kupierte Hunde

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Smilla+Finn
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kupierte Hunde

Beitrag von Smilla+Finn » Mo 15. Aug 2011, 21:12

So hab dann mal eine Frage an alle Hundesportler und zwar aller Hundesportarten.
Wir haben zur Zeit im Training eine junge Frau mit einem total kupierten Dobermann (Rute, Ohren) die Interesse daran hätte irgendwann mit diesem wohl im Hundesport zu starten.
Es wird wohl noch eine Weile dauern bis die beiden in irgendeiner Sparte starten können, aber was mich nun interessiert worin kann sie überhaupt starten.
Durch eine BH bekommt man sie denk ich mal immer.
Aber ich weiß das es dann schon Probleme gibt bei Starts z.B. im Obi. Auch im THS wird es immer schwieriger. Ich weiß das unsere LR in meinem Verband solche Hunde noch zulassen, aber wenn mal ein AmtsVet kommt der etwas gründlicher ist gibt es schon Probleme. Ich weiß hier auch nicht wie es die anderen Verbände hier halten.
Deshalb nun meine Frage wie habt ihr es bisher erlebt beim Sport oder auch auf Prüfungen dürfen solche Hunde starten und wenn ja wo. Vor allem interessiert mich hier der Agi Bereich und auch das VPG (wobei das wohl nix für die beiden wäre). Mir sind außer jetzt beim THS (hier 2 Dobis) schon ewig keine kupierten Hunde mehr untergekommen. Wobei ich mich recht wenig in der Agi - Szene aufhalte.

lg Rike mit Smilla und Finn
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TerrierLady

Re: kupierte Hunde

Beitrag von TerrierLady » Mo 15. Aug 2011, 21:22

Hallo Rike,

wo hat denn die Frau den Dobi her ???

Wenn er aus dem Tierschutz ist und sie da belegen kann dass der Hund aus dem Ausland übernommen wurde,
dürften die Herren und Damen ja nicht so engstirnig sein - oder ???

Gruß Ulrike

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kenzo
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Re: kupierte Hunde

Beitrag von kenzo » Mo 15. Aug 2011, 21:32

Hallo Rike,

ich kenne ein Ausstellungsverbot für tierschutzwidrig kupierte Hunde.

Ich kenne kein Arbeitsverbot für importierte, kupierte Hunde, die z.B. aus Ländern stammen, wo das kupieren immer noch erlaubt ist.

Die Frage ist wie der Mensch von seinen Mitsportlern ge-, be- oder gar ver- achtetet wird?

Ein dem VDH angehörenden Rassehundverband LR muss m.E. nach dem Hund eine Prüfung abnehmen, sofern der Hund die Prüfungsbedingungen erfüllt. Das Kupieren hat damit m.E. nach überhaupt nichts zu tun.

Gruß
Uli mit K&K
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Smilla+Finn
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Re: kupierte Hunde

Beitrag von Smilla+Finn » Mo 15. Aug 2011, 21:42

Also der Hund stammt meines Wissens aus dem Ausland, glaube Ungarn und ist kein Tierschutzhund sondern bewusst gekauft und eingeführt. Das ist ja nicht verboten.
Leider ist im Obedience das Vorführen kupierter Hunde nicht erlaubt und zumindest im THS ist es bei mir im LV eine ermessens Sache der LR und naja des AmtsVet, wenn er pinkelig is. Wir hatten schon Fälle im THS wo sowohl der AmtsVet wie auch der LR solche Hunde vom Turnier ausgeschlossen hat.
Clevere Hundesportler mit nur kupierter Rute bei ihren Hunden lassen sich z.T. auch von ihren TA eine Bescheinigung geben das die Hunde aufgrund einer medizinischen Indikation kupiert werden mussten. Bei uns sind im Gästebetrieb erstaunlich viele Rottis und Dobis mit gebrochener Rute.
Aus der Obi PO für internat. Prüfungen
Hunde mit kupierten Ruten oder Ohren werden akzeptiert, wenn
dies mit den gesetzlichen Bestimmungen ihres Heimatlandes
und denen des Landes in dem der Wettkampf stattfindet, vereinbart
werden kann.
lg Rike mit Smilla und Finn
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Eddi

