Die Helden sind müde, oder nix mehr los im Forum?

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lutz
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Re: Die Helden sind müde, oder nix mehr los im Forum?

Beitrag von lutz » Di 18. Feb 2014, 09:04

Hallo AT-Freunde,

den Airedaleterrier gibt es nun einmal nur im Paket mit seinen gesamtem rassespezifischen Eigenschaften die auch unbedingt so erhalten werden sollten wie sie ursprünglich von den Engländern gezüchtet wurden. Wir sollten auch nicht vergessen die Engländer sind das Volk mit der größten Erfahrung in der Hundezucht und wir sollten uns nicht einbilden hier etwas auf typisch deutsche Art der Besserwisserei verbessern zu können weil uns gewisse rassespezifische Charaktereigenschaften in unserer Zeit eher stören, wie z.B. der Jagdtrieb, als wie früher bei unserem vielseitige "Universalhund für jeden Verwendungszweck" höchst willkommen zu heißen. Wenn ich hier etwas von zur Zeit unerwünschten Eigenschaften wegzüchten will, geht auch von den für uns positiven Wesenseigenschaften etwas mit den Bach herunter. Das sollten wir nicht vergessen wenn wir dummerweise anfangen unsere Airedales nur nach geraden Ruten für die Zucht zu selektieren oder Schlaftabletten als besser an den Mann zu bringende Familienhunde züchten wollen.

Das gleiche gilt für die Holzwege auf denen wir uns in Deutschland, speziell in späteren Jahren auch in der DDR, begeben hatten als wir den Airedale unbedingt als Dienst- und Schutzhund größer und schärfer haben wollten als die Engländer, die ihn nie für eine spezielle bei uns übliche Schutzhundausbildund gezüchtet hatten. Das ist nun einmal Fakt auch wenn das einige Airedalefans nicht wahrhaben wollen, es kommt immer wieder der Terrier durch.

Wie Dr.Bruce Fogle sehr richtig in seiner Rassebeschreibung schreibt:
" Obwohl der Airedale viel zu groß ist um die Bedeutung des französischen Wortes "Terrier" (Erdhund) gerecht zu werden, ist er in jeder Beziehung der Inbegriff des Terriers. Der Airedale ist ein geborener Wachhund vollführt aber nur zu gern "Straßenkämpfe" mit anderen Hunden. Dieser widerstandsfähige. mutige und treue Hund wurde auch als Polizei,-Schutz und Meldehund eingesetzt. BESÄßE ER NICHT SEINE ANGEBORENE STURHEIT WÄRE ER EIN BELIEBTER UND ERFOLGREICHER GEBRAUCHSHUND!"
Diese Eigenschaften sind es aber die ich gerade am Airedale besonders liebe wenn es mir gelingt ihn (meist) zu überzeugen (nicht zu zwingen) doch mit mir einer Meinung zu sein und das zu tun was ich möchte. Wenn es denn mal nicht klappt bin ich ihm aber als ausgewiesenen Charakterhund auch nicht böse und kann meist auch noch darüber nur lachen bzw. ich muss lernen damit zu leben und mir im Management mit dem AT etwas einfallen lassen um weder den Hund noch andere in Gefahr zu bringen (z.B. bei dem genetisch verankertem etwas stärkerem Jagdtrieb nicht als Airedalebesitzer paralysiert vor Entsetzen aufgrund dieser "Unart" aus allen Wolken zu fallen. ) Immer daran denken: Der Hund kann nichts dafür und auch nicht aus seiner Haut. Wenn der Erziehung durch die Genetik Grenzen gesetzt werden ist das weder Harthörigkeit noch Böswilligkeit.
Ein Airedale ist eben nun mal ein Airedale mit all seinen, für mich sehr liebenswerten, Ecken und Kanten, genau wie sie die meisten von uns (hoffentlich) auch haben, und wenn es auch nur persönliche Macken sein sollten die etwas Farbe in unser Leben bringen.
A....kriecher und Speichellecker gibt es unter uns Menschen genug so dass ich mir nicht auch noch einen solchen Zeitgenossen als ständigen Begleiter Hund antun werde die augenblicklich als "pflegeleichte Designerhunde" groß in Mode kommen.
Darum: Einmal Airedale immer Airedale! Vorausgesetzt auch die Züchter kapieren das, wer nur nach marktwirtschaftlichen Gesichtspunkten züchten will soll bitteschön die Finger von unserer Rasse lassen und sich den Modehunden zuwenden.

