Begleithundeprüfung

allgemeine Themen rund um die Hundehaltung, Recht und Versicherungen
Eddi

Re: Begleithundeprüfung

Beitrag von Eddi » Mi 13. Apr 2011, 12:50

Hallo Nicole,

(ich befürchte ich komme etwas OT)
Ich stimme Dir in allem zu, was Kindskopfigkeit, Konzentraion etc angeht. Nicht zuletzt ein GRund, sich für ATs (die einzig wahren :dog_wink ) zu entscheiden. Aber alle Kindskopfigkeit kann ja nicht vergessen machen, daß auch der Kindskopf im Alltag für diesen tauglich sein muß. Ich muß meinen täglichen Begleiter weit vor seinem 2. Jahr in der Öffentlichkeit spazieren führen, als omuß er zumindest über das nötige Rüstzeug hierzu verfügen. Ich dachte bislang, eine Begleithundprüfung fragt genau das ab. Wie der Freischwimmer, ob ich mich lang genug mit der Nase über der Wasseroberfläche aufhalten kann. Stilschwimmen ist da ja auch nicht gefragt.

Wenn Du mir natürlich sagst, "nö ich persönlich will nur Begleithund haben, wo jede Kralle exaktestens platziert ist", dann verstehe ich die Argumentation. Oder Du sagst, daß heutzutage die Prüfung nicht wirklich was mt dem Alltag zu tun hat, dann verste ich das auch. Aber ich finde, solange diese Prüfung dokumentieren soll, daß mein Hund als Familienhund im alltäglichen Wahnsinn in der Öffentlichkeit bestehen kann, finde ich persönlich 15 monate eher zu spät als zu früh. Ist halt die Frage, ob die Prüfung ansonsten ihren Sinn für den durchschnittlichen Hundehalter erfüllt, wenn sie Anforderungen stellt, die ein junger Hund nicht erbringen kann. Zumindest verstehe ich viele Dinge, die damit erklärt werden, daß Hund erstmal die BH-Prüfung machen muß oder daß man von seiner Gemeinde so etwas braucht, um "Sonderkonditionen" zu bekommen. In meinem Hirn ist diese Prüfung immer noch als der BEweis für die Alltagstauglichkeit notiert.
Daß diverse Exaktheiten erst von älteren Hunden gebracht werden können, ist logisch, aber dann wäre es wieder mal eine praxisferne Geschichte zum Selbstzweck. Was ich wiederum leichter akzeptieren kann als praxisferne Prüfungen mit einem Dekcmäntelchen der Allgemeinbedeutung.

LG
Eddi

Bine

Re: Begleithundeprüfung

Beitrag von Bine » Mi 13. Apr 2011, 13:02

Smilla+Finn hat geschrieben:Kennt sich jemand damit aus. Smilla ist ja am 23.02. geboren. Sie würde dann am 23.05. 15 Monate werden.
lg Rike mit Smilla und Finn
Tja, das ist nun die Frage: wann der Hund die 15 Monate vollendet.
Wenn man den Geburtstag mitrechnet ist es nämlich der 22.05.
( Es gab da bei der FCI mal ausstellungstechnisch die Disskusion wegen der 365 Tage zwischen zwei Anwartschaften, die wurde übrigens so entschieden: wer am 23.05. die erste Anwartschaft gemacht hat, darf am 22.05. des nächsten Jahres die nächste machen..)
Grundsätzlich steht als Mindestalter 15 Monate, einen Tag hin, einen Tag her, die meisten Richter würden in so einem Fall eine "Ausnahme" machen.
Wenn nicht, wäre es Grund für eine Diskussion zwecks Vollendung. so.
Ob ein Hund mit 15 Monaten zu jng für die BH ist, ist doch ganz individuell, ab 15 Monaten darf man sie machen wann man will. Ich gebe zu bedenken, dass früher das Mindestalter 12 Monate waren, und ich hab selber Hunde mit 12 Monaten geführt. Sitz,Platz, Fuss, Hier ist ja auch kein Hexenwerk und weiter wird ja nix gefordert.
So mag doch jeder HF selber entscheiden, wann er seinen Hund vorführt und ob überhaupt ...
LG Bine

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Sabine14
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Re: Begleithundeprüfung

