Was ist zu tun, wenn zwei sich beißen?

allgemeine Themen rund um die Hundehaltung, Recht und Versicherungen
Anneliese

Was ist zu tun, wenn zwei sich beißen?

Beitrag von Anneliese » Do 17. Feb 2011, 23:23

Moin!

Gerade heute hat mir eine Bekannte erzählt, das es vor ein paar Tagen zwischen ihrem Hund und einem
weiteren zu einer Beißattake kam.
Nicht nur die Hunde, sondern auch die Halter haben sich nicht verstanden,
sondern schon an Ort und Stelle tüchtig angegiftet.

Nun meint jeder HF, der andere Hund hätte "angefangen" und Schuld.

Einer der Hunde wurde verletzt und war beim Tierarzt.
Angeblich sind mehrere Bißwunden zu nähen gewesen - das wird nicht geglaubt.

Frage nun - was tut man eigentlich, wenn es zu einer Beißattake kommt und auch
schon abzusehen ist, das es arge Probleme zwischen den Hundeführern geben wird.

Foto machen - Polizei holen - Zeugen suchen...
Ich hoffe, dass wir das alle nie brauchen werden, aber an was sollte man da denken?

Liebe Grüße
Anneliese mit Bente :dogstare

Uschi

Re: Was ist zu tun, wenn zwei sich beißen?

Beitrag von Uschi » Do 17. Feb 2011, 23:52

Hallo Anneliese,
Anneliese hat geschrieben:Angeblich sind mehrere Bißwunden zu nähen gewesen - das wird nicht geglaubt.
Das steht doch auf der TA-Rechnung.


Es ist so, dass es keinen interessiert, welcher Hund "angefangen" hat. Der Hundehalter des Hundes, der beschädigt, zahlt. Egal ist auch, ob der Beschädigte frei war und der Beschädiger angeleint. Es zählt nur, welcher Hund zugebissen hat. Der ist dann "schuld" und dessen Besitzer in der Pflicht.


Viele Grüße
Uschi

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Michael
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Re: Was ist zu tun, wenn zwei sich beißen?

Beitrag von Michael » Fr 18. Feb 2011, 06:02

Hallo,
kann da Uschi nur recht geben....

Mein alter Quatro (fast 13) hat gefühlte 100 x zugebissen.... und es war immer egal ob er angeleint, frei, bei mir, unterwegs o.ä. war.. ich musste mit 1.000 x entschuldigen.. und immer zahlen... (Gott, das brauch ich nicht mehr!). Auch wenn er an der 1 MeterLeine war und der andere Hund war frei und kam auf uns zu - wenn ich die anderen Hundebesitzer auch gewarnt habe - ich musste immer das Geld zücken... :dog_huh

Kleinere Beträge habe ich so gezahlt... die schlimmeren Fälle gingen über meine Versicherung.

Viele Grüsse

Michael
der froh ist, dass das Junggemüse nicht streitet... :dog_biggrin
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doris
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Re: Was ist zu tun, wenn zwei sich beißen?

Beitrag von doris » Fr 18. Feb 2011, 08:53

Hallo Anneliese,

ja, da haben sie recht, ich mußte auch immer bezahlen :dog_blink
die Halter brauchen eigentlich gar nicht zu streiten, der der beißt ist schuld. Obwohl ich einmal nicht bezahlt habe, als der andere Jagd-Terrier sich dann in meinem Finger verbissen hatte. :dog_tongue2


@Michael: Warts ab mit deiner lahmen Isetta happy_02

Yoda fängt auch jetzt grad erst an, sich manchmal zu benehmen wie der Obermacker. Er schreckt ja nicht mal vor Pferden zurück. :dog_blink

LG Doris
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Re: Was ist zu tun, wenn zwei sich beißen?

Beitrag von Michael » Fr 18. Feb 2011, 09:11

doris hat geschrieben: @Michael: Warts ab mit deiner lahmen Isetta happy_02
Hallo Doris,

waaaaaaas sooooooooooooll dass heissen?
Gestern kam auf dem HuPla eine Dobermann-Hündin zu ihr hin und sie hat nichts gemacht *ichbinsostolzweilichdassnichtmehrhabenmöchte* :brav

Michael :schaukel
Airedale-Terrier...
...was sonst!

pivi

Re: Was ist zu tun, wenn zwei sich beißen?

Beitrag von pivi » Fr 18. Feb 2011, 09:21

Hallo Michael, Hallo Doris,

bin jetzt aber etwas schockiert über eure Äußerungen bzgl. der locker formulierten, ins Lächerliche gezogene Fehlverhalten eurer Hunde...?


Birgit

Teddy.

Re: Was ist zu tun, wenn zwei sich beißen?

Beitrag von Teddy. » Fr 18. Feb 2011, 10:21

Hallo Birgit,

ich persönlich sehe da kein Fehlverhalten, wenn
- mein Hund angeleint ist,
- von einem anderen Hund angefallen wird
- er diesen dann beißt.

Hätte der andere Hund Abstand gehalten, wäre ihm auch nichts passiert!
Ich finde es sogar ziemlich abartig, daß der angeleinte Hund "Schuld" sein soll.

Wenn ich da an die Begegnung mit dem 5kg-Modell denke, ich konnte Darcos Schnauze ausreichend hoch halten, damit er den Mini nicht erwischt, dafür hing dieser ihm dann im Hinterbein. Gut, kleines Maul, wenig Wirkung, aber bei anderen Größenverhältnissen?!?

lg
Dina

Uschi

Re: Was ist zu tun, wenn zwei sich beißen?

