurrenzfähig, wenn alle anderen das eben ohne erledigen, also gibts die Betäubung nur noch auf speziellen Wunsch.

LG
Eddi

Uschi

Re: Tätowieren/ Mikrochip

Beitrag von Uschi » Do 3. Feb 2011, 00:29

Hallo Barbara,

so viel ich weiß, werden bei Grenzübertritt nur noch bis dieses Jahr Tätowierungen anerkannt.

Vielleicht weiß jemand hier was genaues darüber? Wikip. sagt mir dieses:

"Der EU-Heimtierausweis muss dem Tier eindeutig zugeordnet werden können, dazu muss das Tier mittels Mikrochip (ISO-Norm 11784 oder 11785) oder – übergangsweise noch bis zum Jahr 2011 – durch Tätowierung identifizierbar und die Kennzeichnungs-Nummer im Pass eingetragen sein."

Ich hoffe, ich muss Wijnta jetzt nicht auch noch chippen lassen, wenn wir in den Urlaub fahren wollen. Sie ist nur tätowiert, Chip hat sie keinen.

Yarosch hat nur Chip.


Ich finde es gruselig, wenn man ein Lebewesen scannen kann.



Viele Grüße
Uschi

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ChristaS
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Re: Tätowieren/ Mikrochip

Beitrag von ChristaS » Do 3. Feb 2011, 06:41

Hallo Barbara,

Tätowieren ist in Niedersachsen mittlerweile verboten. Meine beiden sind noch tätowiert, haben aber auch einen Chip.
Für Züchter war die Tätowierung praktischer, so konnte man gerade Welpen die sich sehr ähnlich sehen schnell auseinander halten. Auch in Notfällen konnte man durch einen Blick ins Ohr und einen Anruf beim Zuchtverband schnell den Besitzer ermitteln und muss nicht erst einen Tierarzt oder das Tierheim aufsuchen, um den Chip lesen zu lassen (wer hat schon ein Lesegerät?).
Allerdings verblassen Tätoos u.U. auch, wenn sie nicht gut gemacht sind. Bei Butzi war die Nummer aber selbst nach über 12 Jahren noch gut lesbar. Und für Welpen ist diese Methode, wenn auch nur ganz kurz, doch ziemlich schmerzhaft.
Die Gefahr bei Tanspondern, abgesehen davon, dass sie wandern können, ist auch, dass sie möglicherweise nicht auslesbar sind. Schon mehrere Male habe ich das erlebt, dann musste ein zweiter Chip gesetzt werden. Der nicht lesbare blieb natürlich im Hund.
Ach ja, mich persönlich stört der Chip manchmal beim Trimmen / Vorderfront Scheren, bei Laima ist er gut (zu gut) spürbar.

Jede Kennzeichnungsmethode hat ihre Vor- oder Nachteile.

Liebe Grüße,
Christa (untätowiert und ungechipt)
... mit Butzi, Olympia und Laima im Herzen.

dogkiki

Re: Tätowieren/ Mikrochip

Beitrag von dogkiki » Do 3. Feb 2011, 07:17

Hallo Uschi,

meines Wissens ist es ab 2011 Pflicht auf Reisen den blauen EU-Heimtierausweis mit den gültigen Impfnachweisen mit sich zu führen. Und den blauen Heimtierausweis bekommst Du nur, wenn Dein Tier auch gechipt ist.

Also wird es Dein Wijnta-Mädchen wohl doch über sich ergehen lassen müssen sich chippen zu lassen, wenn Du mit Ihr ins Ausland reisen möchtest......

Liebe Grüße,
Kirsten mit Manni

Uschi

Re: Tätowieren/ Mikrochip

Beitrag von Uschi » Do 3. Feb 2011, 08:13

Hallo Kirsten,
dogkiki hat geschrieben:Und den blauen Heimtierausweis bekommst Du nur, wenn Dein Tier auch gechipt ist.
Wijnta hat einen blauen EU-Heimtierausweis, auch ungechipt.


LG
Uschi

Eddi

Re: Tätowieren/ Mikrochip

Beitrag von Eddi » Do 3. Feb 2011, 11:56

Hallo

@ Uschi,
Wijnta hat einen blauen EU-Heimtierausweis, auch ungechipt.
ab 03.07.2011 kommt sie damit nicht mehr durch die Grenzkontrolle.
Ab da ist für alle Hunde, Katzen und Frettchen EU-weit der Chip zum Paß Pflicht. UK und Irland haben bereits jetzt Transponderpflicht, in erster LInie wg der Tollwuttiterbestimmungspflicht.
Der "blaue" Paß ist ein amtliches Dokument. Damit steht der TA, der in diesen Identität und Impfungen einträgt, in der Verantwortung.
Du wirst also für Auslandsreisen und v.a. Wiedereinreise (!) um den Chip nicht herum kommen.