Re: kupierte Hunde

Beitrag von Eddi » Di 16. Aug 2011, 11:38

Moin,

da wunder ich mich aber schon, daß niemand aufschreit "wie, warum, kupiert?"
Dann muß ich mich auch fragen, wer hat Interesse daran, einen kupierten Hund vorzustellen?
Smilla+Finn hat geschrieben: kein Tierschutzhund sondern bewusst gekauft und eingeführt. Das ist ja nicht verboten.
wenn dem wirklich so ist, finde ich das eine recht fragwürdige Einstellung.
Wäre ich nun Mitglied in einem solche Hundesportverein, würde ich nicht wollen, daß jemand mit einem solchen Hund eine Außenwirkung beim Publikum erzielt, das dann glaubt, auch ich würde Kupieren tolerieren oder in meinem Verein fände man das in Ordnung.
Insofern wundert mich dann auch die Wortwahl
Smilla+Finn hat geschrieben:Leider ist im Obedience das Vorführen kupierter Hunde nicht erlaubt
Smilla+Finn hat geschrieben:... ihren TA eine Bescheinigung geben das die Hunde aufgrund einer medizinischen Indikation kupiert werden mussten. Bei uns sind im Gästebetrieb erstaunlich viele Rottis und Dobis mit gebrochener Rute.
Wenn ich spitz kriege, daß ein Kollge so etwas macht, so würde ich da mit dem Finger drauf zeigen.
Wofür haben wir denn ein Kupierverbot erlassen? Damit man es so mir nichts dir nichts hintenrum umgeht?
SChlimm, wenn sich TÄs dafür hergeben, peinlich sowas für diejenigen Kollegen, die dann unter "die TÄs machen das ja noch" mit abgehakt werden.

Natürlich mag es tatsächlich medizinische Indikationen geben. Lustigerweise ist der Aufschrei hier im Forum riesengroß, wenn man über Kastration redet und wenn es um Verstümmelung rein zum Zwecke der fragwürdigen Ästhtik geht, kommen keine Rückfragen?
Interessant!

LG
Eddi
findet einfach man sollte auf Mißstände hinweisen, selbst wenn's mal OTlich wird, sorry

Pheoby

Re: kupierte Hunde

Beitrag von Pheoby » Di 16. Aug 2011, 12:22

Hallo Eddi,

ich bin da ganz deiner Meinung!!!

Ich verstehe auch nicht warum Jagdlich geführte Hunde noch kupiert (oder teilkupiert) werden dürfen. Vor etlichen Jahren ging es auch ohne...

Vor allem aber bei Puplikumsträchtigen Veranstaltungen sollten diese Hunde verboten werden. Wie soll man "ottonormalverbrauer" klar machen dass es tierschutzrechtlich verboten ist, aber andersrum überall solche verstümmelten Hunde gezeigt werden?

Warum sollten sich andere Länder sich von solchen Methoden distanzieren, wenn doch noch Leute (Deutschland) sich solche da besorgen?

Viele nachdenkliche Grüße

Susi und Pheoby

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Smilla+Finn
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Re: kupierte Hunde

Beitrag von Smilla+Finn » Di 16. Aug 2011, 12:52

Gut finde ich das kupieren auch nicht und ich staune immer wie Kreativ viele doch sind um an solche Hunde zu kommen.
Es gibt ja kein Importverbot für solche Tiere und strafbar macht man sich wohl nur wenn man so ein Tier aus einem Land bezieht in dem ebenfalls ein Kpierverbot besteht.
Das Trainieren kann ich niemanden verbieten nur weil mir sein Hund nicht passt, das steht mir als Trainer nicht zu. Ich muss völlig unvoreingenommen dem Hund und dem Menschen gegenüber sein, selbst wenn ich die Rasse nicht mag.
Zumindest in meiner Sportart kann ich nicht mal jemanden daran hindern auf einem Turnier zu starten, wenn ich der Meinung bin er wäre noch nicht so weit.
Und solang es keine einheitlichen Regelungen gibt in den POs kann jeder starten und bei Turnieren und Prüfungen zählen halt die sportlichen Leistungen unabhängig von der Optik.

lg Rike mit Smilla und Finn
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Eddi

