ein zweiter Hund

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menzelova
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ein zweiter Hund

Beitrag von menzelova » Mi 18. Jan 2012, 20:46

Hallo an alle, die mehr als einen Airedale haben,

so langsam lässt sich der Gedanke bei mir nicht mehr zum Schweigen bringen, dass es sehr schön wäre, wenn wir noch einen Hund "adoptieren" würden. Da wir aber mit Grisou mehr als 2 harte Lehrjahre hinter uns haben (das letzte Jahr war irgendwie der Durchbruch :-)), will die Entscheidung durchdacht sein und ich bin angesichts von Risiken (?) auch noch nicht ganz überzeugt, dass das eine gute Idee ist. Ich würde mich freuen, wenn Ihr Lust habt, Eure Erfahrungen mitzuteilen.

Grisou ist sehr sicher im Umgang mit anderen Hunden, finde ich, wenn auch nicht immer zimperlich. Er ist ausgelassen und spielfreudig, aber auch mal vorsichtig.
Er muss alleine bleiben, wenn ich zur Arbeit bin (deshalb auch der Gedanke an einen weiteren Hund), was er, wie es aussieht, bisher schlafend hinnimmt. Wie sieht das bei zwei Hunden aus? Grisou ist draußen gut drauf, aber alles was Menschendinge sind, findet er stressig, vom Auto über Feuerwerk bis Primatengehabe, außer Leberwurstbrot.

Was sollten wir noch alles bedenken (Finanzen ist klar, Dreck kein Problem)... ich meine das eher in der Hinsicht, dass sich die Hunde verstehen (habe gerade den Thread über Hector gelesen).

Vielen Dank schon mal im Voraus
Birgit und Grisou

Uschi

Re: ein zweiter Hund

Beitrag von Uschi » Mi 18. Jan 2012, 21:39

Hallo Birgit,

denkst Du an einen AT in Not?

menzelova hat geschrieben:habe gerade den Thread über Hector gelesen
Bei Hektor sehe ich nicht, dass die Hunde sich nicht verstehen. Hektor ist ein junger Hund mit viel Temperament, die Hündin eine ältere Dame. Das geht aber schon. Man hat als Halter doch Einfluss auf seinen Hund, bzw. sollte man das haben.

Die o.a. Konstellation habe ich ähnlich hier auch. Meine beiden verstehen sich blendend. Wobei ich Wijnta keinen Kastraten zur Seite geben möchte. Das wäre der sicherste Weg, dem armen Kerl das Leben hier zur Hölle zu machen.



LG
Uschi

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menzelova
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Re: ein zweiter Hund

Beitrag von menzelova » Mi 18. Jan 2012, 23:46

Uschi hat geschrieben:denkst Du an einen AT in Not?
Ich denke da an alles ... von Senior bis Welpe ... von Rüde bis Hündin ... auch an AT in Not. Aber das Kriterium ist, dass Grisou es dadurch besser hat und das kann ich selbst irgendwie schlecht einschätzen. So wie Du weißt, dass ein Kastrat neben Wijnta schlechte Karten hat, wüsste ich gerne, welche Optionen bei Grisou gut oder schlecht sind. Das könnt Ihr mir natürlich nicht abnehmen, aber Eure Erfahrungen, gute wie schlechte, können meine Gedanken vielleicht auf Trab bringen. Es ist ja für den Zweithund auch eine Zumutung nur mal hier Probe zu wohnen. Irgendwie ist mir klar, dass es dann ein Abenteuer wird, dass wir zu Ende führen. Aber vor einer Kajaktour in unbekanntes Gewässer schaue ich mir auch erst die Karten an und frage die, die schon dort gefahren sind.

Na, da bin ich neugierig, wer seine Erfahrungen mit uns teilt. Irgendwie gibt es ja viele hier mit Airedales im Doppelpack oder sogar Troikas.

Liebe und neugierige Grüße
Birgit und Grisou

Bine

Re: ein zweiter Hund

Beitrag von Bine » Do 19. Jan 2012, 07:07

Hallo Birgit,


grundsätzlich sind 2 Hunde schöner als Einer, aber und jetzt kommts, es kann auch zum absoluten Super-Gau für den Besitzer werden, daher sollte man sich ganz intensiv damit beschäftigen.
1.Es gibt Hunde, die als Einzelhunde glücklicher sind und wenig bis gar keinen Wert auf Artgenossen legen.
2. sollte die Rangfolge mit dem im Haus lebenden Hund geklärt sein, denn ansonsten kommt es unweigerlich zu Rangordnungskämpfen zwischen den Hunden und evtl.Dir
3. Hunde kopieren sehr im Rudel, daher sollte der 1. Hund den Grundgehorsam beherrschen, denn ansonsten potenzieren sich die Probleme.
4. hat man Erziehungs- und Bindungsdefizite beim 1. Hund würde ich auf jeden Fall raten: zu warten und am 1. Hund zu arbeiten.
Man löst beim 1. Hund keine Erziehungsprobleme mit einem 2. Hund, man ermöglicht ihm lediglich arteigenen Kontakt, Rennen, Spielen. Onsoweit muss man seinen Althund gut kennen und die Aufnahme eines neuen Hundes gut abwägen.
LG Bine

