Rechtsanwälte klagen gegen Hundesteuer

allgemeine Themen rund um die Hundehaltung, Recht und Versicherungen
Dalos

Re: Rechtsanwälte klagen gegen Hundesteuer

Beitrag von Dalos » Di 26. Jun 2012, 10:23

Ich weiß nicht... sollen nicht vielleicht auch die Personen in der Stadt davon abgeschreckt werden sich Hunde zu halten? Um größeren Problemen (wie zum Beispiel Lärmbelästigung usw.) zu entgehen? Ist jetzt nur mal so eine Vermutung von mir...

Artus

Re: Rechtsanwälte klagen gegen Hundesteuer

Beitrag von Artus » Di 26. Jun 2012, 11:18

Hallo Theresa,
Dalos hat geschrieben: Ich weiß nicht... sollen nicht vielleicht auch die Personen in der Stadt davon abgeschreckt werden sich Hunde zu halten?
Ich habe auch immer angenommen, dass die Hundesteuer auch für die Gemeinden/Städte ein Instrument zur Lenkung des „Hundebestandes“ in den Gemeinden und Städten ist.

Ende des Jahres 2011 stand ein Artikel in der NOZ „Osnabrück erhöht die Hundesteuer“. Darin stand:
Neue Osnabrücker Zeitung hat geschrieben: Die Erhöhung der Hundesteuer ist Teil des Pakets zur Haushaltssanierung, das der Rat im Frühjahr mit großer Mehrheit verabschiedet hatte. Durch die Hundesteuer nimmt die Stadt jährlich 570000 Euro ein. Der Rat entscheidet am 13. Dezember.
Link

Die Hundesteuer wurde erhöht.

In Osnabrück wurde die Hundesteuer demnach gezielt zur Haushaltssanierung erhöht.

LG Rosi

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lutz
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Re: Rechtsanwälte klagen gegen Hundesteuer

Beitrag von lutz » Di 26. Jun 2012, 11:30

Hallo AT-Freunde,

sicher will man in einer Stadt auch von der Hundehaltung abschrecken. Ein Hauptproblem ist da tatsächlich die Hundekacke die manche Halter einfach auf den Bürgersteigen liegen lassen. Und zwar nicht zuletzt deswegen weil viele Gebiete so zubetoniert sind dass es weit und breit keine Grünflächen gibt wo sich die Hunde entsprechend lösen können und auch dafür Abfallbehälter aufgestellt sind.
Jeder mutet es sich eben nicht zu eine halbe Stunde mit einem Schietbüdel in der Hand herumzulaufen bis er einen Papierkorb findet.
Wenn in Städten aber generell mehr Hundesteuer kassiert wird als auf dem flachen Land sollte auch entsprechend mehr dafür für die Hunde getan werden, und nicht noch die allerletzten Grünflächen mit luxuriösen Eigentumswohnungen zugekleistert werden weil die Stadt möglichst viel Geld durch den Verkauf der letzten innenstadtnahen Grünflächen einnehmen will.
Also den Hund als störende Lärmquelle in einer Stadt von den Behörden als unerwünscht anzusehen ist glaube ich weniger ein Grund. Da gibt es in einer Grossstadt ganz andere Lärmquellen wie Auto-und Staßenbahnverkehr, Eisenbahnverkehr, Autobahnzubringer und Flugzeugeinflugschneisen und das nicht nur tagsüber. Wer die Bequemlichkeit der Stadt haben möchte möglichst schnell alles zu erreichen was man im täglichen Lebens braucht, Kulturangebote wahrzunehmen, Schulen sowie Fachärzte vor der Tür zu haben muß solche Sachen einfach in Kauf nehmen.
Wir haben da noch vor gut 20 Jahren Glück gehabt ein relativ zentrumsnahes Grundstück zu erwerben und darauf ein Haus nach unseren Wünschen zu bauen dass sogar noch Platz für einen annehmbar großen Garten hat in dem auch unser Joker sich gern aufhält.
Nur ganz ohne die übliche Kompromisse an Lärmquellen geht es auch hier nicht da sich hier parallel einige Eisenbahnstrecken (9 Spuren) in einer Entfernung von 2km zum Hauptbahnhof hin, kurz hinter unserem Haus, zwar noch von einer parallel laufende Straße davon getrennt, 100m seitlich über eine Hauptverkehrsstraße über zwei dicht nebeneinanderliegende Eisenbahnbrücken zur Einfahrt in den Hauptbahnhof zwängen. Das poltert, dröhnt ganz schön und da quietschen denn Tag und Nacht die Waggonbremsen, besonders der alten Güterzugwaggons, dass da ein bisschen Hundegebell vollkommen untergeht.
Im Vorort hatte ich aber schon mal wesentlich lärmintensiver gelebt. Vor dem Haus die Autobahnabfahrt in einer engen Kurve mit quietschenden Reifen, direkt seitlich am Haus eine Hauptverkehrsschlagader des Autoverkehrs mit einer Eisenbahnschranke (heute Tunnel), unter dem Balkon hinterm Haus ein Kinderspielplatz und direkt über dem Haus sehr niedrig fliegende Flugzeuge in der Einflugschneise des Flughafens.
Man gewöhnt sich aber an alles, mich hat da nachher nichts mehr dran gestört.
Ein Nachteil davon war aber dass wir einmal bei Verwandten meiner Frau im hinterletzten ganz ruhigem Dorf in Bayern Urlaub machten ich nachts einfach nicht schlafen konnte. Es war zu ruhig. Unheimlich ruhig, es hat mich richtig genervt, so dass ich immer nur mal in Abständen von Minuten die Glocke eines Schafbockes auf der Wiese nebenan hörte, und die ganze Nacht gespannt auf jedes neue Anschlagen des Glöckchens gewartet hatte. Ich konnte es kaum abwarten bis ich endlich wieder ein "Ping" hören konnte.