Re: kupierte Hunde

Beitrag von Eddi » Di 16. Aug 2011, 14:16

Hallo Rike,
Smilla+Finn hat geschrieben:Das Trainieren kann ich niemanden verbieten nur weil mir sein Hund nicht passt, das steht mir als Trainer nicht zu.
also ich finde, wenn nicht ein Trainer als erster Ansprechpartner, wer sollte dann darüber reden?
Das ist genau das, was mich so wuschig macht: keiner findets gut, aber was sagen und sich in die Nesseln setzen mag man sich nicht.
Welche Außenwirkung, ich frag nochmal, erzielt ein Verein, der bewußt importierte Hunde in der Öffentlichkeit präsentiert? Welche Leute machen es dann nach? Wie kann ich zuhause Tierschutz predigen und hinter der Landesgrenze akzeptiere ich das Kupieren?
Smilla+Finn hat geschrieben:Und solang es keine einheitlichen Regelungen gibt in den POs kann jeder starten und bei Turnieren und Prüfungen zählen halt die sportlichen Leistungen
ja, und wer drängt darauf und sorgt für Regelungen? Von oben? Die Basis kann auch nach oben weitergeben, was sie möchte.
Wenn jeder einen kupierten Hund importiert, der einen will und seine optischen Wundschvorstellungen dem Tierschutz unterordnet, dann können wir dem Tierschutz zuliebe gleich wieder bei uns amputieren lassen, sparen wir den Hunden fragwürdige Transporte und mögliche schlechte Zuchten aus "Vermehrungsbetrieben". Motto: besser hier kupiert als dort und noch Reisestreß.
Das kann's doch nicht sein.
Smilla+Finn hat geschrieben:zählen halt die sportlichen Leistungen unabhängig von der Optik.
Optik?
Also ich finde Optik ist eine abartige Pudelfrisur oder ein AT im Eddi-Sommer-Schnitt ohne Bart undBeinhaar. Aber abbe Ohren und SChwänze sind ein Fall für den Tierschutz, das hat nix mit persönlichem Look zu tun.

Wo bleibt denn da Zivilcourage? Wie so meist traut sich keiner die Klappe aufzumachen.
Ich weiß aus eigener Erfahrung, daß man damit statt Nachdenken auf breiter Front nur den zorn derjenigen auf sich zieht, die man zur Auseinandersetzung mit dem Thmea zwingt. Schau doch unsere Diskussionen über VPG an. Da wird nicht über die Argumente nachgedacht, da bin ich diejenige, die ihr Fett abbekommt.
entweder hab ich keine Ahnung, weil nicht selber VPGler und würde ich als VPGler kritisieren wäre ich Nestbeschmutzer.
Egal wie, es möchte keiner mit der Nase auf Ungereimtheiten gestoßen werden.
Aber wenn auch nur ein paar schweigende zum Nachdenken und Reden gebracht werden können, ein paar Hunden und ihren Menschen schlechte Erfahrungen erspart werden können, so lohnt es sich.

Wäre ich Trainer, würde ich keine bewusst kupierten und deswegen importierten Hunde akzeptieren, soll er doch woanders hingehen. Als TA gehts mir auch so; ich spreche die Leute drauf an, die mit ihren frisch in Frankreich zerschnippelten Tieren hier auflaufen. Gut, sie finden einen Kollgen, der sie nicht anspricht, aber ich kann morgens in den Spiegel gucken (naja, früh morgens muß dann doch nich :dog_ohmy ....)
Ich verteile keine Gefälligkeitsgutachten und ich schneide den Hunden auch nix ohne medizinische Indikation ab. Auf die Bescheinung für Ohren und SChwanz gleichzeitig in der Tür bin ich gespannt....

Möchte man mit Leuten in einen Topf geworfen werden, die sich bewusst gegen tierschutz für einen amputierten Hund entsscheiden?

nachdenkliche Grüße

Eddi

Petra

Re: kupierte Hunde

Beitrag von Petra » Di 16. Aug 2011, 16:30

Hallo,

hier in Berlin treffe ich fast nur auf kupierte Dobis ..., auch Boxer haben öfter wieder keinen Schwanz.
Manchmal frag ich nach, aber meist gibt es dann eine schwammige, verworrene Geschichte oder das Vortäuschen völliger Ahnungslosigkeit (Wieso ? Das ist bei denen so!)
Deshalb hab ich meist keine Lust mehr zu fragen.
Jagdliche Leistungszucht darf noch (teil-)kupieren. Bei kleineren Terriern soll verhindert werden, dass sie sich die Rute im Bau wund schlagen, das soll jedenfalls die Begründung sein ...
Mein Fox ist aus solcher Leistungszucht, aber er leistet auch was mit kompletter Rute, so viel kann ich sagen :dog_tongue2 .