Beitrag von Sabine14 » Mi 13. Apr 2011, 13:35

Hallo,

meine Meinung ist teils / teils

So das Rüstzeug für das "normale" Leben sollten meine Hunde viel früher beherrschen, das rufe ich aber nie längere Zeit hintereinander ab, sondern je nach Situation halt mal "Bei", Sitz, Platz, Komm, Abliegen.
Auf dem Platz arbeite ich maximal (auch mit Jade) wenn alles läuft 15 Minuten (ohne Ablegen) unter hohem Trieb, den Hund will ich nicht "totgeschrubben", sondern man soll ja aufhören, wenns am meisten Spass macht. Erhält die Motivation, dafür werden meine Hunde wahrscheinlich nie so superkorrekt laufen, dass es für ein V reicht.
So what, Hundesport ist vor allem das Hobby des Hundes, wenn Hund keinen Spass hat, habe ich auch keinen.
Ich will das Gefühl beim Hund erzeugen, dass er arbeiten darf und nicht muss (ist natürlich ein Muss, aber es soll es aber in der Regel nicht so empfinden, ausser Hundi macht Quatsch).
(Das ist aber mein persönlicher Stil, beeinflusst aus der klassischen Reitweise, die eher auch nicht auf Turniere abzielt)

Was für mich eher dafür spricht die Prüfung später zu machen ist die Länge der Prüfung:
das ganze Laufschema einmal mit und einmal ohne Leine: das kann einen Hund im Halbstarken- / Pubertäts- / AHDS-Status schon überfordern aufgrund der langen Zeit in der der Hund sich konzentrieren muss.
Dann noch Sitz, Platz, Ablegen unter Ablenkung ist schon ne Menge für einen jungen Hund - je nach Persönlichkeit.
Sozialtest sollte bei einem gut sozialisieren Hund eh ein Abfallprodukt sein.

Ich persönlich sehe die BH ganz pragmatisch: Hauptsache ist bestanden
Aber natürlich sollte der Hund schon von Anfang an korrekt gearbeitet sein, aber ob er jetzt ein bisserl schiefer absitzt oder nicht ist mir in der BH egal.
Korrektes Laufen muss eh ständig geübt werden, sonst wird es schlechter auch beim älteren Hund.

Jade hatte mit 22 Monaten BH, Kronos plane ich mal ganz vorsichtig im Herbst an, der wäre dann 17 Monate.
Schau ma mal wie weit er bis dahin ist: hinquetschen werde ich nicht, kommt wies kommt.

LG

Sabine
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Re: Begleithundeprüfung

Beitrag von Smilla+Finn » Mi 13. Apr 2011, 14:25

BH - Fertig ist Smilla schon. Mit Ausnahme des Vorsitzens das ist grad unser neuestes Projekt. :dog_biggrin
Mir wurde jetzt sogar angeraten nix mehr für die BH zu machen sondern andere Sachen auf dem Platz, da sie nur noch abbauen kann. Daraufhin hab ich die UO reduziert und jetzt wird halt mehr THS Gerätetraining und VPG gemacht.
Am Agi haben wir uns auch mal versucht aber das ist nicht unsere Sportart, da stellen wir uns als Team zu blöd an. :dog_wink
Wobei ich sagen muss Smilla ist so ein Streberhund. Unsere DSHs können sich kaum 5 Minuten am Stück konzentrieren, während Smilla die Hütte rockt.
Denke aber das wir die BH auch erst machen werden wenn sie alt genug ist. Möchte sie nicht laufen und bestehen und dann wird sie uns nicht anerkannt. Naja notfalls machen wir sie ebend erst im Herbst und dann kann sie ebend erst später in den Geländelauf und ich starte ebend erst mit dem Zwerg für die Qualis. Zwei Hunde zu laufen schaff ich nämlich nicht :dog_tongue2 , da brech ich zusammen.

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Re: Begleithundeprüfung

Beitrag von airenois » Mi 13. Apr 2011, 14:51

Hallo,

@ Renate, Glückwünsch :thumbup:
Ich mache im August die BH-Prüfung.

@ Rieke, ist doch schön einen Streberhund zu haben :D

@ Eddi, bei der Begleithundeprüfung steht die Alltagstauglichkeit im Vordergrund. Sie besteht aus 2 Teilen, den Gehorsamsteil auf den Platz, darauf bezog sich ja mein letzer Beitrag, und der Verkehrssicherheit, Sozialverträglichkeit und der Unbefangenheit.
Die Begleithundeprüfung ist nun mal die Grundlage für meinen VPG Sport und ich möchte auch diese Prüfung nicht " nur so eben " machen. Und nur weil ich und viele andere VPG Sportler mir / uns Zeit nehmen für die Ausbildung auf dem Platz lassen, heißt da ja noch lange nicht, dass mein / unsere Hunde nicht als treuer Begleiter im alltäglichen Wahnsinn der Öffentlichkeit bestehen kann. Meine Hunde lernen in den ersten Monaten nicht den Hundeplatz sondern die Stadt, Bahnhöfe, Bus fahren, Kindergärten etc. kennen und er wird in diesem Bereich erzogen. Dieser Bereich ist mir auch sehr wichtig, da ich mir meinen Hund nicht nur für den Sport geholt habe sondern mit ihm stressfrei durchs Leben gehen will. :dog_sleep2

