Arbeit der Tierheime

allgemeine Themen rund um die Hundehaltung, Recht und Versicherungen
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Bubu09
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Re: Arbeit der Tierheime

Beitrag von Bubu09 » Mi 11. Jan 2012, 22:46

Hallo,

jetzt muss ich auch mal meinen Senf dazugeben. Unsere Tierschutz hier ist eine Katastrophe. Sie sind wahnsinnig unfreundlich (wenn man ein Tier abgibt ist man sehr lästig und wird auch so behandelt, auch wenn es nur ein Igel ist). Ich wohne hier ja erst seit 5 Monaten und habe schon die gruseligsten Geschichten von befreundeten Tierliebhabern gehört. Selber miterlebt habe ich den Fall unserer Nachbarn. Sie schlüge ihren Hund mit der Leine (meist mit dem Karabiner der daran war), weil er ja soooo dominant war. Sie waren leider unbelehrbar. Bubu wurde auch gleich kurz nach unserem Einzug von ihm gebissen. Um die Tierarztkosten haben sie sich auch keine Gedanken gemacht, und da wir neu waren, wollten wir auch nicht gleich einen Streit anfangen und haben es zähneknirschend selbst bezahlt (da wussten wir auch noch nicht, wie mit dem Hund umgegangen wurde, sonst hätten wir wahrscheinlich eh eine großen Bogen um diese Leute gemacht). Meine andere Nachbarin (auch Hundebesitzerin und Frauchen von Bubus Kumpel) hat die Familie beim Tierschutz angezeigt. Der kam nach einiger Zeit auch und hat sich den Hund kurz angeguckt und gemeint, dass man ja nicht sehen würde, dass er geschlagen wird. Und er könne sich das auch nicht vorstellen. Dann sprach er sie auf den Stachelwürger an und sie haben zugegeben, dass sie ihn ab und zu benutzen, wenn es mal wieder ganz schlimm mit ihm sei. Da schrillten leider auch noch nicht die Alarmglocken und er bat sie nur, den Würger "möglichst" nicht zu benutzen. Wenn man eine halbe Stunde mit dem Hund verbracht hätte, dann hätte ein blinder mit Krückstock gesehen, dass der Hund geschlagen wird. Er hat wirklich Angst vor seinen Besitzern gehabt. Nun ist er an Krebs verstorben, wobei das hier alle, die die Familie länger kennen, anzweifeln. Dazu möchte ich allerdings keine Vermutungen anstellen. Und dann wollten sie als Weihnachtsgeschenk einen noch relativ jungen Mischlingswelpen vom Tierheim holen. Und die haben ihnen den auch spontan am 23.12. mitgegeben.
Vielleicht sehe ich das zu streng, aber irgendwie ist das alles zusammengesehen negativ behaftet. Aber der Tierschutz hier scheint mir nicht so richtig engagiert zu sein.

LG
Jennie

GabyP
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Re: Arbeit der Tierheime

Beitrag von GabyP » Mi 11. Jan 2012, 22:53

Hallo,

klar, ich kenne nur Einzelfälle und man soll nicht alles über einen Kamm scheren. Aber wenn Vor-Ort-Kontrollen nicht von Leuten aus einem anderen Tierheim vorgenommen werden dürfen (!) und wenn ein Hund nicht abgegeben wird, weil der Interessent mit ihm Hundesport betreiben will (Mali) und wenn bei Rassehunden erst gar nicht nach einer evtl. ChipNr geguckt wird und wenn im Tierheim Welpen zur Welt kommen, wo die Mutterhündin länger als 63 Tage im Heim ist und die Welpen zu den begehrten Kleinsthunde"rassen" gehören -

und wenn aber andererseits der Galgo aus dem Süden an stadtbewohnende Ersthundebesitzer abgegeben wird ohne Information über die Rasse -

und wenn wiederum andererseits Welpen aus dem Osten in den Süden gekarrt werden, von wo sie dann als Südhund-in-Not wieder nach Deutschland verfrachtet werden -

dann frage ich mich, ob nicht manchmal das Tierheimpersonal sich für die allerbesten Hundehalter hält und ob nicht manchmal eine Art von animal hoarding im Tierheim stattfindet...

Viele Grüße

Artus

Re: Arbeit der Tierheime

Beitrag von Artus » Mi 11. Jan 2012, 22:59

Hallo Jennie,

und wie geht es dem Mischlingswelpen bei den Leuten?
Habt ihr da schon etwas beobachtet?

Über Tierschutz könnte man auch noch einen separaten Thread aufmachen. Wenn man Deinen Bericht liest ......
Wir haben zwar ein Tierschutzgesetz, aber anscheinend muss sich daran ja niemand halten.......

LG Rosi

airenois
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Re: Arbeit der Tierheime

Beitrag von airenois » Mi 11. Jan 2012, 23:02

Uschi hat geschrieben: Ich verstehe Dich so, dass wenn die TH-Leitung das wollte, würde sie Partner überall im Land finden und ihre Hunde auch weiter weg vermitteln können?

Hallo Uschi,

erstmal müssen die Tierheime wollen und dann müssen Kontakte zu anderen Tierheimen, Pflegestellen aufgebaut und gehalten werden und das kostet Zeit und auch Geld. Der Radius kann dabei sicherlich immer unterschiedlich ausfallen. Der Job im Tierheim ist sicherlich kein einfacher. Ich kenne einen Tierheimleiter, der so gut wie keine Freizeit hat, da er sich so für seine Tiere einsetzt.

LG, Nicole
Lieben Gruß Nicole & Ennox und Erle

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Re: Arbeit der Tierheime

Beitrag von airenois » Mi 11. Jan 2012, 23:08

kenzo hat geschrieben:...und wenn es nichts zu vermitteln gibt, dann holen wir uns halt Strassenköter aus "Tötungsstationen" in Spanien, oder sonstwo her!