Also einen Hund als störende Lärmquelle in einer Grossstadt zu besteuern könnte ich nur akzeptieren wenn die Stadt denn auch allen Bürgern Lärmschutzfenster gegen Hundegebell finanzieren würde.
Im Übrigen bellt Joker nur wenn er auch einen Grund dazu hat. Ich kann mich fest darauf verlassen wenn Joker im Garten ist und bellt gibt es immer irgendetwas was Joker uns melden muss, und ich gucke nach.

Viele Grüße von lutz mit Joker
Zuletzt geändert von lutz am Di 26. Jun 2012, 13:02, insgesamt 3-mal geändert.
Die Beziehung zwischen einem Mann und seinem Hund ist heilig,
was die Natur vereint hat, soll keine Frau trennen.

Dalos

Re: Rechtsanwälte klagen gegen Hundesteuer

Beitrag von Dalos » Di 26. Jun 2012, 12:13

Nun gut, ich denke auch, dass jeder, der in einer Großstadt lebt, mit Lärm rechnen und sich an ihn auch irgendwie gewöhnen muss. Das gehört nun einmal dazu, da ist das ganze Gemecker umsonst... Gemeckert wird ja aber trotzdem. Und wenn dann eine Anzeige der nächsten folgt, kann der Hundebesitzer als Verteidigung ja kaum sagen: "Mensch, sie wohnen in einer Großstadt, leben sie damit." Jedenfalls hab ich mir das so gedacht.
Zur "Haushaltssanierung" - die Aussage konnte ja kaum vager sein... Aber gut, wir müssen jetzt alle damit leben. Ich bin mir ziemlich sicher, dass sie ganz bestimmt nicht abgeschafft wird!
Was die Schietbeutel angeht: sicher, es gibt oft zu wenig Mülleimer. Ich muss aber sagen, dass es zum Beispiel in Berlin sehr viel davon gibt. Trotzdem liegen sehr viele Haufen rum. Man kann die Schuld also nicht immer auf die Stadt schieben, manchmal liegt es auch an der Faulheit und Ignoranz der Hundebesitzer. Wenn ich die Hunde nicht vernünftig halten kann, dann kann ich eben keine zwei Hunde in meiner Wohnung in der Stadt halten. Ich bin mir da eh nicht sicher, ob das so eine nette Art und Weise ist einen Hund in einer Wohnung zu halten...

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Kirsten
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Re: Rechtsanwälte klagen gegen Hundesteuer

Beitrag von Kirsten » Mo 2. Jul 2012, 20:21

Hallo!
Ein Rechtsanwalt aus Harburg hat jetzt Klage beim Europäischen Gerichtshof in Straßburg eingereicht, damit die Hundesteuer abgeschafft wird. Nun bin ich ja mal gespannt, was die Straßburger Richter dazu sagen.
Tschüß Kirsten + Senior Meiko (für den ich keine Hundesteuer zahlen muß, da er ein Rettungshund ist happy_01 )

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Re: Rechtsanwälte klagen gegen Hundesteuer

Beitrag von airenois » Mo 2. Jul 2012, 20:24

Lieben Gruß Nicole & Ennox und Erle

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Re: Rechtsanwälte klagen gegen Hundesteuer

Beitrag von Eddis » Sa 7. Jul 2012, 22:44

Kirsten hat geschrieben:Hallo!
Ein Rechtsanwalt aus Harburg hat jetzt Klage beim Europäischen Gerichtshof in Straßburg eingereicht, damit die Hundesteuer abgeschafft wird. Nun bin ich ja mal gespannt, was die Straßburger Richter dazu sagen.
Tschüß Kirsten + Senior Meiko (für den ich keine Hundesteuer zahlen muß, da er ein Rettungshund ist happy_01 )
Na ich drücke ihm die Daumen, daß er Recht bekommt. Er hat übrigens einen winzigen Yorki auf dem Arm. :dog_biggrin
Lieber Gruß Simona mit Sir Eddi

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