Tierheime sind Händler.....

[Artus]

Hallo Regine,

Deiner Auffassung nach sollten wir uns nur um Notfälle in deutschen Tierheimen kümmern und nicht um Notfälle aus dem Ausland. Auch nicht, wenn man Tiere nur so vor dem sicheren Tod retten könnte!?

Wir sind in diesem Punkt nicht der gleichen Auffassung, müssen wir aber auch nicht. Jetzt ist das Thema wenigstens für mich ausdiskutiert, denn wir kommen
nicht auf einen Nenner.

LG Rosi

[Regine]

Hi Rosi,
ich habe nicht gesagt, dass wir uns nicht um Tiere im Ausland kümmern sollen .Ich bin aber der Auffassung, dass es besser ist, die dortigen Bedingungen zu verändern durch Unterstützung der dortigen Tierschutzorganisationen , durch Aufklärung ,ev. kostenlosen Kastrationen oder Monatsspritzen ,Kastrationschip.... durch Druck auf diese Staaten und die EU etc.
Es gibt einige Möglichkeiten und ich muß nicht gleich für die Tötung von Hunden sein, nur weil ich nicht dafür bin diese Hunde herzuholen.
Elend gibt es hier auch, wenn auch auf einem etwas höherem Niveau.
Liebe Grüße Regine

[Artus]

Beitrag war doppelt, daher gelöscht.

[Artus]

Rosi schrieb am 27.02.2012:Hallo Regine,

wenn immer alles so einfach wäre. Die Probleme sind häufig so vielschichtig. Es gibt immer und überall „schwarze Schafe“. Aber es gibt auch die andere Seite. Menschen, die im Rahmen der vor Ort gegebenen Möglichkeiten, das Beste für die Hunde zu erreichen versuchen und sie ggf. vor dem Tod zu retten. Natürlich ist das ggf. nicht immer unproblematisch. Aber ich verstehe die Menschen, die an erster Stelle das schutzwürdige Leben des Hundes im Visier haben.

Und ehrlich gesagt, es mag ja auch die von Dir geschilderte Seite von Menschen geben, die sich als Held fühlen, wenn sie einen Hund aus Rumänien, Spanien oder sonst wo vor dem Tod gerettet haben.
Wahrscheinlich brauchen solche Menschen derartige Aktionen für ihr Selbstwertgefühl. Aber es gibt auch die anderen Menschen, die es aus reinem Mitgefühl für die Kreatur Hund machen.

Hast Du Dir den eingestellten Link zu der Problematik solcher Aktionen durchgelesen?

Natürlich muss daran gearbeitet werden, dass das Problem in den Herkunftsländern in den Griff bekommen wird, aber manchmal lässt sich dies nicht von jetzt auf gleich bewerkstelligen. Ich will auch nicht abstreiten, dass es Menschen gibt, die aus allem ein Geschäft machen, aber ich muss mir schon mal die Mühe machen über den Tellerrand hinwegzuschauen, und mir die einzelnen Aktionen genau anzuschauen.
Eine Generalverurteilung finde ich nicht angemessen.

LG Rosi

Regine Tierelend ist in jedem Land grausam.
Daher natürlich auch hier in Deutschland.

LG Rosi

[Eddis]

so steht es in einem kleinen Bericht in " Der Hund " 03/2012

Zitat:
Auch in Schleswig-Holstein hält das Verwaltungsgericht einen Tierschutzverein, der regelmäßig Hunde importiert
und diese weiter vermittelt, für einen gewerblichen Tierhändler.

Das ist doch ganz einfach aus der Steuererklärung herauszulesen. Einnahmen, Ausgaben, Gewinn. Gemeinnützige Vereine machen so gut wie keinen Gewinn. Durch den Hundeverkauf kommt vielleicht so viel Geld rein, daß ein Tierheim nicht um Spenden betteln muß. Wer soll etwas dagegen haben?
Wenn der Gewinn jedoch in den Büchern stehen bleibt, dann wird aus Gemeinnützigkeit gewinnorientiertes Wirtschaften.
Es liegt also an den Tierheimen selbst wie sie wirtschaften und ihre Gelder einsetzen.

[Hundemutti]

Hallo zusammen,

mir fällt auf, wie sachlich, freundlich und verständnisvoll hier "miteinander" umgegangen wird, obwohl es sich hier auch um ein sehr "heikles" Thema handelt mit sehr unterschiedlichen Meinungen dazu! Diesen Umgang würde ich mir für alle Themen wünschen, seien sie auch noch so prisant, emotional und ergreifend!

Meiner Meinung nach verdienen vor allem solche Themen es: auf dieser "Ebene" diskutiert zu werden! Dies ist "mir" persönlich sehr wichtig! Schließlich sollen sie doch zu einem "gemeinsamen Ziel" führen, und der "Öffentlichkeit" vielleicht ein wenig als Beispiel dienen. Denn im Internet liest die "Öffentlichkeit" mit...

Okay, nun meine Meinung zu diesem Thema:

Wenn alle unsere TH leer sind (momentan sind sie kurz vor dem Platzen) und "kaum" noch "Elend" bei uns herrscht, können wir alle Hunde aus dem Ausland zu uns holen!. Jedoch die dadurch entstehenden Kosten könnte man vielleicht vor Ort "nützlicher" bzw. effizienter für Projekte & Hilfemaßnahmen einsetzen, wie sie Regine bereits aufgezählt hat...
Ich bin kein "Befürworter" des Massenmordes an Hunden!!!

Ich bin gegen jede Art von Gewalt, es gibt nur eine Ausnahme...bei Tierquälern und Kinderschändern! Die haben nach "meiner Auffassung" alle Rechte verwirkt!