Viele Grüße von lutz mit Greta

P.S. Um das mal klar zustellen weil das hier im Thread mehrfach angesprochen wurde, ich habe übrigens überhaupt nichts gegen Dobermänner aber von einem Airdale unterscheidet er sich in seiner Wesensart doch recht erheblich.

Dr.Bruce Fogle in seiner Rassebeschreibung darüber:
" Der elegante, oft anhängliche Dobermann ist ein klassisches Beispiel für die erfolgreichen Zuchtprogramme die man in Deutschland vor 100 Jahren durchführte. Heute ist diese GEHORSAME; AUFMERKSAME UND KLUGE RASSE auf der ganzen Welt ein beliebter Begleit-und Diensthund. Aufgrund verantwortungsloser Zucht tritt bei manchen Tieren Nervosität und Angstheißen auf. Gute Züchter versichern jedoch, dass ihre Hunde weder scheu noch bösartig sondern gut sozialisiert die Reise ins neue Heim antreten. Unglücklicherweise treten in verstärktem Maß Herzleiden bei dieser Rasse auf."

Wenn jemandem mein Beitrag wieder zu lang geworden ist oder er oder sie nicht in der Lage ist ihm zu folgen, möge er ihn doch bitte überspringen aber nicht deswegen daran herummeckern wenn er sonst nichts dazu beizutragen hat. Dafür gibt es denn auch ein paar Extraküsschen von Greta und mir.
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Re: Die Helden sind müde, oder nix mehr los im Forum?

Beitrag von Konny » Di 18. Feb 2014, 11:58

Hallo zusammen


@ Regine
welche Zuchthündin hat den noch eine Arbeitsprüfung,wenigstens die VPG1???
Ich habe einfach mal bei WD nachgesehen und festgestellt, das der AT noch mit (%-mässig ) den meisten Zuchthündinnen in VPG 3 auf den Rasseinternen Meisterschaften vertreten ist.

Bei der letzten KLSP waren alleine 6 Hündinnen, die schon mal geworfen haben.
Beim DSH den es Anzahlmässig in Massen gibt waren es auf der letzen BSP nur 12
Beim Boxer 4, Dobermann 3, Riesenschnauzer 3, Rottweiler 2 und was mich am meisten erstaunt hat, beim letzjährigen Championat des DMC NUR 1 einzige Hündin !

@ Lutz
BESÄßE ER NICHT SEINE ANGEBORENE STURHEIT WÄRE ER EIN BELIEBTER UND ERFOLGREICHER GEBRAUCHSHUND!"
Ich weiss bis heute noch nicht, wer dieses Gerücht in die Welt gesetzt hat ! Beim AT gibt es wie bei jeder anderen Hunderasse etwas sturere und wenige sture Hunde!
Man muss nur wissen, wie man damit umgeht. Für mich ist der AT auf keinen Fall stur oder eigensinnig!


LG Konny
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Re: Die Helden sind müde, oder nix mehr los im Forum?

Beitrag von Regine » Di 18. Feb 2014, 12:51

Hi Konny ,
das kann ja sein, dass bei der letzen KLSP immerhin 6 Hündinnen waren, die schon mal geworfen haben , aber das verfälscht das Bild doch ...schau mal bei den Decknachrichten das Jahr über.......
Beim DSH muß jede Zuchthündin eine IPO1 haben...aber egal ich will auf der IPO1 nicht rumreiten...
Konny hat geschrieben:BESÄßE ER NICHT SEINE ANGEBORENE STURHEIT WÄRE ER EIN BELIEBTER UND ERFOLGREICHER GEBRAUCHSHUND!"(LUTZ)
Hier stimm ich dir vollkommen zu. Ich habe bei meinen nie festgestellt , dass sie stur oder schwer auszubilden sind. Aber ich kann auch nur das fördern was der Hund mitbringt. Eignet er sich für etwas nicht und ich zwing ihn dazu, verweigert er sich natürlich, das ist aber für mich keine Sturheit.
LG Regine
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Re: Die Helden sind müde, oder nix mehr los im Forum?