Gruß
Uli

DAS habe ich noch nie verstanden und werde ich auch nie verstehen !! Es muß dort vor Ort Hilfe geleistet werden, z.B. wie in Italien mit Kastrationen der Straßenhunde,
Aufklärung etc.

So, nun gute Nacht.

Nicole
Lieben Gruß Nicole & Ennox und Erle

Uschi

Re: Arbeit der Tierheime

Beitrag von Uschi » Mi 11. Jan 2012, 23:13

Hallo Nicole,

aber gerade jetzt dieser Fall, dass ein so junger AT im TH im Süden sitzt und durch die AT-in-Not-Rubrik im Norden oder sonstwo weiter weg, womöglich ein neues Zuhause finden könnte, wäre doch die beste Gelegenheit, Kontakte zu andern THs zu knüpfen. Das könnte doch ein Anfang sein.

Die homepages der THs sind doch sogar weltweit zu sehen.
airenois hat geschrieben:Der Job im Tierheim ist sicherlich kein einfacher.
Nein, das glaub ich auch nicht, das will ich auch nicht in Abrede stellen. Man wird sehr viel Tierleid zu sehen bekommen.

Aber das Verhalten erschien mir schon sehr merkwürdig heute, so ein bißchen bockig.


LG
Uschi

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Re: Arbeit der Tierheime

Beitrag von Regine » Mi 11. Jan 2012, 23:15

Hi ihr,
ich denke es ist wie überall!!Es gibt gute und schlechte Tierheime , engagiertes und desillusioniertes Personal...und es gibt Erwartungen, Erwartungen von uns ans Personal, an die Vermittlungpraxis, an die Haltung im TH, vom Personal an die Interessenten usw.
So sehr ich ihre Arbeit schätze ,und es ist oft auch ein Knochenjob und erfordert sehr viel Engagement, so sehr stört mich die Haltung, dass sie den Tierschutz und das Wissen um den richtigen Umgang mit Tieren für sich allein gepachtet haben....
LG Regine
Den Reichtum eines Menschen kann man an den Dingen messen,
die er entbehren kann, ohne seine gute Laune zu verlieren.

Henry David Thoreau (1817 - 1862), US-amerikanischer Philosoph, Naturalist, Schriftsteller und Mystiker

Bine

Re: Arbeit der Tierheime

Beitrag von Bine » Do 12. Jan 2012, 06:20

Mein erster Dobi kam aus dem TH... ich bin hin, hab ihn geholt: damals 180 DM und Personalausweis.
Dann hiess es Nachkontrollen usw. ich kann Euch sagen in den nächsten 10 Jahren, die der Hund bei mir lebte; hat sich niemand sehen lassen, sich nie jemand erkundigt.
Als er im 12 Jahen eingeschläfert werden musste, hab ich (vertragsgemäss) das TH informiert und mir wurde durch die "Blume zu verstehen gegeben", dass sie das nicht interessiert!
LG Bine

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Bubu09
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Re: Arbeit der Tierheime

Beitrag von Bubu09 » Do 12. Jan 2012, 11:48

Hallo Rosi,

der Mischlingswelpe wird natürlich wieder total falsch erzogen (wenn man da überhaupt von erziehen sprechen kann, den Willen brechen würde ich es eher nennen und das ist noch zu harmlos). Wir konnten aber noch nichts, was man anzeigen könnte direkt beobachten. Sollte dies aber der Fall sein, werden wir selbstverständlich immer wieder den Tierschutz informieren. Leider bringt es nichts, die Leute direkt anzusprechen, da sie unbelehrbar sind und er meint, dass er der größte Hundeerzieher aller Zeiten ist, weil er mal Martin Rütter geguckt hat und in eine Hundeschule gegangen ist, die aber zwangsweise geschlossen worden sein soll, wegen fraglicher Erziehungsmethoden (Lungentritt und solche Sachen). Es wird auch wieder derbster Leinenruck eingesetzt und zwar so, dass man Angst haben muss, das der Lütte sich ernsthaft verletzt. Verhaltensauffällig ist er innerhalb von 1 Woche schon geworden. Mich ärgert das wahnsinnig, das man da nichts gegen machen kann. Deren Haus quillt bald über, so viele Tiere haben die. Dann wollten sie uns anfangs ihre Chinchillas schenken, weil sie keine Zeit für sie hätten. Seitdem sind zwei Katzen hinzugekommen und eben der kleine Hund (und ein Hund - zumal ein Welpe- braucht doch deutlich mehr Zeit als zwei Chinchillas). Die dürften gar keine Tiere mehr halten dürfen. Ich fühle mich so machtlos, weil ich den armen Tieren helfen möchte, aber es nicht geht.

Traurige Grüße
Jennie

PS: Versteht mich bitte nicht falsch, ich kenne auch jemanden, der ein Tierheim leitet und sehr viel Zeit und Mühe reinsteckt, weil er den Tieren gerecht werden will. Es geht auch wirklich anders.

vanja
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Re: Arbeit der Tierheime

Beitrag von vanja » Do 12. Jan 2012, 14:15

GabyP hat geschrieben:
dann frage ich mich, ob nicht manchmal das Tierheimpersonal sich für die allerbesten Hundehalter hält und ob nicht manchmal eine Art von animal hoarding im Tierheim stattfindet...
Das habe ich mich auch schon so manches Mal gefragt........
Liebe Grüße Ilona und die Whippets
mit Alco, Kasi, Krabbe, Grille und Una im Herzen
________
Im Alter haben Erinnerungen denselben Stellenwert, wie in der Jugend die Träume.
Erna Behrens-Giegl
http://whippetweb.blogspot.com

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