@Christa
daß ein nachweislich vorhandener Chip aktueller und zugelassener Bauart nicht mehr lesbar ist, habe ich noch nicht erlebt.
Es gibt noch alte Chips, die nicht nach den gängigen Normen gebaut sind und die können in der Tat nicht von den gängigen Geräten erkannt werden. Aber die neuen werden immer erkannt.
Was aber gar nicht so selten der Fall ist, daß so ein Chip ganz fix wieder aus seinem in dem Falle nicht schnell genug geschlossenen Löchlein rausflutscht. Ich hatte selber mal eine Sorte Einmal-Geräte, mit denen ein sicheres Abdrücken im Hund nicht zuverlässig klappte und die kleinen SCheißdinger wieder an der Injektionsstelle rausguckten. Habe dieses Charge dann mit einem Klämmerchen auf dem Loch zum halten zwingen müssen. Auch ungeschickte Handhabung führt dazu oder sehr schlabberige Hundehaut, die zuwenig Spannung aufweist, um sich nach Rausziehen der Kanüle wieder ausreichend zu schließen. Auch wenn der Einstich eher von unten ausgeführt wird, kann der Transponder der SChwerkraft folgend sein Löchlein wieder finden. Alles selten, aber kann passieren. Die o.a. Charge ist bei uns auffällig geworden, als wir nach dem chippen gekehrt haben und ein Chip dabei war. Das war dann schon peinlihc, Besitzer wieder herzitieren, Hundi nochmal pieken etc. Diese Chipsorte (bzw diese Einmalinjektorsorte) wurde auch bald abgeschafft.

Ich stimme aber zu, daß eine Tätonummer im täglichen Umgang sehr viel praktischer ist, weil jeder die Identität feststellen kann, der Zahlen lesen kann. Das ist der GRund, weshalb ich bei Katzenkastrationen nach wie vor dieses Vorgehen empfehle, denn grad die kommen ja schnell mal "abhanden".

Jede Kennzeichnung ist aber nur so viel wert, wie ihre Nachvollziehbarkeit. Also machen die auch im Falle eines Verlustes nur Sinn, wenn die Tiere bei einem der Haustierregister registriert sind. Und im Falle der Tätos auch der Lesbarkeit. Und man kann sich noch soviel Mühe geben, da sind immer mal wieder Versager dabei, die schon nach einem Jahr kaum noch lesbar sind.
Dafür wird das Argument des fehlenden Lesegerätes immer schwächer, weil inzwischen THs und mit Fundtieren befasste Institutionen (Polizei, Feuerwehr) flächendeckend ausgerüstet sind (naja, werden, werden sollten, vieleicht, bald, hoffentlich... :dog_wink )

LG
Eddi
auch ohne Barcode und Transponder identifizierbar.... :silent:

Uschi

Re: Tätowieren/ Mikrochip

Beitrag von Uschi » Do 3. Feb 2011, 12:05

Eddi hat geschrieben: ab 03.07.2011 kommt sie damit nicht mehr durch die Grenzkontrolle.
Danke, Eddi, das genau wollte ich wissen. Und ich habe es befürchtet :dog_sad


Dann müssen aber alle Grenzer ein Lesegerät haben?



LG
Uschi

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Re: Tätowieren/ Mikrochip

Beitrag von ChristaS » Do 3. Feb 2011, 12:20

Hallo Kirsten,

Butzi war auch nicht gechipt, hatte aber einen blauen Heimtierausweis - wir brauchten den letztes Jahr schon für Dänemark. In ihrem Alter hätte ich sie auch nicht mehr chippen lassen, da wäre ich eher das geringfügige Risiko eingegangen, mit ungechipten Hund ins Ausland zu fahren.
Ist eigentlich schon mal jemand von euch kontrolliert worden? Ich bisher nur bei Prüfungen, wo immer eine Identitätskontrolle stattfindet. Und Grenzkontrollen gibts doch innerhalb der EU kaum noch?!
Selbst bei Ausstellungen, wo Gasthunde eine gültige Tollwutimpfung nachweisen müssen, wird lediglich in den Impfausweis geschaut, aber nicht kontrolliert, ob Hund und Pass zusammen gehören. Hab ich selbst ausprobiert, als ich einmal mit einem Gast-Dale auf eine Ausstellung wollte, aber den Impfausweis vergessen hatte. Glücklicherweise lagen die Impfpässe meiner eigenen, die nicht dabei waren, im Auto. Also habe ich kurzerhand Olympias genommen, der passte altersmäßig am Besten, und bekam problemlos Einlass. (Keine Angst, ich wusste genau, dass der Gast-Dale eine gültige Impfung hatte.)