Beitrag von Konny » Di 18. Feb 2014, 13:00

Hy Regine


Beim AT gibt es diese Pflicht nicht, zum Glück oder auch nicht, es hängt glaube ich wenn ich mich nicht täusche mit der FCI zusammen, weil er ja nur in D als Gebrauchshund gilt, in allen anderen Ländern nicht. Deshalb gibt es auch keine WM.
Warst Du schon mal auf einer Körung für DSH, die letzte die ich gesehen habe war naja, da würde bei uns auch jeder AT die VPG 1 schaffen ! Die werden ja hingetragen, egal wie, ob das Sinn und zweck der Sache ist, sehe ich anders. Ich befürworte Züchter, die Hündinnen haben, welche keine Prüfung haben, weil sie da nicht hingetragen werden, aber die super Vererberinnen sind was den Sport angeht. Kenn da mittlerweile einige.
Was hilft die beste VPG- Hündin, die sagen wir mal so sch.. Nachkommen bringt5.
Ich erinnere mich an (vor Jahren) einen Top DM, Schönheitssieger, WM bei der DM-DM. Alle stürzten sich auf diesen Hund, er wurde massenmässig zum Decken genommen, aber alle Nachkommen brachten es (auf Deutsch gesagt) zu nix!
Man braucht einfach, das passende Material, die Chemie muss zwischen Mensch und Hund stimmen und der richtige Aufbau mit dem passenden Einfühlungsvermögen kommt noch dazu.

Gruss Konny
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Re: Die Helden sind müde, oder nix mehr los im Forum?

Beitrag von lutz » Di 18. Feb 2014, 13:10

Hallo Konny und AT-Freunde,

für mich ist das absolut kein Gerücht mit der "Sturheit", sondern es sind auch durchaus vielfältige eigene Erfahrungen dass der Airedale den typischen Terrierdickopf an den Tag legen kann, das heißt sehr beharrlich und ausdauernd versucht diesen auch durchzusetzen wenn der AT der Meinung ist nur so zu dem von von ihm angestrebten Ziel zu kommen.
Manche nennen das auch stur. Aber Du hast insofern recht dass das kein nicht zu überwindendes Hindernis in der Erziehung und Ausbildung für einen Hundehalter ist wenn er in der Lage ist den Airedale zu "überzeugen" anstatt ihn zu zwingen, was allerdings durchaus auch mal etwas mehr Mühe machen kann als die üblichen 08/15 Methoden.
Aber auch diese eigentlich typische Charaktereigenschaft der selbständigen Beurteilung einer Sachlage wurde dem Airedale bewusst als eigenständigen Jagdgehilfen des Jägers, oder besser Wilderers, mit angezüchtet um ihm den Jagderfolg auch ohne Anweisungen oder Kommandos des Menschen zu sichern.
Wobei natürlich auch diese Charaktereigenschaft bei jedem Airedale verschieden stark in der Genetik vererbt und ausgeprägt sein kann.
(Aufgeben kennen wir nicht, das tun wir nur bei Briefen oder Paketen).

Viele Grüße von lutz mit Greta

P.S. Bevor ich mich darauf festlegen würde ob sich "Sporthundprüfungen" vererben, würde ich mich mal ausführlich mit der Vererbungslehre beschäftigen welche Eigenschaften sich bei Hunden zu jeweils wieviel Prozent in der Wahrscheinlichkeit vererben und was nach der Wahrscheinlichkeitsrechnung nicht oder kaum.
Darüber gibt es in der Literatur ziemlich gesicherte Erkenntnisse. Dann braucht man sich auch nicht zu wundern dass ich keine Siegertypen am Band produzieren kann, was für Ausstellungshunde und Leistungshunde gleichermaßen gilt, sondern höchstens durch freiwillig eingeengte Zuchtziele unter Vernachlässigung wertvollerer Eigenschaften in der Zucht nur, mal vorsichtig ausgedrückt, suboptimale Ergebnisse bekomme.
Was auch ganz sicher auch nicht Sinn einer Sache wie das Züchten von Airedales sein kann.
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Re: Die Helden sind müde, oder nix mehr los im Forum?

Beitrag von Fricco » Di 18. Feb 2014, 15:02

Hallo AT-Freunde,

ich glaube, mein Bub gehört zu den "typischen" Airedales. Frech, aufdringlich, nicht immer gehorsam - auf jeden Fall aber ein ausgesprochen freundlicher Charakter, der Katzen jagt, wenn sie weglaufen und sie freundlich begrüßt, wenn sie nicht weglaufen.