Gruß
Nicole
Lieben Gruß Nicole & Ennox und Erle

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Re: Begleithundeprüfung

Beitrag von Smilla+Finn » Mi 13. Apr 2011, 15:05

Ist erster Linie sind ja auch die Hunde von uns Hundesportlern Familien - und Begleithunde. 80 - 90% ihres Lebens zumindest sind meine Hunde reine Familientiere mit denen ich auf der Couch kuscheln möchte und entspannt durch Wald, Park und Stadt spazieren will. Leider vergessen das einige Hundesportler immer mal wieder :dog_dry .
Allerdings muss ich sagen das wenn man die UO bestanden hat, man in aller Regel den Strassenteil auch besteht.
Besonders schwer ist der wirklich nicht. Ich habe es erst einmal erlebt das ein Hund (Border Collie) nicht bestanden hat durch den Strassenteil. Wobei dieser Hunde echt auf alles losging.

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Re: Begleithundeprüfung

Beitrag von Kirsten » Do 14. Apr 2011, 23:18

Hallo!
Ich habe schon mehrfach Hunde im Straßenteil durchfallen sehen, und fast alle liefen aber eine tolle Unterordnung auf dem Hundeplatz. Aber das waren dann keine Familienhunde, sondern lebten im Zwinger und kannten dann fast nur Zwinger und Hundeplatz( es waren Schäferhunde). Alle unsere Familienhunde kennen den Straßenteil und müssen dies nicht noch extra üben.
Tschüß Kirsten

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Re: Begleithundeprüfung

Beitrag von GabyP » Fr 15. Apr 2011, 07:29

Hallo,

auf Ausstellungen gilt bzgl. der Altersgrenzen, daß ein Hund am Tag vor der Schau das Mindesalter erreicht haben muß. Ich denke, das gilt analog auch bei der BH-Prüfung.

Abgesehen davon kann man natürlich schön diskutieren über den Sinn oder Unsinn der BH. Meiner Erfahrung nach sind aber manche Hundeführer, die BH nach dem Motto "ich mach ja nur Agility" oder "ich hab einen Familienhund" machen, relativ bald bereit, Ansprüche herunterzuschrauben ("mein Hund muß das nicht exakt machen, er ist ja nur ..."). Das Ergebnis ist dann manchmal ein irgendwie zerfledderter Prüfungslauf, wo es spannend wird, ob der Hund nachzuhängen anfängt oder auf "hier!" kommen wird.

Wenn ein Airedale in der Prüfung Blümchen gucken geht, aber vorher exakt und schön gelaufen ist - dann ist das für mich der typische Airedale-Kasperkopf. Ist er vorher schon "ach ja, wie war das, mal sehen, vielleicht ..." gelaufen und läuft dann in die Runde, dann ist es für mich nicht mehr lustig, sondern das Bild von einem nachlässig oder ungenügend ausgebildeten Hund.

Wenn man die BH macht, warum dann nicht gleich "richtig"? Wenn mir das für die Alltagstauglichkeit nicht paßt oder nicht genügt, dann führe ich meinen Hund zusätzlich halt anderswo in den "Alltag" ein. Mir macht es Freude, auf dem Platz einen gut ausgebildeten freudig arbeitenden Hund, ein gutes Team zu sehen, angefangen bei der BH bis hin zu Obedience, VPG, Agility oder THS. Dann auch gern mit einer Einlage von Airedale-Wahnsinn!

Viele Grüße

Viele Grüße

Potto

Re: Begleithundeprüfung

Beitrag von Potto » Sa 16. Apr 2011, 20:47

So ich habe mich mal schlau gemacht, es ist so dass keine Ausnahmen geduldet werden dürfen. Wer also das Alter nicht erreicht hat, darf eben nicht starten. So einfach ist das.
Sollte es dennoch von Leistungsrichter und Prüfleitung übersehen werden, und der Hund startet. Kann das Prüfungsergebnis im nachhinein widerrufen werden. Denn es ist ja irgendwie vom menschlichen Prüfling erschlichen worden. jDabei ist es völlig egal, ob es fahrlässig oder vorsätzlich geschah. Es ist und bleibt ein unsportliches Verhalten.

Ok, ich rudere mal zurück und gebe zu, dass meine Idee wohl doch nicht die Beste war.

TiJo

Re: Begleithundeprüfung

Beitrag von TiJo » Di 19. Apr 2011, 14:03

Lass es lieber und nimm die nächste Prüfung,
ein Bekannter von mir hat mit seinem Schäferhund die BH zweimal gemacht, weil der Hund bei der Ersten 3Tage zu jung war. Leider hat es der Richter auch erst nach der Prüfung gemerkt und der Hundeführer vertraute auch darauf, daß es nicht auffällt/ oder schlimm ist.
Jedenfalls wurde sie nicht anerkannt und der Tag und die Prüfgebühr futsch, das kann man sich sparen denke ich .

Gruß Tine

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