Liebe Grüße,
Christa

@ Eddi: ja, das waren damals so Einmalinjektor... Er war aber nicht rausgerutscht, denn wir konnten in fühlen. Lediglich das Lesegerät hat ihn nicht erkannt, die anderen 8 aus der gleichen Charge aber schon.
... mit Butzi, Olympia und Laima im Herzen.

Eddi

Re: Tätowieren/ Mikrochip

Beitrag von Eddi » Do 3. Feb 2011, 12:28

Uschi hat geschrieben:Dann müssen aber alle Grenzer ein Lesegerät haben?
zumindest die, die Dich kontrollieren wollen..... :dog_wink

Man darf das Problem nicht unterschätzen.
Ich halte mich ja recht häufig im angrenzenden benachbarten und befreundeten Ausland auf. Beim Reiten in "unserer" Eifelregion weiß man gar nicht immer genau, bin ich nun in Luxemburg oder Belgien oder ist der Wiesenzipfel schon wieder deutsch? Beim Fahren auf der Straße sind zumindest da, wo sich nicht nur Einheimische über ehemalige SChmugglerpfade quetschen, wenigstens hin und wieder kleine SChildchen an der Straße, die auf einen Länderwechsel hindeuten. Mein Navi macht immer "plinggg! Sie haben die Grenze passiert". das nervt voll, wenn man grad die erwähnten Waldwege fährt....plingg... plinggg.. :dog_wink
Ich schweife ab... :dog_nowink
Man befindet sich in solchen Regionen im Zollgrenzgebiet und kann demzufolge jederzeit von den (grad Richtung Lux reichlich vorhandenen) mobilen Zollkontrollen aufgehalten und kontroliert werden. Obwohl sie besonders gern nach Bargeld fragen - und im Falle von "nein" plus Großstädtisches Fremdkennzeichen :dog_tongue2 auch suchen - wurden in letzter Zeit auch mal die Hundepapiere angesehen. Ein paar Hunde haben sie dann in Quarantäne festgesetzt, weil die entweder nicht die erforderlichen Dokumente bei sich hatten oder keine Kennzeichnung oder keine Tollwutimpfung nachweisen konnten. War sicher eher als abschreckende Beispiel und zum :dog_tongue machen der Zollbehörden gedacht, als wirklich dringeder Verdacht auf tollwütigen Hundeschmuggel bestand. Aber ich habe seit Jahren die EU-Pässe im Handschuhfach, wo sie erstens wieder zu finden sind (etwas, was bei mir schon sehr sinnvoll ist...) und zweitens für den Zweck zu dem sie gedacht sind auch zur Verfügung stehen. Bei Euch ist man ja auch flott im Ausland, einfach schwupps über die Donau.... :dog_laugh :dog_wink

In jedem Fall erweisen sich die deutschen Kontrollen als häufiger und gründlicher, als die bei "Einreise" nach zB F oder Benelux. Insofern ist die Rückreise mit ungenügend gekennzeichnetem Hund immer das größere Risiko.

@Christa
kleine Versagerchen gabs wohl in den ersten Chip-Chargen tatsächlich häufiger. In den letzten Jahtren ist mir da nichts begegnet, allerdings kaufe ich auch keine dubiosen Transponder über die E-bucht oder ähnliche Sparportale :dog_wink
Und nein: selber wurde ich noch nie kontrolliert. Noch nicht mal vor 20 Jahren, als ich mit einem ganzen Wurf Bordercolliewelpen und meiner ATHündin aus Spanien zurück kam. Im Gegenteil, die Grenzer zw E und F waren ganz hingerissen :brav

Daß nirgends wirklich die Zusammengehörigkeit von Paß und Hund kontrolliert wird, ist mE schon ganz schön traurig. Dann braucht man sich nicht wundern, wenn so allerlei gepfuscht wird. Aber das Thema bzgl Ausstellung und Identität hatten wir ja schon an anderer Stelle.... :dog_sad

LG
Eddi

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