Es ist sehr schwer und auch unmöglich, wenn man vor Ort ist weg zusehen, ganz klar, da würde sicher jeder helfen! Nur langfristig gesehen, wird es wahrscheinlich nur ein
"Tropfen auf dem heißen Stein" bleiben und zwielichtige Gestalten ermuntern, weiter Hunde zu (ich hasse dieses Wort, aber es trifft es exakt) "produzieren!

...Ich mach mich in unserem Dorf immer sehr unbeliebt, denn auch unser TH hat Partnerschaften im osteuropäischem Raum. Ihr könnt Euch sicher vorstellen, wie viele Hunde bei uns aus diesen Regionen umher laufen und ihre Dosenöffner absolut (logischerweise) auf ihrer Meinung beharren! Es kusieren auch bei uns Gerüchte, dass unser TH angeblich in irgend etwas verwickelt wäre. Nur, wie ist es möglich, denn es ist dem BMT angeschlossen?

In diesem Sinne einen schönen Sonntag,
liebe Grüße
Romana & Sandy

[Stefan K.]

"Den Splitter, der im Auge deines Bruders ist, den siehst du;
aber den Balken, der in deinem Auge ist, den siehst du nicht.
Wenn du den Balken aus deinem Auge gezogen hast,
dann wirst du klar genug sehen;
um den Splitter aus dem Auge deines Bruders zu ziehen."

Das sollte man den Tierheimen mal über das Eingangsportal schreiben. Ich habe meine eigene Meinung über unsere heimischen Tierheime. Egal, ob es um die Vermittlung geht (siehe Kalli in Ulm) oder die Kastrationsregelungen in div. Tierheimen, die meiner Meinung nach nicht Tierschutzkonform sind.
Ich habe den Eindruck, dass ich immer als Bittsteller zu einen Tierheim komme und gefälligst das zu tun habe, was sie mir sagen. Natürlich geht es den Tierheimen schlecht und sie sind überfüllt. Aber wenn sie sich auf das Hauptproblem hier in den heimischen Gefilden kümmern würden, und uneigennützigen Organisationen, wie "die Unsere" besser unterstützen würden, könnten wir alle helfen, es den Tierheimen etwas einfacher zu machen.
Hallo? Wir spielen hier ja mit offenen Karten. Jeder kann hier einsehen, wie wir mit uns und unseren Lakritznasen umgehen. Was spricht dagegen, einen im Tierheim lebenden Hund in der Stadt XYZ zu nehmen und einer Familie in einer anderen Stadt zu übergeben? Haben den die TH soviel Angst, dass ihnen das Heft aus der Hand genommen wird?
Erst wenn die eigenen Probleme innerhalb unseren Landes gelöst werden, kann ich einen Schritt weiter gehen. Ich kann nicht drei - vier andere Baustellen öffnen, bevor ich nicht die Eigene Baustelle abgeschlossen habe. Somit befördere ich mich selbst ins Aus.
Klar, ist es schlimm, die Strassenhunde auf Mallorka, Griechenland und sonstwo zu sehen. Schlimmer sind auch die Hundetötungen in den ehem. Ostblockstaaten, zur Verschönerung eines Events von max. 2 Monaten Dauer. Aber hier macht sich der Dtsch. Tierschutz noch unglaubwürdiger, als er heute, In meinen Augen, schon ist.

Just my 2 Cents..

[menzelova]

Ich finde es sooo schwer zu entscheiden, ob der Transfer eines Hundes nach Deutschland wirklich im Interesse des Hundes ist. Straßenhunde z.B. sind sicher ganz anders geprägt, als Familienhunde? Daher haben sie auch andere Bedürfnisse. Ich stelle mir mal umgekehrt vor, mich würde jemand aus Deutschland in irgendeine Einöde bringen, um mich vor Autounfällen, Umweltgiften und Zivilisationskrankheiten zu schützen...

Da halte ich Hilfe vor Ort, auf die speziellen Lebensbedingungen der Hunde angepasst, für die bessere und sichere Variante.

Gruß
Birgit, die durchaus auch 2 glücklich in Deutschland lebende spanische Straßenhunde kennt und sich darüber freut.

[kenzo]

Hallo zusammen,

heute Morgen begegnete ich einem Frauchen die seit vorgestern einen Hund aus einer "Ungarischen Tötungssation" hat.
Sie hat den Hund via Internet bestellt.

Lotta ist eine hübsche Hündin, sieht aus wie ein großer Wischmopp und läuft an der Schleppe, da sie früher ihre Freiheit gewohnt war.

Sie ist ungefähr 3 Jahre alt. Bin mal gespannt ob es Lottas Frauchen schafft eine Bindung zu dem Hund aufzubauen.

Eine andere Familie deren beiden Freiläufer letztes Jahr nacheinander verstarben, haben nun einen jungen Podengo-Rüden aus einer "Spanischen Tötungsstation".
Der arme Kerl lässt sich von einem 4 Monate alten Welpen verbellen, haut vor Angst ab und rennt über die Straße schnell nach Hause. Was für eine Aufgabe für die Menschen die ihre alten Hunde immer frei laufen liessen und eigentlich nie eine Bindung zu ihren Hunden hatten.

So lange es eine Klientel in Deutschland für diese Hunde gibt, werden diese in diesen Ländern für den Deutschen Markt produziert.

Einen schönen Abend noch wünschen
Uli mit K&K

[Artus]

Hallo Uli,

So lange es eine Klientel in Deutschland für diese Hunde gibt, werden diese in diesen Ländern für den Deutschen Markt produziert.

Straßenhunde werden in Ungarn und Spanien für ein Klientel in Deutschland produziert???

Wärst Du so lieb, mir das einmal detailliert zu erklären?

LG Rosi