Ich wusste zwar vorher nichts von Schönheits- und Arbeitslinien und schon erst recht nicht, was für ein selbstbewusstes Kerlchen so ein AT-Rüde sein kann, muss aber sagen, dass ich glücklich darüber bin, so ein quicklebendiges, triebstarkes, unerschrockenes Kerlchen bei mir haben zu dürfen. Der Anfang war schwer, ich musste erst lernen, wie man damit umgeht, dafür ist es jetzt umso schöner.
Regine hat geschrieben: Vom Gebrauchshund AT entfernen wir uns eh in Riesenschritten...welche Zuchthündin hat den noch eine Arbeitsprüfung,wenigstens die VPG1???
LG Regine
Hallo Regine,
es gibt sie noch: die Mutter von meinem Racker hat IPO3 und der Vater VPG3. Und auch Groß- und Urgroßeltern haben verschiedene Arbeitsprüfungen.

Hallo Lutz,
ob sich das mit Vererbungslehre begründen lässt, weiß ich nicht. Auf jeden Fall ist dabei ein absolutes Kraftpaket herausgekommen.

Und stur? Was heißt schon stur? Ich kann auch stur sein, mal schauen, wer den längeren Atem hat. happy_02

L.G.
Helga + Fricco

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Re: Die Helden sind müde, oder nix mehr los im Forum?

Beitrag von lutz » Di 18. Feb 2014, 17:05

Hallo Helga,

genau das mit dem längerem Atem sage ich mir auch immer.

" Stur" kann man auch auf verschiedene Art sein um als Airedale sein Ziel zu erreichen. Was Joker mit seinem dicken Kopf versucht hat mit Körperkraft durchzusetzen macht Greta mit Raffinesse, wobei ich schon bewundern muss auf welchen immer neuen Wegen und mit welchen Einfällen sie versucht mich auszutricksen um ihr Ziel zu erreichen. Wobei aber auch eine ausdauernde Beharrlichkeit nicht zu kurz kommt. Neulich saß sie doch fast 3 Stunden still und fast bewegungslos im Garten vor einem Spalt in unserer Trockenmauer vom Hochbeet und guckte dort hinein ohne sich von etwas ablenken zu lassen. Ich sagte schon zu ihr: " Greta du hast ja eine Meise, dort ist doch gar nichts!" Von wegen, nach diesen 3 Stunden kam sie plötzlich mit einer Maus im Maul herangekaspert und freute sich wie ein Schneekönig über ihre Beute.
Eine Katze könnte das auch nicht besser.

Viele Grüße von lutz mit Greta
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Re: Die Helden sind müde, oder nix mehr los im Forum?

Beitrag von Regine » Di 18. Feb 2014, 18:59

Hi Lutz,
dass sich weder Arbeitsprüfungen noch Championtitel vererben lassen ist hinlänglich bekannt.Es kommt mir aber auf die Arbeitsfreude ,Triebstärke , Mut und Wesenstärke an(Ich lass die Gesundheit außen vor, die steht bei jedem wohl auf Rang 1)und wie bitte soll jemand das bei einer Zuchthündin oder Rüden beurteilen können , wenn er sie nicht bei einer Prüfung gesehen hat. Wer lange genug den IPO-Sport macht sieht auch, ob man den zum Jagen tragen muß oder ob er es gern und mit Herz betreibt. Es kommt mir da nicht auf akurate Vorführung an , wie es bei den Malis oder im oberen Drittel der DSHs zusehen ist, dass ist antrainiert.
Toll-perfekt ausgebildet, aber vom Charakter des Hundes sieht man da leider wenig.Ich möchte sehen wie der Hund sich darstellt.
Wie Konny sagt, sieht man ja auch bei DSH-Körungen ,ob der Hund das Herz dazu hat, oder besser Haus-und Hofhund bleiben soll....(wäre ja dann auch ok, nur in die Zucht gehört er dann nicht)
LG Regine
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Re: Die Helden sind müde, oder nix mehr los im Forum?

Beitrag von lutz » Di 18. Feb 2014, 20:16

Hallo Regine und AT-Freunde,

ich traue mir durchaus zu einen Airedale wesensmäßig, von der körperlichen Leistungsfähigkeit und vom Exterieur her auch ohne irgend eine genormte Leistungsprüfung zu beurteilen, gerade auch deswegen weil ich ihn nicht mit dem Röhrenblick auf Schutzhund beurteile und damit die Beurteilungskriterien einseitig reduziere. Voraussetzung ist dass ich die Möglichkeit habe mich mit dem Airedale einige Zeit zu beschäftigen und ihn im wahren Leben und nicht nur auf einem Hundeplatz beobachten kann. Das würde ich auch manchem Züchter empfehlen anstatt nur nach Prüfungsergebnissen oder Ausstellungserfolgen und dem "Katalog" für Zuchtrüden zu gehen.