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Re: ein zweiter Hund

Beitrag von Bettina » Do 19. Jan 2012, 10:50

Hallo Birgit,

in Ergänzung zu Bines Ausführungen, die ich sehr gut finde, möchte ich Dir gern unsere Erfahrungen schildern.

Unser erster Airedale war, wie konnte es anders sein, unsere große Liebe. Als er 5 Jahre alt war, keimte in mir der Wunsch, einen zweiten Airedale zu haben, auch, und das gebe ich ganz offen zu, der Einschnitt, sollte er uns dann im Alter verlassen müssen, nicht so extrem sei. Also......auch mein eigener Egoismus!

Max war sehr auf uns fixiert und wir haben ihm keinen Gefallen getan, als dann Conrad zu uns kam. Max war sehr eklig zu ihm, Conrad hatte nur in zweiter Reihe zu kuschen, durfte sich in bestimmten Räumen gar nicht frei bewegen, ohne von Max mächtig in die Schranken gewiesen zu werden.
Wir merkten, daß wir evtl. ein Rangfolge-Problem bekommen würden und überlegten schon, wen von beiden wir evtl. kastrieren lassen sollten, als alles weitere dann sehr schnell ging. Bei Max wurde ein Hirntumor entdeckt und wir mussten ihn sehr schweren Herzens einschläfern lassen.

Die dann folgenden Fragen, die wir uns stellten, werden wohl niemals beantwortet werden können, denn: war Max nun so eklig zu Conrad, weil er bereits Schmerzen hatte, oder war er ein Hund, der wahrhaftig besser als Einzelhund gehalten werden sollte?

Und genau diese Frage ist wohl die schwierigste, die man versuchen muß, sich zu beantworten, bevor es zu einer Rudelerweiterung kommt.

Wenn es kein Welpe werden wird und wenn es gleichgeschlechtlich sein soll, dann ist es in jedem Fall hilfreich, wenn sich die Hunde auf neutralem Terrain vorab kennen lernen. Auch könnte es helfen, mal einen Nachbarshund zeitweise im Haus aufzunehmen - wie zeigt sich der eigene Hund, wenn da mal Besuch ist? Vielleicht auch mal über Nacht?
Desweiteren: zum anderen Geschlecht wird sich der vorhandene Hund ja immer hingezogen fühlen, aber wie ist es bei Kastraten?
Bine hat geschrieben:daher sollte der 1. Hund den Grundgehorsam beherrschen, denn ansonsten potenzieren sich die Probleme.
dieser Satz ist für mich wahrhaftig das A und O in der Hundehaltung, ohne diesen Gehorsam und die Akzeptanz, wer zuhause der Chef ist, geht es nicht.

Liebe Grüße
Bettina
Das Beste am Norden....ist wieder komplett!

Carlotta und Curtis

_____________________________________________________________________________________

Für immer in unseren Herzen: Conrad und Amanda

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Re: ein zweiter Hund

Beitrag von airenois » Do 19. Jan 2012, 17:08

Hallo Zusammen,
grundsätzlich sind 2 Hunde schöner als Einer
Das habe ich viele Jahre auch gesagt, nun seit ca. 2 Jahren habe ich nur noch einen Hund und das empfinde ich persönlich für viel schöner. Es ist vieles einfacher geworden. Ich habe jahrelang 2 Airedales gehabt( Rüde-Rüde und Rüde-Hündin= beide unkastriert ) und dann ein halbes Jahr Hackel, Indra und Ennox... war auch eine interessante Zeit, aber auch verdammt anstrengend, Hackel 16 Jahre, Indra 12 Jahre und Ennox 8 Wochen alt.....
Ich hatte letztes Jahr immer wieder wochenweise einen 2 Hund zuhause, es war toll, aber ich war auch dankbar als diese süssen Geschöpfe in ihr neues Zuhause gingen.
Ich finde einen Hund zu haben klasse und ich denke, dies werde ich auch beibehalten.
Auf jeden Fall sollte man sich es sehr gut überlegen, ob man 2 Hunde halten möchte.