Beitrag von Uschi » Fr 18. Feb 2011, 10:28

Hallo Birgit,

wenn ich meinen Hund angeleint habe, ein anderer Hund trotz meiner Bitten, fernzubleiben, trotzdem hergelassen wird, dieser meinen Hund anknurrt oder sonstwie anmacht und wenn mein Hund dann zuschnappt, wo ist da das Fehlverhalten zu suchen?



Ja, Dina, ich finds auch komisch, dass dann der angeleinte Hund schuld ist. Aber es ist leider so.



Viele Grüße
Uschi

Freddy

Re: Was ist zu tun, wenn zwei sich beißen?

Beitrag von Freddy » Fr 18. Feb 2011, 10:40

Hallo zusammen,
Teddy. hat geschrieben:Ich finde es sogar ziemlich abartig, daß der angeleinte Hund "Schuld" sein soll.
Das sehe ich ähnlich. Vor ein paar Wochen wurden wir (Felix an der Leine) von einer "chinesischen Klobürste" die dem verdutzen Frauchen vom Arm gesprungen war "angegriffen". Naja, angeriffen ist nicht ganz der richtige Ausdruck. Felix hat das Schnappen in Richtung seiner Pfoten zu Recht nicht für voll genommen. Er ist sogar einen Schritt zurückgegangen. Aber die entfesselte Klobürste setzte immer wieder schnappend nach. Allmählich sah Felix dann doch den Zeitpunkt gekommen, den Kleinen durch ein tiefes Knurren zu warnen. Frauchen war inzwischen bei uns und hatte nichts besseres zu tun, als meinen angeleinten Hund zurückzuziehen...
Sie hatte scheinbar um ihr selbstmörderisch veranlagtes Hündchen, mehr Angst als um ihre Hände. Ist jedenfalls GsD noch mal alles gut gegangen. Ich könnte allerdings überhaupt nicht einsehen, das ich in diesem Fall für irgendwelche Schäden hätte aufkommen müssen. Der Verursacher war eindeutig das unangeleinte Hündchen.

LG
Freddy

Eddi

Re: Was ist zu tun, wenn zwei sich beißen?

Beitrag von Eddi » Fr 18. Feb 2011, 11:18

Moin,
Freddy hat geschrieben:Der Verursacher war eindeutig das unangeleinte Hündchen.
Der Verursacher. Genau darum geht es eben bei der Tierhalterhaftpflicht nicht. Ob man das gut findet, ist eine andere Frage, aber es enthebt die Gerichte mühsamer Prozesse, was denn nun als Schuld zu werten ist, welcher Hund sich richtig verhalten hat oder ob der große angegriffene nicht sogar hätte "einsehen" müssen, daß man eine chinesische Klobürste zarter zur Rechenschaft ziehen muß. Wer beißt, der zahlt. Bzw wer Löcher hat, bekommt sie bezahlt.
Das ist die sogenante Tiergefahr, die aufgrund dessen unterstellter Unberechenbarkeit stets auftreten kann.

Im übrigen bekommt man ja auch einen Fragebogen zum Hergang. Wenn man dort beispielsweise den Übergriff der freilaufenden Klobürste auf den eigenen angeleinten Großen beschreibt, dann kann es durchaus sein, daß die Versicherung dem Klobürstenhalter die Zahlung ganz oder teilweise verweigert und es auf einen Vergleich, uU sogar auf eine Klage ankommen läßt. Ist nur relativ selten der Fall, weil die Rechtsprechung ja s.o. eine recht eindeutige Regelung bietet. Nur wenn dem Halter mindestens grobe Fahrlässigkeit nachgewiesen werden kann, dann kann es auch mal für den sich wehrenden Hund "gerecht" ausgehen.

Ich sehe das ganze gespalten.
So wie Micheal das beschreibt, hört es sich doch ziemlich danach an, daß er es ok findet, wenn sein Hund gleich Löcher reinmacht. Und das quasi serienweise. Ich finde nicht, daß ein angeleinter Hund per se gleich richtig zulangen muß. Und wenn er das grundsätzlich an der Leine tut, dann mache ich mir schon Gedanken. Egal, ob der andere ja nicht hätte hinlatschen müssen. Wenn meine Hunde ernsthaft und aggressiv angegangen werden, keine Frage, dann sollen sie auch zurück hauen dürfen, da bin ich eher alttestamentarisch veranlagt.
Doch nicht jeder, der auf einen anderen Hund zugeht, will gleich was böses, insofern befremdet es schon, wenn man liest, daß Quattro hundertmal (gefühlt, ich weiß, habs hoffentlich auch so verstanden) zugelangt hat. Soviele rein aggressive Annähernungsversuche, die unbedingt abgeschmettert werden müssen, hatte ich in fast 30 Jahren Hundehaltung noch nicht. Meist löst sich das recht schnell auf und im Grunde kann ich doch von einem ganz hohen Prozentsatz "guter" oder "neutraler" Begegnungen berichten.
Und letztlich bin ich als Halter doch auch in der Lage, meinem Hund die Entscheidung, ob Kampf nötig oder nicht, in vielen Fällen abzunehmen.
Eine Situation, die ich immer wieder erlebe ist, daß mein unangeleinter Hund fröhlich durch den Wald tuppelt, der angeleinte ihm was weiß ich für SChimpfwörter und Drohungen hinterher keift. So, ist nun der freilaufende "schuld", weil er dem angeleinten dafür eine Ohrfeige verpassen will? (unabhängig davon, daß es natürlich wiederum in der Sorge des freilaufenden Besitzers steht, seinen abrufen zu können).

LG
Eddi

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