Was der Hund von seinem Charaktereigenschaften vererben kann steht wieder auf einem ganz anderen Blatt worüber man sich schon im Klaren sein sollte wenn man sich über dementsprechende Erfahrungswerte der einzelnen körperlichen und wesensmäßigen Eigenschaften in der Hundezucht informiert hat.
Erfahrenen Züchtern soll es sogar gelingen den sogenannten "genetischen Schatten" bei den Verpaarungen annähernd voraussagen zu können. Die Betonung liegt aber eben bei so manchen erwünschten aber nicht sehr sicher vererbbaren Eigenschaften auf "annähernd". Und die Genetik ist nur sehr schwer zu überlisten. Und leider kommt manchmal auch, wenn man zuviel will, bei der ausgefeilsten Verpaarung der positivsten Eigenschaften genau das Gegenteil davon heraus was man sich eigentlich erhofft hat, weil die "Chemie" der zu verpaarenden Hunde sich auf für uns unerfindliche Weise nicht verträgt. (kommt auch bei uns Menschen oft genug vor wenn z.B. zwei gleichwertige "Intelligenzbestien" zusammen Nachkommen in die Welt setzen kann es passieren dass sich der Spruch "Genie und Wahnsinn liegen eng beieinander" nur zu oft bewahrheitet.

Während viele rassespezifischen und erwünschten Eigenschaften bei Jagdhunden sich sehr gut vererben lassen, sieht es beim Schutzhund, den ihr ja mit dem VPG/IPO-Sport ansprecht, damit leider nicht so gut aus.
Ohne jetzt auf einzelne Kriterien in der Vererbung diverser Eigenschaften eines Hundes in der Wahrscheinlichkeit weiter einzugehen, möchte ich einmal Inge Hansen aus ihrem Buch: "Vererbung beim Hund" zitieren, was da durch Selektion in der Zuchtauswahl möglich ist und was Wunschdenken ist:

" Viele Züchter sind auch heute noch der Meinung, dass sich Leistungen wie abgelegte Arbeitsprüfungen vererben. Da Prüfungen aber meist jedoch auf angelernten Übungseinheiten basieren, sind abgelegte Prüfungen nicht erblich, ggf. nur Teile davon (z.B. ausgeprägter Bringtrieb, die Bringfreude des Retrievers). Prüfungen zeigen den Trainingswillen und den aufgebrachten Zeitaufwand des Besitzers und nur bedingt die Anlagen die vererbt werden können.
Tatsächlich gibt es einen Zuchtverein der eine Zuchtlinie "Merkmalsprüfung Leistung" einführte. In dieser Linie wurden nur Hunde eingetragen und erhielten andersfarbige Ahnentafeln, die Schutzhundprüfungen abgelegt hatten. Eine Leistungssteigerung bei den Nachkommen dieser Linie oder ein überproportionaler Leistungsanstieg der Nachkommen trat allerdings nicht ein. Die in der Schutzhundprüfung abgefragten Einzelelemente sind nicht bzw. so gering heritabel, dass Leistungssteigerungen bei den Nachkommen eben (meistens) nicht nachweisbar sind."

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Re: Die Helden sind müde, oder nix mehr los im Forum?

Beitrag von Rudy » Di 18. Feb 2014, 22:07

Sicherlich vererbt ein Hund keine Arbeits- oder Leistungsprüfung, aber sicherlich gewisse Anlagen, um die Anforderungen zu erfüllen. Am Ende kommt es aber auf die Ausbildung durch den Hundeführer an. Man kann von VPG denken was man will, aber wenn man sich ein bisschen, wenn auch nur als Zuschauer, damit beschäftigt, sieht man schon Unterschiede zwischen verschiedenen "Linien". Es ist auch interessant, die Entwicklung eines Hundes bei der Ausbildung zu beobachten.
Auf jeden Fall ist der Airedale auch nicht dazu gezüchtet worden, im Reihenhaus zu Leben und mit Frauchen oder Herrchen spazieren zu gehen. Da müsste man als wahrer Airedalefan auf diese, nicht dem ursprünglichen Zuchtziel entsprechende, Haltung verzichten.
Tschüss Jürgen

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