Gruß
Nicole
Lieben Gruß Nicole & Ennox und Erle

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Re: ein zweiter Hund

Beitrag von menzelova » Do 19. Jan 2012, 19:47

Vielen Dank für Eure schnellen Antworten!!!
Bine hat geschrieben:Es gibt Hunde, die als Einzelhunde glücklicher sind...
Genau das ist die Frage, die ich beantworten muss, denn das ist die erste Priorität bei der Entscheidung, auch wenn ich selbst gerne noch so einen Wusel hätte.
Dass die Beziehung zum ersten Hund klar sein muss und der Gehorsam nachahmenswert, ist einzusehen. :brav
Erziehungsprobleme wollte ich damit allerdings auch nicht lösen, sondern eher die Alleinzeit für Grisou erleichtern.
Aber möglicherweise ersetze ich nur ein Problem durch ein anderes. (Kumpels zum Toben trifft er jeden Tag ein oder 2 und dann noch die netten Mädels, die ihm immer vor der Nase herflitzen...). Wenn es ihm die Wartezeit nicht erleichtert, muss er sich unsere Zuwendung dann auch noch mit anderem Hund teilen. Hmm.
Jetzt habt Ihr mich sehr zum Nachdenken gebracht, aber deshalb hatte ich die Frage ja auch gestellt.

Dankende und weiterhin neugierige Grüße
Birgit und Grisou

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Re: ein zweiter Hund

Beitrag von Regine » Fr 20. Jan 2012, 00:25

Hi Birgit,
ich habe jahrelang Einzelhunde gehabt , ich würde es nicht mehr tun, solange ich fit bin.
Als ich meine Geeny zu Janka dazu holte, bin ich zu Susan raufgefahren, hab nach einem Kurzurlaub bei ihr die Lütte eingepackt,(sie war damals 15Monate, Janka 2Jahre 9Monate)und bin heim gefahren. Zuhause angekommen bin ich als erstes rein , hab Janka begrüßt ,die sich wie doll gefreut hatte und hab dann Geeny geholt....Es gab 5Minuten Zoff, dann war alles soweit geregelt. Janka hat sie anschließend 3Tage ignoriert, aber der Plagegeist ging nicht und seit dem sind sie ein Team.
Vielleicht war das nicht die Art, wie man es in Hundebüchern beschreibt, aber ich würde es wieder so tun.Ich wollte dass das klappt(mir saßen 800km im Nacken :dog_biggrin )und es klappte.
Die zwei haben immer noch sich, wenn keiner von uns da ist . Sie toben , fressen und schlafen gemeinsam.Beim Spaziergang ist es einfach schön 2 AT´s toben zusehen , sie spielen ganz anders zusammen als wenn sie mit anderen spielen.Zwei Hunde haben einfach mehr von ihrem Hundsein.Wir können das garnicht ersetzen und trotzdem haben sie eine enge Beziehung zu mir. ich finde das ideal!
Dafür putz ich gern ein wenig mehr :dog_biggrin
Worauf ich auf jedenfalll achten würde wäre der Altersabstand.Für mich muß der 1. Hund wenigstens die Grundkommandos kennen bevor ich den nächsten dazu hole
VG Regine
Den Reichtum eines Menschen kann man an den Dingen messen,
die er entbehren kann, ohne seine gute Laune zu verlieren.

Henry David Thoreau (1817 - 1862), US-amerikanischer Philosoph, Naturalist, Schriftsteller und Mystiker

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Re: ein zweiter Hund

Beitrag von menzelova » Fr 20. Jan 2012, 23:50

Danke, Regine. Ich bin beeindruckt, wie Du da ran gegangen bist, aber wenn man dann die Entscheidung getroffen hat und den 2. Hund ins Haus holt, muss es wohl auch mit vollem Herzen und ohne Zweifel sein, sonst wird es nichts. Deine Signatur "Experience is something ..." passt ja gerade gut. happy_02

Grüße
Birgit und Grisou

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Re: ein zweiter Hund

Beitrag von Michael » Sa 21. Jan 2012, 08:39

Regine hat geschrieben: der 1. Hund wenigstens die Grundkommandos kennen bevor ich den nächsten dazu hole
VG Regine
Danke Regine, das hat bei mir noch nie geklappt happy_02

VG
Michael

... der es ähnlich sieht wie Nicole, mit 3 Hunden ist es echt anstrengend, aber auch schön - Organisation ist alles!!!!
Airedale-Terrier...
...was sonst!

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