LG, Petra und co.

Eddi

Re: kupierte Hunde

Beitrag von Eddi » Di 16. Aug 2011, 17:03

Du quälst den aber ganz schön.
Wenn der nun mal in einen Bau muß und dort den SChwanz verletzt? Meimei, das ist echt fies.

Diese jagdliche Ausnahme ist doch total unsinnig. Manche Rassen verletzen ihre Schwänze demnach und andere nicht. Retriever die mit dem dicken Ding alles kurz und klein hauen, die haben scheinbar kein Verletzungsrisiko. Münsterländer könne sich ausschließlich an der SChwanzspitze weh tun ,darum genügen hier 2 Glieder, Deutsch Kurz-, Lang- und Drahthaar sind anfällig bis zum mittleren Drittel. Was bin ich froh, daß Zirbel die so unverantwortlich unkupierte empfindliche Hälfte wenigstens einringelt.
Und wie gemein sind Doggenmenschen? Das sind Hunde, die in der Tat gelegentlich ihre dünnhäutigen und knochigen Schwanzspitzen wund hauen. Da müsste eigentlich sofort ein Kupierzwang ausgesprochen werden.
Bassets, die sich auf die viel zu langen Ohren latschen. Sollte man da besser die Vorderbeine abmachen oder die Ohren kürzen? Obwohl, die Beine sind ja schon verstümmelt genug....
*Sarkasmusmodus aus*
Petra hat geschrieben:hier in Berlin treffe ich fast nur auf kupierte Dobis ..., auch Boxer haben öfter wieder keinen Schwanz.
Und das Berliner VEt-Amt macht die Augen zu. Kammernixmachen, Polen ist nah.... :dog_sad
Ich muß mal suchen, ich weiß gar nicht, ob es wirklich so ganz legal ist, kupierte Tiere einfach so einzuführen. Aber ehrlich gesagt, bin ich mir da überhaupt nicht sicher.

Nimmt einem aber jeden Enthusiasmus, die Menschen seien gut. Ich versteh nicht, wie jemand behaupten kann, er liebe seinen Hund und ihn dann verstümmelt oder bewußt so ein Tier sucht. Es ist ja nicht so, daß diese Leute alle aus der SChattenwelt kommen oder ein Bildungsniveau knapp unter Klobrillenhöhe haben. Ich hatte auch Kunden, die kamen mit einem entzückenden vollständigen Dobiwelpen zur Impfung. Als sie ein Jahr später zur nächsten Impfung sah, war die Kleine verstümmelt und sowohl am Schawnzstumpf als auch an einem Ohr mit schlecht heilender Narbe. Der Stummelschwanz war schief und die Ohren ungleich. Und das war eine ganz liebe Familie, die beim (frühen!) Tod der noch legal kupierten Vorgängerin rotz und Wasser in der Praxis geheult hat. Und sie haben den Welpen heil bekommen, weil der Züchter - er wollte darum eh aufhören - nicht mehr kupieren durfte. Aber die Adresse in Belgien, die konnte er weiter geben. So wurde einem 4 monate altem Welpen der SChwanz abgeschnitten, die Ohren versaut und das ganze war mit weiter Fahrt und Nacht- u Nebel-Aktion(wg Zoll, frisch verstümmelter Hund i Auto und so...) verlaufen. Nach 8 Monaten hatte der Hund immer noch was davon. Aber so hat ein Dobi auszusehen, koste es was es wolle...

Und wir verschließen Augen und Ohren.....
Und aus der nichtverstümmelnden Hundewelt sind die Stimmchen leise und wenig, keiner möchte Ärger, nicht wegen so was.
Ich würd als Amtsvet wohl doch noch Rosinante aus dem Stall holen müssen...

Wer hat Gandhis (?) Spruch vom Stand der Zivilisation, den man am Umgang mit unseren Tieren erkennt, in der Unterzeile?
SCheint nicht so weit, unseere Gesellschaft, ganz traurig diese Seite der angeblichen Hunde"liebe"

LG
Eddi

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